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Fiat im GP Sport

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 17. Dezember 2005

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Ich beleuchte Mal die Marke Fiat im GP Sport und habe die ersten beiden Jahren bereits zusammengefasst. Die weiteren werden folgen, von Jahr zu Jahr dann auch mit mehr Umfang, da man zu den ersten Jahren, der Steinzeit des GP Sports, natürlich wenig findet und auch mein Archiv bei dem Thema nach wenigen Sätzen ausgeschöpft ist. Also wie geschrieben, hier die ersten beiden Jahren:

Fiat debütierte bereits beim ersten GP Rennen überhaupt, dem Frankreich GP 1906! Fahrer des Fiat 130 waren damals Felice Nazarro, Vincenzo Lancia und Aldo Weilschott. Dabei wurde Nazarro hinter Sieger Ferenc Szisz (Renault) aus Ungarn 2.

Auch 1907 war Fiat im GP Sport vertreten und die Italiener waren auch stark. Bei der Targa Florio etwa feierten Felice Nazarro und Vincenzo Lancia einen Doppelsieg für Fiat vor Maurice Fabry in einem Itala. Auch den Kaiserpreis in Deutschland konnte ein Fiat Fahrer gewinnen, nämlich Lancia vor Fritz von Opel in einem Opel und Lucien Hautvast in einem Pipe. Nazarro gewann dann für Fiat den Frankreich GP Szisz im Renault und Paul Baras im Brasier. Nazarro war 1907 der erfolgreichste Fahrer. Insgesamt war Fiat das stärkste Auto im Feld. Der so genannte Fiat 130 HP fuhr mit einem 4- Zylinder Reihenmotor und leistete ca. 130 PS.

Beitrag Samstag, 17. Dezember 2005

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1908 wurde dann für Fiat deutlich weniger erfolgreicher. Bei der Targa Florio erreichte aber Vincenzo Lancia immerhin Rang 2 hinter Sieger Vincenzo Trucco in einem Isotta Fraschini. Einen starken Erfolg hatte Fiat beim Amerika GP gegen die Konkurrenz aus Amerika. Der Franzose Louis Wagner gewann nämlich für Fiat den GP Victor Hemery in einem Benz und Felice Nazarro im zweiten roten Fiat.

Beitrag Sonntag, 18. Dezember 2005

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1909 war keine wirkliche GP Saison, weil es nur wenige Rennen gab. Dennoch war Fiat wieder bei der Musik, beispielsweise konnte Vincenzo Florio für Fiat bei der Targa Florio 2. werden oder bei einem Rennen in Amerika. 1910 hatte Fiat dagegen keinen Erfolg mehr. Fahrer waren unter anderem Riccardo Craviolo, Ralph DePalma, Franck Dearborn (der mit Rang 4 auch das beste Ergebnis erreichte), Nazarro und Wagner.

Beitrag Sonntag, 18. Dezember 2005

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1911 war Fiat wieder wesentlich erfolgreicher: Beim Indy 500 Beispielsweise wurde David Bruce Brown in einem Fiat 3. Beim Frankreich GP gewann Fiat sogar mit Victor Hemery vor dem Bugatti Pilot Ernest Friderich und Fernand Gabriel auf Rolland Pilain. Beim Amerika GP hatte Fiat aber gegen die Konkurrenz von Benz und Mercedes keine Chance. Caleb Bragg wurde aber immerhin 4. Der rot-schwarze Fiat S74 mit gelben Rädern erreichte 1911 immerhin 165 km/h! Auch 1912 wurde meist der Fiat S74 verwendet. Fahrer waren unter anderem Bragg (USA), der US Amerikaner Teddy Tetzlaff und der Franzose Louis Wagner. Beim A.C.F GP (Frankreich GP) wurde mit dem Fiat Wagner hinter Sieger Georges Boillot in einem Peugeot L76 2. Beim Amerika GP konnte Bragg für Fiat sogar vor dem Benz Pilot Erwin Bergdoll und Gil Anderson auf einem Stutz Wisconsin gewinnen! Barney Oldfield wurde dahinter 4.

