Die neue Saison begann wir die alte: Die beiden Williams Honda Piloten Nigel Mansell und Nelson Piquet starteten von der Pole Position aus den Großen Preis von Brasilien. Beide waren 1986 klar dominierend, doch letztlich nahmen sie sich gegenseitig Punkte weg, so dass doch noch Alain Prost im McLaren Porsche die Weltmeisterschaft gewann. Die beiden Williams-Fahrer sind sich mindestens seit diesem Zeitpunkt nicht mehr grün. Die Gefahr, dass es 1987 wieder so laufen würde, bestand nach dem Quali in Brasilien erneut. Doch im Rennen sah die Welt schon wieder anders aus: Die Williams-Doppelführung bröckelte bereits beim Start: Mansell kam schlecht weg, so übernahm Piquet vor Ayrton Senna im Lotus Honda die Führung. Bald war auch Piquets Führung im Eimer, als er etwas in den Kühler bekam und die Box ansteuerte. Das brachte Senna vor Mansell, doch auch Mansell musste Unplanmäßigerweise die Box ansteuern. Mansell kam hinter Piquet als 11. zurück auf die Strecke und plötzlich war alle Rivalität vergessen: Denn beide arbeiteten sich durch das Feld, während vorne Senna ausfiel und Weltmeister Prost im McLaren Porsche nun das Rennen anführte. Piquets Aufholjagd ging auf Rang 2 zu Ende. Prost gewann also vor Piquet und Prosts Teamkollegen Stefan Johansson.
Beim darauffolgenden Imola GP musste Piquet aussetzen. Nach dem er im Qualifying in der Tamburello-Kurve nach einem Reifenschaden heftig abflog, erteilte ihm Rennarzt Dr. Sid Watkins Startverbot. Die Pole Position erreichte Pole-König Senna vor Mansell. Senna führte aber nur bis zur 2. Runde, dann wurde er zurückgereicht. Zunächst hinter Mansell, dann auch hinter Prost. Prost biss sich im Heck von Mansell fest. Aber nur bis er mit einem Elektrikschaden ausfiel. Danach war das Rennen für Mansell easy-going. Ferrari-Fahrer Michele Alboreto sah lange wie der sichere 2. aus, aber weil sein Bolide am Ende stark abbaute, ging Senna noch vorbei und wurde vor ihm 2. Mansell übernahm nun die WM-Führung mit 10 Punkten, dahinter waren Prost (9) und Johansson (7). In der Konstrukteurswertung gab es 2 Spitzenreiter: Williams, McLaren (je 16), Lotus, Ferrari (je 7).
Beim Belgien GP nutzte Mansell seine Pole zur Führung nach dem Start vor Senna und dem wieder genesenen Piquet. Weil es im Hinterfeld krachte, gab es nach einer Safety Car Phase einen Re-Start. Diesen gewann Senna, doch Mansell versuchte noch in der gleichen Runde wieder an Senna vorbei zu gehen. Die beiden Fahrzeuge kollidierten – Senna war draußen, Mansell Letzter, konnte aber weiterfahren. Nutznießer war Piquet, der nun das Rennen anführte. Doch Schadenfreude tut selten gut und schon bald musste Piquet mit einem Schaden am Turbolager die Segel streichen, während auch Alboreto liegen blieb. Das brachte Prost wieder in Führung, und damit vor Teamkollege Johansson und Brabham BMW Pilot Andrea de Cesaris den Sieg. McLaren feierte damit einen Doppelsieg. Und es war ein historischer Sieg von Prost, denn mit seinem 27. GP-Sieg stellte er den Rekord von Jackie Stewart ein. Eine lachhafte Zahl, bedenkt man, dass dank Michael Schumacher der Rekord mittlerweile bei 91 liegt, Prost selbst kam ebenfalls noch auf 51 Siege.
