MichaelZ hat geschrieben:
x-toph hat geschrieben:
erfolgversprechende fahrer hatte ferrari übrigens zu dieser zeit. alboreto wurde als kommender champion gesehen und auch johansson, der arnoux ersetzte, welcher in der zeitung erfuhr, dass er nun gutbezahlten urlaub hatte, war ein vielversprechender youngster damals. der für 87 geholte berger war damals recht locker mit leuten wie piquet, oder mansell gleichzustellen und ist höher einzuschätzen, als es seine statistik hergibt. zeitgleich wurde barnard zu ferrari geholt und ab da begann es richtig bunt zu werden. barnard konstruirte keine schlechten autos, jedoch bestand er darauf von england aus zu operieren. als resultat dauerten informationswege länger als üblich und erwünscht und ausserdem bot sich so platz und raum für intrigen und später auch später für scheinbar absichtlich verfälschte informationen.
Erstmal danke für die Informationen.
Zu dem oben zitierten Absatz: Gegen Senna sah Berger aber wirklich alt aus. Woher rührt also das Argument, dass Berger so viel besser als seine Statistik war?
bevor ich deine frage bezueglich berger beantworte, muss ich sagen, dass ich gluehender berger-fan bin. also kann es durchaus sein, dass meine antwort, trotz bemuehens, nicht 100% objektiv ausfaellt
bis zu seinem wechsel zu mclaren galt berger in den medien als top 3-fahrer (bei prueller war er ja eigentlich sowieso der beste, prueller schaffte es ja auch in einem satz 2x "gerhard berger" zu sagen). auch ron dennis zaehlte ihn sicher dazu, als er ihn als ersatz fuer prost holte. piquet hatte seine beste zeit bereits hinter sich, mansell war (zum damaligen zeitpunkt) auch am absteigenden ast (ausserdem hasste ron dennis den loewen). angeblich soll ron dennis frank williams eine videokassette mit allen unfaellen etc von mansell zusammengeschnitten haben und FW gefragt haben: "das ist also dein wunschpilot?" aber das ist eine andere geschichte.
berger ist, wie in einem anderen beitrag bereits erwaehnt, relativ spaet zum rennsport gekommen und hat aber trotzdem recht gute ergebnisse eingefahren. es hat sicher geholfen, dass er ein bissl ein wilder hund war. ich weiss nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber als er senna zum ersten mal im regen fahren sah (anfang der 1980er, vor beider formel 1 zeit), wusste er, dass er dieses level nicht erreichen konnte (vielleicht kennt hier jemand das buch "der untergeher" von thomas bernhard. ungefaehr so stell ich mir, duerfte berger sich gefuehlt haben, nur nicht so negativ). aber die geschwindigkeit hat GB sicher mitgebracht. sein BMW-motor hat sich also nicht nur als vitamin-b ausgezeichnet. aber er hatte auch mehr pech als andere. 1989 war ein wirkliches seuchenjahr. bei 16 rennen nur in 3 rennen durchgekommen (dafuer aber 2 zweite plaetze und 1 sieg). 12 mal ausgeschieden, 1x (monaco) aufgrund verletzung nicht gestartet. sein pech laesst sich fuer mich am besten mit seinem feuerunfall in imola charakterisieren. als ein rotes auto in der tamburello geradeaus faehrt (man konnte noch nicht erkennen wer es genau ist), sagte mein vater im wohnzimmer sofort: "der berger". nicht als befuerchtung, sondern in der art, dass nur einer so ein pech haben kann.
btw: hier zahlte sich die neue schaltung bei ferrari aus. mit seinen verbrannten haenden haette GB sicher nicht wieder so schnell in ein anderes rennauto steigen koennen.
die schrecklichsten momente im rennen waren fuer mich immer die berger-boxenstopps, ich kenne niemanden, bei dem sie weniger oft funktioniert hatten.
natuerlich haben und hatten auch andere fahrer pech, aber ich hatte den eindruck, dass es GB oefter als andere trifft. aber das kann natuerlich auch nur das subjektive gefuehl eines berger-fans sein.