Es gab einige Teams, die den Sprung von der Voiturette Klasse, Formel-2 und Formel-3000 in die Formel-1 geschafft haben, einige aber scheiterten daran auch. Hier Mal eine Übersicht, wer es alles geschafft hat und wer nicht. Ich fange an mit Ferrari. Ich hab mich recht kurz gefasst, denn wir hatten das Ferrari F2 Abenteur schon sehr ausführlich. Ich habe ein paar Berichte von Alfalfa nochmal zusammengenommen und auch noch das mit den Ferrari Anfänge im GP Sport. Der Thread geht dann auch noch weiter und führt uns auch noch unter anderem zu Maurer oder auch den Benetton B Teams, die ja in der letzten Zeit bei Yesterday sehr viel Interesse geweckt haben. Ich denke, der Thread wird sehr lange dauern, aber er wird sehr interessant werden. Ich hoffe, ihr ergänzt mit Infos und so. Finde das Thema sehr interessant! Ich hoffe ihr auch!
Ferrari war auch in der Formel-2
Auch die Scuderia Ferrari war in der Formel-2 unterwegs. Auch zuvor in der Voiturette Klasse, die als die Vorgängerserie der Formel-2 und damit der heutigen GP2 gilt. Ferrari allerdings begann nicht die Karriere in der unteren Klasse und stieg danach in den GP Sport auf, sondern fuhr nebenher auch in der Formel-2. Die Karriere von Ferrari in der Formel-1 und der Formel-2 wurde bereits näher erläutert. Hier noch ein paar Worte zu Ferraris Anfänge im GP Sport und ein der Formel-2 Karriere von Ferrari. 1929 wurde die Firma Scuderia Ferrari gegründet, eher als Ableger von Alfa Romeo. Ferrari fuhr auch anfangs mit Rennwagen von Alfa Romeo. Sofort konnte man allerdings GP Stars wie Giuseppe Campari und Tazio Nuvolari verpflichten. Bereits im ersten Jahr gewann das Duo in 22 Rennen 8 davon! Bald schon übernahm Alfa Romeo wesentliche Anteile an der Scuderia und Enzo Ferrari wurde zum offiziellen Rennleiter der Firma, die in diesen Jahren weltweit Siege an ihre Fahne heften konnte. 1933 zog Alfa Romeo sich erneut wegen finanzieller Probleme vom Rennsport zurück und die Scuderia übernahm nun endgültig als selbständige Einheit den ganzen Rennbetrieb. Der bekannte italienische Mäzen Graf Trossi wurde zu dieser Zeit Partner und Rennleiter bei der Scuderia Ferrari, den nach der Geburt seines Sohnes Alfredo Dino 1932 hatte sich Enzo vom aktiven Rennbetrieb weitgehend zurückgezogen. Es folgten nun die Jahre des Niederganges von Alfa Romeo und des kometenhaften Aufstiegs von Mercedes Benz und später der Auto Union. Ferrari entwickelte die Rennwagen von Alfa weiter und unterhielt ein eigenes Konstruktionsbüro, verstärkt durch Mitarbeiter des Werkes wie z.B. den berühmten Motoren- Konstrukteur Colombo.
1937 gab es Probleme im internen Verhältnis Ferrari-Alfa durch die Person des Technischen Direktors Wilfredo Ricart, dem sich Enzo Ferrari nicht unterstellen wollte. Er schied aus der von ihm gegründeten Firma aus und durfte gemäß Vertrag für 4 Jahre nicht als Konkurrenz zu Alfa Romeo tätig werden. Es schlug nun die eigentliche Geburtsstunde der Autofirma Ferrari. Seine neue Firma 1937 hieß Auto-Avio Costruzioni S.p.A kurz AAC. Man baute diverse technische Gerätschaften aber auch einen Sportwagen mit relativ kleinem Motor, der AAC 815 hieß und erstmals 1940 bei der letzten Vorkriegs-Mille Miglia debütierte. Es war der erste echte Ferrari. Die folgenden Kriegsjahre überspringen wir und landen wieder im Jahre 1947 in Modena mit ganz neuen Voraussetzungen. Die Firma heißt jetzt Ferrari und Inhaber ist Enzo Ferrari mit seinem alten Chefkonstrukteur Colombo. Man verlegte sich auf kleine, vielzylindrige Motoren mit hohen möglichen Drehzahlen und es stehen V-12 Aggregate von Colombo in den Hubraumklassen 1,5/2,0 und 3,0-Liter zur Verfügung. Tja, wo anfangen bei den Ferrari F2. Da gibt’s mehrere Ansatzpunkte. Erst mal natürlich die frühen F2-Zwitter 166 von 1948, dann der Weltmeisterwagen 500 F2 von 1952/1953 und dessen ungeliebte Nachfolger 553 und 555. In den späten 50er Jahren gab's dann ein F2-Programm (aber eher auf Sparflammen), von dem dann der WM-Wagen 156 abgeleitet wurde. Und dann gibt's natürlich auch noch die Motorenlieferungen für Project 4, Trivellato und Everest in der Formel 2 ab 1976.
