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Formel-1 Teams von Formel-1 Fahrern

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

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Jarier :lol: Ueber den könnte man Geschichten erzählen.
Schlägereien waren bei dem an der Tagesordnung.
Ich glaube, er war Militärhubschrauberpilot.
Jarier war prädisziniert für den 712. Kein Zweifel. :wink:
Lange Jahre fuhr er ja noch die Viper in der FIA GT Meisterschaft,
davor einen 911 GT2.

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

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Ken Tyrrell nannte ihn ein 'schlampiges Genie'. Sauschnell war aber - aber zum Arbeiten hatte Jarier einfach keine Lust!

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

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@Alfalfa:
Das ist die beste Personenbeschreibung, die Ken Tyrrell
je von sich gegeben hatte. Da traf er den Nagel auf den Kopf. :lol:

Trotzdem mag ich Jarier immer noch, und freue mich,
wenn er sich wieder ins Auto zwängt. :wink:
Irgendwie erinnert er mich an Innes Ireland. :?
Der war ja dem gebrannten Wasser und dem
Rotwein auch nicht abgeneigt. :wink:

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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So weiter gehts mit den 80er:

1980 fuhren wieder Scheckter und Villeneuve. Eingesetzt wurde dabei der Ferrari 312T5. Der Wagen fiel optisch vor allem durch seine extrem weit vorne angebrachte Nase auf. Die Saison wurde aber für Ferrari zur absoluten Enttäuschung. Nach dem überlegenem Vorjahr fiel man 1980 weit zurück. Zu Beginn der Saison erwies sich der Ferrari Motor als unzuverlässig. In den ersten 3 Rennen hatte Ferrari 3 Motorschäden zu verzeichnen. Dazu hatten die Fahrer einige Unfälle. Beim Saisonauftakt in Argentinien gab es gleich einen Doppelausfall. In Brasilien und Südafrika ebenfalls. Erst beim USA West GP erreichte Scheckter mit Rang 5 die ersten Punkte der Saison. Villeneuve fiel neuerlich aus, wegen defekter Kraftübertragung. Er erreichte erst beim nächsten Rennen, dem Belgien GP, mit Rang 6 erstmals Punkte. Scheckter wurde nur 8. Beim Monaco GP wurde Villeneuve dann 5. Danach begann die Zeit des Leidens von Ferrari. Nach dem im Vorjahr beim Frankreich GP noch Villeneuve einen herzhaften Kampf mit Renault Pilot René Arnoux um Rang 2 zeigte – es war eines der besten Duelle aller Zeiten – sah die Realität für Ferrari ein Jahr später so aus: Startplatz 17 und 19 für Villeneuve und Scheckter! Am Ende kam Villeneuve noch in die Top Ten, Scheckter nicht. Beim Großbritannien GP war es gleich noch schlechter: Startplatz 23 nur für Scheckter, Villeneuve schied sowieso mit Motorschaden aus. Erst beim Deutschland GP wurde Villeneuve durch viele Ausfälle von Startplatz 16 auf Rang 6 und damit zu einem Punkt gespült. Es blieb der vorletzte der Saison. Die letzten 2 holte sich Ferrari durch Villeneuve beim Kanada GP als 5. Zuvor waren die GP Rennen in Österreich, Holland und auch Italien zum vergessen. In Monza qualifizierte sich Villeneuve immerhin auf Rang 8, schied im Rennen dann aber nach einem Unfall wegen eines Plattfußes aus. Scheckter wurde am Ende 8. Auch das Saisonfinale in den Vereinigten Staaten von Amerika war für Ferrari ein Reinfall, der 10. Platz in der Konstrukteurswertung eine Farce für Ferrari. Villeneuve wurde als bester Ferrari Pilot WM-14.!

1981 brachte Ferrari einen komplett neu konstruierten Ferrari heraus. Der Ferrari 126CK, wie er hieß, unterschied sich zu seinem Vorgänger vor allem im Frontbereich. Die Nase war vollständig anders gestaltet und war mit dem Chassis besser verbunden. Der 126CK war zudem das erste Chassis, das einen Ferrari Turbomotor im Heck hatte. Nach dem Scheckter Abgang kam als Villeneuve Teamkollege der Franzose Didier Pironi zu Ferrari. Die Saison begann aber wie schon die zuvor begann: Mit 6 Ausfällen in den ersten 3 Rennen! Der Grund war meist, dass es Probleme mit dem Motor gab. Beim Brasilien GP hatte zudem Pironi einen Unfall mit Renault Pilot Alain Prost. Das 4. Rennen sollte Besserung bringen. Man war Top motiviert. Es ging nach San Marino, wo der Imola GP ausgetragen wurde. Es war damit der Europaauftakt. Es war das erste Heimrennen für Ferrari, das 2. fand traditionell gegen Ende der Saison in Monza statt, wo die 1000 PS Renner zum Italien GP an den Start rollten. Es war der erste Imola GP mit WM Status. Der von 1980 wurde außerhalb der WM ausgetragen, zudem war Imola auch schon Mal Austragungsort des Italien GP. Villeneuve schaffte die Sensation: Pole Position! Pironi schaffte es auch tatsächlich mit Rang 5 die ersten Punkte der Saison einzufahren.

Es wurde aber wieder klar: Den großen Sprung nach vorne, den sich Ferrari für 1981 erhoffte, gelang nicht. Doch die weiteren Rennen zeigten einen anhaltenden Aufwärtstrend. Beim Belgien GP fuhr Villeneuve zunächst mit Rang 4 das beste Ergebnis von Ferrari seit eineinhalb Jahren ein. Anschließend konnte er sensationell die beiden Rennen in Monaco und Spanien für sich entscheiden. Im Fürstentum wurde Pironi dazu auch noch 4. Doch danach brachen die Leistungen von Ferrari wieder ein. Beim Großbritannien GP folgte ein Doppelausfall durch einen Dreher vom temperamentvollen Villeneuve und einen Motorschaden bei Pironi. Beim Deutschland GP fuhr Villeneuve nur auf Rang 10, während sich bei Pironi zunächst mit rauchendem Heck ein Motorschaden ankündigte, und der dann auch zuschlug. In Österreich verunfallte Villeneuve, Pironi wurde nur 9. Und beim Holland GP, der letzte vor dem Italien GP, hatten beide Ferrari Pilot 2 üble Unfälle. Villeneuve krachte mit Alfa Romeo Pilot Bruno Giacomelli und Arrows Ford Pilot Riccardo Patrese und Pironi mit Ligier Matra Fahrer Patrick Tambay. Doch ausgerechnet in Monza fuhr Pironi für Ferrari durch Rang 5 wieder Punkte ein. Villeneuve, in Monza noch mit Motorschaden out, fuhr in Kanada dann als 3. sogar auf das Podest. Der USA GP verlief dann wieder schlecht. Am Ende wurde Ferrari Konstrukteurs-5. und Villeneuve WM-7.

1982 bekamen Villeneuve und Pironi den Ferrari 126C2. Die Saison war wieder mal eine Tragödie für Ferrari, aber dazu später. Der Saisonauftakt in Südafrika war ein Witz! Villeneuve schied nach Problemen mit dem Turbolader aus und Pironi, von Rang 6 gestartet, kam nach Problemen, die sich durchs ganze Rennen durchzogen, nur auf Rang 18 ins Ziel! Etwas besser lief es dann beim Brasilien GP. Villeneuve qualifizierte sich als 2. in die erste Startreihe, schied allerdings im Rennen wegen eines Drehers aus. Dafür holte Pironi durch Rang 6 den ersten Punkt der Saison. Der USA West GP wurde aber ein neuer Tiefpunkt. Villeneuve wurde disqualifiziert. Sein Heckflügel befand die Rennleistung als illegal. Vorgeschrieben war damals ein Maß von 110 cm, Villeneuves Heckflügel war länger. In Zukunft umging Ferrari dieser Regelung ganz geschickt. Man baute einfach nebeneinander 2 Heckflügel der Länge 110 cm. Zurück zum USA West GP. Pironi schied nach einem Dreher aus.

Beim Imola GP dann ab er die Sensation: Ferrari dominierte das Rennen und feierte einen Doppelsieg. Zwischen den Fahrern gab es aber nach dem Rennen Streit. Der Grund: Vor den Augen der Zuschauer lieferten sich die beiden das Rennen der letzten Jahre. Doch intern war das ganz anders: Über drei Viertel des Rennes haben die Ferrari Piloten gegen Renault Pilot René Arnoux gekämpft. Als dessen Motor dann platzte, bekamen sie das Signal aus der Box, langsam zu fahren. Villeneuve lag auf 1, Pironi auf 2. Pironi überholte Villeneuve nach einem kleinen Fehler des Kanadiers. Villeneuve überholte ihn zurück und verlangsamte das Tempo, doch neuerlich überholte Pironi. Er meinte er hätte Probleme mit dem Motor gehabt. Villeneuve überholte zurück, doch in der vorletzten Runde schoss er wieder an ihn vorbei, so dass sich die Räder fast berührten. Er ließ ihn dann zwar wieder vorbei, doch nur um im Windschatten zu fahren um dann in der letzten Runde Villeneuve wieder zu überholen. So gewann Pironi vor Villeneuve. Auch Ferrari Teamchef Piccinini bestätigte Motorenprobleme bei Pironi, doch das sah Villeneuve anders. Beide Fahrer zerstritten sich deswegen. Zu einer Aussprache kam es nicht mehr, denn beim Qualifying zum Belgien GP passierte eine Katastrophe: Gilles Villeneuve fuhr auf den deutschen McLaren Ford Pilot Jochen Mass auf und überschlug sich mehrmals. Sein Wrack war vollkommen zerstört. Villeneuve wurde aus dem Auto geschleudert. Er starb sofort. Pironi startete beim Rennen nicht. Das gesamte Ferrari Team trauerte und fuhr danach zunächst nur mit einem Fahrzeug für Pironi.

