sschuh2003 hat geschrieben:
Ansonsten mach ich mal die Fahrzeugliste etwas kompletter ... zumindest, was die Werkswagen betrifft ... genauer werd ich an dieser Stelle nicht drauf eingehen ...
1950 Monaco - alle 125 - Debüt der Scuderia ...
Auch wenn's schwerfällt zu glauben, es gab bereits F1-Rennen vor der Einführung der Fahrer-WM 1950. Der erste F1-Einsatz bei Ferrari war beim Gran Premio d'Italia 1948 in Turin.
Nein. Raymond Sommer wurde mit einem Werks-F2 Tipo 166 ins Rennen geschickt, genau der gleiche Wagen mit dem er das F2-Rahmenrennen gewonnen hatte. Qualifying-Zeit der Werks-F1 2.46'1 und 2.46'8, Sommermit dem F2 immerhin 2.54'6.
1950 Spa - 275 Ascari, 125 Villoresi
Ascari im seinem normalen Tipo 125, aber mit der ersten Version des Lampredi-Saugmotors mit 3,3 Litern. Darum "Tipo 275".
1950 Reims - nur Whitehead tritt mit seinem privaten 125 an - 275 Villoresi + Ascari bei Reims Test, danach keine Rennteilnahme ...
Soweit ich weiss hat man die GP-Autos zu Hause gelassen und ist nur mit Villoresi und Ascari im F2-Rahmenrennen angetreten. Beide F1 - 125-C-01 und 125-C-02 - sind quasi aus dem Verkehr gezogen worden, gegen die Alfas trat man damit nicht mehr an. Am 16.7. versuchte es Ascari noch einmal in Albi, und am 23.7. Villoresi in Zandvoort.
Die neuen Autos waren noch nicht so weit, erst am 30.7 in Genf präsentierte man mit Ascari den Tipo 340, den Prototyp für den Tipo 375. Villoresi musste sich mit einem umgebauten 125er zufrieden geben, der hatte allerdings jetzt eine DeDion-Hinterachse und den 275er Lampredi-Motor aus Spa. Das Teil wurde in einem Horrorcrash geschrottet.
1950 Monza - alle Werksautos 375 + Whitehead 125 + Biondetti im privaten 166S mit Jaguar Motor
Debut des neuen Tipo 375 mit Ascari und Serafini (Villoresi lag noch im Krankenhaus). Über das Biondetti-Teil sollte man besser den Mantel des Schweigens decken, von Ferrari war nur die Karosserie, das Fahrgestell war ein Mix aus Maserati und Eigenbau.
1951 - alle Werkswagen 375
1951 - Whitehead für Bern, Reims und Monza = 125
Whiteheads Auto war allerdings nicht mehr sein alter #10C, sondern ein recyceltes Vorjahresauto (#0114).
1951 - Team Vandervell - Parnell in Frankreich mit 375 TW und Whitehead in Silverstone - unklar ob 125 oder 375 TW ... angeblich Whitehead außerdem in Spanien mit 375 TW unter eigener Regie in den Trainings - keine Qualifikation ...
Vandervells TWS (Thinwall Special) #3 war das alte 1950er SF-Werksauto #125-C-02. Das wurde bereits 1950 als Tipo 125 (1.5-Liter Kompressormotor) von Ferrari geliefert (TWS #2), und bekam für die 2. Hälfte 1951 dann den 375er Saugmotor verpasst. Für Spanien hatte Whitehead seinen eigenen 125er genannt, trat aber nicht an.
1951 - Team Espadon - Fischer in der Schweiz, Deutschland und Italien mit 212 ... offenbar nie qualifiziert ...
Der Tipo 212 von Rudolf Fischer (#0110) war ein 1949er Werkswagen, dem ein 2,5-Liter-Motor eingebaut wurde. Als Privatier (Fischer gehörte das Züricher Novelrestaurant "L'Espadon") bekam er wohl keinen 375er Motor, und den alten 125er Konpressormotor wollte er offenbar nicht. Gegen die Werkswagen von Alfa und Ferrari konnte er naturgemäss nichts ausrichten, aber die 4.5-Liter Talbot wurden oft genug abgehängt. Fischer war einer der besten Privatfahrer der frühen 50er Jahre. Wieso nie qualifiziert? Bern 10. Platz im Training und 11. im Rennen, und am Nürburgring 8. im Training (nach 4 Ferrari- und 3 Alfa-Werkswagen!!) und im Rennen 6. - nach 4 Ferrari und einer Alfetta, alle mit ungefähr der doppelten Motorleistung!
1952 - alle Werkswagen 500 F2 (gab es nicht mal vor kurzem ne Frage danach, wer nach F2 Spezifikation in der F1 gefahren ist? Ferrari ist damit 52+53 WM geworden ...)
Leute, hört doch mit diesen Märchen auf...! Es gab in 1952 sowohl F1- als auch F2-Rennen, und Ferrari hatte als Werkswagen sowohl die Tipo 500 F2 als auch die Tipo 375 F1. Allerdings wurden für die Fahrerweltmeisterschaft (es gab keine F1-WM!!) ausschliesslich Rennen der F2 ausgewählt (plus Indy 500). Warum und wieso ist ein anderes Thema, wen's interessiert kann einen Thread darüber eröffnen.
