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Formel-1 Fahrer in der Nascar

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Donnerstag, 04. Januar 2007

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Jackie Oliver fuhr 1971 und 1972 insgesamt 8 Nascar Rennen. Der Brite kam im August 1942 eigentlich als Keith Jack Oliver auf die Welt, genau diese Welt kennt ihn aber besser als Jackie Oliver. Einen Namen machte sich Oliver in der Formel-1 auch mit 2 Aufgaben, denn nach seiner Karriere als GP Fahrer war Oliver 1978 einer der Gründer des Arrows Teams. 1961 begann er seine fahrerische Karriere, zunächst mit Rennautos mit Dächern, bald darauf auch in der Formel-3. 1967 bekam Oliver ein Cockpit im Formel-2 Team von Lotus. Nachdem beim Deutschland Grand Prix zu jener Zeit auch F2 Renner erlaubt waren, trat Oliver auch bei diesem WM Rennen an und feierte somit sein Formel-1 Debüt. Mit seinem Lotus Ford Formel-2 Renner schaffte er einen achtbaren 5. Platz. Lotus Chef Colin Chapman war beeindruckt und stellte Oliver für 1968 in der Formel-1 Werksmannschaft auf. Die Saison lief für Oliver alles andere als nach Plan, er fiel häufig aus und kam nur 3-mal ins Ziel. Gleich 2-mal, beim Frankreich- und USA GP, konnte er im Rennen nicht starten, weil er im Training zuvor bereits verunfallte. Beim Mexiko GP allerdings zeigte er bereits, dass er an der Weltspitze mitfahren kann und fuhr mit Rang 3 auf das Podest. Lotus holte für 1969 Jochen Rindt und so musste Oliver das Team verlassen. Er wechselte zu BRM. Nebenbei fuhr er noch bei einigen Sportwagenrennen, wie der CanAm oder bei einigen Langstreckenrennen. Bei BRM blieb das Pech weiter an Olivers Füßen hängen: In den Jahren 1969 und 1970 sah er zusammengerechnet nur 4-mal die Zielflagge! Dabei wurde er 5. in Österreich ’70 und 6. in Mexiko ’69. Besonders unzuverlässig war der Motor: 10 Motorschäden in den 2 Jahren! Für die Saison 1971 bekam Oliver kein Cockpit mehr, allerdings durfte er 3 Rennen für McLaren Ford fahren. Beste Platzierung war Rang 7 beim Italien GP. 1972 kehrte er ausschließlich für den Heim GP in Großbritannien zu BRM zurück, fiel jedoch wieder aus – mit einer gebrochenen Aufhängung. 1973 wurde er als Stammfahrer bei Shadow Ford verpflichtet, außer einem 3. Platz beim Kanada Grand Prix gab es jedoch wieder keine großen Erfolge. Danach legte er seine GP Karriere ad acta – oder doch noch nicht ganz: Beim Schweden GP 1977 fuhr er noch einmal ein WM Rennen für Shadow, welches auf Platz 9 endete. Zuvor trat er auch beim Race of Champions an, das jedoch nicht zur WM Zählte. Zuvor war er jahrelang in der Formel-5000 zugegen. Oliver fuhr 50 WM Rennen und sammelte 13 Punkte, WM Rang 14 1973 war die beste Ausbeute.

Beitrag Donnerstag, 04. Januar 2007

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Mark Donohue fuhr 1972 und 1973 insgesamt 6 Nascar Rennen und gewann dabei die Riverside 500 im Jahr 1973. Der US Amerikaner fuhr vor allem auch in Amerika Rennen, gewann auf einem McLaren Offenhauser beispielsweise 1972 das Indy 500. Ein Jahr zuvor fuhr er in der Formel-1 seine ersten beiden WM Rennen. Für Penske (er fuhr alle seine WM Rennen für Penske Racing) fuhr er beim USA- und Kanada GP und wurde gleich bei seinem ersten WM Rennen in Kanada 3. 1974 fuhr er wieder die gleichen Rennen, ehe er 1975 für Penske eine ganze GP Saison fahren wollte. Diese Saison endete tödlich – beim Österreich Grand Prix. Zuvor wurde er beim Schweden- und Großbritannien jeweils 5. Beim Österreich GP 1975 kam es dann zum tödlichen Unfall. Der GP wurde auch als Europa GP bezeichnet. Der March Ford Pilot (aus dem Team Penske) Mark Donohue crashte im Warm Up zum Österreich GP 1975 tödlich. Der 38-Jährige crashte nach einem Reifenschaden. Ein Reifen seines March traf 2 Streckenposten (Manfred Schaller und Richard Hüttner), die schwer verletzt wurden. 2 Tage nach dem Unfall erlag Donohue seinen Verletzungen (Bluterguss im Gehirn). Einen Tag zuvor verstarb auch Schaller.