Ferrari war aber vorne dabei. Beim Monaco GP wurde Pironi 2., beim USA Ost GP 3. Nur beim Kanada GP wurde er lediglich 8. Ab dem Holland GP holte sich Ferrari wieder einen 2. Fahrer. Der Franzose Patrick Tambay wurde Teamkollege von Pironi, damit fuhr Ferrari mit 2 Franzosen. Während Tambay bei seinem ersten Rennen für Ferrari nur 8. wurde, gewann Pironi das Rennen. Beim Großbritannien GP war das Duell ausgeglichener: Pironi wurde vor Tambay 2. Nach dem Frankreich GP, der relativ ohne Highlights aus Ferrari Sicht ablief, immerhin wurde Pironi 3., kam der Formel-1 Zirkus zum Deutschland GP. Pironi fuhr auf Pole Position, doch im Training vor dem GP verunglückte er heftig bei einem schweren Unfall. Er konnte nicht starten. Tambay gewann das Rennen aber dennoch. Beim Österreich- und Schweiz GP fuhr Tambay alleine, Pironi war verletzt. Beim Österreich GP wurde Tambay 4., in der Schweiz zog er sich, nach dem er Startplatz 10 erreichte zurück, weil er sich eine Nackenverletzung zu zog. Beim Italien GP und beim USA GP fuhr dann Ferrari wieder mit 2 Fahrern: Neben Tambay kam Andretti zu Ferrari zurück. Dieser fuhr dann beim Italien GP auf Pole Position, wurde im Rennen hinter Tambay 3. Beim USA GP fielen beide aus. Die Saison hatte für Ferrari viele menschliche Tragödien, doch leistungsmäßig war man vorne dabei, denn man gewann erstmals seit 1979 wieder die Konstrukteurswertung. Pironi wurde zudem Vizemeister.

1983 fuhr Ferrari zunächst mit einer neuen Version des Vorjahresrenners, dem Ferrari 126C2B, gegen Mitte der Saison kam dann der 126C3. Der Wagen war komplett neu. Er fiel deutlich kürzer aus als der Vorgänger. Das ganze Auto wirkte irgendwie zusammen geschoben. Neben Tambay fuhr der Franzose René Arnoux bei Ferrari. Der Auftakt in Brasilien endete für Tambay immerhin in den Punkten (Rang 5), aber man hat sich mehr erhofft, auch mit dem B Modell des Vorjahres. Beim USA West GP hatte Tambay einen Crash mit Williams Ford Pilot Keke Rosberg. Arnoux fuhr aber mit Rang 3 erstmals in der Saison auf das Podest. Nach einem schlechten Frankreich GP kam dann in Imola wieder die Wiederauferstehung von Ferrari. Wie beim USA West GP Tambay, fuhr in Imola Arnoux auf Pole Position. Tambay startete von Rang 3. Im Ziel war die Platzierung genau umgekehrt: Während Tambay gewann, wurde Arnoux 3. Nach nur wenigen Punkten vom Monaco GP ging es in Belgien für Tambay wieder aufs Podium: Er fuhr auf Rang 2. USA Ost GP gab es nach einem sehr guten Ergebnis in der Qualifikation einen Doppelausfall. Tambay würgte den Motor ab, Arnoux hatte Elektronikprobleme. Beim Kanada GP kontrollierte Arnoux, von Pole gestartet, das Rennen vom Start weg und gewann. Tambay wurde 3. Beim Großbritannien GP kam dann das neue Auto. Arnoux und Tambay belegten damit bei der Quali sofort die ersten beiden Plätze. Das Rennen aber beendete Tambay nur als 3., Arnoux gar nur als 5. Beim Deutschland GP aber gewann Arnoux und in Österreich wurde er 2. Beim Holland GP erreichten Arnoux und Tambay dann einen Doppelsieg. Während Tambay von Rang 2 startete, gewann Arnoux das Rennen von Startplatz 10! Beim Italien GP wurde dann Arnoux 2. Bei den letzten beiden Rennen, dem Europa- und dem Südafrika GP fiel Ferrari mit beiden Piloten in beiden Rennen aus. In Südafrika hatte man 2 Motorschäden. Dennoch holte sich Ferrari zum 2. Mal in Folge den Konstrukteurstitel. Arnoux wurde als bester Ferrari Fahrer immerhin 3. in der Gesamtwertung,

1984 kam wieder ein Italiener zu Ferrari. Neben Arnoux startete nämlich Michele Alboreto. Sein Arbeitsmaterial war dabei der Ferrari 126C4, der sich vor allem durch den großen und langen Heckflügel zum 126C3 unterscheidet. Zudem wirkte der C4 deutlich tiefer als der C3. Die ersten beiden Rennen in Brasilien und Südafrika beendete Ferrari jeweils mit einem Doppelausfall. Beim Belgien GP rief Ferrari aber dann nicht nur die Leistung des Fahrzeuges, sondern auch die Zuverlässigkeit ab. Zunächst standen beide Ferraris in Startreihe 1. Alboreto, von Pole gestartet, gewann dann auch, Arnoux wurde 3. Beim Imola GP wurde Arnoux 2. Nach dem es beim Frankreich GP nur 3 Punkte durch Rang 4 von Arnoux für Ferrari gab, wurde er beim Monaco GP 3. Der Kanada- und die beiden USA GP verliefen dann unter ferner liefen. In den 3 Rennen hatte man 4 Ausfälle, immerhin aber noch einen 2. Platz durch Arnoux. Nach einem schwachen GP in Deutschland wurde Alboreto beim Österreich GP 3. Bei der Generalprobe zum Italien GP, also beim Holland GP, gab es für Ferrari eine Ausfall und 0 Punkte. In Italien sorgte dann Alboreto immerhin für Rang 2. Gleiches wiederholte er beim Europa GP. Der Portugal GP war dann aber schwach. Ferrari wurde Vizemeister bei den Konstrukteuren, wie zuletzt 1978. Alboreto wurde zudem WM-4., Arnoux WM-6.

Nebenbei lief bei Ferrari ein Projekt für die ChampCar. Der Österreicher Gustav Brunner konstruierte ein ChampCar Wagen, den Alboreto und ChampCar Start Bobby Unser auf der Testrecke in Fiorano auch testeten. Ferrari verwendete das Projekt aber mehr als Druckmittel im Politikstreit. Jedenfalls kam es nicht zum Formel-1 Rückzug, den Ferrari auch schon 1976 ankündigte, und zum Einstieg in die ChampCar.

1985 dann fuhren zunächst weiter Alboreto und Arnoux bei Ferrari. Eingesetzt wurde dabei der Ferrari 156/85. Nachdem Saisonauftakt in Brasilien, bei dem Alboreto 2. und Arnoux 4. wurde, wurde Arnoux jedoch gegen den Schweden Stefan Johansson ersetzt. Beim Portugal GP, dem ersten rennen für Johansson im Ferrari, wurde er 8., während Alboreto wieder 2. wurde. Beim Imola GP aber erfuhr Johansson als 6. die ersten Punkte für sich bei Ferrari. Beim Monaco GP wurde Alboreto Mal wieder 2. und mauserte sich damit zum Tabellenführer. Diese Position untermauerte er mit einem Sieg beim Kanada GP, der durch Rang 2 durch Johansson sogar zu einem Doppelsieg für Ferrari wurde. Beim USA GP wurde Johansson vor Alboreto 2. Danach schied er beim Frankreich GP mit Motorschaden aus, wurde aber beim Großbritannien GP wieder 2. und holte sich auch beim Deutschland GP den Sieg. Johansson erreichte erst beim Österreich GP als 4. wieder die Punkte. Da wurde Alboreto 3. Danach aber brach Ferrari ein. Es gab nur noch wenige Punkte und viele Ausfälle und so verlot Alboreto den schon sicher geglaubten WM Titel. Er wurde nur, wie Ferrari in der Konstrukteurswertung, WM-2.

1986 blieb die Fahrerpaarung Alboreto/Johansson. Eingesetzt wurde der Ferrari F1-86. Die Saison wurde schwierig für Ferrari. Der Ferrari erwies sich als äußerst unzuverlässig. So bei den ersten beiden Rennen in Brasilien und Spanien, wo man 2 Doppelausfälle zu verkraften hatte. Die Gründe der Ausfälle waren verschiedenster Art, von Bremsversagen bis hin zum defekten Radlager. Beim Imola GP erreichte dann Johansson mit Rang 4 erstmals Punkte. Alboreto schied kurz vor Ende des Rennes mit Motorschaden aus, wurde aber noch als 10. gewertet. Nach dem man beim Monaco GP keine Punkte erreichen konnte, fuhr Ferrari die bis dato beste Punkteausbeute der Saison ein: Johansson wurde vor Alboreto 3. Danach waren die Rennen grottenschlecht die Ferrari ablieferte. Erst gegen Ende der Saison wurde es besser. So erreichte Ferrari beim Österreich GP durch Alboreto und Johansson Rang 2 und 3. Beim Saisonfinale in Australien wurde Johansson noch 3. Ferrari wurde nur WM-4.

1987 brachte Ferrari ein komplett neues Auto, den Ferrari F1-87. Der Wagen wirkte tiefer, der Heckflügel war weiter oben angebracht. Für Johansson kam der Österreicher Gerhard Berger zu Ferrari. Beim Auftakt in Brasilien wurde der sofort 4. Beim Imola GP schied er aber mit Elektrikdefekt aus, während Alboreto 3. wurde. Nach einem desaströsen Belgien GP, wo beide Fahrer ausschieden, wurde beim Monaco GP Alboreto vor Berger 3. In den nächsten 6 Rennen fiel 10x ein Ferrari Pilot aus! Das heißt, es gab nur 2 Zielankünfte. Die waren jeweils Rang 4 durch Berger beim USA- und Italien GP. Es gab auffällig oft Probleme mit dem Turbolader. Beim Portugal GP lieferte Ferrari ein besseres Rennen ab. Berger holte sich die Pole Position und Rang 2. In Spanien und Mexiko gab es wieder einen Doppelausfall, doch danach endete die Saison für Ferrari sehr stark: Berger gewann die beiden letzten Rennen in Japan und Australien. Beim Saisonfinale in Adelaide wurde Alboreto sogar 2. Am Ende half das aber nicht mehr viel: Ferrari wurde wieder nur Konstrukteurs-4.

1988 fuhr Ferrari mit der gleichen Fahrerpaarung weiter. Eingesetzt wurde dabei der Ferrari F1-87/88C, der sich nur in Details vom Vorgänger unterschied. Ein Detail war die Schnelligkeit und die bessere Zuverlässigkeit. Mit Ferrari ging es aufwärts in einer Saison, die wie keine zu vor von einem Team dominiert wurde: McLaren Honda. McLaren gewann mit den beiden Fahrern Ayrton Senna und Alain Prost alle Rennen bis auf eines, den Italien GP. Den konnte Berger für sich entscheiden. Der wurde beim Auftakt gleich 2. in Brasilien. Ferrari fuhr danach regelmäßig in die Punkte und auf das Podest. Rang 2 bedeutete schon fast den Sieg bei der derartigen Überlegenheit von McLaren. Die erwarteten bei jedem Rennen einen Doppelsieg. Rang 2 erreichte Ferrari noch beim Monaco GP durch Berger und beim Italien GP durch Alboreto, wodurch er den Doppelsieg für Ferrari perfekt machte. Gegen Ende der Saison stiegen die Unfälle mit anderen Fahrern: Beim Japan GP krachte Berger mit Benetton Pilot Alessandro Nannini zusammen, beim Japan GP verunfallte Berger mit Ligier Judd Pilot René Arnoux und Alboreto mit Dallara Ford (Scuderia Italia Team) Pilot Alex Caffi. Ferrari wurde aber best of the rest, also hinter McLaren Vizemeister. Berger wurde hinter den beiden McLaren Piloten WM-3. Doch 1988 war für Ferrari auch ein trauriges Jahr: Der Gründer Enzo Ferrari verstarb.