1952 Indy - Ascari mit speziellem 375
Korrekt.
1952 - Team Rosier - Rosier Schweiz bis GB 500 F2, Trintingant Schweiz 166 - nie qualifiziert
Rosier hatte von Ferrari einen aktuellen Tipo 500 gekauft (#0186), und zusätzlich einen alten Tipo 166 12-Zylinder von der Scuderia Marzotto (ex SF 1949), der für Trintignant und und später Armand eingesetzt wurde.
Ausserdem einen Tipo 375 für die F1-Rennen (die aber nicht zur WM zählten).
1952 - Team Francorchamps - Tornarco Belgien, Holland und Italien 500 F2, Laurent Deutschland 500 F2
Charles de Tornaco mit seiner Garage Francorchamps war der Ferrari-Vertreter für Belgien, er kaufte für die 1952er Saison einen neuen Tipo 500 (#0208). Sporadisch von Roger Laurent gefahren.
1952 - Team Espadon - Fischer Schweiz, Frankreich bis Silverstone und Italien 500 F2 - Deutschland (Sechster) - nicht ganz klar ob 500 F2 oder 212/166, Schoeller 212/166 in Deutschland, Hans Stuck (Vater von Hans Stuck
in Italien mit 212/166, außerdem Hirt in Frankreich und GB mit 212/166 - Hirt und Fischer teilen sich in Frankreich ein Auto - insofern unklar ob 212/166 oder 500 F2 in Frankreich ... wahrscheinlich letzteres
Zu Rudi Fischer siehe oben. Sein alter 212 (#0110) hatte von Anfang an 2 Motoren, ein 2,5-Liter (Tipo 212) und einen 2,0-Liter (Tipo 166) for F2-Rennen. Anfang der Saison 1952 kaufte er einen neuen Tipo 500 (#0184) für sich selber, den alten 212 (der jetzt eigentlich nur noch Tipo 166 heissen darf) setzte er mit 2-Liter-Motor für seinen Freund Peter Hirt ein. Beim Eifelrennen durfte Fritz Riess das Teil fahren, beim GP Deutschland Rudolf Schoeller, und in Monza, Modena und auf der AVUS der Altmeister Hans Stuck.
1952 - Scuderia Marzotto - Comotti in Frankreich + Carini in Deutschland und Frankreich mit 166
Marzotto hatte von Ferrari die beiden 1950er Werkswagen und einen 1949er übernommen.
1952 - Whitehead - GB und Italien mit 125/166
Auch Whitehead hatte #0114 Anfang 1951 mit 2 Motoren gekauft, einen 1.5-Liter-Kompressormotor (Tipo 125) für die F1 und einen 2-Liter-Saugmotor für die F2 (Tipo 166). Das machte sich jetzt bezahlt, denn er brauchte kein neues Auto für die F2-Rennen der Saison 1952.
1953 - Werksfahrer durchgängig 500 F2 - für Fahrer 5 und 6 (Maglioli + Carini) 553 Squalo ... ohne längere Recherche nicht ganz klar, welche Rennen ... Carini + Maglioli auf jeden Fall in Monza ...
Generell alle Rennen mit dem Tipo 500, wie üblich bei Ferrati wurde im Monza das neue Modell vorgestellt, also der 553 für die 1954er 2.5-Liter-Formel, aber natürlich noch mit 2-Liter-Motor. Im Gegensatz zu früher traute man dem neuen Modell aber nicht ganz, und liess es nicht von den Stammpiloten fahren, sondern von Carini und Maglioli.
1953 - Team Rosier - Rosier Holland bis Italien 500 F2
Immer noch das Vorjahresauto. Aber auch der 375er wurde noch sporadisch bei F1-Rennen eingesetzt.
1953 - Team Francorchamps - Swaters Belgien, Dueutschland + Schweiz, Tornaco in Belgien - immer 500 F2
#0208 wurde jetzt nicht mehr von de Tornaco gefahren, sondern von seinem Landsmann Jacques Swaters. Für Belgien gab es eine Alternativnennung für de Tornaco und Swaters, aber angetreten ist keiner der beiden.
1953 - Team Espadon - Adolff Schweiz 166, Hirt Schweiz 500 F2 und De Terra in der Schweiz mit 166
Rudi Fischer zog sich vom internationalen Rennsport zurück und fuhr nur noch sporadisch das eine oder andere Bergrennen in der Schweiz. Beide Autos wurden an Rudolf Schoeller verkauft, aber eingesetzt wurde eigentlich nur noch der Tipo 500. Kurt Adolff erkaufte sich den Fahrersitz für die 3 deutschen Rennen (AVUS, Eifelrennen, Grand Prix), und in Bern kam Peter Hirt noch einmal zum Zuge mit dem 500er und Max de Terra mit dem 166er. Die Nennungen für Monza waren nur noch Makulatur, die Ecurie Espadon hörte auf zu bestehen. Viele Jahre später kauften die Brüder Schlumpff beide Ferrari, die in einem Schuppen abgestellt waren, für ihr Museum in Mulhouse/Elsass.