Top 10 der meisten Siege: Belgien 1987
1. Alain Prost (FRA) 27
1. Jackie Stewart (GBR) 27
3. Jim Clark (GBR) 25
3. Niki Lauda (AUT) 25
5. Juan Manuel Fangio (ARG) 24
6. Nelson Piquet (BRA) 17
7. Stirling Moss (GBR) 16
8. Jack Brabham (AUS) 14
8. Emerson Fittipaldi (BRA) 14
8. Graham Hill (GBR) 14
Top 10 der meisten Siege: Brasilien GP 2007
1. Michael Schumacher (GER) 91
2. Alain Prost (FRA) 51
3. Ayrton Senna (BRA) 41
4. Nigel Mansell (GBR) 31
5. Jackie Stewart (GBR) 27
6. Jim Clark (GBR) 25
6. Niki Lauda (AUT) 25
8. Juan Manuel Fangio (ARG) 24
9. Nelson Piquet (BRA) 23
10. Damon Hill (GBR) 22
Alle Rekordhalter in der ewigen Bestenliste der meisten Siege
Großbritannien 1950: Giuseppe Farina (ITA) 1
Monaco 1950: Giuseppe Farina (ITA), Juan Manuel Fangio (ARG) 1
Indy 500 1950: Giuseppe Farina (ITA), Juan Manuel Fangio (ARG), Johnnie Parsons (USA) 1
Schweiz 1950: Giuseppe Farina (ITA) 2
Belgien 1950: Giuseppe Farina (ITA), Juan Manuel Fangio (ARG) 2
Frankreich 1950: Juan Manuel Fangio (ARG) 3
Italien 1950: Juan Manuel Fangio (ARG), Giuseppe Farina (ITA) 3
Schweiz 1951: Juan Manuel Fangio (ARG) 4
Belgien 1951: Juan Manuel Fangio (ARG), Giuseppe Farina (ITA) 4
Frankreich 1951: Juan Manuel Fangio (ARG) 5
Großbritannien 1952: Juan Manuel Fangio (ARG), Alberto Ascari (ITA) 5
Deutschland 1952: Alberto Ascari (ITA) 6
Italien 1954: Alberto Ascari (ITA), Juan Manuel Fangio (ARG) 13
Argentinien 1954: Juan Manuel Fangio (ARG) 14
Mexiko 1967: Juan Manuel Fangio (ARG), Jim Clark (GBR) 24
Südafrika 1968: Jim Clark (GBR) 25
Monaco 1973: Jim Clark (GBR), Jackie Stewart (GBR) 25
Holland 1973: Jackie Stewart (GBR) 26
Belgien 1987: Jackie Stewart (GBR), Alain Prost (FRA) 27
Portugal 1987: Alain Prost (FRA) 28
Ungarn 2001: Alain Prost (FRA), Michael Schumacher (GER) 51
Belgien 2001: Michael Schumacher (52)
Der WM-Stand nach dem Belgien GP: Prost (18), Johansson (13), Mansell (10). Konstrukteurs-WM: McLaren (31), Williams (16), Lotus (9). Mansell holte sich anschließend beim Monaco GP die Pole Position vor Senna. 30 Runden führte er dann vor Senna und Piquet, doch dann ging sein Turbolader kaputt und Mansell fiel aus. Senna gewann (bei seinem 50. GP) vor Piquet und Alboreto ein unterhaltungsarmes Rennen. Viel unterhaltsamer war nach dem GP in Monaco der Blick auf die Weltmeisterschaft: Prost (18), Senna (15), Johansson (13). Beim USA GP gab es dieselbe Startaufstellung in der 1. Reihe wie schon in Monaco. Und wieder führte Mansell vor Senna, und wieder bekam er Probleme – dieses Mal jedoch mit den Reifen. Das warf ihn weiter zurück, er holte als 5. aber immerhin noch Punkte. Senna aber gewann neuerlich vor Piquet und Prost und übernahm damit auch die WM-Führung: Senna (24), Prost (22), Piquet (18).