1989 kam der Brite Nigel Mansell zu Ferrari und wurde Teamkollege von Berger. In die Saison ging Ferrari mit defensiven Erwartungen hinein, denn das neue Auto, der F1-90, konstruiert von John Barnard, fuhr zuvor bei den Testfahrten kaum mehr als 10 Runden am Stück bis es zum Defekt kam. Längere Distanzen geschweige denn eine Renndistanz konnte Ferrari nie absolvieren. Beim Saisonauftakt in Brasilien, wo letztmals in Rio de Janeiro gefahren wurde, kam Ferrari ohne Hoffnungen an. Man füllte die beiden Ferraris, Berger qualifizierte sich auf Startplatz 3, Mansell auf 6, mit wenig Sprit um zumindest zu Beginn des Rennens eine gute Show abzuliefern. Doch während die Konkurrenten reihenweise mit Defekte sich verabschiedeten, hielt der Ferrari völlig überraschend und Mansell konnte sein erstes Rennen für Ferrari gleich gewinnen! Wie wenig man mit dem Sieg rechnete zeigte die Tatsache, dass Mansell seinen Rückflug aus Brasilien bereits vor Rennende buchte! Berger schied nach einem Unfall mit McLaren Honda Pilot Ayrton Senna aus.

Doch nach dem sensationellen Auftakt kamen dann die erwarteten Rennen mit reihenweise Defekten. Bei den folgenden 8 Rennen kam kein Ferrari Pilot ins Ziel! Man dachte sogar wieder daran den Vorjahreswagen in verbesserter Version an den Start zu bringen. Eine Schrecksekunde hatte Ferrari beim 2. Rennen, dem Imola GP: Berger hatte einen schweren Unfall, bei dem sein Ferrari lichterloh brannte. Sofort wurden Erinnerungen an Laudas Nürburgringunfall 1976 wach. Berger aber verletzte sich zum Glück kaum. Beim Monaco GP fuhr trotzdem nur Mansell. Ein besonders wunder Punkt war bei Ferrari das Getriebe. Bei den ersten 4 Rennen gab es im Rennen bei Ferrari insgesamt 4 Getriebeschäden! Beim Kanada GP wurde Mansell disqualifiziert, weil er zu früh aus der Boxengasse startete. Erst beim Frankreich GP gab es die 2. Zielankunft. Mansell beendete das Rennen als 2., Berger schied mit Getriebeschaden aus. Gleiches beim nächsten Rennen, beim Großbritannien GP: Mansell 2., Berger mit Getriebedefekt out. Beim Deutschland GP wurde Mansell 3., damit beendete er zum 3. Mal in Folge ein Rennen! Berger schied wieder Mal aus, wie auch bei den 2 folgenden Rennen in Ungarn und Belgien, wo es Mansell wieder einmal ins Ziel schaffte: In Ungarn konnte er dabei sogar gewinnen, in Belgien wurde er 3. Beim Italien GP schlug aber die Stunde für Berger: Erstmals in der Saison 1989 beendete er im Viertletzten Rennen das Rennen und sah die schwarz-weiß karierte Zielflagge! Bei wurde er 2. Mansell schied dafür mit – ja klar – Getriebeschaden aus. Berger startete auch aus Startreihe 1 ins Rennen. Beim Portugal GP konnte Berger sogar das Rennen gewinnen! Beim Spanien GP wurde er 2. Die letzten 2 Rennen konnte wieder kein Ferrari beenden. Damit gelang Ferrari aber trotzdem was, was sich positiv anhört: Alle Rennen, die man beendete, beendete man auf dem Podium! Dazu kamen 3 Siege. Schnell war also der Ferrari, aber die Zuverlässigkeit war das große Problem der Scuderia 1989. Man wurde trotzdem noch Konstrukteurs-3. Mansell belegte in der Fahrerwertung am Ende Rang 4, Berger Rang 7.

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

Beiträge: 4967
Guter Bericht MichaelZ :D)

Beim GP von Kanada 1980 konnte sich Scheckter als amtierender
Weltmeister nicht für das Rennen qualifizieren.

Arnoux "klaute" vor seinem Weggang 1982 bei Renault noch Daten
für die Einspritzung. Quasi als Antrittsgeschenk für Ferrari 1983. :wink:

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

Beiträge: 45812
Ich muss noch hinzufügen: Die Gründe der ganzen Getriebeschäden 1989 waren, dass Ferrari erstmals ein halbautomatisches Getriebe einsetzte. Hat da wer nähere Infos?

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

Beiträge: 4967
Da müsste ich einmal in meinen Büchern stöbern, das Getriebe
revolutionierte die F1, obwohl Porsche schon viel früher das
PDK Getriebe im 956er, oder wars der 962 hatte.

PDK=Porsche Doppel Kupplungs Getriebe.

In der MSA ist auch ein Artikel über das CVT Getriebe von
DAF, das bei einem F3 Auto eingesetzt wurde. Ich hatte das
Bild einmal unter Kurioses gepostet, aber wahrscheinlich wurde
es übersehen. Wiliams hatte ja auch ein CVT Getriebe, das
aber im Rennbetrieb nicht eingesetzt wurde.

Beitrag Freitag, 17. Februar 2006

Beiträge: 45812
So weiter gehts mit den 90er. Ich wäre über Ergänzungen sehr erfreut, besonders habe ich noch eine Frage: Wer kam eigentlich als Schumacher Ersatz ausser Badoer und Salo 1999 noch in Frage?

Also, die 90er von Ferrari in der F1:

1990 verstärkte sich Ferrari mit dem aktuellen Weltmeister, mit Alain Prost. Damit hatte man für 1990 eine Hammerfahrerpaarung: Mansell und Prost. Berger tauschte mit Prost das Cockpit und fuhr nun neben Ayrton Senna bei McLaren Honda. Ferrari setzte dabei den Ferrari 641, oft auch als F1-90 bezeichnet ein. Der hatte eine extrem lange und nach unten gezogene Nase. Ferner war das Cockpit, die Motorenabdeckung und Chassis im Ganzen relativ klein und tief gelegt. Die Kühleinlässe der Seitenkästen waren nicht am Rand, wie wir es heute kennen, sondern direkt neben, fast schon unter der Nase angebracht. Die fetten Slicks hinten liefen das Auto extrem klein wirken. Die Reifen wirkten fast schon größer als das Chassis. Mit diesem Auto schaffte Ferrari überraschend wieder den Sprung an die Spitz des Feldes. Prost kämpfte bis zum Japan GP, dem vorletzten Rennen, gegen Senna um den Titel, musste diesen aber nach einer Kollision mit Senna, ähnlich der aus dem Vorjahr, aufgeben. Zunächst ein Mal begann die Saison für Ferrari wie die davor. Beide Fahrer fielen beim USA GP mit Defekt aus. Bei Prost war die Ursache ein Ölleck und bei Mansell, der nur von Startplatz 17 startete, die Kupplung, was zu einem Dreher führte. Das Auto fing zudem Feuer. Beim Brasilien GP aber kamen beide Ferrari ins Ziel. Die schlechte Nachricht: Erstmals seit etwas mehr als einem Jahr fuhr ein Ferrari nach einer Zielankunft nicht aufs Treppchen. Mansell wurde nämlich nur 4. Die gute Nachricht: Prost gewann das Rennen. In Imola schaffte Prost Rang 4, in Monaco gab es einen Doppelausfall. Beim Kanada GP schaffte es Mansell als 3. wieder auf das Podest. Die folgenden 3 Rennen konnte Ferrari gewinnen. Zunächst sorgten Prost und Mansell beim Mexiko GP für einen Doppelsieg, beim Frankreich GP siegte dann wieder Prost, während Mansell von Pole gestartet mit Motorschaden ausschied, und auch beim Großbritannien GP gewann wieder Prost, während Mansell, neuerlich von Startplatz 1 mit Getriebeschaden ausrollte. Danach kamen 2 schlechtere Rennen mit vielen Tiefpunkten. Einer davon war die Kollision von Mansell mit McLaren Honda Pilot Gerhard Berger. Beim Belgien, und beim folgenden Italien GP, fuhr Prost dann wieder jeweils auf Rang 2 durchs Ziel, Beim Portugal GP gewann dann Mansell das Rennen, beim Spanien GP triumphierte Prost. Schließlich folgte nach dem bereits angesprochenen Japan GP noch ein versöhnlicher Abschluss im australischen Adelaide, wo Mansell vor Prost 2. wurde. Nicht nur Prost wurde Vizemeister, sondern auch Ferrari.

1991 fuhr Ferrari gleich mit 2 Renner. Zunächst kam der Ferrari 642, ab dem Frankreich GP kam der Ferrari 643. Beide Autos waren nahezu identisch. Beide wirkten relativ schlank. Wie schon einmal in den 80er trat Ferrari 1991 wieder mit einer rein französischen Fahrerpaarung an. Neben Prost kam nämlich Jean Alesi, der zuvor bei Tyrrell sehr gute Rennen zeigte. Sein Ferrari Debüt beim USA GP misslang aber. Von Startplatz 6 schied er mit Getriebeschaden aus. Prost konnte seinen 2. Startplatz auch ins Ziel bringen. Beim Brasilien ließ Alesi dann aber in der Quali Prost schon hinter sich. Beide Fahrer starteten aber aus Reihe 3. Am Ende wurde Prost 4., Alesi 6. Beim Imola GP schieden beide nach einem Dreher aus. Beim Monaco GP fuhr Alesi dann erstmals auf das Podest: Er wurde 3. Die 2 Rennen in Amerika, der Kanada- und der Mexiko GP, verliefen dann für Ferrari schlecht. Beide Fahrer fielen bei beiden Rennen wegen technischen K.O. aus. Beim Heim GP der beiden in Frankreich schaffte es Prost als 2. wieder auf das Podest, Alesi verpasste das mit Platz 4 knapp. Beim Deutschland GP fuhr Prost als 3. neuerlich auf das Podest. Alesi fiel nach einem Unfall mit Lola Ford (Team Larrousse) Pilot Aguri Suzuki aus. Beim Deutschland GP wurde dann Alesi 3. Die beiden Rennen vor dem Italien GP verliefen dann wieder unter ferner liefen. In den 2 Rennen gab es 3 Motorschäden! In Italien dann schaffte es aber Prost wieder auf Rang 3. Beim Portugal GP fuhr dann Alesi auf 3., in Spanien Prost auf 2 und Alesi auf 4. Die beiden letzten Rennen waren dann wieder enttäuschend. Beim Saisonfinale in Australien fuhr für Prost der Italiener Gianni Morbidelli für Ferrari. Er wurde auch 6., was allerdings nur einen halben Punkt statt wie gewohnt einen mit sich brachte, weil das Rennen nicht ganz zu Ende gefahren wurde. Alesi fiel nach einer Kollision mit Lamborghini Pilot Nicola Larini aus. Am Ende beendete Ferrari die Saison 1991 als 3. in der Konstrukteurswertung.

