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Formel-1 Teams von Formel-1 Fahrern

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 29. Januar 2006

Beiträge: 45834
Mindestens 30 Rennen also gfute 2 Saisons ,na da bleiben ja nicht mehr so viele Wobei der Begriff Teams von ehemaligen Rennfahrern wohl auch ziemlich weit gesteckt ist .Rein theorietisch gehört dazu ja auch z.Bsp. Ferrari !!!

Ja Ferrari gehört ja auch dazu und wurde schon genannt. Aber wenn man das Limit von 30 Rennen nicht setzt, sind es wirklich unglaublich viele. In den Bis in die 80er Jahre hinein haben sich doch irgendwelche Leute bei Heim Rennen ein Auto gekauft und sind damit beim GP gefahren. Damit sind das auch F1 Fahrer und ebenfalls ein F1 Team. Man kann ja berühmte Teams wie eben das von Bernie Ecclestone benennen, oder welche, die spannende Hintergrundgeschichten bieten, das wäre wirklich interessant! Vielleicht kann ja jemand Mal genauer das Team von Ecclestone und dessen 2 Einsätze ausführlich zusammenfassen, würde mich sehr interessieren!

Beitrag Sonntag, 29. Januar 2006

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Mindestens 30 Rennen also gfute 2 Saisons ,na da bleiben ja nicht mehr so viele Wobei der Begriff Teams von ehemaligen Rennfahrern wohl auch ziemlich weit gesteckt ist .Rein theorietisch gehört dazu ja auch z.Bsp. Ferrari !!!

Ja Ferrari gehört ja auch dazu und wurde schon genannt. Aber wenn man das Limit von 30 Rennen nicht setzt, sind es wirklich unglaublich viele. In den Bis in die 80er Jahre hinein haben sich doch irgendwelche Leute bei Heim Rennen ein Auto gekauft und sind damit beim GP gefahren. Damit sind das auch F1 Fahrer und ebenfalls ein F1 Team. Man kann ja berühmte Teams wie eben das von Bernie Ecclestone benennen, oder welche, die spannende Hintergrundgeschichten bieten, das wäre wirklich interessant! Vielleicht kann ja jemand Mal genauer das Team von Ecclestone und dessen 2 Einsätze ausführlich zusammenfassen, würde mich sehr interessieren!


Eccelstone hatte sogar "angestellte" Fahrer

Der gute Bernie trat bei zwei Grand Prix an

1958 Monaco St.Nr. 12 und England St. 14

in monaco teilte er sich den Wagen mit dem Amerikaner Bruce Kessler

Neide Rennen fanden dann aber ohne das B.C.Ecclestone Racing Team statt .

Danach hat der kleine Brite wohl eingesehen das er neben dem Auto mehr leisten kann als im Auto und hat das Rennfahren sein lassen .

Beitrag Sonntag, 29. Januar 2006

Beiträge: 45834
Ich werde da auch Mal genauer nachforschen und eine Zusammenfassung machen. Bin aber momentan sehr beschäftigt.

Beitrag Samstag, 04. Februar 2006

Beiträge: 4967
Bei Ligier tut sich bekanntermassen auch wieder etwas:
Der Ligier JS 49 mit 2L Motor, mehr im Link:

http://www.automobiles-ligier.com/site/ ... h/js49.htm

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

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LotusFan hat geschrieben:
Eigentlich begann die Karriere von Surtees als Teamchef schon 1969 .
Len Terry hatte in dem Jahr einen Eigenbau für die amerikanische F 5000 gebaut und ein amikanischer Schauspieler Namens James Garner fühlte sich berufen sein eigenes F 5000 Team zu gründen und hatte dafür Surtees als technischen Berater beschwatzt. Der gute John kaufte daraufhin auf eigene Rechnung einen der F 5000 Rennwagen .
Als er dann das auto an Garner weiterverkaufen wollte musste der
wohl in Rennsportfragen Talentfreie Garner einräumen sein gesamtes Budget bereits für PR ausgegeben zu haben ( typisch Hollywood )
und so sass Surtees auf einem F 5000 den er in Europa garnicht fahren konnte . Also gründete er sein eigenes Team verpflichtete David Hobbs als Fahrer und zog das Projekt in Eigenregie durch .
Damit war der Weg geebnet zum Surtees Racing Team .
Das F1 Team wurde dann mit Hilfe von Peter Connew und Shahab
Ahmed auf die Beine gestellt

Soweit ich weiss war Garner überhaupt kein Rennfahrer und ist auch nie Rennautos gefahren, er hat sich lediglich bei den Dreharbeiten zu Grand Prix mit dem Motorsport-Virus infiziert. Er stieg dann bei einem amerikanischen Team namens AIR ein, die NASCAR (mit eigens umbeuaten Chevys - schöne Fahrzeuge übrigens) und Rally Raid fuhren, später auch Sportwagen und Protoypen. Wäre mal ein ganz interessantes Thema - wenn auch für Europäer zu speziell amerikanisch vielleicht.

Und wenn Surtees gewusst hätte was dabei herauskommt (10 Jahre Erfolglosigkeit) hätte er den Weg zum eigenen Teamchef wohl nie ein geschlagen.

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

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Über James Garner habe ich einmal gelesen, dass er im Koreakrieg
bei der Air Force zum Kriegshelden wurde. Aber das gehört hier
nicht hin. :wink:

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

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Dan Gurney war glaube ich auch im Koreakrieg - bei den Marines!

Und Brett Lunger war Platoon-Commander (oder so was ähnliches) in Vietnam. Muss mal nachsehen...

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Dan Gurney war glaube ich auch im Koreakrieg - bei den Marines!

Und Brett Lunger war Platoon-Commander (oder so was ähnliches) in Vietnam. Muss mal nachsehen...


Bei den Marines, deshalb der eiserne Willen und die Disziplin.
Gurney bewundere ich sehr.