Der Frankreich GP begann mit der gewöhnlichen Pole von Mansell. Planänderung: Dieses Mal stand Prost mit ihm in Reihe 1. Der Franzose wollte die WM-Führung von seinem späteren Erzfeind unbedingt wieder zurückhaben. Wass aber viel wichtiger war: Dieses Mal hielten endlich auch die kleinsten Nägel und Schrauben am Williams Honda und somit gewann Mansell das Rennen überlegen, vor Teamkollege Piquet, der sich noch an Prost vorbeikämpfte. Ganz ungefährdet war der Sieg jedoch nicht Kurzzeitig fiel er hinter Prost und Piquet zurück, nachdem er über den Trümmerhaufen fuhr, den der Crash von Johansson und De Cesaris übrig gelassen hatte. Nach dem Boxenstopp war Mansell aber wieder vorne. In der Gesamtwertung schrumpfte der Vorsprung von Senna um einen Punkt, auf Deutsch: Er halbierte sich: Senna (27), Prost (26), Piquet (24). In der Konstrukteurswertung übernahm Williams das Ruder: Williams (45), McLaren (39), Lotus (30).
Der Großbritannien GP zeigte die Dominanz von Williams nochmals deutlicher: Im Qualifying konnte Piquet Mansell endlich mal schlagen, wenn auch nur knapp mit 0,070 Sekunden weniger Zeit, die Piquet für die 4,778 Kilometer lange Strecke benötigte als Mansell. Und im Rennen gaben sie alles: Nur kurz nach dem Start führte Prost das Rennen an, aber er fiel schnell zurück, und am Ende sogar aus. Den größten Teil des Rennens führte Piquet, doch 2 Runden vor Schluss übernahm Mansell mit einem tollem Überholmanöver die Führung und gewann damit zum 2. Mal in Folge. Damit war auf einem Schlag auch Mansell wieder ein WM-Kandidat, und mehr als das: Er war für nicht wenige nach seinem Triumph vor dem heimischen Publikum der Favorit auf dem WM-Titel. Immerhin saß er im Williams Honda FW11B, dem besten F1-Boliden im Feld. Und er war schneller als Teamkollege Piquet. Und er war nur noch ein Punkt hinter Senna, der in Großbritannien auf Platz 3 fuhr: Senna (31), Mansell, Piquet (je 30).
Seine Favoritenrolle unterstrich Mansell mit einer Pole zum Deutschland GP. Den Start verlor er jedoch gegen WM-Leader Senna, hinter Mansell fuhr Prost auf Rang 3. Die Führung für Senna war nur kurzweilig: Mansell überholte zu Beginn der 2. Runde. Im Verlauf der folgenden 2 Runden, arbeiteten sich auch Prost und Piquet an Senna vorbei. Prost schloss nun auch auf Mansell auf und übernahm in Runde 7 die Führung. Auch als Mansell erst 4 Runden später als Prost zur Tankstelle kam, konnte er sich Platz 1 nicht zurückholen. Noch ärger: Mansells Honda-Motor verrauchte in Runde 25. Prost schien das Rennen so gut wie gewonnen, doch kurz vor Rennende ging die Lichtmaschine defekt: Piquet erbte die Führung und den Sieg, vor Johansson und Senna. Piquet war nun neuer WM-Spitzenreiter: Piquet (39), Senna (35), Mansell (30).
Das folgende Rennen fand am 9. August in Ungarn statt. August war der ideale Zeitpunkt um sich für die folgende Saison ein Cockpit zu sichern. Problematisch: Keiner weiß, ob ein Fahrer im Team noch volle Unterstützung erfährt, wenn er seinen Wechsel bekannt gab. So geschehen bei Ayrton Senna, der für 1988 bei McLaren Honda unterschrieb – als Teamkollege von Alain Prost. Eine neue Ära wurde eingeleitet. Lotus-Teamchef Peter Warr verpflichtete Nelson Piquet als Ersatz. Der Brasilianer war enttäuscht von Williams, dass er auch für 1987 keinen #1-Status bekam, obwohl Williams genau sah, dass die Teamrivalität schon 1986 den Titel kostete.