Beitrag Donnerstag, 04. Januar 2007

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George Follmer fuhr in der Zeitspanne von 1972 bis 1987 zwanzig Nascar Rennen. Der US Amerikaner fuhr lediglich 1973 eine GP Saison für Shadow Ford. Dabei fuhr er zweimal in die Punkte: Bei seinem WM Debüt wurde er 6. und beim darauf folgenden Grand Prix von Spanien wurde er sogar 3. In der Gesamtwertung langte das für den 13. WM Platz. Follmer fuhr vor allem Sportwagenrennen, viele davon in Amerika, einige aber auch in der Interserie in Europa. Follmer fuhr auch in der ChampCar einige Rennen und bestritt deshalb auch mehrfach das Indy 500 und wurde 1971 auf einem King Offenhauser 15. 1972 wurde er zudem CanAm Meister. Er fuhr insgesamt 25 ChampCar Rennen und gewann dabei sogar das Rennen in Phoenix 1969.

Beitrag Donnerstag, 04. Januar 2007

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Auf 2 Nascar Rennen, beide 1976, kam David Hobbs. In der Formel-1 kommt der Brite auf 7 WM Rennen. Hobbs fuhr bei fast allen Rennen, beim Indy 500, ChampCar, Formel-1, 24 Stundenrennen von Le Mans, Sportwagen, Tourenwagen etc. Sein GP Debüt gab Hobbs 1967 beim Großbritannien GP. Er fuhr einen BRM für das Bernard White Racing, wie auch beim Kanada GP. Dazwischen fuhr er für Lola BMW den Deutschland GP. In Großbritannien beendete Hobbs das Rennen als 8., in Deutschland als 10. und in Kanada auf Rang 9. 1968 fuhr er beim Italien GP für Honda, fiel allerdings mit Motorschaden aus. 1971 startete er beim USA GP auf einem McLaren Ford des Penske White Racing Teams. Dabei beendete er das Rennen als 10. 1974 bekam er noch mal für 2 Rennen die Chance bei McLaren Ford. Dabei wurde er 7. beim Österreich GP (beste WM Platzierung in seiner GP Karriere) und 9. beim Grand Prix von Italien. Damit war die Formel-1 Karriere von David Hobbs allerdings beendet.

Beitrag Donnerstag, 04. Januar 2007

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1977 startete bei einem Nascar Rennen die Rennlady Lella Lombardi. Die Italienerin ist die bislang einzige Frau, die in der Formel-WM Punkte errang. Außerhalb der WM kam beispielsweise Desiré Wilson schon zu einem GP Sieg, doch bei WM Rennen war Lombardi bisher die einzige Frau, die zumindest mäßigen Erfolg hatte. Die 1943 geborene Lombardi heißt mir wirklichem Name Maria Garzia Lombardi. Ihr GP Debüt feierte Lombardi 1974 beim Großbritannien GP für das Allied Polymer Group. Mit dem Brabham Ford konnte sie sich jedoch nicht für das Rennen qualifizieren. 1975 fuhr sie dann für March Ford und beim USA GP auch für Williams Ford. Beim Spanien GP kam sie mit Rang 6 in die Punkte, allerdings bekam die March Ford Pilotin nur einen halben WM Zähler, weil das Rennen nach dem schweren Unfall von Rolf Stommelen bekanntlich abgebrochen wurde und die nötige Renndistanz für die volle Punktzahl noch nicht zurückgelegt wurde, also wurden die erhaltenen Punkte halbiert. Der halbe Punkte reichte immerhin zu WM Platz 21. In den Vereinigten Staaten startete Lombardi im Rennen letztlich doch nicht für Williams, weil ihre Zündung im Warm up defekt ging. 1976 fuhr sie noch bei 4 WM Rennen, eines für March Ford, der Rest mit einem Brabham Ford für RAM. Bei 2 Rennen konnte sie sich nicht qualifizieren, beim Österreich GP wurde sie immerhin 12. Lombardi fuhr insgesamt 12 WM Rennen und konnte sich bei weiteren 5 Rennen nicht qualifizieren. 1974 fuhr die 1992 an Krebs verstorbene Lombardi auch in der Formel-5000.