Beitrag Freitag, 10. Februar 2006

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Bin gerade dabei eine Ferrari Zusammenfassung zumachen. Die wird sehr lang, deshalb kommt die in Stücken, nämlich 50er, 60er, 70er, 80er, 90er, und ab 2000.
Álso hier die 50er:

In dieser Aufzählung von den Formel-1 Teams von Formel-1 Fahrern darf sicher eines nicht fehlen: Ferrari. Doch dazu muss man erstmal zu Enzo Ferrari, dem Gründer von Ferrari Fakten nennen. Der Italiener fuhr zwar nie ein Formel-1 Rennen, war aber in der GP Szene vor 1950, als die GP Szene noch nicht F1 hieß sehr aktiv und ein relativ erfolgreicher Fahrer und Teambesitzer. Daher erst einmal zu ihm: Die Karriere von Enzo Ferrari begann als Testfahrer bei CMN, wo er 1919 auch die ersten GP Rennen fuhr, nach dem er bei Fiat als Werksfahrer nicht genommen wurde. 1920 folgte der Wechsel zu Alfa Romeo, wo er 13 GP Siege feiern konnte und bis 1931 GP Rennen fuhr. 1929 aber bereits gründete Enzo Ferrari einen eigenen Rennstall: Die Scuderia Ferrari. Fahrer damals waren Carlo Felice Trossi und Mario Tadini. Das Team setzte aber immer noch Alfa Romeo Chassis ein. Doch bald beendete er seine Karriere und er wurde bis 1939 des Alfa Romeo Teams. 1943 zog Ferrari sein Sitz von Modena nach Maranello um und begann 1946 wieder GP Rennen zu fahren. Enzo Ferrari konstruierte dafür auch erstmals selbst Fahrzeuge. 1948 und 1949 stellten sich die ersten Erfolge ein. Fahrer waren unter anderem Alberto Ascari und Luigi Villoresi. Der erste, Ascari wurde dann auch erster Weltmeister für Ferrari. 1950 nämlich trug man erstmals im GP Sport auch eine Weltmeisterschaft aus. Der Italiener holte sich 1952 und 1953 den Titel. Seit 1950 kämpfte man gegen den früheren Partner Alfa Romeo um den Titel.

1950 aber trat Ferrari nicht bei allen Rennen mit gleicher Besetzung an. Fahrer waren wie im Vorjahr Ascari, Villoresi und der Franzose Raymond Sommer. Beim Monaco GP und Schweiz GP fuhren alle 3, in Frankreich nur einer,… Beim Italien GP fuhr neben Ascari der Italiener Dorino Serafini. Er wurde 2., wie Ascari in Monaco. Eingesetzt wurden hin und wieder auch Formel-2 Renner von Ferrari. Eine Konstrukteursmeisterschaft gab es bis 1958 ja noch keine. 1951 setzte Ferrari dann in der Formel-1 meist 3 Autos ein, am Ende sogar 4! Man konzentrierte sich nun auch auf die Formel-1 und damit auf den WM Kampf um den Fahrertitel gegen die Piloten von Alfa Romeo, während man sich 1950 noch auf die F2 konzentrierte. Die Fahrer variierten. Beim Auftakt in der Schweiz fuhren der Brite Peter Whitehead, Villoresi, Ascari und der Italiener Piero Taruffi. Taruffi erreichte dabei Rang 2. Beim Belgien GP bestand das Fahrertrio aus Ascari, Taruffi und Villoresi. Ascari erreichte dabei Rang 2. In Frankreich dann fuhren Ascari, Villoresi und der Argentinier Juan Froilan Gonzalez. Mit dieser Fahrerpaarung startete man auch in Silverstone zum Großbritannien GP. Dort gewann Gonzalez für Ferrari das erste Formel-1 Rennen. Ab dem Deutschland GP setzte man dann also ein 4. Auto für Taruffi ein. Ascari gewann die folgenden Rennen in Deutschland und Italien, musste sich in der WM dann aber doch dem Argentinier Juan Manuel Fangio (auf Alfa Romeo) geschlagen geben. 1952 bekamen Ascari und Taruffi Verstärkung vom ersten Formel-1 Weltmeister der Geschichte: Vom Italiener Giuseppe Farina. Beim WM Auftakt in der Schweiz fuhr aber zunächst der Franzose Andre Simon für Ascari im Ferrari 500. Während Farina und Simon wegen Elektronikproblemen das Ziel nicht erreichten, gewann Taruffi das Rennen. Der Grund warum Ascari beim Schweiz GP nicht antrat war, dass er sich als einer der wenigen Formel-1 Fahrer beim Indy 500 gegen die Konkurrenz aus der ChampCar, allen voran Kurtis Kraft Offenhause stellen wollte. Es war aber äußerst schwierig für ihn. In einem spezial angefertigten Ferrari 375 drehte er sich, nach dem er von Startplatz 19 aus gestartet ist, ins Aus. Ab dem Belgien GP konzentrierte er sich dann wieder auf das Geschehen in der Formel-1. Er kam und gewann. Farina machte den Doppelsieg klar. Beim Frankreich GP machten Ascari – Farina – Taruffi sogar einen Dreifachsieg für Ferrari perfekt. Beim Großbritannien GP folgte der GP Siege Hattrick für Ascari. Taruffi sorgte noch dazu für einen Doppelsieg. Beim Deutschland GP siegte Ascari vor Farina. Beim Holland GP kehrte dann an Stelle von Taruffi Ascaris langer Wegbegleiter Villoresi zu Ferrari zurück. Hinter seinen Teamkollegen Ascari und Farina wurde dieser 3. Beim Italien GP setzte Ferrari dann gleich 5 Renner ein. Es fuhren Ascari, Farina, Taruffi, Villoresi und Simon. Ascari gewann auch dieses Rennen, Villoresi wurde immerhin 3. Der dominierende Ascari wurde damit erstmals Formel-1 Weltmeister und zog damit in der Bestenliste mit Farina und Juan Manuel Fangio gleich, die sich 1950 bzw. 1951 für Alfa Romeo den F1 Titel holten.

1953 dann setzte Ferrari und Ascari natürlich alles auf Titelverteidigung. Zudem setzte Ferrari jetzt immer 4 Fahrzeuge im Werksteam ein. Die Fahrzeuge waren wieder jene Ferrari 500, die auch beim Vorjahr eingesetzt wurden, nur beim Italien GP kamen auch 2 Ferrari 553 an den Start, aber dazu gleich. Neben Ascari, Farina und Villoresi holte sich Enzo Ferrari den Briten Mike Hawthorn ins Team. Bereits beim Saisonauftakt demonstrierte Ferrari wieder die Überlegenheit dieses Ferraris 500, denn Ascari und Villoresi fuhren einen dominanten Doppelsieg ein. Auch in Holland gewann Ascari, dieses Mal jedoch wurde Farina 2. In Belgien aber hieß die Reihenfolge auf dem Treppchen wieder Ascari auf 1, Villoresi auf 2. Beim Frankreich war dann erstmals in dieser Saison kein Doppelsieg für Ferrari zu erreichen und auch Ascaris Siegesserie riss nach 8 Siegen: Hawthorn feierte allerdings für Ferrari den Sieg. Beim Großbritannien GP gingen die Schienen wieder in die richtige Richtung: Ascari gewann. Beim Deutschland GP aber enttäuschte Ascari: Er wurde nur 8. Siegreich war aber Farina. In der Schweiz holten sich Ascari, Farina und Hawthorn einen Dreifachsieg. Beim Italien GP in Monza dann kamen 2 weitere Ferraris hinzu, eben die angesprochenen Ferrari 553, pilotiert von den Italienern Umberto Maglioli und Piero Carini. Ausgerechnet beim Heimrennen widerfuhr Ferrari die erste Niederlage der Saison. Dennoch verteidigte Ascari seinen WM Titel und wurde damit der erfolgreichste Formel-1 Fahrer bis dato. In den Folgejahren holte sich dann aber der Argentinier Juan Manuel Fangio 4x in Folge den Titel und blieb damit bis Michael Schumacher der erfolgreichste Fahrer.