Der Williams-Kampf ging weiter: Mansell holte sich in Ungarn fast schon die obligatorische Pole Position, dahinter ließ jedoch Gerhard Berger im Ferrari als 2. aufhorchen. Mansell übernahm auch die Führung im Rennen, vor den beiden Ferraris von Berger und Alboreto. Dahinter war Piquet. Berger fiel bald aus, Alboreto wurde von Piquet kassiert – damit hatte Williams wieder mal eine Doppelführung. 5 Runden vor Schluss bekam Mansell Probleme mit dem Reifen, Piquet erbte den Sieg und baute den Vorsprung in der Meisterschaft auf 7 Punkte aus (48:41). Senna blieb aber Dank Platz 2 dran, 3. wurde Prost, der punktgleich (30) mit Mansell abgeschlagen auf Platz 3 der WM-Wertung war.
In der Nacht zum Österreich GP muss Vollmond geworden sein, denn gleich 2-mal musste das Rennen wegen eines Startunfalls abgebrochen werden. Erst beim 3. Start waren die wilden Fahrer endlich zu bändigen. Den 3. Start gewann Polemann Nelson Piquet vor Boutsen, Berger und Mansell. Boutsen und Berger fielen aber durch technische Defekte aus und so gab es wieder einen Kampf der beiden Williams-Fahrer Piquet und Mansell. Während des Überrundens schnappte sich Mansell in der 21. Runde die Führung, die er bis zum Fallen der Zielfahne nicht mehr abgab (Mansell gewann also in seinem 100. F1-Rennen). 3. Teo Fabi im Benetton Ford. Piquet genügte der 2. Platz um den Vorsprung in der WM weiter auszubauen: Piquet (54), Senna (43), Mansell (39).
Mansell musste vor dem Italien GP einen mentalen Rückschlag einstecken, der im ersten Blick gar nicht so heftig wirkte: Honda gab bekannt, dass man 1988 McLaren und Lotus mit PS-Power versorgen würde, während sich Williams nun nach einem neuen Motorenpartner umschauen musste. Das Problem für Mansell: Japaner sind sehr auf PR ausgelegt, und ein Weltmeister, der auch 1988 die Nummer 1 mit einem Honda-befeuerten Auto pilotierte, war medienmäßig bedeutend wirksamer, als wenn der Weltmeister Mansell heißen würde, denn der hatte einen Williams-Vertrag und sollte 1988 kein Honda-Fahrer sein. Ganz im Gegensatz zu WM-Leader und Teamkollege Piquet, der schon einen Vertrag bei Lotus unterzeichnet hatte. Es gab Spekulationen, wonach Mansell seitens Honda klar benachteiligt wurde. Andere waren der Meinung, nun stehe es 1:1, denn Williams würde eher Mansell unterstützen, als Piquet, der das letzte Jahr im Team sein würde. Mansell brockte sich beim Italien GP aber selbst einen Nachteil ein, in dem er freiwillig auf die neue revolutionäre aktive Aufhängung der Williams-Techniker verzichtete. Piquet setzte sie ein und stellte seinen Williams Honda gleich mal auf Pole.
Beim Start wollte Mansell das wieder wettmachen. Er kam tatsächlich gut weg, verschaltete sich aber noch in Runde 1 und musste Piquet wieder ziehen lassen. Doch es kam noch ärger: Ferrari-Pilot Gerhard Berger wurde von den italienischen Fans, hauptsächlich Ferrari-Fans, angetrieben. Der Österreicher wagte ein mutiges Manöver und attackierte Mansell, der wiederum die Tür zuschmiss. Die beiden kollidierten, Boutsen schlüpfte an beiden vorbei. Berger war vor Mansell 3. Im Verlauf des Rennens ging Mansell aber wieder an beiden Fahrern vorbei. In Runde 17 war er wieder 2. Es kam aber nicht zum erwarteten Duell zischen Piquet und Mansell, weil plötzlich Senna in Führung auftauchte. Der Brasilianer setzte wieder auf eine Keinstoppstrategie und war nach den Boxenstopps der beiden Williams-Fahrer plötzlich in Front. Ein Missverständnis beim Überrunden des Ligier Megatron Fahrers Piercarlo Ghinzani warf Senna aber hinter Landsmann Piquet zurück. Piquet feierte so seinen 20. GP-Sieg vor Senna und Mansell. Das machte seine WM-Führung noch solider: Piquet (63), Senna (49), Mansell (43). In der Konstrukteurswertung gab es nach langer Zeit mal wieder eine Änderung: Lotus schob sich an McLaren vorbei: Williams (106), Lotus (55), McLaren (51).