1992 holte sich Ferrari neben Alesi einen Italiener: Ivan Capelli. Dazu brachte Ferrari den F92FA heraus. Dieser unterschied sich vor allem in der Form der Nase vom Vorgänger. Die ersten beiden Rennen in Südafrika und Mexiko verliefen alles andere als gut: 3 Motorschäden, dazu kommt ein Unfall von Capelli. Beim Brasilien GP kamen beide – Alesi als 4., Capelli als 5. – in die Punkte, beim Spanien GP fuhr Alesi als 3. auf das Podest. Doch wieder konnte Ferrari nichts gegen die überlegenen Williams Renault Boliden machen. In Imola und Monaco gab es wieder einen Doppelausfall. In Imola kollidierte Alesi mit McLaren Honda Pilot Gerhard Berger. Beim Kanada GP wurde Alesi wieder 3. Danach gab es nur noch wenige Punkte und viele Ausfälle, oft durch Motorschäden, Elektronikdefekten oder Getriebeschäden, hin und wieder leisteten sich aber auch die Fahrer Fehler, allen voran Capelli. Mit der Leistung von ihm war man so wenig zufrieden, dass man für die letzten beiden Rennen in Japan und Australien den italienischen Testfahrer Nicola Larini die Rennen bestreiten ließ. Er konnte aber mit Alesi nicht mithalten (Japan Alesi 5. und Larini 11., Australien Alesi 4. und Larini 12.). Am Ende wurde man nach einer enttäuschenden Saison hinter Williams, McLaren und dem aufstrebenden Benetton Team mit Toppilot Michael Schumacher 4. der Konstrukteurswertung. 1993 kehrte ein altbekannter Pilot zu Ferrari zurück: Berger. Er und Alesi bekamen den Ferrari F93 als Fahrzeug. Der Ferrari unterschied sich in vielen technischen Details vom Ferrari von 1992. Ferrari verwendete auch eine andere Lackierung: Der Ferrari war jetzt nicht nur rot, sondern auch mit ein wenig weiß lackiert. Den Sprung an die Spitze des Formel-1 Feldes bleib den Italienern wieder verwehrt.

Bei seinem Ferrari Comeback beim WM Auftakt in Südafrika – der Südafrika GP fand übrigens 1993 zum letzten Mal statt – fuhr Berger als 6. gleich in die Punkte. Dabei beendete er das Rennen nicht Mal. Kurz vor Schluss qualmte es zu stark aus dem Ferrari Heck des Österreichers. Alesi fiel schon vorher mit Hydraulikschaden aus. Beim Brasilien GP wäre für Ferrari mehr drinnen gewesen, doch am Start durfte Berger nach einem spektakulären Unfall mit McLaren Ford Pilot Mario Andretti, bei dem der US Amerikaner sogar über Berger herumflog, seine Hoffnungen auf ein gutes Resultat aufgeben. Alesi hatte während des Rennens wegen Widrigkeiten 2 Stopp- and- Go- Strafen zu absolvieren und wurde nur 8. Beim Europa GP schieden beide nach 2 Schäden an der Radaufhängung aus, auch in Imola gab es einen Doppelausfall der beiden Ferrari Piloten. Beim Spanien GP dann wurde aber Berger wieder 6. und fuhr somit den 2. Punkt für Ferrari 1993 ein. Beim Monaco GP fuhr Alesi sogar auf das Podest und wurde 3.! Erfolge, die zu diesen Zeiten für Ferrari schon wie Siege gefeiert wurden. Beim Kanada GP wurde Berger wieder 4. Danach gab es wieder weniger gute Rennen, eher Berger beim Deutschland GP Rang 6 erreichte. Beim Ungarn GP fuhr er dann als 3. auf das Podium. Alesi schied nach einem Crash mit Minardi Ford Pilot Christian Fittipaldi aus. Beim Belgien GP hatte Berger kurz vor Schluss einen Unfall mit Ligier Lamborghini Pilot Mark Blundell, bei dem die Schuld aber auf Berger ruht. Beim Italien GP erfuhr Alesi mit Rang 2 das beste Ergebnis für Ferrari, auch in Australien gab es für Alesi und Berger als 4. und 5. wieder ein paar Pünktchen. Ferrari behielt Rang 4 in der Konstrukteurswertung. 1994 tauchte Ferrari mit einem völlig neuem Wagen auf, dem Ferrari 412 T1B, der eine deutlich höher eingestellten Frontbereich aufwies, was sich beispielsweise durch die höher gesetzte Nase zeigte. Fahrer waren wieder Alesi und Berger. Alesi wurde beim WM Auftakt in Brasilien gleich 3., man versprach sich vom neuen Ferrari sofort deutlich mehr. McLaren Peugeot konnte man damit hinter sich lassen, doch zum Erstaunen der Konkurrenz, freilich vor allem von der überlegenen Williams- Truppe war nun ein anderes italienisches Team Anwärter auf den Titel: Benetton mit Fahrer Michael Schumacher. Alesi wurde nach dem Brasilien GP vorübergehend durch den Ferrari Testfahrer Nicola Larini aus Italien ersetzt. Er hatte allerdings gleich einen Zwischenfall mit Williams Renault Pilot Ayrton Senna. Berger wurde beim Pacific GP jedoch 2. Danach kam das tragische Imola- Wochenende. Nach dem Tod von Roland Ratzenberger (Österreicher, Simtek Ford) und WM Favorit Senna, wurde Larini im Rennen 2., feiern konnte er diesen Triumph natürlich nach dem Schock nicht. Beim Monaco GP wurde Berger 3., Alesi verunfallte bei seiner Rückkehr kurz vor Ende des Rennens mit dem zu überrundenden Simtek Ford Pilot David Brabham, wurde aber noch als 5. gewertet. Beim Kanada GP erreichte Alesi als 3. wieder das Podest. Beim Frankreich GP dann holte sich Berger wieder Platz 3, während Alesi nach einem Dreher mit Jordan Hart Fahrer Rubens Barrichello kollidierte und ausschied. Beim Großbritannien GP wurde dann aber Alesi wieder 2. Beim Deutschland GP sollten dann für Ferrari erstmals seit dem Spanien GP 1990 (Alain Prost) wieder die Korken knallen, denn Berger gewann von Pole Position aus das Rennen. Damit gewann also erstmals seit Prost in Spanien 1990 wieder ein Ferrari Pilot ein GP Rennen. Danach allerdings kamen wenige Rennen, wo für Ferrari nichts lief, erst beim Heimrennen in Monza wurde Berger wieder 2. Beim Portugal GP kollidierte Alesi wieder mit Brabham. Beim Japan GP durch Alesi (3.) und beim Australien GP durch Berger (2.) erfuhr sich Ferrari 1994 noch 2 Podestplätze. Am Ende wurde Ferrari wieder 3. in der Konstrukteurswertung. Erstmals seit den Niederlagen gegen Alfa Romeo in den 50er Jahren musste man aber gegen Benetton, die mit Schumacher in einer Skandalsaison Weltmeister wurden, eine Niederlage gegen ein italienisches Team im Titelkampf einstecken.

1995 fuhren die beiden Ferrari Pilot Alesi und Berger mit dem Ferrari 412T2, der eine etwas schmälere Nase aufwies als der T1B. Aber auch mit diesem Gefährt blieb der Anschluss an die Benetton- und Williams Truppe verwehrt, es kamen aber einige Erfolge heraus. Beim WM Auftakt in Brasilien wurde Berger 3. In Argentinien und Imola konnte dies Alesi mit Rang 2 toppen. In Spanien und Monaco wurde daraufhin Berger wieder jeweils 3. Alesi schied bei diesen beiden Rennen durch Motorschaden bzw. nach einem Unfall aus. Beim Kanada GP gab es dann einen historischen Moment: Jean Alesi feierte seinen ersten und einzigen Formel-1 Sieg. Neben ihm standen die beiden Jordan Peugeot Piloten Rubens Barrichello und Eddie Irvine auf dem Podest. Beide werden in der Zukunft Ferraris nach 1995 noch eine Rolle spielen… Berger fiel nach einem Unfall mit Ligier Honda Pilot Martin Brundle aus. Nach einem bescheidenen Frankreich GP gab es in England, Deutschland und Ungarn wieder Podestplätze. Beim Belgien- und Italien GP schieden beide aus. Besonders bitter war dabei Italien: Alesi verlor eine TV Kamera, die voll auf Bergers Wagen knallte, der dahinter fuhr. Beide waren deshalb vor heimischem Publikum out. Danach gab es beim Europa GP noch einen 2. Platz durch Alesi, sonst gab es nichts mehr zu holen. Ferrari wurde wieder WM-3.