Aber zunächst ins Jahr 1954. Fahrer für Ferrari waren Farina, Hawthorn, Maglioli und Rückkehrer Gonzalez, die damit den neuen Ferrari F625 steuerten. Maglioli wurde aber schon nach Rennen eins durch den Franzose Maurice Trintignant ersetzt. Nach dem es Ärger mit Villoresi gab hat der Ferrari Starfahrer Ascari das Team verlassen und ist mit seinem Freund Villoresi zu Maserati gewechselt. Nach dem diese das Auto aber erst später in der Saison zum Laufen brachten, fuhren beide zunächst für Lancia, wo beide 1947 ihre GP Karriere begannen. Aber zurück zu Ferrari: Nach dem 2. Rennen im belgischen Spa verließ auch Farina das Team. Erst beim Deutschland GP holte man sich mit einem weiteren Rückkehrer, Taruffi, einen 4. Fahrer. Davor in Großbritannien konnte Gonzalez das Rennen wie 1951 gewinnen, als er ja den ersten Ferrari WM Sieg sicherte. Beim Schweiz GP, der nach dem WM Lauf in Deutschland stattfand, war Taruffi schon nicht mehr anwesend, dafür kamen Maglioli und der Franzose Robert Manzon mit 2 Ferrari 553 zum Ferrari Team. Maglioli blieb auch beim Italien GP, wo auch Ascari wieder zu Ferrari zurückkehrte. Beim Spanien GP dann fuhren nur Hawthorn und Trintignant. Hawthorn konnte das Rennen auch gewinnen, bei dem allerdings nicht die vollständige Konkurrenz antrat. Die Saison aber wurde für das italienische Team zur vollen Enttäuschung, schließlich konnte man nicht den Fahrerweltmeister stellen. Bei jedem Rennen aber stand immerhin mindestens ein Ferrari auf dem Podest. Gonzalez wurde dazu zumindest noch Vizemeister.

Beim WM Auftakt 1955 in Argentinien starteten dann Farina, Maglioli, Gonzalez und Trintignant. Eingesetzt wurden wie im Vorjahr wieder die Ferrari 625 und Ferrari 555. Genaue Zuordnungen sind sehr schwer zu machen, da sich die Ferrari Piloten mit den Rennern abwechselten. Das gilt übrigens für die ganzen Jahre in den 50er und 60er, wenn bei jedem Rennen mehrere verschiedene Fahrzeuge im Einsatz waren. Das ist auch nicht nur bei Ferrari so schwer. Nach dem man Argentinien mit 2 Podestplätzen verließ, stellte man für den glamarösen GP im Fürstentum von Monaco eine fast komplett umgekrempelte Fahrerpaarung. Von den Fahrern, die auch in Buenos Aires am Start waren, waren in Monte Carlo nur Trintignant und Farina wieder zu finden. Neben den beiden starteten noch der US Amerikaner Harry Schell, der Belgier Paul Frère und der Ferrari- Rückkehrer Taruffi. Trintignant konnte das Rennen überraschend gewinnen. Es war sein erster Formel-1 Sieg! Auf der Fahrerstrecke in Spa fuhr dann auch das Monaco Aufgebot außer Taruffi. Man kam aber nicht über einen 3. Platz hinaus. Bei den folgenden 2 GP Rennen in Holland und Großbritannien fuhr man mit noch einem Fahrer weniger. Neben Hawthorn und Trintignant fuhr noch der Italiener Eugenio Castellotti. Man war relativ erfolglos bei den beiden Rennen unterwegs. Danach stand bereits der Heim GP in Italien statt. Traditionell setzte man dort in der Hoffnung auf ein besseres Abschneiden und natürlich um den Ferrari Fans mehr zu bieten. Es fuhren Farina und Villoresi in einem Ferrari D50 und Castellotti, Hawthorn, Trintignant und Maglioli in einem Ferrari 555. Die Ausbeute blieb mager: Ein 3. Platz von Castellotti war viel zu wenig. Überhaupt war die Saison neuerlich ein großer Rückschritt. Bester Ferrari Pilot in der Fahrerwertung wurde Trintignant mit Rang 4.

Für die Saison 1956 kam der Weltmeister Fangio zu Ferrari. Nach dem Mercedes Aus und der Lancia Notlösung, sah Fangio bei Ferrari Chancen seinen Titel zum 2. Mal zu verteidigen und damit den Hattrick zu schaffen und seinen 4. Titel überhaupt zu holen. Es ist ihm dann auch gelungen. Fangio hatte auch einige Helfer zur Hand, denn Ferrari setzte wieder einige Fahrer ein. Konkret waren das beim Auftakt in Argentinien neben Fangio Castellotti, der Italiener Luigi Musso, der Brite Peter Collins und der Belgier Olivier Gendebien. Es gewann auch ein Ferrari Pilot, nämlich Musso. Eingesetzt wurden 1956 hauptsächlich jene Ferrari D50, die beim Italien GP im Vorjahr das Debüt feierten. Beim Monaco GP fehlte dann Gendebien. Nach einem Unfall im Fürstentum konnte beim folgenden Rennen in Belgien Musso nicht fahren. Dafür kamen 2 Belgier: Frère und Andre Pilette. Ferrari gelang wieder ein Sieg, wieder war es aber nicht Fangio, sondern dieses Mal Collins, wie auch beim Frankreich GP, wo statt den 2 Belgier Gendebien und der Spanier Alfonso de Portago fuhren. Castellotti machte mit Rang 2 den Doppelsieg perfekt. Beim Großbritannien GP dann aber siegte erstmals Fangio für Ferrari, De Portago wurde 2., während Collins und Castellotti enttäuschten. Beim Deutschland GP, wo Musso wieder zurückkehrte, gewann Fangio erneut. Beim Italien GP setzte man dann noch einen 6. Renner ein. Und zwar für den Deutschen Wolfgang Graphe Berghe von Trips. Er startete allerdings nach einem Trainingsunfall beim Rennen nicht. Wie im Vorjahr war das Auftreten von Ferrari beim Heim GP in Monza schlecht, dennoch wurde Fangio, der das Rennen von der Pole Position aus in Angriff nahm, Weltmeister. Es war allerdings die fahrerisch am wenigsten überzeugende WM von Fangio. Fangio aber sah bei Ferrari keine Zukunft und verließ das Team wieder.

