Benway hat geschrieben:
viel früher als in ungarn fanden aber schon in brünn westliche rennen statt. weiß jemand, warum das eigentlich möglich war?
Die Tschechen werden ja gern als die Vorreiter des großen Motorsports im Ostblock betittelt was aber nur zum Teil stimmt.
Ich vergleiche das immer gern mit einem Staffellauf.
Nach dem Krieg waren es komischerweise zuerst mal die Deutschen
( in diesem Fall die Ostdeutschen ) die motorsportlich international aktiv wurden . Nicht nur die F2 und die 1,5 Liter Sportwagen die ja auch international zumindest mithalten konnten sondern gerade auf dem Motorrad-Sektor geb es ja bis Anfang der siebziger den Motorrad-WM -Lauf auf dem Sachsenring , es gab WM Läufe im MotoCross , Motorboot -Rennsport usw. Es gab internationale Rennen bei den Enduros und z.Bsp. in der F3 . Aber irgendwann sind der Moskau hörigen Rentnertruppe in Berlin wohl die Argumente ausgegangen warum im Sozialismus wo ja alles besser ist die "bösen und schlechten " immer gewinnen . Anfangs hatte der Osten ja sogar noch Erfolge .MotoCross Weltmeister ,Motorboot-Weltmeister , MZ hatte zeitweise einen international hochkarätige Rennmannschaft ,AWE feierte Erfolge über Porsche und Veritas und und und ...
Aber AWE musste ab 1957 Rallye fahren ,MZ musste irgendwann seinen Rennstall zumachen und nur noch Enduro fahren und somit übernahmen die Tschechen die Rolle der Motorsportnation des Ostens . Most und Brünn wurden zum Mekka der Motorsportbegeisterten aus Ostdeutschland ,Ungarn ,Bulgarien usw.
Ich erinner mich als T.Mang in Brünn siegte und gut 60000 lauthals das Deutschlandlied anstimmten und irgendein ähm... von ARD /ZDF da ganz groß reinhalten musste. Da erlebten manche eine böse Überraschung als sie wieder zuhause waren .
Die Interserie war ziemlich beliebt im Osten .Sie hatte mehr Zuschauer als die F1 in Hockenheim . Die Autos waren recht interessant ,die Fahrer berühmt und das spektakel gigantisch .
Was das bimpern betrifft so mag das z.Bsp. für Stuck zutreffen aber
Mass war immer so damit beschäftigt den dicken Max zu spielen der hatte gar keine Zeit für Mädels .
Bei den Tschechen gabs dann ab Anfang der 70er auch internationalen Motorsport am Zeitschriften-Kiosk und im Buchladen .
Mein erster JPS-Lotus Wimpel ist "Made in CSSR" und JPS hat es keinen Deut gekümmert
Die Ungarn hatten immer den Nachteil kaum eigene KFZ -Industrie zu haben und mit einem IKARUS Bus konnte man schlecht Rennen fahren . Daher waren die Ungarn hauptsächlich im Motorrad-Sport aktiv weil da die technischen Auslagen nicht so Ostbezogen waren . Es durften auch japanische Maschinen eingesetzt werden und das machten sie dann auch . Ähnlich war es im MotoCross. Als die Bestimmungen für Westtechnik geöffnet wurden kamen die Ungarn mit ganz großen Schritten .Mit dem Bau des Hungarorings war dann der Staffelstab entgültig an die Ungarn übergeben worden .
Die Russen spielten kaum eine Rolle ,genau wie die Bulgaren oder Polen . ( mal abgesehen vom Eisspeedway)