1996 holte sich Ferrari 2 neue Fahrer. Dabei erlangte man mit der Verpflichtung des Deutschen Michael Schumacher einen Riesencoup, wie sie zuvor in der Form nur einmal vorkam: Der Wechsel von Senna von McLaren zu Williams: Notabene: Senna wollte seine Karriere keinesfalls bei Williams beenden. Er strebte einen Wechsel zu Ferrari an… Aber zurück zu 1996. Mit Schumacher holte sich Ferrari den aktuellen Weltmeister (jüngster Doppelweltmeister aller Zeiten) und damit die Nummer 1 auf die Nase des neuen Ferraris F310, der besonders durch das neue Nasendesign auffiel und die – Reglementbedingten – hohen Cockpitwänden. Neben Schumacher verpflichtete Ferrari den Iren Eddie Irvine. Wer 2. Fahrer neben Schumacher werden würde, war lange nicht klar. Auch mit Rubens Barrichello flirtete Ferrari intensiv, danach nahm man Testfahrer Nicola Larini unter Vertrag, doch Schumacher fürchtete, dass die Aufmerksamkeit von Italien an Larini und nicht an ihn ginge, und letztlich holte man Irvine. Den musste man erstmal freikaufen, weil er noch einen Vertrag bei Jordan Peugeot bis Ende 1997 hatte. Das erste Schumacher Jahr bei Ferrari war bitter. Er wurde häufig durch Defekte gebremst. Bereits beim Saisonauftakt, erstmals im australischen Melbourne, fiel Schumi durch Bremsversagen aus, Irvine fuhr in seinem ersten Ferrari Rennen sofort auf Rang 3, seinem 2. Formel-1 Podium nach Kanada 1995. Beim Brasilien GP wurde er jedoch von Michael klar in den Schatten gestellt: Sowohl im Rennen (Schumi 4., Irvine 10.), als auch im Rennen (Schumi 3., Eddie 7.) war Schumacher deutlich schneller als Irvine. Mit dem Rennen in Sao Paulo stellte sich Schumacher erstmals in Ferrari Klamotten auf das Podest. Beim Argentinien GP konnte sich Schumacher für die erste Startreihe qualifizieren, er fiel jedoch nach einem Flügelbruch aus. Beim Europa GP dann fuhr er jedoch auf Rang 2, während Irvine, neuerlich völlig unterlegen, nach einer Kollision mit dem Ligier Mugen Honda Pilot Olivier Panis ausfiel. Beim Chaosrennen in Monaco gab es für Ferrari wenig zu lachen: Michael Schumacher landete nach einem Fahrfehler in den Leitplanken, Irvine hatte einen Unfall mit den beiden Finnen Mika Häkkinen (McLaren Mercedes) und Mika Salo (Tyrrell Yamaha). Danach stand der Spanien GP aus. Nach dem man bisher gegen die überlegenen Williams Boliden kein Land sah, fuhr Schumacher eines seiner besten Formel-1 Rennen. In einem Regenrennen dominierte Schumacher das Rennen und gewann und wurde damit nach seinem 2. sensationellen Regenrennen nach Belgien 1995 endgültig zum Regenkönig ernannt. Nach dem ersten Sieg für Ferrari folgten einige Rennen, bei dem kein Ferrari das Ziel erreichte. Zur Lachnummer wurde Ferrari beim Frankreich GP, als Schumacher bereits in der Einführungsrunde (und er startete von Pole Position!) der Motor hochging! Erst beim Deutschland GP erreichte Ferrari durch Schumachers 4. Platz wieder Punkte. Nach einem bescheidenen Ungarn GP kamen für Ferrari in Belgien und Italien 2 Triumphe: Auf Schumis Lieblingskurs in Belgien gewann er das Rennen ebenso, wie in Monza, womit sich Schumacher auch in die Herzen der Ferrari Fans fuhr. Auch in Portugal und Japan fuhr Schumacher nochmal auf das Podest, während Irvine jeweils nach einem Unfall mit Benetton Renault Pilot Gerhard Berger ausfiel. Ferrari wurde hinter dem dominanten Williams Team Konstrukteurs- Vize. Schumacher wurde WM-3., Irvine WM-10.

1997 blieben Schumacher und Irvine wieder die Fahrer bei Ferrari. Beide fuhren mit einem Ferrari 310B, der zwar im Grunde nur eine Weiterentwicklung des Vorjahres- Ferrari war, jedoch 2 Merkmale, ja eigentlich 3, hatte. Zum einen war er anders lackiert. Das Ferrari Rot ist seit 1997 nämlich heller als jenes Rot, das zuvor den Ferrari lackierte. Zum zweiten fiel die höhere Nase auf und zum 3.: Das Auto war einfach gesagt, deutlich schneller und zuverlässiger als der 310er. Allerdings war er weiter wesentlich langsamer als der Williams Renault. Beim Saisonstart in Australien erreichte Schumacher gleich Rang 2, während Irvine nach einem Unfall ausschied. Beim Brasilien GP gab es nur wenige Punkte, doch beim Argentinien GP wurde Irvine 2., nachdem Schumacher nach einem Unfall mit Stewart Ford Pilot Rubens Barrichello das Rennen aufgeben musste. Beim Imola GP stellten sich dann erstmals 1997 beide Ferrari Fahrer auf das Podest. Dabei wurde Schumacher vor Irvine 2. Beim Monaco GP holte sich Schumi den ersten Saisonsieg, Irvine wurde hinter Barrichello 3. Nach nur wenigen Punkten beim Spanien GP (Irvine wurde nur 12.!), siegte Schumacher wieder beim Kanada- und Frankreich GP. Im französischen Magny Cours wurde Irvine dazu 3. Beim Großbritannien GP schieden beide Ferraris mit Defekten aus, beim Deutschland GP aber wurde Schumacher wieder 2. Während Irvine nach einer Kollision mit Williams Renault Fahrer Heinz-Harald Frentzen draußen war. Nach einem durchwachsenden Ungarn GP (Irvine wurde nach einer Kollision mit dem Prost Honda Pilot Shinji Nakano nur 9.), gewann Schumacher wie im Vorjahr den Belgien GP. Die folgenden 3 Rennen in Italien, Österreich und Luxemburg verliefen alles andere als gut, doch beim Japan GP konnte Schumacher noch einmal gewinnen und bewahrte somit beim WM Finale im spanischen Jerez zum Europa GP noch Chancen um den WM Titel gegen Williams Pilot Jacques Villeneuve. Im Rennen kam es dann zu einer Kollision der beiden, für die Schumacher die Schuld zu tragen hatte. Doch das Urteil war heftiger: Nach dem er nach dem Unfall sowieso den WM Titel verloren hat, verlor er durch eine Disqualifikation und Ausschluss aus der WM auch seinen Vizetitel. Schumacher wurde für die Fahrer WM also am Ende nicht berücksichtigt, die Punkte, die er sammelte, blieben aber bei Ferrari. Dennoch: Das Urteil war schon zu krass. Ferrari wurde neuerlich Konstrukteurs-2.

1998 kam dann der Ferrari F300, ein komplett überarbeitetes Auto. Der fehlende Speed ging dabei nicht nur auf das Auto zurück, denn Ferrari verpeilte den Wechsel auf die japanischen Bridgestone Reifen und musste sich mit den langsameren Goodyear Pneus, die den Wechsel von Slicks- Reifen auf Rillenreifen nicht gut genug umsetzten. Die 1998 erstarkte Truppe von McLaren Mercedes rollte bereits auf Bridgestone Bereifung. Beim Saisonauftakt in Australien gab es bei Schumacher aber auch noch ein anderes Problem als das schwarze Gold: Er schied nach einem Motorschaden aus, Irvine wurde nur 4. Dennoch schickte McLaren Mercedes die Konkurrenz: Doppelpole, Doppelsieg. Das gleiche Bild beim Brasilien GP, wo Schumacher dahinter 3. wurde, Irvine wurde nur 8. Beim Argentinien GP – und es war der bislang letzte – siegte dann aber Michael Schumacher. Irvine wurde dazu 3. In Imola wurde Schumacher vor Irvine 2. Auch beim Spanien GP, bei dem Irvine nach einem Unfall mit Benetton Renault Pilot Giancarlo Fisichella ausfiel, wurde Schumacher 3., in Monaco dann holte sich Irvine Rang 3. Beim Kanada GP gewann Schumacher wieder das Rennen, Irvine neuerlich 3. Beim Frankreich GP gelang den beiden – in der gewohnten Reihenfolge – ein Doppelsieg, beim Großbritannien GP sorgte Schumacher für den Hattrick, sprich dem 3. Sieg in Folge. Danach sammelte Schumacher fleißig Punkte, beim Ungarn GP gelang ihm wieder ein Sieg. Irvine dagegen enttäuschte.

Beim Chaos GP in Belgien gab es für Ferrari gleich mehrere Niederlagen: Zunächst verursachten David Coulthard und Irvine am Start – bei Regen – auf der Gerade abwärts zur Eau Rouge in Runde 1 einen Massenunfall, bei dem 13 Fahrzeuge verwickelt waren. Es war der größte Massenunfall der Geschichte der Formel-1 WM. Nach dem Neustart drehte sich im Rennen Irvine von der Strecke. Doch Schumacher dominierte zunächst das Rennen, lag vor dem Großteil der Konkurrenz bereits eine Runde davor, was bei der damaligen längsten Strecke eine riesen Leistung war. Der Konkurrent um den Titel, Mika Häkkinen war bereits draußen. Doch bei der Überrundung an Coulthard mussten die Ferrari Fans den Atem anhalten. Coulthard verlangsamte seinen Speed auf der Ideallinie, in der Gischt des Schotten konnte Schumacher nichts mehr sehen und knallte ihm drauf. Daraufhin fuhr er als Freirad zurück an die Box, wollte das Rennen so fertig bestreiten, doch die Ferrari Verantwortlichen wollten diese Verantwortung nicht auf sich nehmen. Nach dem Rennen flippte Schumacher aus, und wollte Coulthard verprügeln. Ob das Verlangsamen von Coulthard Absicht war, wurde nie aufgeklärt. Coulthard blieb jedenfalls straffrei, in Anbetracht der Strafe die Schumacher nach dem kleinen Rammstoß gegen Villeneuve in Jerez 1997, ein Witz. Der Auffahrunfall war gefährlich, man konnte von Glück sprechen, dass Schumacher in so einem günstigen Winkel auf Coulthard auffuhr, dass er nicht in die Luft katapultiert wurde. Doch mit Wut im Bauch nach dem GP in Spa gewann Schumacher vor Teamkollege Irvine den Italien GP, den wichtigsten GP des Jahres für Ferrari. Beim Luxemburg GP wurde er 2. Danach ging es zum Saisonfinale und damit zur Titelentscheidung nach Japan. Das Rennen versprach spannend zu werden, denn die Kämpfer um den WM Titel, Häkkinen und Schumacher, standen in der ersten Startreihe mit Pole von Schumacher. Dahinter die Teamkollegen Coulthard und Irvine der beiden WM Anwärter. Doch Schumacher würgte beim Start den Motor ab und musste von ganz hinten starten. Nach einer sensationellen Aufholjagd endete das Rennen nach einem Reifenplatzer auf Rang 3 liegend für Schumacher. Damit wurde er hinter Häkkinen nur Vizemeister.