1957 dann wurde für Ferrari wieder zur Probe. Gewann man den Titel im Jahr zu vor nur durch Fangios fahrerischen Qualitäten, oder auch weil Ferrari gut aufgestellt war. Nach dem man zunächst nur eine überarbeitete Version des D50 fuhr, der ja gemeinsam mit Lancia entstand, kam dann der Ferrari 801 heraus. Sehr variierend war die Anzahl der Fahrer, die bei den einzelnen Rennen für das Ferrari Team starteten. In Argentinien waren es stolze 8 Fahrer! Allerdings kam diese enorme Anzahl auch nur zu Stande, weil sich die Fahrer wegen der extremen Hitze abwechselten. So fuhren für Ferrari Collins, Musso, Castellotti, Hawthorn, der Italiener Cesare Perdisa, Von Trips, De Portago und Gonzalez. Das Gespann De Portago und Gonzalez waren bei den Fahrerwechseln, welche bei den Boxenstopps stattfanden, die schnellsten von den Ferrari Fahrer und wurden 5. Beim Monaco GP fuhren dann nur noch Von Trips, Collins, Hawthorn und Trintignant. Dabei waren Collins und Hawthorn in einen Unfall mit Stirling Moss verwickelt. Besser lief es da schon in Frankreich für die Ferrari Piloten Musso, Collins, Trintignant und Hawthorn, wo 2 Piloten das Podest erreichten. 2. und 3. wurden Hawthorn und Collins auch beim Deutschland GP, wo auch Musso für Ferrari am Start war. Beim Pescara GP, der zuvor nie WM Status hatte, aber schon seit den 30er Jahren ausgetragen wurde, fuhr nur Musso, der auch noch ausfiel. Beim Italien GP fuhren dann wieder Musso, Van Trips, Collins und Hawthorn. Dabei wurde Van Trips 3. und erreichte somit seinen ersten Podestplatz. Musso wurde für Ferrari am Ende WM-3. 1958 gab es erstmals auch eine Meisterschaft für die Konstrukteure. Die Regeln dafür waren wie folgt: Hersteller (also wie Ferrari) konnten Chassis an Privatteams verkaufen (das konnten sie schon vor 1958). Die Punkte für die Herstellerwertung wurden so verteilt, dass der bestplatzierteste Fahrer mit dem Chassis die Punkte für das Team holte. Liefen also auf den ersten 3 Plätze nur Fahrer mit Ferrari Chassis ein, wurden für die Herstellerserie nur die Punkte für den 1. hergenommen. Dabei war es gleichgültig, ob der Fahrer aus dem Werksteam kommt oder ob der Sieg mit Ferraris eines Werksteams herausgefahren wurde. Das sollte anregen, Chassis auch an Privatteams- und –fahrer zu verkaufen. Man rechnete zudem damit, dass die Werksteams mehr Fahrzeuge einsetzen würden. Ferrari aber fuhr mit dem normalen Feld. Beim WM Auftakt in Argentinien fuhren Collins, Musso und Hawthorn mit den Ferrari Dino 246. Musso wurde 2. In Monaco bekam auch Von Trips wieder ein Cockpit. Das war allerdings nur ein Gastauftritt, denn bereits danach fuhren nur noch die 3 oben genannten. In Belgien kam allerdings wieder ein 4. Ferrari für Gendebien dazu. In Frankreich war wieder Van Trips 4. Pilot und nach anfänglichen Schwierigkeiten fuhr dort Ferrari auch den ersten Saisonsieg ein: Hawthorn gewann, Van Trips wurde 3. Durch Rang 3 durfte Van Trips auch in Großbritannien für Ferrari fahren, an Stelle von Musso. Er hatte leider beim Frankreich GP einen fürchterlichen Unfall und kam dabei ums Leben. Ob sich also Ferrari über den Hawthorn Sieg wirklich freuen konnte, ist mehr als fraglich. Es war das 1. Mal, dass das Schicksaal bei Ferrari in solcher Art zuschlug. Beim Deutschland GP fuhr dann der US Amerikaner Phil Hill für Ferrari. Er fuhr allerdings in einem Formel-2 Auto mit, die ja beim Rennen auf dem Ring zugelassen wurden. Doch das Rennen hatte für Ferrari wieder einen herben Beigeschmack: Wieder hatte man einen tödlichen Unfall zu beklagen, dieses Mal erwischte es Peter Collins. In Mexiko fuhren daraufhin nur Hawthorn und Van Trips. Doch die Serie an schweren Unfällen waren damit bei Ferrari noch nicht beendet: Beim Heimrennen in Italien erwischte es Van Trips, als er sich nach einem Crash mit BRM Pilot Harry Shell das Bein brach. Dieses Mal kam aber Van Trips in Monza noch glimpflich davon, wenige Jahre später hatte er nicht mehr so viel Glück… Immerhin wurde Hawthorn heim Heimrennen für die Scuderia noch 2. Beim Marokko GP fuhren dann zum Abschluss Hill, Hawthorn und Gendebien, der auch beim Italien GP wieder für Ferrari fuhr. Abgesehen von den Unfällen: Sportlich war das Jahr besser: Hawthorn wurde Weltmeister. Freilich war der WM Titel umstritten, denn wirklich der beste war er nicht. In der Konstrukteurs WM unterlag Ferrari Vanwall und wurde nur Konstrukteurs Vize.

1959 glaubte wohl selber nicht an den Titel. Die Saison 1959 war trotz des Titelgewinns nicht so überzeugend, die Konkurrenz aus Großbritannien wurde immer stärker und Ferrari fuhr mit dem gleichen Fahrzeug wie 1958. Damit sah man sich wenigsten auf der sicheren Seite, einigermaßen zuverlässig zu sein, was bei einem neuen Auto zu dieser Zeit nicht selbstverständlich war. Als Fahrer traten der Franzose Jean Behra, Hill, der Brite Cliff Allison und der Brite Tony Brooks. Letzterer wurde gleich beim WM Auftakt in Monaco 2. Nach einem deutlich schlechter verlaufendem Holland GP setzte Ferrari in Frankreich ein 5. Auto für Gendebien ein. Zudem ersetzte der US Amerikaner Dan Gurney Allison. Der kehrte aber beim Deutschland GP wieder bei Ferrari zurück. Gurney fuhr aber für Behra, Gendebien war nicht mehr beim Ferrari Werksteam. Das Rennen kannte einen deutlichen Dominator: Ferrari. Brooks, Gurney und Hill sorgten für einen Dreier, also für die ersten 3 Plätze für Ferrari. Allison fiel aus und war beim folgenden Rennen in Portugal nicht am Start. Dort war das Rennen für Ferrari schon wieder schwieriger. Gurney wurde immerhin 3. Traditionell fuhr danach die Scuderia vor heimischen Publikum in Monza wieder mit mehr Fahrer im Werksteam, nämlich 5. Es waren Brooks, Hill, Allison, Gurney und Gendebien. Hill wurde immerhin 2. Beim USA GP in Sebring fuhr dann neben Brooks, Allison und Hill wieder Van Trips. Brooks wurde immerhin 3. Am Ende wurde Ferrari 2. in der Konstrukteurswertung und Hill als bester Ferrari Pilot 4. in der Fahrerwertung.

