Ferraris Sternstunden/Blamagen beim Italien GP

Ich würde gerne mal alle wichtigen Rennen von Ferrari zu Hause beim Italien GP zusammentragen, die schlechtesten und die guten. Sicher, die Grand Prix in Italien waren schon immer wichtig für Ferrari, aber es gab auch besonders schlechte/Gute Rennen, eben Sternstunden oder Blamagen.

Heute erlebte Ferrari eine Blamage. Nach dem Doppelsieg von Ferrari in der Tükei schöpften die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen wieder WM-Hoffnungen. Doch was folgt war ein blamables Wochenende, an welchem man Titelkonkurrent McLaren Mercedes knallhart unterlegen war. Am Samstagmorgen krachte Räikkönen bereits in die Reifenstapel, bei hohem Tempo. Offiziellen Gründen nach, weil er auf einer Bodenwelle Bremsprobleme bekam, inoffiziell soll ein Teil des Rennwagens defekt gewesen sein. Die schlechte 5. Startposition des ehemaligen McLaren Mercedes Piloten wurde zunächst auf diesen Unfall zurückgeführt, weil er auch noch ins Ersatzauto steigen musste. Doch dahinter hat sich eine weltmeisterliche Strategie wie zu Zeiten eines Ross Brawn verborgen: EIne aggressive Einstoppstrategie, die Räikkönen zumindest eine zeitlang vor WM-Leader Lewis Hamilton auf Rang 2 brachte und den Leistungsvorteil von McLaren Mercedes fast zunichte machte. Doch mit einem cleveren Überholmanöver in der ersten Schikane der Strecke kam Hamilton wieder vor Räikkönen. Doch übler lief es für Massa: Bereits in Runde 9 musste der Brasilianer den Ferrari abstellen. Ein mechanisches Problem zwang Massa zur Aufgabe. Damit rückten Räikkönen und Massa vom großen Traum, den WM-Titel 2007 zu holen, in große Ferne.

Ein weiteres schlechtes Rennen war der Italien GP 1958. Damals hatte Wolfgang Graphe Berghe von Trips einen schweren Unfall am Start mit dem BRM-Pilot Harry Shell. Mehr Infos???. Dabei sah Teamchef Enzo Ferrari die Schuld in seinem eigenen Fahrer. Der Deutsche brach sich bei dem Unfall ein Bein und bekam von Ferrari keinen Vertrag mehr für die nächste Saison, denn Ferrari hasste es, wenn ein Fahrer seine Autos zu Schrott fährt. Von Trips jedoch ließ nicht locker, und bekam zunächst einen Formel-2 Vertrag bei Ferrari und kam später auch wieder in die Formel-1.

Von Trips löste auch die nächste Ferrari-Trauerstunde in Monza aus: Nach einer Kollision mit dem Lotus Climax Piloten Jim Clark wurde der Ferrari des Deutschen Von Trips in die Zuschauer geschleudert. Mit Von Trips starben 15 weitere Zuschauer: Claudia Polognoli, Giuseppina Lenti, Mario Brambilla, Paolo Perazzone, Albino Albertini, Franz Waldvogel, Laura Zorzi, Luigi Fassi, Luigi Motta, Franca Daguet, Augusto Camillo Valleise, Rinaldo Girod, Roberto Brambilla, Luigi Freschi und Renato Janin. Iornie: Ferrari gewann mit Phil Hill dennoch das Rennen. Damit übernahm Hill mit einem Punkt Vorsprung die WM-Führung von Von Trips und wurde Weltmeister.

Eine Blamage auch ein Jahr später 1962: Erstmals seit 1947 in der Geschichte der Scuderia Ferrari fuhr das Team beim Italien GP nicht auf das Podium! Damals war das Team jedoch auch nicht am Start. Wenn man nur die Italien GP betrachtet, in denen Ferrari auch am Start war, ist 1962 das erste Rennen ohne Podium seit 1932, als Antonio Brivio als einziger Starter für Ferrari (damals noch mit Alfa Romeo Rennern - Alfa Corse gewann mit Tazio Nuvolari auch den Grand Prix) nur Rang 7 erreichte, gemeinsam mit Pietro Ghesi. 1962 erreichten die Ferrari-Piloten folgende Platzierungen: Rang 4 für Willy Mairesse, 5. Giancarlo Baghetti, 8. Lorenzo Bandini, 11. Phil Hill und 14. Ricardo Rodriguez.