Mit seiner unvergleichlichen, rotlackierten Karosserie und den goldfarbenen Campagnolo-Felgen bot der auf dem Turiner Salon vom 25. Februar bis 5. März 1967 ausgestellte Dino Monoposto 166 F2 einen tollen Anblick. An einigen kleinen Details wie ein fehlender Rückspiegel oder eine nicht vorhandene Starterbatterie ließ sich erkennen, dass die Fertigstellung dieses Fahrzeugs für die ab 1967 neu geschaffenen 1.6-l Formel 2 in großer Hast vollzogen wurde. Da der Monoposto zuvor keinem Fahrversuch unterzogen worden war, musste er in den folgenden Wochen verschiedenen Änderungen unterworfen werden, um wirklich einsatzbereit zu sein. Zur Technik: Der 1.600-ccm-Motor mit 18 Ventilen (ungewöhnlich - aber damals öfter eingesetzt: ein Auslassventil und zwei Einlassventile), mit dem der Monoposto damals bestückt war, überraschte durch seine geringen Ausmaße, die nur knapp über denen des bereits oben erwähnten Dino 246T lagen. Der Grund dafür lag in den erst 3 Monate zuvor präsentierten neuen Zylinderköpfen, die um einiges enger zusammenstanden als die des Fiat Dino 2000-Sechszylinders der Serie. Durch die Parallelanordnung der Ventile anstelle der V-Winkelung konnte im oberen Motorenteil beträchtlicher Raum gewonnen werden. Die beiden Nockenwellen für jede Reihe von 3 Zylindern hatten ein solch schmales LM-Gehäuse, dass man im ersten Augenblick glauben konnte, Ferrari wäre zur Steuerung mit nur einer Nockenwelle zurückgekehrt. Im Innern waren die ehemals hemisphärischen Verdichtungsräume ersetzt worden durch weitgehend in eine Kolbenbodenmulde verlegte Verdichtungsräume (Heronkolben).
Dies hatte natürlich als großen Vorteil eine vereinfachte Fertigung der - einheitlich flachen - Zylinderköpfe, bewirkte aber im Gegenzug ein größeres Kolbengewicht, eine höhere allgemeine Betriebstemperatur des Motors und eine stärkere Bohrung im Hinblick auf Ventil- und Kerzensitz. Als weiterer Nachteil kam noch hinzu, dass der Dino 166 2 Kerzen pro Zylinder aufwies. Neben den Studien an ihrem F2-V6 stellten Franco Rocchi und die Ferrari-Techniker im Winter 1966/67 noch Prüfstandversuche mit einem Experimental V12 mit Heronkolben an, der im Verzeichnis als Tipo 243-330 GTB 'Testa Piatta' aufgeführt ist. Diese für einen Grand Prix V12 verwendbare Konfiguration wurde jedoch wieder aufgegeben, da sich die erhofften Erfolge nicht einstellten. Aus diesem gleichen Grund kehrte man wahrscheinlich beim Dino zunächst auch wieder zu Zylinderköpfen konventioneller Bauweise nach Art des 312 F1 zurück, bevor das Triebwerk in seinem unteren Teil eingehend überarbeitet wurde. Mit einer Bohrung von 86 mm (Ursprungswert des Serien-Zweiliters) und einem von 57 auf 45,8 mm reduzierten Hub weist der 166 F2 ein Bohrungs-/Hub-Verhältnis von 0,532 gegenüber den Werten 0,740 des Fiat Dino 2000 von 1966 und 0,835 (85 x 71 mm) des vom alten 1.500-ccm F1 hergeleiteten Dino 246 Formel Tasmanien von 1966 auf. Es schien sehr schwierig - wenn gar unmöglich -, trotz der 3 Ventile pro Zylinder eine ausreichende Zylinderleistung bei einem Triebwerk dieser Art zu erreichen, das mit 10.000 bzw. 11.000 U/min (Höchstdrehzahl) arbeitet. Sehr deutlich zeigte sich dies am 9. Juli 1967 beim Rennen in Rouen, wo Jonathan Williams nur mit großer Mühe den Dino auf den 13. Platz der Startaufstellung brachte - glatte 4 Sekunden hinter dem Brabham Ford von Jochen Rindt, der gut 20 PS mehr zur Verfügung hatte.