Beitrag Freitag, 10. Februar 2006

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@MichaelZ:

Gute Zusammenfassung, weiter so :D)

Beitrag Freitag, 10. Februar 2006

Beiträge: 454
@ MichaelZ:

Sehr gute Zusammenfassung - tja, hier bei Yesterday gibts halt noch Qualität :wink:

Beitrag Freitag, 10. Februar 2006

Beiträge: 45834
Vielen Dank für das Lob. Die 60er habe ich auch schon fertig, stelle die morgen rein. Bin grad beim Jahr 1970. Häng aber bei der Ferrari Geschichte schon seit mindestens ner Woche, weil ich einfach keine Zeit habe!

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 4967
@MichaelZ: Dann wird es für mich noch interessanter,
ich freue mich schon. :D)

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 45834
Wie versprochen nun die 60er.

Auch die Saison 1960 bestritt Ferrari mit dem Dino 246. Fahrer waren Allison, Hill, Van Trips und Gonzalez. Allison wurde beim WM Auftakt gleich 2. Beim Monaco GP dann ersetzte der US Amerikaner Richie Ginther Gonzalez. Das Rennen im Fürstentum war allerdings nicht sonderlich gut. Allison konnte am Rennen nach einem Unfall in der Quali in der Schikane nicht teilnehmen, immerhin kam Hill als 3. noch auf das Podest. Bei dem Crash zog sich Allison auch Verletzungen zu, so dass er für den Rest der Saison nicht mehr in den Ferrari stieg. Die weiteren Rennen verliefen alles andere als gut. Für Ginther kam der Belgier Willy Mairesse. Beim Großbritannien- und Portugal GP fuhr Ferrari gar nur mit Von Trips und Hill. Erst beim Italien GP stellte Ferrari wieder 4 Autos. Fahrer waren Mairesse, Ginther, Hill und Von Trips. Letzterer fuhr mit einem neuen Wagen, einer Weiterentwicklung des Dino 246, dem Dino 246P. Das Rennen dann war äußerst erfolgreich für Ferrari. Hill, Ginther und Mairesse legten einen Dreifachsieg hin, dazu wurde Von Trips 5. Aber das beeindruckende Ergebnis vor heimischen Publikum war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn Ferrari verlor in der Konstrukteurswertung immer mehr gegen die britische Konkurrenz. Man wurde nur Konstrukteurs-3. Vor allem die immer besseren Climax Motoren machte Ferrari zu schaffen. Enzo Ferrari sagte einmal, dass das wichtigste im Auto der Motor wäre. Colin Chapman, später Teamchef und Konstrukteur bei Lotus, sagte, dass das wichtigste eines Autos, das Chassis ist. (das beste Auto wäre also ein Lotus Ferrari?). In beiden Fällen aber wurden die Briten stärker und Italiener kam in den Rückstand. Lancia, Alfa Romeo und weitere Hersteller aus Italien waren ja nicht mehr vertreten.

Doch für die Saison 1961 zauberte Ferrari einen neuen Wagen hervor, der es in sich hatte: Den Ferrari 156. Der 156 war eine komplette Neuentwicklung. ER war deutlich länger und schmaler als der 246. Die Autos hatten nichts gemeinsam, selbst die Farbe wurde 1961 statt dem Rot nun Blau. Es war der einzige Ferrari des Ferrari Werksteams der die Farbe blau trug. Möglich war dies, nach dem 1958 die Regelung der Farbzuteilung verfiel. Diese Regel teilte ja dem Land feste Farben zu, wie Italien rot oder Frankreich beispielsweise blau. Alle Autos, die aus Italien kamen, wie Ferrari, mussten also rot gefärbt werden. Fahrer 1956 waren Ginther, Von Trips und Hill. Das Debüt des neuen Autos gelang recht gut. Beim Monaco GP 1961 Ginther vor Hill 2. Von Trips wurde als 4. gewertet, er schied aber nach einem Unfall aufgrund eines Motorschadens bereits kurz vor Ende des Rennens aus. Beim Holland GP aber dann erreichte Ferrari bereits einen Doppelsieg. Dabei fuhr der Deutsche Van Trips seinen ersten Formel-1 Sieg ein. Dahinter wurde Hill 2. Beim Belgien GP kehrte ein alter bekannter bei Ferrari ins Team zurück und fuhr einen 4. Ferrari: Gendebien. Er erreichte Rang 4. Davor die 3 anderen Ferrari Piloten: Siegreich war dabei Hill vor Von Trips und Ginther. Beim Großbritannien waren wieder die 3 Ferrari Fahrer vorne. Von Trips holte sich vor Hill und Ginther Sieg Nummer 2. Beim Deutschland GP, wo man für Mairesse einen 4. Ferrari an den Start brachte, gewann Ferrari das 2. Mal in der Saison nicht. Dennoch wurde Von Trips vor Hill 2. Damit war Von Trips der Favorit auf den Titel. Beim Italien GP sollte er den Sack zu machen. Einzig übergebliebener Gegner um den Weltmeisterschaftstitel war Hill. Sowohl für Deutschland (Von Trips), als auch für die USA (Hill) wäre es der erste Titel in der Formel-1 gewesen. Für Deutschland wäre es der erste Titel seit den erfolgreichen 30er Jahren durch Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer, Hans Stuck und Co. gewesen. Damals dominierten die Deutschen Fahrer mit Mercedes und Auto Union Rennwagen nach Belieben. Es gab nur wenige Mitstreiter, etwa den Italiener Tazio Nuvolari. Zurück zum Italien GP. Von der Pole Position aus startete Von Trips, vor dem Mexikaner Ricardo Rodriguez, der für Mairesse den 4. Ferrari fuhr. Hill stand auf Startplatz 4. Es war das Ende der 1. Runde als die Tragödie begann: Lotus Climax Pilot Jim Clark sollte Von Trips überholen. Beide Autos kollidierten. Von Trips flog ab in die Zuschauer. Er war sofort tot, wie 14 Zuschauer! Hill gewann das Rennen und damit die WM. Aber Freude war an jenem Tag im Ferrari Team sicherlich Fehl am Platz. Auch wenn man dazu noch den Konstrukteurs Pokal bekam. 1962 fuhr Ferrari bzw. die Ferrari Piloten neuerlich mit den Ferrari 156. Neben Hill, der alles auf Titelverteidigung setzte fuhr für Ferrari Rodriguez und der Italiener Giancarlo Baghetti, der im Vorjahr beim Frankreich GP in einem privaten Ferrari sein erstes WM Rennen gewann. Zuvor fuhr Baghetti allerdings bereits einige Formel-1 Rennen, die nicht zur Weltmeisterschaft zählten und war auch dort schon sehr erfolg- und siegreich. Beim Holland GP wurde Hill als bester Ferrari Fahrer 3. Damit wurde sichtbar: Die Konkurrenz zog nach, der 156 war nicht mehr dominant, ganz im Gegenteil, er war keineswegs mehr das beste Auto im Feld, auch wenn man einige Verbesserungen am Auto aufweisen konnte. So wurde die Front komplett verändert. Die Kühler vorne waren seitlich angebracht, das Auto wirkte vorne wie ein Hai. Beim Monaco GP übernahm dann der Italiener Lorenzo Bandini das Auto von Baghetti, dazu kam noch ein weiterer Ferrari für Mairesse hinzu. Phil Hill wurde immerhin vor Bandini 2. Beim Belgien GP kehrte dann Baghetti wieder für Bandini zurück. Hill wurde immerhin 3. Doch Ferrari hatte auch eine Schrecksekunde zu verzeichnen: Willy Mairesse hatte einen schweren Unfall mit dem Lotus Climax Pilot Trevor Taylor. Er verletzte sich bei diesem Unfall auch. Beim Großbritannien GP fuhr dann nur Hill für Ferrari, fiel allerdings mit Motorschaden aus. Beim Deutschland fuhren dann recht erfolglos Hill, Rodriguez, Bandini und Baghetti mit. Beim Italien GP kehrte auch Mairesse wieder zurück.