Eine Sternstunde hingegen der Sieg von Motorradweltmeister John Surtees 1964. Damals legte der Brite, der auf 4 Räder gewechselt war, ein tolles Rennen hin und gewann das Rennen für Ferrari vor BRuce McLaren (Cooper Climax) und dem eigenen Teamkollegen Lorenzo Bandini. Mit dem Sieg holte Surtees in der Gesamtwertung ordentlich auf und lag nur noch 4 Punkte hinter WM-Leader Graham Hill, der am Start seinen BRM mit Kupplungsschaden abstellen musste. Damit führte Surtees die Wende im WM-Duell ein: Am Ende wurde er mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister!

Eine Wende im Titelkampf zugunsten Ferraris war auch der Sieg von Michael Schumacher 2000. Dabei war das Rennen ein emotionales wie selten zuvor: Noch den Grand PRix zuvor wurde Schumacher von Konkurrent MIka Häkkinen (McLaren Mercedes) bei einem der besten Überholmanöver der F1-Geschichte vorgeführt, nun siegte Schumacher vor Häkkinen und zog damit in der ewigen WM-Statistik in der Anzahl der Siege mit seinem großen Vorbild Ayrton Senna gleich. Und noch dazu gab es einen Massenunfall am Start, in der auch Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello verwickelt war, der mit dem Streckenposten Paolo Ghislimberti ein Todesopfer forderte. Das übermannte Schumacher und der Deutsche rang bei der Pressekonferenz mit den Tränen. Dennoch war es eine Sternstunde für Ferrari, denn es war die Wend eim Titelkampf mit McLaren Mercedes und Häkkinen und leitete den Weg zum ersten F1-Fahrertitel bei Ferrari seit Jody Scheckter 1971.

Ebenfalls emotional war der tolle Sieg von Michael Schumacher 2006, vor dessen Nachfolger Kimi Räikkönen (McLaren Mercedes). Denn nach dem 90. GP-Sieg seiner Karriere erklärte der Rekordweltmeister: Er werde seine in Belgien 1991 bei Jordan Ford begonnene Formel-1 Karriere zu Saisonende hin beenden. Dabei lag Schumacher nach dem Rennen in Italien sogar wieder auf Weltmeisterkurs, denn Titelrivale und Renault-Pilot Fernando Alonso erlitt einen Motorschaden und schied aus. Die WM-Führung von Alonso schrumpfte auf nur noch 2 Punkte, doch der Titel ging dennoch in die Hände des Spaniers.

Kennt ihr weitere Sternstunden und Blamagen von Ferrari beim Italien GP?

1975 gewann Regazzoni und durch den 3. Platz von Lauda gewann dieser die Fahrer-WM.
Als weiteres gutes Rennen bezeichne ich mal 1979, da man sich durch den Doppelsieg die WM sicherte. Damals hielt man sich noch daran, daß der gewinnt, der vorn ist.
Ein Jahr später war es dann nicht mehr so gut. Diesmal fand das Rennen in Imola statt. Im Training fuhr man zum ersten Mal den Turbomotor, aber nur Vielleneuve. Damit klappte es im Training ganz gut. Im Rennen hatte er einen schweren Hochgeschwindigkeitsunfall. Glaube er war in der nach ihm benannten Kurve abgeflogen.
Für 1986 kann man den 3. Platz schon als großen Erfolg feiern, da der Ferrari eher eine Gurke war in dieser Saison.
1988 gewann man glücklich einen Doppelsieg durch den Ausfall von Senna kurz vor Schluss. Kurze Zeit zuvor war Enzo Ferrari verstorben.
1989 konnte man sich über den 2. Platz von Berger freuen, was seine 1. Zielankunft in diesem Jahr war. Hier profitierte man aber auch von dem Ausfall von Senna kurz vor Schluß mit Motorschaden.

Blamagen? Heute :lol:

jani07 hat geschrieben:

Blamagen? Heute :lol:

sorry, aber eine Blamage ist was anderes. Eine Blamage wäre ein Rennen, in dem Ferrari von McLaren überrundet wird, und dabei einen doppelsieg einfährt.

Ein 3. Platz ist beileibe keine Blamage !

Nur halt der Titel ist futsch.

Man kann sagen, dass McLaren schneller war. SIe haben Ferrari aber auch keinesweigs in grund und boden gefahren. Dafür war McLaren dann doch zu langsam.