Beitrag Sonntag, 18. Dezember 2005

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Die Saison 1913 verlief schlecht. Immer noch fuhr Fiat mit dem gleichen Modell und auch die Fahrer waren nicht mehr die besten. Fahrer waren nämlich unter anderem Frank Verbeck und Giuseppe Giordano. Auch die Saison 1914 war ernüchternd. Bester Fahrer war Luigi Lopez. 1915 fanden alle GP Rennen in der USA statt, weshalb Fiat nicht teilnahm.

Beitrag Sonntag, 18. Dezember 2005

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Das gleiche Bild bot sich auch 1916, während 1917 und 1918 keine GP Rennen stattfanden. 1919 war Fiat wieder besser, aber immer noch schwach. Dafür kamen zu den Italienern einige starke Fahrer: Es rannten mit dem Fiat, die 1919 auch mehrere Autos stellten (darunter den Fiat GP 1917, den Fiat 51, den Fiat GP 1914) unter anderem die Italiener Giulio Masetti, Lopez und Antonio Ascari, Vater des zweimaligen Formel-1 Weltmeisters Alberto Ascari (1952 und 1953 für Ferrari). 1920 wurde dann noch besser: Beim Mugello GP beispielsweise fuhr Edoardo Weber im Fiat 501 auf Rang 3. 1920 fuhr auch eine ganze Herde an Fahrer für Fiat: Guido Peyron, Carlo Masetti, Giulio Masetti, Feruccio Zaniratti, Alberto Pedani, Paolo Pellis, Ascari und Giuseppe Piro. Berühmt für 1920 war der Fiat 501, den die meisten Fiat Fahrer 1920 bei GP Rennen benutzen.

Beitrag Montag, 19. Dezember 2005

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Auch die Saison 1921 war gut. Beim Mugello GP beispielsweise fuhr Ugo Sivocci auf für Maserati durch Platz 3 auf das Podium. Er musste sich nur Giuseppe Campari auf einem Alfa Romeo und Enzo Ferrari auf einem Diatto geschlagen geben. Beim Italien GP wurde dann ebenfalls Louis Wagner 3. Dieses Mal waren die beiden Ballot Piloten Jules Goux und Jean Chassagne besser. Eingesetzt wurden Fiat Autos der Typen 501, 3L, 802 und 451.

Beitrag Dienstag, 20. Dezember 2005

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Das Thema scheint euch nicht zu interessieren, hab ich Recht?

Beitrag Dienstag, 20. Dezember 2005

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sieht irgendwie nach Selbstgesprächen aus.... ?? ;-)

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

Beiträge: 0
Doch, sicher! Aber was soll man dazu sagen, wenn man keine Ahnung davon hat... :)

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

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Jud, dann mach ich weiter:

1922 wurde wie die Jahre davor. Beim Mugello GP konnte der Fiat Pilot Gastone Brilli Peri hinter Sieger Alfieri Maserati, der mit einem Isotta Fraschini fuhr, Rang 2 erreichten. Felice Nazarro konnte den A.C.F in einem Fiat 804 vor den beiden Bugatti Piloten Pierre de Vizcaya und Pierre Marco gewinnen. Gar einen Doppelsieg erreichte Fiat beim folgenden GP Rennen, dem Italien GP. Nazarro musste sich dabei allerdings seinem Teamkollegen Pietro Bordino geschlagen geben. De Vizcaya erreichte im Bugatti Rang 3. Es war auch der letzte Sieg von Fiat bei einem GP Rennen 1922. Und der nächste Sieg kommt erst wieder aus dem Jahr 1923 bei gleichem GP, also dem Italien GP. Und auch 1923 war es ein Doppelsieg. Wieder wurde Nazarro 2. Gewonnen hatte das Rennen Carlo Salamano. Hinter den beiden Fiat Piloten stellte sich als 3. noch Jimmy Murphy in einem Miller, die zu dieser Zeit beim Indy 500 sehr erfolgreich waren, auf das Podest. Es blieb aber auch das einzige Erfolgserlebnis von Fiat 1923. Dabei setzte das italienische Team nämlich die gleichen Fahrzeuge wie 1922 ein, nämlich die Fiat 804. 1924 erreichte Fiat keinen Platz unter die ersten 3 und wurde somit zu einer der schlechtesten Saison bisher. 1925 wurde allerdings noch schlechter. Die besten Fahrer, Bordino und Antoine Mourre kamen nicht über Platzierungen im hinteren Bereich hinaus. Das Sagen übernahm immer mehr Alfa Romeo und Bugatti, auch Delage und die amerikanischen Teams Duesenberg und Miller waren besser als Fiat. Fiat konnte sich aber immerhin noch vor Ford, Diatto und Chiribiri halten. Nachdem dann 1926 und 1927 kein Fiat mehr am Start war, traten die Italiener 1928 mit wenig Erfolg wieder an. Beim Bordino GP erreichte für Fiat Cyro Basadonna das Ziel nicht. Das war jedoch auch die einzige Teilnahme an GP Rennen 1928.