Ferrari fiel aber 1962 weit zurück: Hill wurde nur noch 6. in der Fahrer WM, wie auch Ferrari in der Konstrukteurs WM. 1963 kam dann eine weitere Weiterentwicklung des Ferrari 156, nämlich der 156/63. Das Auto kehrte wieder zur gewöhnlichen Nasenform zurück, das Auto war zudem deutlich kürzer als sein Vorgänger. Fahrer waren beim Saisonauftakt in Monaco Mairesse und der Brite John Surtees. Damit holte sich Ferrari einen ehemaligen Motorradchampion (1958-1960 für MV Augusta), der allerdings schon 3 Jahre Formel-1 Erfahrung hatte. ER wurde auch gleich 4. im Fürstentum. In Belgien blieben beide mit Motorenschäden liegen. Für Mairesse kam dann zum Holland GP der Italiener Ludovico Scarfiotti. Während er in seinem ersten Rennen für Ferrari 6. wurde, fuhr Surtees in Holland auf Rang 3. Beim Frankreich GP hatte Scarfiotti dann einen schweren Unfall, bei dem er auch Verletzungen davon trug. Somit fehlte er für den Großbritannien GP, bei welchem Ferrari dadurch nur mit Surtees fuhr. Die volle Konzentration auf ihn bewirkte Rang 2. Beim Deutschland GP übernahm dann Mairesse den 2. Ferrari, aber er verunfallte ebenfalls. Surtees währenddessen gewann. Ab Italien fuhr dann neben Surtees Bandini. Podestplätze kamen dann im Rest der Saison nicht mehr heraus. Surtees und Ferrari wurden 4. in der Fahrer- bzw. Konstrukteurswertung.

Nach dem Absturz 1963 wollte Ferrari 1964 wieder an die Spitze des Feldes in der Formel-1. Man fuhr gleich mit 3 verschiedenen Ferrari Modellen: Mit einer 156er Weiterentwicklung, einem 158 und einem 1512. Alle 3 Modelle waren an sich aber fast gleich. Ferrari beschränkte sich zudem 1964 auf nur 2 Fahrer pro Team. Ausnahmen gab es nur bei 2 Rennen: Natürlich vor dem Heimpublikum in Monza und beim Mexiko GP. Surtees und Bandini waren während dessen die 2 Fahrer für das Ferrari Werksteam. Nach einem Doppelsausfall in Monaco kam beim Holland GP Surtees immerhin auf einen 2. Platz. Nach 2 weiteren schlechten Rennen für Ferrari kehrte ab dem Großbritannien GP Ferrari wieder in die Erfolgsspur zurück: In Great Britain wurde zunächst Surtees nur 3., aber bereits danach folgten 3 Siege, in Deutschland durch Surtees, in Österreich durch Bandini und schließlich noch vor den Ferrariristi durch Surtees. Dort fuhr wie gesagt ein 3. Ferrari Pilot: Scarfiotti. Beim USA GP und beim Mexiko GP wurde Surtees noch jeweils 2. Beim letzteren GP fuhr zudem Pedro Rodriguez einen 3. Ferrari. Surtees gewann die Formel-1 Weltmeisterschaft der Fahrer, Ferrari die der Teams.