Beitrag Sonntag, 07. Januar 2007

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Dan Gurney fuhr von 1962 bis 1980 insgesamt bei 15 Nascar Rennen und konnte stolze 5 Siege verbuchen, die er alle in Riverside verbuchte. Dabei fuhr Gurney unter anderem einen Matador für Penske Racing. Der US Amerikaner, der 1931 das Licht der Welt erblickte, machte sich nicht nur einen Namen als Rennfahrer, sondern auch als Konstrukteurs und vor allem als Teambesitzer. Auch in der Formel-1 hatte Gurney ein Team, das All American Racers, das in der ChampCar und Formel-1 fuhr (in der Formel-1 eher als Eagle bekannt – so hießen die eingesetzten Rennwagen). 2002 versuchte Gurney ein Comeback als Teameigner gemeinsam mit Phil Hill. Es sollte ein neues All American Racing Team geben. Der Kalifornier debütierte beim Frankreich GP 1959 für Ferrari. Dabei fiel Gurney aus, doch bereits bei seinem 2. WM Rennen in Deutschland wurde er 2. und es folgten noch ein 3. und ein 4. Platz. Diese Bilanz ließ sich nach 4 WM Rennen sehen und ergab auch einen guten 7. WM Rang. Nach einem erfolglosen Jahr bei BRM wechselte er zu Porsche, wurde einige Male 2. und siegte beim Frankreich Grand Prix 1962. Im gleichen Jahr war er beim Belgien GP für das Team von Autosport Team Wolfgang Seidel gemeldet, letztlich startete Gurney aber mit seinem Lotus BRM nicht. 1961 und 1962 endeten aber erfolgreich als WM4. bzw. WM-5. Danach wechselte er für 3 Jahre zu Brabham Climax und gewann 1964 zwei GP Rennen im Rahmen der Weltmeisterschaft, danach gründete er sein eigenes Team, das in der Formel-1 den Namen Anglo American Racers trug. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten siegte Gurney 1967 beim Belgischen GP und wurde so der bislang einzige Fahrer, der auf einer Eigenkonstruktion ein WM Rennen gewinnen konnte. Die Eagle Renner wurden mit Motoren von Weslake und Climax bestückt. 1968 setzte das Team mit Fahrer Gurney auch McLaren Ford Boliden ein. Dadurch entstand der Kontakt zum McLaren Team und 1970 durfte Gurney nochmals 3 WM Rennen bestreiten, die er dann bei McLaren Ford fuhr. Dabei wurde er beim GP von Frankreich 6. 1970 wurde Gurney auch alleiniger Teambesitzer, nach dem er den Mitgründer Carroll Shelby auszahlte. Gurney fuhr insgesamt 86 WM Rennen (Belgien 1962 mit eingerechnet 87) und siegte bei 4 Rennen, holte 3 Pole Positions und sammelte 133 WM Zähler. Gurney gewann ferner auch 7 ChampCar Rennen.

Beitrag Sonntag, 07. Januar 2007

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Christian Fittipaldi fuhr 2002 und 2003 bei insgesamt 16 Nascar Rennen mit. Dabei begann Fittipaldi seine Karriere zunächst in Europa. 1991 wurde er beispielsweise Meister in der Formel-3000. Dabei fuhr er einen Reynard Mugen für das spätere GP Team Pacific. Der Erfolg in der Formel-3000 ermöglichte dem Brasilianer, der Sohn von Ex GP Pilot und Teamchef Wilson Fittipaldi und dem Neffen von Ex Weltmeister Emerson Fittipaldi, einen Test bei Minardi Ferrari. Diesen konnte Fittipaldi junior ebenfalls nutzen und bekam für 1992 ein Stammcockpit bei Minardi Lamborghini. Die Saison wurde allerdings zur Enttäuschung, denn der Minardi war kaum konkurrenzfähig und so konnte sich Fittipaldi bei einigen Rennen nicht einmal qualifizieren. Beim Japan GP allerdings gelang ihm die Überraschung und er fuhr als 6. einen WM Punkt ein, der ihm zu WM Rang 17 reichte. Dennoch blieb er bei Minardi und erlebte 1993 einen Aufwärtstrend. Beim Saisonauftakt in Südafrika holte Christian Fittipaldi fast einen Podestplatz – wurde am Ende 4. Auch beim Monaco GP steuerte er seinen Minardi Ford als 5. in die Punkte und so wurde er WM-13. Für eine spektakuläre Szene sorgte er beim Minardi Heimspiel in Italien, als er auf der Start- und- Ziel- Geraden in der letzten Runde noch Teamkollege Pierluigi Martini überholen wollte, mit ihm kollidierte, sich überschlug, er dennoch noch über die Ziellinie schlitterte. 1994 wurde dann die letzte GP Saison für Christian Fittipaldi. Er wechselte zu Footwork Hart. Dabei sammelte Fittipaldi 6 Zähler (wurde jeweils 4. beim Pacific- und Deutschland GP). Nach 40 WM Rennen und 12 Punkten wechselte Fittipaldi jedoch zum Walker Team in die ChampCar. Mit seinem Reynard Ford wurde er beim Indy 500 Zweiter hinter Jacques Villeneuve. Seine restlichen ChampCar Rennen (insgesamt fuhr er 134) fuhr er von 1997 bis 2002 für das Newman Haas Team. Seinen ersten Sieg holte sich Fittipaldi dabei in Road America 1999: Der Swift Ford Pilot gewann vor Mario Andretti und Adrian Fernandez. Seinen 2. und letzten ChampCar Sieg sicherte sich Fittipaldi vor Fittipaldi mit seinem Lola Ford vor Roberto Moreno und Gil de Ferran in Fontana 2000. 1999 wäre Fittipaldi fast das Formel-1 Comeback gelungen, denn wie einige andere Fahrer aus Amerika (Alessandro Zanardi, Jimmy Vasser) war Fittipaldi ein Kandidat auf das 2. BAR Supertec Cockpit neben Jacques Villeneuve.

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