Daraufhin verhandelte er mit McLaren Mercedes um einen Vertrag für 2000, doch daraus kam nichts zu Stande. Ferrari wurde 1998 hinter McLaren zum 3. Mal in Folge Vizemeister bei den Konstrukteuren. Der Kampf von Ferrari gegen McLaren Mercedes ging dann 1999 weiter. Dann kam der Ferrari F399, erstmals auch auf Bridgestone Reifen. Neben Schumacher fuhr wieder Irvine bei Ferrari. Der gewann völlig überraschend den Australien GP und war damit WM Leader nach dem ersten Rennen! Beim Brasilien GP aber wurde er nur 5. Schumacher, in Melbourne nach einem von Pannen übersätem Rennen nur 8., wurde dagegen 2. Beim Imola GP gewann er dann das Rennen. Beim Monaco GP erreichten Schumacher und Irvine für Ferrari sogar einen Doppelsieg. Schumacher übernahm damit die Tabellenführung im Klassement. Beim Spanien GP wurde er nur 3., in Kanada fiel er dann nach einem Unfall sogar aus. Er fuhr bei der Start und Ziel Schikane in die Mauer. Da 1999 auch die anderen Ex Weltmeister Damon Hill (Jordan Mugen Honda) und Jacques Villeneuve (BAR Supertec) in dieser Mauer landeten, wurde diese auf Champions Wall getauft. Irvine wurde 3. Beim Frankreich GP in der Regenlotterie fuhr Schumacher nur auf Rang 5. Sehr gut dagegen die Aufholjagd von Irvine von Startplatz 17 auf Rang 6. Beim Großbritannien GP dann aber kam die Katastrophe für Ferrari. Schumacher brach sich bei einem Unfall ein Bein. Dabei war das Rennen bereits abgebrochen, nachdem Villeneuve und der Williams Supertec Pilot Alessandro Zarnadi nicht von den Startplätzen loskamen. Schumacher war damit raus aus dem WM Rennen. Doch nach dem Rennen, das Irvine als 2. beendete, kam die nächste Diskussion bei Ferrari auf. Anstatt man den Testfahrer Luca Badoer aus Italien als Schumacher Ersatz starten ließ, den man an Minardi Ford auslieh, holte man sich den BAR Supertec Testfahrer Mika Salo. Der Finne wurde beim ersten GP für Ferrari, dem Österreich GP 9., nachdem Irvine das Rennen gewann. Beim Deutschland GP dann fuhr Salo ein sensationelles Rennen und hätte das Rennen auch gewonnen, doch per Teamorder ließ er Irvine vor, der damit siegte und Chancen auf den WM Titel gegen McLaren Mercedes Pilot Mika Häkkinen hatte. Beim Ungarn GP wurde Irvine 3., Salo dagegen kam mit der Strecke überhaupt nicht zurecht und wurde abgeschlagen 12. Beim Italien GP wurde Salo 3. Beim Malaysia GP kehrte Schumacher nach 6 Rennen Pause wieder in das Ferrari Cockpit zurück. Sofort dominierte er das Rennen, musste jedoch, wie Salo in Deutschland, Irvine gewinnen lassen. Beim Japan GP verlor dann Irvine als 3. den Titel. Schumacher wurde 2. Doch Ferrari holte sich den Konstrukteurstitel und kündigte damit eine eindrucksvolle Siegesserie im neuen Jahrtausend an, die ohne Irvine stattfinden wird, denn der entschied sich nach Tests für Stewart Ford für einen Wechsel ins Stewart Nachfolgerteam Jaguar Ford.
Zuletzt geändert von MichaelZ am Samstag, 18. Februar 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Freitag, 17. Februar 2006

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1991 wurde Prost von Ferrari entlassen, weil er sich erdreistete zu
sagen, das Auto fährt sich wie ein Lastwagen. :lol: Prost sagte
eigentlich die Wahrheit. Da Prost noch einen Vertrag von Ferrari
für 1992 hatte, kann man davon ausgehen, dass finanziell keine
Einbussen auf ihn zukamen. Ersetzt wurde er in Adelaide von
Gianni Morbidelli, wie MichaelZ in seinem tollen Artikel schon
geschrieben hatte.

Während der ganzen Saison 91 herrschte bei Ferrari wieder einmal
Grande Casino. Prost kritisierte zu Recht die Team-Führung und
verlangte Ruhe als Grundvoraussetzung für erfolgreiche Arbeit.
Lombardi und Co. empfanden das als Hochverrat. Jean Alesi als
jungem aufstrebendem Piloten mit italienischen Wurzeln waren
sichtlich die Hände bzw. der Mund gebunden. Ich kann mich noch
gut an Interviews vom TF1 erinnern, wo Alesi keinen Kommentar
abgab. Keine Aussage ist auch eine Aussage :wink:

Beitrag Freitag, 17. Februar 2006

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Eigentlich wollte Ferrari Jean Alesi als Ersatz für Schumacher von
Sauber verpflichten. Alesi lehnte empört ab, er wollte seinem Freund
Michael nicht in den Rücken fallen und genauso wenig Peter Sauber.
Meine Erachtens wäre Alesi ein geeigneter Ersatzmann gewesen.

Beitrag Freitag, 17. Februar 2006

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@torino: Vielen Dank für deine Ergänzungen! Das mit Alesi finde ich sehr interessant! Wieso sollte Alesi Schumacher so in den Rücken fallen? Also eine Alesi Rückkehr zu Ferrari 1999 wäre wirklich sehr toll gewesen! Wäre Alesi zu Ferrari gegangen, wäre wohl Testfahrer Enrique Bernoldi als Alesi Ersatz ein Jahr früher zu seinem GP Debüt gekommen.

Edit: Und noch was, ich glaube nicht, dass Alesi wegen Peter Sauber nicht gewechselt ist. Schließlich war das Verhältnis der beiden nach der mehr als durchwachsenden Saison sehr angespannt.

Beitrag Freitag, 17. Februar 2006

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Nach Ablauf des Vertrages bei Sauber schenkte ihm der Teamchef
sein Auto. Vielleicht war er so froh, dass er Alesi los war :wink:

Massa bekam sein Auto auch geschenkt, wobei Sauber Massa sehr
mochte, und ihn förderte.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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Michael Schumacher soll ja als für sein Ersatz für Jos Verstappen gewesen sein. Mit dem fuhr er ja 1994 bei Benetton Ford. Ferrari lehnte jedoch ab. Verstappen werkelte für die Italiener zuviel bei Honda herum, die ja den werksseitigen Einstieg 1999 für 2000 planten und dafür Verstappen mehr als nur der Testfahrer war. Letztlich kam ja das Honda Projekt nach dem Tod des Projektleiters und erfolgreicher Formel-1 Konstrukteur Harvey Postlethwaite nicht zustande.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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Ich denke, dass Ferrari da sicher ein Eigentor geschossen hat.
Verstappen ist sicher der bessere Fahrer als Salo. Verstappen
hätte sicher eine Menge Wissen von Honda an Ferrari weitergeben
können.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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@torino: Verstappen war sicher der bessere der beiden, das sah man 1998 bei Arrows und 2000 bei Sauber, als die beiden als Teamkollegen fuhren. Ich denke aber nicht, dass Verstappen viele Infos von Honda mitgebracht hat. Das Projekt war jung, zu dieser Zeit. Da war Ferrari sicher weiter. Ich denke, dass es eher umgekehrt gewesen wäre: Verstappen hätte von Ferrari viele Infos zu Honda genommen.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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Sollten nicht Verstappen und Salo 2000 für Honda fahren :?
Verstappen ging zu Arrows, und Salo zu Sauber.

Nun gut, ich dachte eigentlich mehr an die Motoren.
Aber bei den Japanern kann man als "Rundauge" sicher nicht
einfach in die Motordaten schauen. Ich hörte da Geschichten von
Williams, als die noch Honda Motoren hatten. Auch bei McLaren soll
es ähnlich zugegangen sein. Die japanischen Ingenieure wurden
"bissig", wenn sich ein Mechaniker zu sehr mit dem Motor beschäftigen
wollte.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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Ja das ist richtig. Verstappen und Salo waren als Fahrer für 2000 vorgesehen. Auch Shinji Nakano hatte Chancen.

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

Beiträge: 4967
Dann ist es aber auch nicht gerade logisch von Ferrari, dass sie
Salo nahmen, oder war es wegen der Ehefrau. :?

Beitrag Samstag, 18. Februar 2006

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Ja aber zur damaligen Zeit war (es war ja Juni) war vielleicht noch nicht klar, dass Salo bei Honda fährt. Schließlich war er ja BAR Testfahrer. Und im Sommer fanden ja erst die ersten tests statt, und die nicht mit Salo. Salo fuhr ja sowieso noch nie einen Honda, das taten ja nur Verstappen und Nakano.

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

Beiträge: 45812
So und der letzte Teil der Formel-1 Zusammenfassung von Ferrari, wie gesagt, ich werde versuchen noch ein bisschen was zu Ferrari außerhalb der F1 zuschreiben. Über die CanAm hat ja Alfalfa schon eine sehr gute Zusammenfassung geschrieben.

Für die Saison 2000 holte sich also Ferrari einen neuen Fahrer, den Brasilianer Rubens Barrichello, der zuvor bei Stewart Ford eine sensationelle Leistung abrief. Zudem kam bei Ferrari der neue F2000. Ab der Saison 2000 bezeichnete Ferrari die Modelle mit einem F für Ferrari + dem Jahr. Viele optische Unterschiede gab der Ferrari nicht her. Doch er war schneller. Ferrari, besonders Michael Schumacher, gelang damit ein sehr guter Saisonstart, während die doch noch etwas schnelleren McLaren Mercedes Boliden zu Beginn der Saison häufig Defekte und Motorschäden zu verzeichnen hatten. Beim Australien GP gewann Schumacher gleich das Rennen, Barrichello sorgte in seinem ersten Ferrari Rennen für einen Doppelsieg. Beim Brasilien GP gewann Schumacher neuerlich, der Lokalmatador Barrichello schied allerdings nach einem Hydraulikleck aus. Beim Imola GP dann hole sich Schumacher den Hattrick, während Barrichello das Podest verpasste. Erst beim Regenrennen in Großbritannien riss die Siegesserie von Schumacher, doch Barrichello holte sich damit immerhin seine 3. Pole Position überhaupt und die erste für Ferrari in der Saison 2000. Am Ende schied er allerdings wieder mit Hydraulikschaden aus, Schumacher wurde 3. Beim Spanien GP wurde Barrichello 3., Schumacher von Pole gestartet nur 5. Beim Europa GP zu Hause am Nürburgring aber kehrte er wieder auf die Siegesstraße zurück, danach in Monaco wurde Rubinhio 2. Beim Kanada GP sorgten Schumi und Barrichello für einen Doppelsieg und somit baute Schumacher die Tabellenführung gegen McLaren Mercedes Pilot Mika Häkkinen souverän aus, doch danach kam der Einbruch. Beim Frankreich GP, wo Barrichello immerhin 3. wurde, blieb Schumacher mit einem Motorschaden liegen, beim Österreich GP, wieder wurde Rubens 3., schied Schumacher nach einem Startunfall mit BAR Honda Pilot Ricardo Zonta aus. Beim Deutschland GP gab es wieder einen Startcrash, dieses Mal mit Benetton Renault Fahrer Giancarlo Fisichella. Doch Rubens Barrichello gewann, nach taktisch klugen Zügen im Regen, das Rennen von Startplatz 18 aus! Beim Ungarn GP wurde Schumacher von Pole aus dann immerhin wieder 2., genauso wie beim Belgien GP, doch dort hatte er wohl eine seiner größten Niederlagen einzustecken, denn dort entzauberte ihn Häkkinen wie keiner zuvor bei einem sensationellen Überholmanöver. Auf der langen Geraden nach Eau Rouge mussten Schumacher, in Führung, und Häkkinen direkt dahinter Zonta überrunden. Schumacher fuhr links neben Zonta, Häkkinen innen rein links. Beide rauschten an Zonta vorbei, doch Häkkinen auch an Schumacher. Damit schien es in der WM Wertung wieder spannend zu werden, aber beim Italien GP gewann Schumacher seinen 41. GP und zog damit in der ewigen Bestenliste mit seinem Idol Ayrton Senna gleich, das ihm bei der Pressekonferenz unter Tränen zum Zusammenbruch brachte. Es war sowieso ein tragisches Rennwochenende, denn der Tod kehrte in die Formel-1 zurück: Bei einem Massenunfall zwischen Barrichello, den beiden Jordan Honda Piloten Jarno Trulli und Heinz-Harald Frentzen, McLaren Mercedes Pilot David Coulthard, Jaguar Ford Pilot Johnny Herbert und Arrows Pilot Pedro de La Rosa, der sich bei diesem Unfall mehrmals überschlug, verstarb ein Streckenposten durch ein herumfliegendes Rad. Beim USA GP dann gab es die alles entscheidende Schlüsselszene im WM Kampf: Häkkinen schied in Führung liegend mit einem Motorschaden aus, Schumacher und Barrichello feierten vor Frentzen einen Doppelsieg. Auch die letzten 2 Rennen in Japan und Malaysia gewann er überlegen und feierte damit seinen 3. WM Titel nach 1994 und 1995 für Benetton und Ferrari den 2. Konstrukteurstitel in Folge. Schumacher holte sich den ersten Fahrertitel eines Ferrari Piloten seit Jody Scheckter 1979! Damit begann eine Ära, die in der Formel-1 einmalig war.