1965 hielt man an der Erfolgsfahrerpaarung aus dem Vorjahr, das heißt Surtees/Bandini fest. Bei den letzten 3 Rennen in Italien, USA und Mexiko kam dann wieder ein 3. Fahrzeug hinzu. Einen neuen Rennwagen brachte Ferrari für die Saison 1965 nicht. Es wurden wieder mit dem 158 und dem 1512 gefahren. Die ersten beiden Rennen verliefen ordentlich: Beim Saisonauftakt in Südafrika erfuhr Surtees Rang 2, in Monaco anschließend Bandini. Der darauf folgende Belgien GP verlief aber schlecht. In Frankreich und Großbritannien konnte Ferrari wieder auf das Podest fahren. Ganz vorne dabei war man aber nicht. Nach 2 Pleitenrennen in Holland und Deutschland (dort wurde Bandini immerhin 6.), ging es auf zum Italien GP. Verstärkung bekam das Ferrari Duo vom Italiener Nino Vaccarella. Vergebens, Ferrari kam nicht über Platz 4 durch Bandini hinaus. Für die Rennen in Übersee, also USA und Mexiko verließ auch Surtees das Ferrari Team. Dieser wurde vom Mexikaner Pedro Rodriguez ersetzt. Dazu fuhr in USA noch der US Amerikaner Bob Bodurant und in Mexiko Scarfiotti. Auch bei den beiden Rennen kam man nicht über Rang 4 durch Bandini (in USA) hinaus. Ferrari wurde nur Konstrukteurs-4., Surtees als bester Ferrari Pilot WM-5. Kritik von den Italienern: Ferrari konnte sich immer nur ein Jahr vorne behaupten, danach fiel man wieder in die Lauerstellung zurück. 1966 brachte Ferrari wieder ein komplett neues Auto heraus: Genauer waren es sogar 2: Der Ferrari 246 und der Ferrari 312/66. Beide Autos waren deutlich schmäler und länger als die Vorgänger aus den letzten Jahren zuvor. In Monaco startete Ferrari dabei wieder mit den aus den letzten Jahren bekannten Fahrerpaarung Surtees/Bandini. Bandini erreichte aber mit dem neuen sofort Rang 2. Bei Surtees gab es im Fürstentum Probleme mit der Kraftübertragung. In Belgien schlug der Brite aber voll zu: Sieg für ihn, Bandini kam als 3. zum 2. Mal in der Saison aufs Podium. Nach dem Belgien GP zog sich Surtees allerdings zurück und wurde durch den Briten Mike Parks ersetzt, mit vollem Namen Michael Johnson Parkes. Bei seinem ersten WM Rennen für Ferrari in Frankreich wurde er sofort 2. In Holland drehten sich beide Piloten ins Aus, beim Deutschland GP wurde Bandini nur 6. während Parkes einen Unfall nach einem heftigen Motorenschaden hatte. Erst in Italien kehrte Ferrari wieder auf den richtigen Weg zurück: Es kam ein 3. Auto für Scarfiotti dazu, der sofort gewann. Parkes komplettierte als 2. einen Doppelsieg für die Scuderia Ferrari und damit das beste Saisonergebnis, ausgerechnet vor heimischem Publikum. Bandini allerdings konnte das Rennen aufgrund Zündungsproblemen nicht beenden. Parkes holte sich zudem die Pole Position. Beim USA GP fuhr dann nur noch Bandini für Ferrari. Er schied allerdings mit Motorschaden aus. So zeigte die Saison einen riesen Aufwärtstrend, denn das Team beendete die Saison als Konstrukteursvizeweltmeister, allerdings hatte man den Abgang von Surtees zu verkraften. Die Hoffnung der Ferrari Fans war freilich wie jedes Jahr der Titel 1967. Diesesmal allerdings schien er wieder relativ realistisch. Ferrari setzte neben dem bekannten Ferrari 312/66 eine kleine Weiterentwicklung 311/67 ein, bei dem fast der ganze Motor sichtbar war. Neben Bandini stellte Ferrari beim Saisonauftakt den Neuseeländer Chris Amon als 2. werksseitigen Fahrer. Bandini hatte für das Rennen durch Startplatz 2 eine aussichtsreiche Position und führte das Rennen vor Fürst Renier auch zeitweise an, doch in Runde 81 dann die Katastrophe: Bandini stirbt bei einem hässlichen Feuerunfall. Amon beendete das Rennen trauernd auf Rang 3. Die Reaktion von Ferrari auf den Tod von Bandini war freilich in Trauer ausgedrückt worden, doch Ferrari zeigte ein untypisches Verhalten. Nach so einem Unfall stellte man bei den folgenden Rennen meist nur ein Auto, doch in Holland brachte Ferrari gleich 3 Renner auf die Strecke, besetzt mit Amon, Parkes und Scarfiotti. In Belgien dann Katastrophe Nummer 2: Parkes, Sieger des Sizilien GP (ein Formel-1 Rennen außerhalb der WM), hatte einen schweren Unfall, nach dem er beim Start auf Öl ausrutschte. Dabei brach er sich die Beine. Amon wurde, wie auch bei der Tragödie in Monaco, 3. Bei den folgenden Rennen fuhr Ferrari dann nur mit Amon weiter, erst beim Saisonfinale in Mexiko kehrte mit dem Briten Jonathan Williams Ferrari wieder mit einem 2. Auto zurück. Amon fuhr in der Saison beim Großbritannien GP und Deutschland GP noch jeweils Rang 3 ein. Die Saison beendete er, wie auch Ferrari bei den Herstellern, auf Rang 5.

1968 holte sich Ferrari neben Amon einen Topfahrer, dessen Nachname wie ein einziger Buchstabe klingt: Den Belgier Jacky Ickx. Beim Saisonauftakt in Südafrika fuhr dazu daneben noch der Italiener Andrea de Adamich. Bester war aber Amon mit Rang 4. Beim Spanien GP fielen beide Ferrari Fahrer aus, jeweils Probleme mit dem Motor waren die Ursache. Man fuhr erstmals mit dem Ferrari 312/68, der sich aber von den anderen fast überhaupt nicht unterscheidet. Bei seinem Heimrennen in Belgien fuhr dann Ickx erstmals in der Saison für sich und für Ferrari durch Rang 3 einen Podestplatz ein. Dass das Auto Speed hatte war ganz gut im Qualifying zu sehen, wo sich Amon zum 2. Mal in Folge nach Spanien die Pole Position sicherte. Und auch beim folgenden Holland GP fuhr er auf die Pole Position, im Rennen aber rissen beide nichts. Erst beim Frankreich GP gewann Ickx dann das erste Saisonrennen. Auch der Großbritannien GP war zufrieden stellend: Amon wurde vor Ickx 2. Der Deutschland GP lief dann trotz der Erwartungen (immerhin standen Ickx und Amon im Grid auf 1 und 2), nicht viel gut. Amon schied nach einem Dreher aus und Ickx wurde nur 4. – keine gute Generalprobe für den Italien GP. Doch traditionell lief dann dort wieder alles besser. Ickx wurde 3. Dazu setzte Ferrari ein 3. Rennfahrzeug für den Briten Derek Bell ein. Die letzten 3 Rennen auf dem amerikanischen Kontinent verliefen dann zum Weglaufen. Ickx verletzte sich noch vor dem Kanada GP und wurde deshalb beim USA GP durch Bell ersetzt. In Mexiko fuhr dann aber wieder Ickx. Bei den 3 Überseerennen erreichte kein Ferrari Pilot das Ziel. Ickx und Ferrari wurden jeweils 4. ihrer Wertungen.