McBeth hat geschrieben:

jani07 hat geschrieben:

Blamagen? Heute :lol:

sorry, aber eine Blamage ist was anderes. Eine Blamage wäre ein Rennen, in dem Ferrari von McLaren überrundet wird, und dabei einen doppelsieg einfährt.

Ein 3. Platz ist beileibe keine Blamage !

Nur halt der Titel ist futsch.

Man kann sagen, dass McLaren schneller war. SIe haben Ferrari aber auch keinesweigs in grund und boden gefahren. Dafür war McLaren dann doch zu langsam.

Das ist sicherlich wahr aber man sollte es dann schon auch im Zusammenhang mit den großen Sprüchen sehen die Ferrari abgesondert hat .Da war man doch in der Lage und gewillt ,alle verbleibenden Rennen gewinnen zu wollen und das natürlich jeweils als Doppelsieg . Und dann sollte man das natürlich auch im Zusammenhang mit dem sehen was aktuell so ab geht und da ist dann natürlich die Schadenfreude besonders groß wenn der Teufel den Gott der Sportlichkeit in der eigenen Kirche so abwedelt .

2005 war doch auch eine Blamage für Ferrari, denn beide Ferrari-Fahrer, weder Barichello noch Schumi kamen in die Punkte.

bei der WM 1988 möchte ich anfügen, das der Doppelsieg von Berger/Alboreto,
der einzige nicht McLaren Sieg in der Saison '88 war.
3ter wurde damals Cheever im Arrows.
Der führende Senna ist in der Schikane nach Start/Ziel mit J.L.Schlesser(Überrundung) kolidiert.
Sicher auch denkwürdig.

Bei der aktuellen Situation kann ich den ganzen Spionagefall nicht mehr ganz nchvollziehen.
Da hat plötzlich Ferrari probleme mit der Hinterachse?(Unfall/Ausfall), wenn MLM Daten übernommen haben soll,
wo sind deren Probleme???
Und ein 3ter Platz ist sicher kein bekleckern mit Ruhm, nach den Tönen von Montezemollo vor dem Rennen.

MichaelZ hat geschrieben:

Eine Blamage auch ein Jahr später 1962: Erstmals seit 1947 in der Geschichte der Scuderia Ferrari fuhr das Team beim Italien GP nicht auf das Podium! Damals war das Team jedoch auch nicht am Start. Wenn man nur die Italien GP betrachtet, in denen Ferrari auch am Start war, ist 1962 das erste Rennen ohne Podium seit 1932, als Antonio Brivio als einziger Starter für Ferrari (damals noch mit Alfa Romeo Rennern - Alfa Corse gewann mit Tazio Nuvolari auch den Grand Prix) nur Rang 7 erreichte, gemeinsam mit Pietro Ghesi. 1962 erreichten die Ferrari-Piloten folgende Platzierungen: Rang 4 für Willy Mairesse, 5. Giancarlo Baghetti, 8. Lorenzo Bandini, 11. Phil Hill und 14. Ricardo Rodriguez.

Und was Bitte war 1938 oder 1937 ? Welcher Pilot der Scuderia Ferrari stand da auf dem Treppchen?

Bei der aktuellen Situation kann ich den ganzen Spionagefall nicht mehr ganz nchvollziehen.
Da hat plötzlich Ferrari probleme mit der Hinterachse?(Unfall/Ausfall), wenn MLM Daten übernommen haben soll,
wo sind deren Probleme???

Ist zwar hier nicht das Thema, aber ich nehme dazu gerne Mal Stellung. Keiner glaubt doch wirklich, dass McLaren Mercedes Ferrari-Daten am Auto verwendet hat. In den 780 Seiten, die Nigel Steppney (ehemaliger Ferrari Chefmechaniker) an Mike Coughlan (ehemaliger McLaren Mercedes Chefdesigner) überrreicht haben soll, standen so Daten wie Setupeinstellungen. Ferrari aber findet: Es ist ähnlich wie bei einem Pokerspiel, McLaren Mercedes benutzt die Karten von Ferrari nicht, aber sie kennen die Karten von Ferrari, das kann ebenfalls ein erheblicher Vorteil sein. Freilich: KANN, muss nicht. Aber dass da was faul ist, merkt man schon. Ron Dennis hat immer behauptet, es wussten nur 2 bei McLaren von den Dokumenten und er selbst habe auch Coughlan geraten, die Informationen zu vernichten. Nun sollen sich aber Testfahrer Pedro de La Rosa und Pilot Fernando Alonso genau darüber E-Mails geschrieben haben. Nur auch da ist fraglich, woher man denn von den E-Mails weiß, immerhin wird keiner freiwillig damit zur FIA gerannt sein. Oder doch? Will Fernando Alonso nicht aus seinem McLaren Mercedes Vertrag und zu Renault wechseln? Das ganze bleibt also noch spannend.