Williams fiel im Rennen aus. Abgesehen von der besonderen Struktur seiner Zylinderköpfe besaß der Dino-Motor des auf dem Salon gezeigten Rennwagens den gleichen Aufbau wie der Fiat-V6. Die Gemischaufbereitung erfolgte über ein indirektes Lucas-Einspritzsystem, das in der Mitte des V-Winkels angeordnet war und über Klappen gesteuert wurde. Die Einspritzdüsen befanden sich vor diesen Klappen im Trennkanal zweier Saugrohre und etwas oberhalb der Zwillingsventile. Der Auslass lag außerhalb des V-Winkels. Aufgrund der Kompaktheit des Triebwerks konnten die Auslassrohre in hohem Maß horizontal geführt werden. Die (doppelte) Zündung wurde über einen Marelli-Verteiler mit 12 Klemmen sichergestellt. Der Antrieb des Verteilers erfolgte über die Einlassnockenwelle der rechten Seite, der der mechanischen Einspritzpumpe über die Einlassnockenwelle auf der anderen Seite. Lediglich die Endrohre beider Auspuffe ragten über die Karosseriebreite (66,2 cm Breite über alles in Höhe der Motortrennwand) hinaus. Am Ende der Kurbelwelle war anstelle des Schwungrades des Serienmotors ein kleiner Wechselstromgenerator installiert. Ferrari war sich seiner Unterlegenheit bewusst und macht sich ab August 1967 an die Entwicklung einer zweite Version seines Dino. Auf weitere Renneinsätze verzichtete man in dieser Saison. Mit den Versuchsfahrten wurde (der selten in Rennen eingesetzte) Jonathan Williams beauftragt, der auf dem Kurs von Modena eine Runde in etwas weniger als 55 Sekunden (genau 54,9 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 154,982 km/h) zurücklegte.
Diese Zeit lässt sich sehr gut mit jenem ebenfalls hervorragenden - Wert (59,1) vergleichen, den Lorenzo Bandini während seiner ersten Versuchsfahrten mit der Berlinetta 166 P-1600 im April 1965 erzielte. Zu jener Zeit kamen auch die vom 206 S hergeleiteten Vierventil-Zylinderköpfe mit ihren zwischen den beiden Nockenwellen eines jeden Kopfes platzierten Einspritzsystemen auf. Die wesentlichste Modifizierung betraf jedoch die Innenmaße des Motors, die auf 79,5 x 53,5 mm gesteigert wurden. Die Anhebung des Hubs um fast 8 mm war die beste Gewähr für eine große Leistung. Das Hub-/Bohrungsverhältnis war mit 0,672 an sich schon günstiger als das alte im Hinblick auf eine gute Befüllung der Zylinder, die nun auch noch mit 24 Ventilen bestückt waren. Die Motoren der Saison 1968 wiesen wieder eine einfache Zündanlage auf - dank der von Marelli entwickelten Transistorzündung die sowohl in den Renn-Dino wie in den Straßenmodellen Fiat Dino und Dino 206 GT zu finden war. Zur Anwendung kam auch ein neues Getriebe, bei dem das Schaltgestänge zwischen den Zylinderköpfen des Motors verlief. Dieses Getriebe war bereits 1966 in einem Dino 206 S erprobt worden. Abgesehen von den Ende 1968 vorgenommenen aerodynamischen Anbauteilen wie dem hoch stehenden, regulierbaren Spoiler und den beiden den Anpressdruck auf den Boden erhöhenden Stabilisatoren wurde das Fahrgestell des Dino über die gesamte Lebensdauer keinen tief greifenden Änderungen unterzogen.