1969 entwickelte Ferrari ein komplett neues Auto mit fast gleichem Namen: Den Ferrari 312/69. Allgemein folgte er den Trends mit den riesigen Heckflügeln, zudem hatte der Ferrari auch vorne Frontflügel. Schnell genug war man noch nicht, man stand im Schatten von Lotus. Bei den ersten 5 Rennen setzte Ferrari mit Amon auch nur einen Fahrer ein. Der Ferrari war zudem relativ unzuverlässig. Bei den 5 Rennen erreichte Amon nur einmal das Ziel: Beim Holland GP als 3. Beim Großbritannien GP kam dann mit Pedro Rodriguez ein 2. Ferrari Pilot dazu. Wie Amon litt aber auch er an der mangelnden Zuverlässigkeit: Beide Ferraris waren relativ schnell out. Beim Italien GP übernahm das Auto von Amon der Italiener Ernesto Brambilla. Rodriguez wurde 6. Bei den letzten Rennen dann startete nur Rodriguez. Beim USA GP wurde er immerhin noch 5. Kurzum: Die Show die Ferrari zeigte war unter ferner liefen. Man erreichte nur 7 Punkte, wurde dennoch 5. in der Konstrukteurswertung. Danach begann das Zeitalter der 70er Jahre, die es auch für Ferrari in sich hatten.

Jetzt dauerts allerdings wieder eine Weile, bin grad bei 1972.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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Sehr guter Bericht, MichaelZ, ich freue mich auf die Fortsetzung. :D)

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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MichaelZ hat geschrieben:
Bei den ersten 5 Rennen setzte Ferrari mit Amon auch nur einen Fahrer ein. Beim Italien GP übernahm das Auto von Amon der Italiener Ernesto Brambilla...

Wartet mal einen Moment...

Vielleicht kann mir einer mal was zur Saison 1969 erklären - mich beschäftigt nämlich eine Frage zum Ende von Chris Amon bei Ferrari. In vielen Foren stellt sich Amon als einer der populärsten Fahrer bei Rennsportbegeisterten heraus - vielleicht ist es auch hier bei Yesterday so:

In seinen Biografien liest man immer wieder dass er sich während der Saison 1969 von Ferrari trennte (genauergesagt war der GP von England sein letztes Rennen). Er taucht zwar immer wieder in den Meldelisten der folgenden Rennen auf, trat aber nicht mehr an. Im September soll er den Prototypen des 312B getestet haben (in Modena), Ferrari befand das Auto aber noch nicht für rennreif (Motorenprobleme).

Gleichzeitig fuhr Amon weiterhin munter für die Scuderia mit einer kleinen Truppe von 'Desperados' (nenne ich es mal) in der CanAm-Serie eine 612P und den weiterentwickelten 712P (soweit ich weiss der größte je gebaute Ferrari); das ging so weiter bis in den November hinein. Von einer spontanen Trennung Amon/Ferrari kann keine Rede sein.

Frage also: wann trennte sich Amon von Ferrari und wieso kriegte er im GP-Team nach dem britischen Grand Prix keinen Platz mehr?
Zuletzt geändert von Alfalfa am Samstag, 11. Februar 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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Übrigens saukomisch: man fragt sich heute was sich Ferrari bei dem CanAm-Einsatz gedacht hat. Man schickte nämlich nur ein winziges Team (Formla 2 Entreprises Inc.) nach Nordamerika, das bestand aus dem Fahrer Amon, einem ex-Jouranlisten (der zum Rennleiter umfunktioniert wurde) und zwei Mechaniker - dazu kam noch der Wagen. Teilweise musste man sich sogar Material bei anderen Teams ausborgen (z.B. die neumodischen Flügel bei Chaparral - aber die hatten ja auch genug davon). Unter den Umständen waren die Ergebnisse eigentlich mehr als gut...

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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Bei Amon kann ich die Testfahrten mit dem 312B bestätigen.
Ausserdem fuhr er mit Schetty zusammen die 24h von Le Mans.
Ich glaube, dass Chris Amon einfach "kalt" abserviert wurde
von Ferrari. 1969 gab es ja Ferrari Fahrer wie Sand am Meer.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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Komischerweise fuhr Amon noch 1970 einige Sportwagenrennen für die Scuderia (zusammen mit Merzario), also während er andereseits schon fur March fuhr - nur an die F1 kam er nach dem britischen GP nicht mehr. Ich habe mal gehört dass sich Amon geweigert haben soll, weiterhin mit dem alten 312 V12 zu fahren sondern den 312B wollte. Das kann ich mir zwar eigentlich nicht vorstellen (das wäre ja Arbeitsverweigerung), aber was ist bei Ferrari nicht alles möglich...!

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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torino hat geschrieben:
Bei Amon kann ich die Testfahrten mit dem 312B bestätigen.

Das muss bei den Tests Anfang Sept. in Modena sein:

Bild

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 4967
Ich habe auch ein wenig recherchiert. Ich habe auch das Bild
gefunden, Spätherbst auf der Hausstrecke in Modena, stand
darunter. September ist sicher richtig. :D) Aber warum Amon
gegangen wurde, das entzieht sich meiner Kenntnis immer noch.
Ich finde einfach nichts. Ich denke mir, dass Ferrari einfach einen
grossen Kader an Fahrern hatte, und eben einer über die Klinge
springen musste. Die Entscheidung finde ich auch Heute immer
noch seltsam. Egal von wem sie schlussendlich kam.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 8060
Manche sehen ja Amon als potentiellen Weltmeister im 312B 1970 WENN er geblieben wäre - Amon selbst gehört wohl auch dazu - ich höre ihn immer wieder in Berichten über den größten Fehler seiner Karriere lamentieren Ferrari zum blödesten Zeitpunkt verlassen zu haben. Aber angesichts der Fakten wage ich zu bezeifeln ob diese Trennung so einseitig erfolgte, wie Amon es gerne berichtet.

Das ganze fällt ja übrigens auch in die Zeit da Ferrari von Fiat geschluckt wurde (das war wohl in Juni 1969) - inwieweit das Einfluss auf den Rennstall, bzw. die Wahl der Piloten hatte, entzieht sich meiner Erkenntnis. Es hieß ja immer dass sich Ferrari die 100%ige Kontrolle über den Rennstall vorbehalten habe. Und auf dem Papier blieb ja für 1970 alles beim alten.

Die Fiat-Übernahme hat Michael in seinem Bericht unterschlagen - sehe ich gerade - oder er wollte nicht so weit ins Direktive gehen - kann auch sein...

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 4967
Da könnte man jetzt spekulieren, in wie weit sich FIAT da in die
Fahrerwahl "eingemischt" hat. Ich persönlich glaube schon, dass
FIAT da gedreht hat.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 45834
Sehr interessant eure UNterhaltung.

@Torino: Wie heißt Shetty mit Vorname und welche Nationalität hat er?

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

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@MichaelZ

Peter Schetty ist Schweizer.

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