2001 brachte Ferrari Konstrukteur Rory Byrne den Ferrari F2001 heraus. Dieser unterschied sich grundlegend von denen der Vorjahre. Auffälligstes Merkmal, die extrem heruntergezogene Nase. Mit diesem Auto gelang Ferrari sofort ein Sieg mit Schumacher und Rang 3 mit Barrichello. Beim Malaysia GP fuhren die Ferrari Fahrer das Rennen ihres Lebens: Nach einem heftigen Regenguss rutschten sie nach einem verpatzten Boxenstopp (Bei dem Schumacher auch noch auf die Abfertigung von Barrichello warten musste) und einem Parallelausritt auf die Plätze 11 und 12 zurück. In Teamwork arbeiteten sie sich aber nach vorne, fuhren Kreise um die Konkurrenten und feierten einen dominanten und zugleich eindrucksvollen Doppelsieg, freilich mit Schumacher vor Barrichello. Beim Brasilien GP wurde Schumacher und Ferrari erstmals geschlagen und er wurde nur 2. Rubens Barrichello verursachte derweil einen Startunfall mit BMW Williams Pilot Ralf Schumacher. Beim Imola GP fuhr Barrichello auf Rang 3, Schumacher schied aus. Beim Spanien GP jedoch fuhr Schumacher einen nie gefährdeten Start- Ziel- Sieg ein. Beim Österreich GP aber kam es zum Skandal: Barrichello ließ Schumacher auf der Ziellinie passieren und schenkte ihm somit Rang 2. Eine Teamorder, die ein Jahr später noch eine größere Debatte auslösen wird. Beim Monaco GP aber siegten Schumacher und Barrichello wieder im Doppelpack. Beim Kanada GP fuhr Schumacher auf Rang 2. Barrichello aber schied nach einem Dreher aus, der hervorgerufen wurde, nach dem er BMW Williams Pilot Juan Pablo Montoya ausweichen musste. Beim Europa- und Frankreich GP siegte Schumacher jeweils. Beim Großbritannien GP wurde er vor Barrichello 2. Beim Deutschland GP hatte er zunächst einen schweren Unfall mit dem Prost Acer Piloten Luciano Burti, der sich daraufhin überschlug, nach dem Neustart schied er auch noch mit einem technischen Defekt aus. Dies sollte aber lange sein letzter technischer Ausfall sein. Dennoch: Beim Ungarn GP sorgten Schumacher und Barrichello mit dem Doppelsieg nicht nur für den Konstrukteurstitel, sondern Schumacher holte sich vorzeitig auch die Fahrer WM. Beim Belgien GP gewann er ebenfalls. Beim Italien GP ging Ferrari aus Trauer mit einer anderen Lackierung (schwarze Nase, keine Sponsorenaufkleber) in das Rennen. Trauer deshalb, weil es wenige Tage zuvor zu dem fürchterlichen Terroranschlag in den USA kam und eine Woche zuvor bei einem schweren ChampCar Unfall der Ex F1 Pilot Alessandro Zarnadi beide Beine verlor. Barrichello wurde in dem Rennen 2., Schumacher zeigte Nerven und wurde nur 4. Beim USA GP wurde Schumacher dann 2., während Barrichello mit Motorschaden ausfiel. Beim Japan GP feierte Schumacher zum Abschluss der Saison nochmal einen Sieg.

2002 setzte Ferrari zunächst noch den F2001 ein. Doch auch mit diesem Fahrzeug dominierte Ferrari bereits die WM. So fuhren im Qualifying zum Australien GP Barrichello und Schumacher beide in Reihe 1. Doch Barrichello konnte seine Pole Position nicht optimal nutzen, ganz im Gegenteil: Er und BMW Williams Pilot Ralf Schumacher lösten einen Massenunfall am Start aus, bei dem insgesamt 8 Fahrzeuge ausschieden und Ralf spektakulär über Barrichello flog. Glücklicherweise wurde keiner verletzt, das Rennen wurde auch nicht neu gestartet. Während der Safety Car Phase drehte sich dann der Führende David Coulthard. Danach jagte Schumacher lange Renault Pilot Jarno Trulli, der sich wie schon häufig zu vor als rollende Schikane zeigte, doch er hatte bald einen Abflug. Dann jagte Schumacher Montoya und überholte ihn spektakulär. Damit war der Weg zum Sieg frei. Beim Malaysia GP wurde Schumacher nach einer Kollision mit BMW Williams Fahrer Juan Pablo Montoya nur 3. Barrichello schied mit einem Motorschaden aus. Beim Brasilien GP siegte wieder Schumacher, Barrichello stand nach dem Hydraulikdefekt mit 0 Punkten da. In Brasilien fuhr Rubens noch mit dem F2001, während Schumacher den sich vom Vorgänger kaum unterscheidbaren F2002 einsetzte. Beim Imola GP fuhren beide mit dem neuen, und es gab einen Doppelsieg, in gewohnter Reihenfolge. Beim Spanien GP siegte zum 3. Mal in Folge Schumacher, Barrichello schied mit Getriebeschaden aus. Beim Österreich GP kam es zum Skandal: Barrichello fährt ein starkes Rennen und führt von Anfang bis Ende das Rennen vor Schumacher an. Auf der Start- und Ziel- Geraden aber ließ er, wie im Vorjahr, Schumi passieren. Unter Pfiffen der aufgebrachten und enttäuschten Fans fand die Siegerehrung statt. Ferrari und Schumacher wurden zum Buhmann. Diesen Ruf wurde man erst durch weitere Erfolge wieder los. Beim Monaco GP aber war Ferrari gegen die Konkurrenz und David Coulthard auf McLaren Mercedes Chancenlos. Schumacher wurde immerhin 2., Barrichello aber nur 7. und lag damit außerhalb den Punkterängen! Beim Kanada GP aber siegte wieder Schumacher, Barrichello wurde 3. Beim Europa dann gab es einen Doppelsieg, dieses Mal aber gewann Barrichello das Rennen und Schumacher wurde 2. Beim Großbritannien GP gab es wieder einen Doppelsieg, dieses Mal in der Reihenfolge der WM Tabelle. Beim Frankreich GP holte sich Schumacher dann bereits Titel Nummer 5, womit er mit Juan Manuel Fangio gleichzog. Zunächst aber sah es nicht nach einem Titel aus, den McLaren Mercedes Pilot Kimi Räikkönen führte das Rennen bis 5 Runden vor Schluss an, ehe er auf der Ölspur von Toyota Pilot Allan McNish ausrutschte und Schumacher ihn überholen konnte. Barrichello schied aus, weil er am Start noch aufgebockt war! Beim Deutschland GP konnte Schumacher neuerlich gewinnen, Barrichello verpasste knapp das Podest. Beim Ungarn GP feierte Ferrari dann wieder einen Doppelsieg. Barrichello gewann dabei sein 2. Saisonrennen. Beim Belgien GP gewann wieder Schumacher vor Barrichello, beim Italien GP, dem 3. Doppelsieg in Folge, war wieder der Brasilianer siegreich. Auch beim USA GP siegte Barrichello vor Schumacher. Beim Saisonfinale triumphierte dann aber wieder Schumi vor Rubens. Aber die sehr starke letzte Saisonhälfte brachte Barrichello noch den Vizetitel und Hoffnung auf den WM Titel 2003. Ferrari holte sich freilich den Konstrukteurstitel.