Allerdings vergrößerte man 1968 geringfügig (+50 mm) den Radstand, damit der 186 cm lange Fahrer Andrea de Adamich bequem Platz fand. Die Spurweite vorn und hinten des Ursprungsmodells wurde von 1405/1425 mm auf 1405/1435 mm verbreitert. Der tragende Aufbau war mit einem von der Aero-Technik der Ferrari-F1 hergeleiteten Mittelteil in Halbschalenbauweise (Gitterrohrrahmen mit aufgenieteten Alu-Blechen) klassisch ausgelegt. An beiden Enden waren Rohraufbauten als tragende Elemente für Radaufhängung und Kühler vorn sowie für die Motor-/Getriebe-Einheit hinten angeflanscht. Die vordere Abdeckung sowie die Motorabdeckung waren aus GFK. Die vordere Radaufhängung setzte sich zusammen aus oberen Querlenkern in Form von Kipphebeln und unteren Streben, die einen umgekehrten Dreiecksquerlenker bilden. Die Dämpfung erfolgte über Koni-Federbeine, die innen im Chassis angeordnet waren. Die in ihrem Mittelteil verstärkten unteren Dreiecksquerlenker aus Rohren mit zylindrischem Querschnitt wiesen die Besonderheit auf, sehr weit hinten im unteren Teil des Rumpfes - etwa auf der Höhe des Trägers für das Instrumentenbord - verankert zu sein. Die sehr schmalen und profilierten oberen Lenker waren in Nähe der Lenkungshebel angeflanscht. Hinten fand sich eine traditionelle Geometrie mit einfachen oberen Querlenkern, die von dreieckig angeordneten Schubstreben geführt wurden, sowie mit unterhalb des Rumpfs angebrachten, unteren Dreieckquerlenkern, die mit Aufbaubefestigungen und einem Stabilisator verstärkt waren. Die regulierbaren Koni-Stoßdämpfer lagen außen: Die Radnaben vorn und hinten waren aus einer Gusslegierung.
Die ab 1968 innenbelüfteten Scheibenbremsen stammten von Girling, die Reifen von Firestone. Die Höhe über alles - gemessen am Gipfel des Überrollbügels - überstieg nicht 84 cm. Laut Werk betrug das Leergewicht mit aufgefülltem Öl und Wasser, jedoch ohne Kraftstoff 425 kg für das '67er Modell mit 18 Ventilen (Mindestgewicht nach Reglement: 420 kg). Die 166 F2 von 1968/69 wogen unter gleichen Bedingungen und mit dem vorschriftsmäßigen Feuerlöscher etwa 430 kg, was dem neuen Reglementgewicht entsprach. Unter Berücksichtigung der Leistungsunterschiede je nach verwendetem Motorentyp belief sich das Leistungsgewicht 1967 (mit 200 PS) auf 2,125 kg PS, 1969/69 mit dem 225 PS starken Dino-24-Ventiler auf 1,911 kg/PS und 1970 für den 230 PS-Experimental-V6, der jedoch nie für Rennen aufgestellt wurde, auf 1,869 kg/PS. Diese Werte können mit denen des Dino-V6-Tasman von 1968 in Relation gesetzt werden. Das große Handikap für den Dino-V6 war, dass er gleich zu Beginn der neuen F2 mit 1.600-ccm gegen den leistungsstarken, von Cosworth modifizierten Ford Cortina-Vierzylinder antreten musste. Dieses von 1967 bis 1970 eingesetzte Triebwerk konnte von 105 Rennen 90 für sich verbuchen. Von den restlichen gingen nur 5 an den Dino, 3 an BMW und 3 an den Ford Tecno-Pederzani!