Beim Portugal GP ließ Ferrari-Pilot Berger mit seiner 1. Pole Position aufhorchen! Dahinter qualifizierten sich Mansell und Prost. Am Start ging Mansell in Führung, freute sich aber zu früh, denn das Rennen wurde nach einem Massencrash im Hinterfeld abgebrochen. Es waren Derek Warwick (Arrows Megatron), Satoru Nakajima (Lotus Honda), Martin Brundle (Zakspeed), Adrian Campos (Minardi Motori Moderni), Christian Danner (Zakspeed), René Arnoux (Ligier Megatron), Philippe Alliot (Larrousse Lola Ford) und Eddie Cheever (Arrows Megatron) in den Startunfall involviert. Auch beim Re-Start kam Mansell gut weg, doch am Ende der 1. Runde war Berger wieder vor Mansell. Senna erkämpfte sich zudem den 3. Platz von Piquet. In der 7. Runde ging Piquet an Senna vorbei und war nun 3. Mansell schied in der 14. Runde mit Motorschaden aus. Auch Senna schied mit einem Defekt aus, während Alboreto auftrumpfte und hart mit Piquet kämpfte. Dieser konnte aber kontern und ging wieder an den Franzosen vorbei. Der nächste Fahrer, der Piquet das Leben schwer machte, war Prost. Und er kam nicht nur an Piquet vorbei, sondern auch an Berger, während Alboreto ausschied. Prost gewann seinen 28. GP und war damit alleiniger Rekordhalter in der Bestenliste. Piquet war als 3. eigentlich ein Verlier, mit einem Auge aber auf die Weltmeisterschaft geblickt, ein Gewinner: Piquet (67), Senna (49), Mansell (43). McLaren ging wieder an Lotus vorbei: Williams (110), McLaren (62), Lotus (55).
Beim Spanien GP verlor Piquet die Führung am Start an Mansell, Senna fuhr zunächst an 3. Stelle. Nach den Boxenstopps fielen Piquet und Senna noch hinter den beiden McLaren-Fahrer Prost und Johansson zurück. Der WM-Stand nach diesem Grand Prix war entscheidend: Piquet (70), Mansell (52) und Senna (51). Damit konnten nur noch die beiden Williams-Fahrer Weltmeister werden, das war wichtig. Denn die Atmosphäre im Team war so gut wie nach 2 Wochen Dauerregen. Die Gefahr, dass sich die beiden Fahrer wie im Vorjahr derart bekriegen, dass ein 3. Fahrer davon profitieren würde, bestand jedoch nicht.
Es folgte der Mexiko GP und damit ein GP mit einigen heftigen Unfällen im Training, darunter von Pole-Mann Mansell und Senna. Mansell konnte die Pole nicht nutzen und fiel hinter Berger, Boutsen, Piquet und Prost zurück. Prost kollidierte noch in Runde 1 mit Piquet und war draußen, während Piquet noch weiterfahren konnte. Mansell war nun aber schon wieder 3. Die nächste Änderung vorne gab es bereits in Runde 2, als Boutsen Berger die Führung entriss. Boutsens Benetton Ford bekam in der 16. Runde Probleme mit der Elektrik, der Belgier schied aus, Berger führte aber nur so lange, bis auch er ausschied. Das war 5 Runden später wegen eines Motorschadens. Mansell führte nun vor Senna und Patrese, Piquet lag auf Platz 4. Zu Positionskämpfen kam es jedoch nicht mehr, weil Derek Warwick einen schweren Unfall hatte und das Rennen abgebrochen werden musste. Beim Re-Start holte sich Piquet vor Mansell die Führung. Mansell fand aber noch einen Weg vorbei an Piquet und gewann damit vor Piquet und Brabham BMW Pilot Riccardo Patrese. Piquet (73) führte in der WM aber weiter vor Mansell (61) und Senna (51).
