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Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 8060
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...



Ich hab schon viel über dieses Buch gehört und nicht nur gutes :-)
Er hatte damals ne ganz komische Kiste . In einigen Listen ist er als "ISH" bezeichnet . Übrigens Asche auf mein kahles Haupt ,der war wirklich mal DDR Meister bei den 1100ccm .Ich habe eben mal nachgeschaut :oops:
Normalerweise bin ich ja ein Autofreak aber ich habe dieses Auto auf meiner Liste ganz weit hinten weil es echt nur drei vier mal bei den großen "mitspielen" wollte und was die klasse 1100 cmm oder gar 750 ccm betrifft ,da ist Hopfen und Malz verloren . Da hat jeder aus der Benzinkuh des Nachbarn einen Rennwagen gebaut und den nach jedem Rennen neu verblecht und umbenannt . Das wollt ich mir nicht antun :D)
Der gute war ein priviligierter ,Firmenbesitzer .Rennfahrer ,da musste der damals nur den richtigen Neider haben und alles ging seinen Lauf . Da waren die äusserst erfinderisch . Bei Barth war es ja ähnlich . Da hatte Mutti im heimatlichen Herold auch ne Strumpffabrik und Edgar war Geschäftsführer .Aber Barth hat alle Abwerbungsversuche von Porsche und Co. in den Wind geschossen und sein Leben bei EMW /AWE genossen. Der ist ja erst dann weg als die Jungs von AWE aus dem Rennsport ausgestiegen sind und sich der Rallye zugewendet haben .
Bei Klodwig und Straubel war es ja ähnlich . Die sind auch erst nach ihrem Karriereende Richtung Westen . Klodwig hat wohl sogar seinen Wagen mitgenommen .,denn der Heck ist ja später wieder aufgetaucht ,hört man zumindest

Beitrag Sonntag, 19. März 2006

Beiträge: 4967
@Alfalfa und LotusFan: Sehr interessant, Eure Berichte.
Mehr davon! :wink:

Beitrag Samstag, 25. März 2006

Beiträge: 4967
Im Heft Motor Klassik vom April werden drei 1,5 Liter
Rennsportwagen miteinander verglichen. Unter Anderem ist auch
ein AWE 1500 dabei. Was mich an diesem Auto verwundert, ist
das vollsynchronisierte 5-Gang Getriebe und die Höchstgeschwindigkeit
von 235km/h. Ein gleiches Modell soll Barth 1955 am Nürburgring
gefahren sein. Ausserdem kommt noch Paul Thiel zu Wort. Er schildert
wie er in Le Mans Startprobleme hatte, und 60! Autos vor ihm lagen,
als er endlich losfahren konnte. Er belegte noch den 4. Platz.

Edgar Barth und Arthur Rosenhammer beim 1000 Kilometer Rennen
in Monza 1956:
Bild

Beitrag Samstag, 01. April 2006

Beiträge: 3303
torino hat geschrieben:
Im Heft Motor Klassik vom April werden drei 1,5 Liter
Rennsportwagen miteinander verglichen. Unter Anderem ist auch
ein AWE 1500 dabei. Was mich an diesem Auto verwundert, ist
das vollsynchronisierte 5-Gang Getriebe und die Höchstgeschwindigkeit
von 235km/h. Ein gleiches Modell soll Barth 1955 am Nürburgring
gefahren sein. Ausserdem kommt noch Paul Thiel zu Wort. Er schildert
wie er in Le Mans Startprobleme hatte, und 60! Autos vor ihm lagen,
als er endlich losfahren konnte. Er belegte noch den 4. Platz.

Edgar Barth und Arthur Rosenhammer beim 1000 Kilometer Rennen
in Monza 1956:
Bild



Der AWE Rennsportwagen war in seiner letzten Version vom Typ R3 überaus konkurenzfähig und mit Poresche und Co durchaus auf Augenhöhe . Porsche hat Edagar Barth ja schon seit 53 immer wieder abwerben wollen aber Barth war wohl der Meinung das der EMW bzw. dann AWE -REnnsportwagen der bessere wäre. Als AWE dann seine Rennsportwagen -Aktivitäten einstellten ,wechselte Barth die Fronten und heuerte bei Porsche an .
Paul Thiel lebt ca. 30 km von mir entfernt und hat den AWE Rennsportwagen noch vor wenigen Jahren in Goodwood gefahren .

Beitrag Samstag, 01. April 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...



Hab mich mal ein wenig kundig gemacht weil ich ehrlich gesagt darüber auch nichts im Archiv hatte .
Die ganze Sache war damals mehr als dubios. Die damalige Gerüchteküche besagte das es offiziell als Republikflucht "getarnt "war " aber wohl eher eine einfache und sehr zweckmäßige Art der
Enteignung gewesen ist . Er hatte ja einige wohl sehr gut gehende private Unternehmen und sowas hat man damals halt nicht so gern gesehen . Angeblich gab es da Probleme mit einem "Parteigenossen" der seine eigenen Interessen da ein wenig behindert sah und über die entsprechenden Kontakte verfügte .
Auf jeden Fall wurde er wegen Republikflucht ,Steuerhinterziehung ,Schmuggel und noch ein paar Kleinigkeiten vor Gericht gebracht und verurteilt . Nach meinen Infos wurde die Familie irgendwann Mitte der fünfziger über die
noch offene Grenze abgeschoben oder freigekauft (da scheiden sich die Geister ) Auf jeden Fall wurde der gesamte Besitz der Familie eingezogen und der "Volkswirtschaft " zugeführt . Der Rennwagen verbleibt ebenfalls im Osten und wurde über Strukturen des ehemaligen Rennkollektivs Johannisthal irgendwann 1953 zerlegt .
Über eine vorherige Leihgabe konnte ich nichts rausfinden aber wenn es so ist dann müsste das auto ja in den Meldelisten auftauchen

Beitrag Sonntag, 02. April 2006

Beiträge: 4967
Bei Edgar Barth möchte ich noch auf seinen Sohn Jürgen hinweisen,
der bei Porsche als Entwicklungsingenieur und Rennfahrer tätig war.
Er gewann u.A. die 24h von Le Mans 1977.

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