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

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So nun der Rest:

1929 trat beim Bordino GP Mario Mazzacurati in einem Fiat 509 an. Der Italiener fiel jedoch genauso aus, wie bei einem weiteren Einsatz von Fiat in jenem Jahr, beim Mugello GP, wo Fiat Pilot Piero Bucci das Ziel nicht erreichte. Beim Deutschland GP konnte der Deutsche Berthold Stoll allerdings mit einem Fiat das Rennen auch zu Ende fahren, enttäuschte allerdings als 12. und konnte lediglich den Maserati Fahrer Amadeo Ruggeri und DKW Pilot Gerhard Macher hinter sich halten. Das war aber auch der letzte Fiat Einsatz 1929. 1930 fuhr gar kein Fiat im GP Sport. 1931 waren wieder einige Privatfahrer mit Fiat GP Autos bei GP Rennen anwesend, wie beim Bordino GP Cassone und Pascetta. Beide erreichten das Ziel nicht. Danach startete im GP Sport kein Fahrzeug mehr unter dem Namen Fiat. Mit Ferrari ist aber Fiat weiter in der Formel-1 vertreten.

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

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@ MichaelZ:

very special interest, aber sehr spannend! tx!!

zwei fragen hätt ich:

hast du irgendwelche bilder von den fiat-gp-autos?

hast du infos über den französischen hersteller amilcar? war glaub ich in der zwischenkriegszeit unterwegs.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

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@Benway: ich habe nicht sehr viele Bilder. Hab Mal ne Seite, da sind ein paar droben:

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... de%26lr%3D

Sorry für den langen Link.

Zu amilcar muss ich Mal schaun, ich geh aber jetzt. Werd aber Mal Recherchen anstellen.

Bis Morgen
MichaelZ

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

Beiträge: 4967
@Benway und MichaelZ

Sorry, das ich mich einmische, aber ich habe Links zu Amilcar:

http://perso.wanadoo.fr/amilcar/

http://www.historic-motorsport.de/TEAM_ ... ilcar.html

Hoffentlich dient's :D)

Beitrag Mittwoch, 21. Dezember 2005

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@ MichaelZ & torino:

danke!
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

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Photos jeweils unter dem Text.

Erster FIAT-Rennwagen, Typ 60 HP (10.5 Liter Hubraum), 1903:

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William Wallace mit einem 75 PS Modell (14 Liter) beim Vanderbilt Cup 1904:

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Felice Nazzaro mit einem Typ 100 HP beim Gordon-Bennett-Rennen 1905 auf dem Circuit d'Auvergne:

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Felice Nazzaro beim Kaiserpreisrennen im Taunus 1907, Typ 28/40 PS (7.4 liter):

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Und 2 Wochen später beim Grand Prix de l'ACF in Dieppe:

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Vincenzo Lancia mit einem 28/40 HP, Targa Florio 1908:

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Felice Nazarro, American Grand Prize Savannah 1910, Typ S61:

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Caleb Bragg mit dem 90HP S61 für das Indy 500 1911 vor dem FIAT-Showroom in New York:

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Nicht immer alles glauben, was irgendwo geschrieben steht. David Bruce-Brown hat den American Grand Prize 1911 in Savannah gewonnen, aber nicht mit einem Benz, sondern einem FIAT S74:

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Barney Oldfield mit einem S74 bei der Dick-Ferris-Trophy in Santa Monica 1912:

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Grand Prix de l'ACF in Dieppe, David Bruce-Brown, Typ S74:

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Teamkollege Ralph de Palma beim gleichen Rennen:

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Kein eigentlicher Rennwagen, sondern das Rekordfahrzeug Typ S76 von 1911:

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Hier beim Rekordversuch in Oostende 1913, gefahren von Paul Duray:

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Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

Beiträge: 1477
Rekordfahrzeug FIAT "Mephistopheles" (welch passender Name...!) 1924, gefahren von Ernest Eldridge im Juli 1924 auf einer Landstrasse bei Arpajon (Frankreich):

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Ursprünglich war "Mephistopheles" ein Rennwagen von 1908 mit mit einem 18-Liter-Motor. Irgendwann kam das Ungetüm nach England, und wurde von John Duff 1922 bei Rennen in Brooklands eingesetzt. Hier passierte dann der wohl spektakulärste Motorschaden der Rennsportgeschichte, einer der beiden Zylinderblöcke (jeweils 2 Zylinder waren zu einem Block gegossen) explodierte, und verabschiedete sich wie eine Rakete unter Mitnahme der Motorhaube und einiger anderer Teile gen Himmel. Ob er jemals wieder gefunden wurde ist unbekannt....! Die Überreste wurden von Eldridge gekauft, der sowieso der Meinung war, dass der Originalmotor etwas zu klein gewesen war. Er besorgte sich einen 6-Zylinder-FIAT-Zeppelinmotor mit 21.7 Litern Hubraum und 320 PS und baute ihn nach einer Verlängerung des Chassis ein.

Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

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:shock: :shock:
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

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Nach dem Krieg kamen zuerst Serienwagen wie die Typen 501 und 451 zum Einsatz, den ersten richtigen GP-Renner gab es erst wieder 1922, den Typ 804, einen Sechszylinder mit 2 Litern und 90 PS.

Pietro Bordino beim Eröffnungsrennen in Monza 1922:

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Für 1923 gab es einen neuen Motor, zwar noch 2 Liter, aber nun 8 Zylinder mit Kompressor und 130 PS.

Das FIAT-Team mit Pietro Bordino (4), Enrico Giaccone (9) und Carlo Salamano (14) beim Grand Prix de l'ACF in Tours:

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Salamano in Monza:

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Und auch 1924 setzte man wieder den Tipo 805 mit auf 150 PS erhöhter Leistung ein, hier das Team bei GP de l'ACF in Lyon:

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Einer der Werkswagen wurde zum Monoposto umgebaut und nach America geschickt, wo er an verschiedenen Track Races teilnahm:

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Und dann beim Indy 500 von 1925 mit Pietro Bordino:

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1926 kam die 1.5-Liter-Formel und mit ihr der - vorübergehende - Untergang der Grand-Prix-Rennen. Beim letzten Rennen 1927 und zum Ende der 1.5-Liter-Formel verabschiedete sich FIAT mit einem Donnerknall vom GP-Rennsport - dem Tipo 806. Aus Protest nicht zum GP Italien genannt, sondern nur zum im Rahmenprogramm stattfindenden Gran Premio di Milano. Hier ein Auszug aus einer Website:

Eigentlich war für Agnelli der Grand-Prix-Motorsport nicht mehr so wichtig, man hatte andere Ideen in den Ohren wie die Entwicklung des ersten italienischen Volkswagens, und wenn dann höchstens nur mit einem Geschoß, welches die Konkurrenz schockieren sollte. Dieser Vorsatz war nicht leicht einzuhalten, denn damals führte zum Beispiel der gewaltige Alfa Romeo P 2 das Feld bei den populären Grand-Prix-Veranstaltungen an. Zuletzt war Fiat 1922/23 aktiv gewesen, daß ist für den Motorsport eigentlich schon viel zu lange her, wenn auch die Entwicklungsabteilung in den Startlöchern kochte. Der Wagen hieß schlicht 806 und als sich 1927 die Motorhaube öffnete, erblich die Konkurrenz tatsächlich. So was hatten sie noch nie gesehen. Da hat Fiat noch einmal die Krallen gezeigt!