Kaum zu glauben, aber die Saison 2003 wurde tatsächlich zur Zitterpartie. Die so deutliche Dominanz von Seiten Ferrari war dahin, McLaren Mercedes, BMW Williams und Renault sorgten für einen spannenden WM Kampf an der Spitze des Feldes. Wie im Vorjahr verwendete Ferrari zu Beginn wieder das Vorjahresauto. Aber auch McLaren Mercedes, welche die ersten beiden Rennen gewonnen haben, traten noch mit dem 2002er Wagen an. McLaren brachte dann den 2003er sogar nie zu einem Rennen, doch Kimi Räikkönen kämpfte dennoch bis zum Saisonfinale um den Titel. Der Auftakt in Australien war für Ferrari gleichermaßen schlecht wie historisch: Erstmals seit dem Europa GP 1999, wo Stewart Pilot Johnny Herbert vor Prost Peugeot Fahrer Jarno Trulli und Rubens Barrichello im 2. Stewart gewann, fuhr kein Ferrari Pilot mehr auf das Podium! Schumacher wurde nur 4., Barrichello verunfallte nach einem Fahrfehler. Beim Malaysia GP wurde Barrichello dann 2., Schumacher kam nach einer Kollision mit BMW Williams Pilot Juan Pablo Montoya nicht über Rang 6 hinaus. Bei seinem Heimrennen in Brasilien aber fuhr Barrichello auf Pole Position. Er fiel allerdings in Führung liegend aus, auch Schumacher fiel – erstmals seit dem Deutschland GP 2001 – aus. Er drehte sich im Regen in die Reifenstapel. Beim Imola GP sollte dann der F2002 das letzte Mal fahren. Trauer bei Ferrari nicht deshalb, sondern weil die Mutter von Michael und Ralf Schumacher, Elisabeth Schumacher verstarb. Trotz dieser Last gewann Schumacher das Rennen für Ferrari! Barrichello, der gegen BMW Williams Pilot Ralf Schumacher das einzige Überholmanöver des Rennens zeigte, wurde 3. Beim Spanien GP kam dann der Ferrari F2003GA. Mit diesem siegte Schumacher sofort, doch nicht er wurde gefeiert, sondern Lokalmatador Fernando Alonso, der im Renault 2. wurde und damit Barrichello über das ganze Rennen auf Distanz hielt. Beim Österreich GP gewann Schumacher dann zum 3. Mal in Folge, zudem wurde Barrichello neuerlich 3. Der Sieg von Schumacher war aber einmal besonders gefährdet und zwar als beim Boxenstopp Feuer ausbrach. Doch Schumacher fuhr nach dem das Feuer gelöscht wurde, einfach weiter! Beim Monaco GP tat sich Ferrari wie im Vorjahr schwer. Schumi wurde 3., Barrichello gar nut 8. Es begann eine Dominanz und Aufholjagd von BMW Williams, die allerdings zu spät kam und nicht lange genug anhielt, um im Kampf um den WM Titel einzugreifen. Beim Europa GP wurde Barrichello dann 3., Schumacher, den Helfer aus dem Kies anschieben musste nach einer Berührung mit BMW Williams Fahrer Juan Pablo Montoya, kam auf Rang 5. Beim Frankreich GP wurde Schumacher dann 3. Beim Großbritannien GP fuhr Barrichello dann ein starkes Rennen. Nachdem das Klassement wegen eines Verrückten, der auf die Strecke rannte, gehörig durcheinander gewirbelt wurde, kämpfte sich Barrichello beeindruckend durch das Feld mit dem Höhepunkt die Überholmanöver gegen Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen. Er gewann, Schumacher wurde nur 4. Beim Deutschland GP schied Barrichello nach einem Startunfall mit Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen bereits zu Beginn des Rennens aus. Schumacher wurde nur 7. Doch es ging noch schlimmer: Beim Ungarn GP. Schumacher gurkte auf Rang 8 ins Ziel, von Sieger Alonso überrundet! Barrichello krachte, nach dem ihm der linke Hinterreifen wegflog, frontal in die Reifenstapel, blieb aber unverletzt. Doch beim Italien GP schaffte Ferrari die Wende. Ausgerechnet beim Ferrari Heimspiel gewann Schumacher das Rennen, Barrichello wurde 3. Beim USA GP gewann Schumacher im Regen neuerlich. Montoya verabschiedete sich nach einer Kollision mit Barrichello, bei der Barrichello ausfiel, vom Titelkampf. Damit blieb beim Japan GP nur noch Räikkönen über, allerdings brauchte Schumacher nur noch 2 Punkte. Schumacher stand auf Startplatz 14. Barrichello gewann aber vor Räikkönen das Rennen, da Schumacher, nach einer Aufholjagd, die durch Kollisionen mit Bruder Ralf, Toyota Pilot Cristiano da Matta und BAR Honda Pilot Takuma Sato mehrmals unterbrochen wurde, 8. wurde, feierte er Titel Nummer 6 und wurde damit zum erfolgreichsten GP Fahrer aller Zeiten. Ferrari wurde zudem Konstrukteurschampion.

2004 brachte Ferrari gleich zu Beginn den neuen F2004 und war damit sofort erfolgreich. Schumi gewann vor Barrichello. Auch beim Malaysia GP gewann Schumacher. Beim Bahrain GP gab es wieder einen Doppelsieg. Beim Imola GP kam zwar Barrichello nicht über Rang 6 hinaus, aber Schumacher gewann neuerlich. Beim Spanien GP gab es dann wieder einen Doppelsieg. Beim Monaco GP kam es zur ersten Saisonniederlage. Barrichello wurde nur 3., Schumacher fiel nach einer Kollision mit BMW Williams Pilot Juan Pablo Montoya in der Safety Car Phase im Tunnel aus! Beim Europa GP kam es aber wieder zum Doppelsieg und zum Ergebnis Schumacher vor Barrichello. Gleiches Resultat auch bei den beiden Überseerennen in Nordamerika, in Kanada und USA. Beim Frankreich GP gewann Schumacher, Barrichello kam aber nur auf Rang 3. Gleiches beim Großbritannien GP. Beim Deutschland GP gewann Schumacher zum 6. Mal in Folge, Barrichello kam nach einem Pleitenrennen aber nur auf Rang 12 ins Ziel! Beim Ungarn GP kam es aber wieder zum Doppelsieg. Beim Belgien GP erstarkte McLaren Mercedes nach einer bis dato Pannensaison mit vielen Motorschäden und gewann mit Kimi Räikkönen das Rennen. Nachdem Schumacher aber vor Barrichello 2. wurde und BAR Honda Pilot Jenson Button, und ärgster Konkurrent um den Titel, kein gutes Resultat erfuhr, wurde Schumacher zum 7. Mal, allerdings zum bisher letzten Mal Formel-1 Weltmeister. Beim Italien GP siegte Barrichello vor Schumacher. Damit sicherte man sich den Konstrukteurstitel und Barrichello den Vizetitel. Beim China GP fuhr Barrichello als erster über die Ziellinie. Schumachers Rennen misslang völlig. Nach einem Dreher im Qualifying startete er nur von Rang 20 und kam nur als 12. ins Ziel. Beim Japan GP gewann Schumacher aber wieder, Coulthard schied nach einem Unfall mit McLaren Mercedes Pilot David Coulthard aus. Beim Saisonfinale in Brasilien wurde Barrichello nur 3., Schumacher noch dazu nur 7.

2005 dann riss die Ferrari Serie. Man wurde weder Fahrer-, Vize-, noch Konstrukteurschampion. Bereits beim Auftakt in Australien, noch mit dem verbesserten Vorjahresmodell F2004M, wurde Barrichello nur 2., Schumacher schied nach einem Crash mit BMW Williams Pilot Nick Heidfeld aus. Noch schlimmer in Malaysia: Schumacher wurde abgeschlagen 7., Barrichello schied mit Reifenverschleiß aus. Dadurch kam Ferrari bereits beim Bahrain, statt vorgesehen beim Spanien GP, mit dem neuen F2005. Barrichello wurde damit nur 9., Schumacher schied mit Hydraulikdefekt aus. Beim Imola GP wurde Schumacher dann immerhin 2., zeigte aber einen spannenden Fight mit Renault Fahrer Fernando Alonso, später Schumis Erbe und Weltmeister. Beim Spanien GP gab es dann keine Punkte, Schumacher schied nach mehreren Reifenschäden aus. Auch beim Monaco GP kamen nur 3 Punkte heraus. Beim Europa GP wurde Barrichello immerhin 3. Beim Kanada GP fuhren beide Ferrari Fahrer auf das Podest. Schumacher wurde vor Barrichello 2. Beim USA GP feierten beide sogar einen Doppelsieg. Allerdings schieden alle Michelin Teams bereits nach der Einführungsrunde aus bzw. fuhren freiwillig an die Box. Beim Frankreich GP wurde Schumacher 3.Danach kamen 2 schlechtere Rennen, erst beim Ungarn GP schaffte es Schumacher wieder auf Rang 2. Beim Türkei GP kollidierte Schumacher mit BMW Williams Ass Mark Webber und fiel aus, auch Barrichello blieb ohne Punkte. Danach kamen nur noch schlechte Rennen. Tiefpunkt war der China GP. Schumacher kollidierte auf dem Weg in die Startaufstellung mit Minardi Pilot Christijan Albers! Danach drehte er sich in der Safety Car Phase. Ferrari und Schumacher wurden nur 3. ihrer Klassen.

2006 fährt Ferrari nun mit Schumacher und dem Brasilianer Felipe Massa. Insgesamt fuhr Ferrari 722 GP Rennen, sammelte 183 Siege, 179 Pole Positions und 4313,119 Punkte und ist damit das erfolgreichste Team der Formel-1 Geschichte.

Edit: Mein 2000. Beitrag! :bounce:
Zuletzt geändert von MichaelZ am Sonntag, 19. Februar 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

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Ferrari in LeMans:

Ferrari war auch beim 24 Stundenrennen von LeMans oftmals siegreich. Nach dem es von 1940-1948 keine 24 Stunden von LeMans mehr gab, gewann Ferrari das Comebackrennen 1949 mit dem Italiener L. Chinetti und mit dem Briten Lord Selsdon in einem Ferrari 166MM. 1954 gewannen dieses Rennen in einem Ferrari 375 die Formel-1 Piloten José Froilan Gonzalez und Maurice Trintignant. 1958 siegten in LeMans der Belgier Olivier Gendebien und der US Amerikaner Phil Hill in einem Ferrari 250TR58. Von 1960-1965 war Ferrari in LeMans mit Abstand das erfolgreichste Werk. 1960 siegten dort Gendebien und der Belgier Paul Frère in einem Ferrari 250TR60, 1961 und 1962 gewannen Gendebien und Hill in einem Ferrari 250TR61 bzw. Ferrari 330LM, 1963 Ludovico Scarfiotti und Lorenzo Bandini in einem 250P 1964 siegten der Franzose J. Guichet und der Italiener Nino Vaccarella in einem Ferrari 275P und 1965 der Österreicher Jochen Rindt und der US Amerikaner Masten Gregory in einem Ferrari 250LM. Das war dann auch der letzte Ferrari Triumph bei dem berühmtesten 24 Stundenrennen überhaupt.

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

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MichaelZ hat geschrieben:
So und der letzte Teil der Formel-1 Zusammenfassung von Ferrari, wie gesagt, ich werde versuchen noch ein bisschen was zu Ferrari außerhalb der F1 zuschreiben. Über die CanAm hat ja Alfalfa schon eine sehr gute Zusammenfassung geschrieben.

Ja, ich arbeite gerade an den F2/Tasman-Autos. Über die (zwei!) Tasman-Autos gibt's ja sogar ein eigenes Buch. Unglaublich zu welchem Randwissen Bücher erscheinen... :lol:

Bild

Hab's leider nicht - und ich nehme an auch keiner unserer User...

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

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Das Buch habe ich als Suchauftrag bei Amazon aufgegeben.
Das Thema interessiert mich sehr, mal sehen ob die es finden.

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

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Moment mal... bist Du nicht ein 'Anti'...? :wink:

Beitrag Sonntag, 19. Februar 2006

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Ich wurde erst zum Anti 199? :lol: Wenn das einmal vorbei ist,
stehe ich wieder hinter Rot. :wink:

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