Beim Japan GP wurde dann die Weltmeisterschaft auf unschöne Weise entschieden. Im Training hatte Mansell einen schweren Unfall – so schwer, dass er für das Rennen nicht fitt war. Piquet, der vor dem ersten Japan GP seit 1977 mit 12 Punkten Vorsprung in der WM führte, war damit Weltmeister. Piquet hatte seine eigene Sicht der Dinge: „Kein Problem, in Imola musste ich aussetzen.“ Das Rennen selbst geriet zur Nebendarstellung, und war auch nicht von Spannung geprägt: Berger fuhr einen dominierenden Sieg ein. Ferrari beendete damit eine Durststrecke ohne F1-Sieg seit dem Michele Alboretos Sieg beim Deutschland GP 1985 – die bis dato längste Durststrecke für die Scuderia Ferrari, die immerhin schon seit 1950 Teil der WM ist.
Auch das Saisonfinale in Australien fand ohne Mansell statt. Williams suchte für den Grand Prix in Adelaide einen Ersatz und konnte sich mit Brabham über eine vorzeitige Verpflichtung von Patrese einigen. Brabham fuhr dafür mit Stefano Modena. Das Rennen glich jenem aus Japan: Berger fuhr völlig dominierend zum Sieg – es war der 200. GP-Sieg im Rahmen der Weltmeisterschaft für den Reifenhersteller Goodyear.
WM-Endstand:
1. Nelson Piquet (BRA) 73 (Williams Honda)
2. Nigel Mansell (GBR) 61 (Williams Honda)
3. Ayrton Senna (BRA) 57 (Lotus Honda)
4. Alain Prost (FRA) 46 (McLaren Porsche)
5. Gerhard Berger (AUT) 36 (Ferrari)
6. Stefan Johansson (SWE) 30 (McLaren Porsche)
7. Michele Alboreto (ITA) 17 (Ferrari)
8. Thierry Boutsen (BEL) 16 (Benetton Ford)
9. Teo Fabi (ITA) 12 (Benetton Ford)
10. Eddie Cheever (USA) 8 (Arrows Megatron)
11. Satoru Nakajima (JPN) 7 (Lotus Honda)
12. Jonathan Palmer (GBR) 7 (Tyrrell Ford)
13. Riccardo Patrese (ITA) 6 (Brabham BMW)
14. Philippe Streiff (FRA) 4 (Tyrrell Ford)
15. Andrea de Cesaris (ITA) 4 (Brabham BMW)
16. Philippe Alliot (FRA) 3 (Larrousse Lola Ford)
17. Derek Warwick (GBR) 3 (Arrows Megatron)
18. Martin Brundle (GBR) 2 (Zakspeed)
19. Ivan Capelli (ITA) 1 (March Ford)
20. Roberto Moreno (BRA) 1 (AGS Ford)
21. René Arnoux (FRA) 1 (Ligier Megatron)
1. Williams Honda 137
2. McLaren Porsche 76
3. Lotus Honda 64
4. Ferrari 53
5. Benetton Ford 25
6. Arrows Megatron 11
7. Tyrrell Ford 11
8. Brabham BMW 10
9. Larrousse Lola Ford 3
10. Zakspeed 2
11. AGS Ford 1
12. March Ford 1
13. Ligier Megatron 1
Quellen: grandprix.com, motorsportarchiv.de