Der 1,5-Liter-Wagen hatte zwei Reihen-Sechszylinder-Triebwerke, war aber im eigentlichen Sinne kein Zwölfzylinder, denn jeder der beiden Sechszylinder hatte seine eigene Kurbelwelle verpaßt bekommen, die dann allerdings die strammen 187 PS über Zahnräder auf eine gemeinsame Kardanwelle zu übertragen hatten. Die beiden parallel stehenden Motoren verfügten über drei Nockenwellen, die zwei außenliegenden steuerten die Auslaßventile, während die innenliegende alle Einlaßventile der beiden Motorreihen bewegte. Und das war nicht alles, pro Seite verrichtete jeweils ein Roots-Kompressor zusätzliche Verdichtungsarbeit. So erreichte der eigentlich kleinvolumige Motor mit nur 1,5 Litern Hubraum eine Liter-Leistung von 126 PS, was auch heute noch ziemlich beeindruckend ist.
Der Wagen war eine Wucht, kaum hatte sich die Konkurrenz vom ersten Schrecken erholt, fegte das Leichtgewicht mit 245 Stundenkilometer über die Teststrecke. Die turbinenartige Geräuschkulisse offenbarte geschickt ein weiteres Detail: Drehzahlen bis 8.500 U/Min, auch dies ein bis dahin noch unerreichbarer Wert.

Der Fahrer Pietro Bordino gewann mit dem sagenhaften Wagen spektakulär den Großen Preis von Mailand am 4. September 1927. Der Wagen kam nur bei diesem Rennen zum Einsatz und nur wenige Tage nach dem Sieg erklärte die Fiat-Geschäftsleitung der erstaunten Öffentlichkeit, daß jetzt der endgültige Abschied vom Grand-Prix-Sport erfolgen soll. Alles wurde nach Turin gebracht, Fahrzeug, Zeichnungen und Teile, um dort eingeschmolzen, verbrannt, zerstört zu werden. Nichts hat überlebt, außer ein paar mickrige Fotos und Zeitungsausschnitte, die inzwischen vom Centro Stroico wie Schätze gehütet werden. Die Gründe für diese spektakuläre Aktion liegen bis heute im Dunkeln. Noch dazu findet sich in kaum eine Chronik eine Erwähnung, selbst in den Fiat eigenen Memoiren fällt das Fahrzeug dezent unter dem Tisch. Eigentlich schade. Momentan hat ja der gebeutelte Konzern auch andere Probleme.

Technische Daten
Vergasermotor mit 2 x 6 Zylinder (2 Reihen nebeneinander), 1.484 ccm, 187 PS bei 8.500 U/Min, Ventile V-förmig hängend, 3 obenliegende Nockenwellen, Antrieb über Königswelle und Zahnräder, zwei Roots-Kompressoren, 4-Gang-Getriebe, Mehrscheibenkupplung im Ölbad, 700 kg Gewicht, Höchtgeschwindigkeit 245 km/h, Stahlblechprofilrahmen, Vorder- und Hinterradaufhängung starr, Halbfedern, mechanische Stoßdämpfer, Schneckenlenkung, mechanische Bremsen an allen vier Rädern.

Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Michael_Mueller hat geschrieben:
Und auch 1924 setzte man wieder den Tipo 805 mit auf 150 PS erhöhter Leistung ein, hier das Team bei GP de l'ACF in Lyon:

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@Michael: (ist nicht meion Spezialgebiet und ich müsste mich erst einlesen) sind das frontgetriebene Fahrzeuge?! Sieh so aus...

Beitrag Donnerstag, 22. Dezember 2005

Beiträge: 1477
Nein, das ist nur eine Blechverkleidung von Vorderachse und Elliptikfedern.


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