Diskussionen darüber gibt es aber auch im Allgemein-Forum, da sind wir hier in Yesterday an der falschen Stelle.

Ippe hat geschrieben:

MichaelZ hat geschrieben:

Eine Blamage auch ein Jahr später 1962: Erstmals seit 1947 in der Geschichte der Scuderia Ferrari fuhr das Team beim Italien GP nicht auf das Podium! Damals war das Team jedoch auch nicht am Start. Wenn man nur die Italien GP betrachtet, in denen Ferrari auch am Start war, ist 1962 das erste Rennen ohne Podium seit 1932, als Antonio Brivio als einziger Starter für Ferrari (damals noch mit Alfa Romeo Rennern - Alfa Corse gewann mit Tazio Nuvolari auch den Grand Prix) nur Rang 7 erreichte, gemeinsam mit Pietro Ghesi. 1962 erreichten die Ferrari-Piloten folgende Platzierungen: Rang 4 für Willy Mairesse, 5. Giancarlo Baghetti, 8. Lorenzo Bandini, 11. Phil Hill und 14. Ricardo Rodriguez.

Und was Bitte war 1938 oder 1937 ? Welcher Pilot der Scuderia Ferrari stand da auf dem Treppchen?

Meinen Informationen zu Folge war Ferrari beim Italien GP 1938 nicht am Start, allerdings, stimmt: 1937 waren sie am Start und erreichten das Podest nicht. Damals fuhren Giuseppe Farina, der Formel-1 Weltmeister von 1950, Tazio Nuvolari, Clemente Biondetti und Carlo Felice Trossi Alfa Romeo Renner für Ferrari. Farina schied aus, übernahm dann den Farina-Alfa Romeo und wurde 7., Trossi wurde 8. Biondetti fiel aus. Der Grand Prix fand damals in Montenero statt und wurde von Mercedes Benz Pilot Rudolf Caracciola gewonnen.

Hat jemand Ausfallgründe von Farina/Biondetti. Bei Farina soll es ein mechanisches Problem gewesen sein...

Zur damaligen Zeit hat ja Enzo Ferrari noch keine eigenen Rennwagen gebaut,
obwohl das Ferrari-Pferd schon damals auf den Rennwagen von Alfa Romeo zu sehen war.
Die leitung von Ferrari hatte ja damals Alfa Romeo.


1938 GP von Italien;
1. Tazio Novolari - Auto Union
2. Guiseppe Farina - Alfa Romeo
3. Caracciola/v.Brauchitsch - Mercedes Benz

Abschließend kann man sagen, das Farina sozusagen als Ferrari Pilot auf dem Treppchen stand.

Stimmt 37 war sicher eine riesige Blamage für die Scuderia Ferrari. man hatte extra den Italien GP nach Livorno verlegt weil sich die Italiener mehr Changen gegen die Auto Union und Mercedes ausgerechnet hatten und dann ein solches Fiasko.
1938 nahm die Scuderia Ferrari nicht mehr teil weil sie aufgelöst war. Die Renneinsätze über nahm die Alfa Corse. Enzo Ferrari war zwar dort mit engeagiert, hatte aber dann nicht mehr die Alleinherrschaft. Er schied im Streit 1939 aus. Er hatte sich gleichzeitig verpflichtet sich nach Ausscheiden mindestens vier Jahre sich nicht im Motorsport zu engagieren. Deshalb hießen die ersten "Ferrari" die 1940 bei der Mille Miglia" teilnahmen eben "Auto Avio 815". Am Steuer Ascari/Minozzi und Rangoni/Nardi
Der Rest ist Geschichte.

MichaelZ hat geschrieben:

Dennoch war es eine Sternstunde für Ferrari, denn es war die Wend eim Titelkampf mit McLaren Mercedes und Häkkinen und leitete den Weg zum ersten F1-Fahrertitel bei Ferrari seit Jody Scheckter 1971.

Das war 1979.
1992 liefs für Alesi und Capelli auch nicht grad rosig.

Vielen Dank für die Verbesserung, war natürlich ein Tippfehler! 1971 wurde Jackie Stewart mit seinem Tyrrell Ford Weltmeister!