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F1-Saison 1978

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Beitrag Mittwoch, 29. Dezember 2010

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So der vorerst letzte Saisonrückblick: 1978 - Teil 1:

Lotus ging als Favorit in die Saison 1978, zum einen, weil man mit dem Ground-Effect einmal mehr eine revolutionäre Konstruktion zündete, zum anderen aber auch, weil das Dream-Team Ferrari und Niki Lauda sich trennte. Lauda wechselte zu Brabham, während Ferrari die Lücke mit Gilles Villeneuve schloss.

Bereits beim Argentinien GP zeigte sich die starke Performance von Lotus, obschon noch im alten Lotus Ford 78 unterwegs. Mario Andretti gewann den Grand Prix von der Pole Position aus und hatte die Führung immer in eigener Hand. Zweiter wurde Lauda, Dritter Patrick Depailler im Tyrrell Ford. Im Januar fand noch ein zweites WM-Rennen statt, in Brasilien. Im Qualifying fuhr Ronnie Peterson auf Pole Position, der Teamkollege von Mario Andretti. Andretti war bei Lotus aber die klare Nummer-1, trotzdem kam es immer wieder mal vor, dass der Schwede Andretti schlagen konnte. Gerüchte halten sich bis heute hartnäckig, dass Lotus zum Teil Peterson mit mehr Benzin im Tank hat fahren lassen, um ihn mit dem dadurch höheren Gewicht einzubremsen.

Lotus von Anfang an stark
Beim Brasilien GP selbst wurde Peterson von einem Aufhängungsschaden unsanft gebremst: Er hatte einen Crash. Andretti hatte derweil Getriebeprobleme, schleppte seinen Lotus Ford allerdings noch auf Rang vier ins Ziel. Gewonnen hat aber Carlos Reutemann im Ferrari, der damit auch für den ersten F1-Sieg für Reifenhersteller Michelin sorgte. Hinter Reutemann fuhr Emerson Fittipaldi mit seinem eigenen Rennstall und dem Copersucar Ford auf Rang zwei – eine Sensation, perfekt vor heimischem Publikum. Lauda stand als Dritter erneut auf dem Podium. In der WM führte weiterhin Andretti (12), vor Lauda (10) und Reutemann (9).

Als nächstes stand der Südafrika GP auf dem Programm, der 300. Grand Prix im Rahmen der WM. Zuvor verstrichen sechs Wochen, eine lange Pause, die von den Teams eifrig genutzt wurde, um die neuen Autos fertig zustellen. Ferrari und Brabham kamen so mit ihren neuen Boliden, wobei Lauda mit dem neuen Brabham Alfa Romeo prompt auf Pole Position fuhr. Lotus musste noch mit dem alten Wagen haushalten, gewann aber trotzdem das Rennen, das äußerst spannend war und von vielen Positionswechseln geprägt war. Technische Probleme sorgten bei vielen Fahrern für Behinderungen und so kam Ronnie Peterson von Startplatz 12 aus noch zum Sieg! Patrick Depailler steuerte seinen rauchenden Tyrrell Ford noch auf Rang zwei, nachdem er bis zuletzt als sicherer Sieger halt. Laudas Teamkollege John Watson fuhr auf Rang drei. Damit führte Andretti (12), vor Peterson (11) und Depailler und Lauda (mit je 10) Punkten in der Meisterschaft. Bei den Konstrukteuren war Lotus (21) vorne, vor Brabham (14) und Tyrrell (11).

Bevor es nach Long Beach zum USA GP ging, fand in Europa noch das BRDC International Trophy Rennen statt, das einzige F1-Rennen in der Saison 1978, das keinen WM-Status hatte. Mit Keke Rosberg im Theodore Ford gab es einen Überraschungssieger, der von den zahlreichen Ausfällen profitierte. Das Rennen in Silverstone war 1978 letztmals ein F1-Rennen, 1979 wurde das Rennen für die F2-EM ausgeschrieben und wurde von René Arnoux im Renault Gordini gewonnen. Seit 2005 ist das Rennen Teil der historischen F1-Meisterschaft.

Lotus verliert an Boden
In Long Beach zeigte sich die Schwäche des alten Lotus. Den Speed von Brabham und Ferrari konnte man einfach nicht mitgehen. Den Fans wurde ein tolles Rennen geboten, denn die Fahrer von Ferrari und Brabham balgten sich um die Führung wie kleine Kinder um die Schaukelplätze am Kinderspielplatz. Besonders Gilles Villeneuve beeindruckte mit einer beherzten Fahrt. Die beiden Brabhams bekamen allerdings technische Probleme und auch Villeneuve schied in Führung liegend aus, weil er beim Überrunden von Clay Regazzoni (Shadow Ford) crashte. Damit gewann Carlos Reutemann im Ferrari, vor Andretti und Depailler. Andretti führte die Meisterschaft nun gemeinsam mit Reutemann an: Reutemann, Andretti (je 18), Depailler, Peterson (je 14). Konstrukteure: Lotus (27), Ferrari (18), Tyrrell (15).

Obschon wieder ein Monat Pause bis zum nächsten Event in Monaco war, fuhr Lotus auch dort wieder mit dem Modell 78 – und wurde bestraft. Brabham und Ferrari gaben im Quali wieder den Ton an, mit einer Pole von Reutemann. Der Argentinier verspielte diesen Vorteil allerdings schon am Start, wo Watson die Führung übernahm – bis er mit technischen Gebrechen ausschied. Depailler übernahm fortan die Führung, nach einem Raketenstart auf Rang zwei. Lauda, zeitweise geplagt von Reifenproblemen, wurde Zweiter, Jody Scheckter im Wolf Ford überraschend Dritter. Mit dem Sieg führte Depailler nun auch die Meisterschaft an: Depailler (23), Reutemann, Andretti (je 18); bei den Konstrukteuren führte Lotus (27), vor Tyrrell (24) und Brabham (20).

Beim Belgien GP rückte zumindest Andretti im neuen Lotus 79 aus, während Peterson noch mit dem alten Modell Vorlieb nehmen musste. Andretti war mit dem Lotus Ford 79 absolut dominierend, holte sich mit acht Zehntelsekunden Vorsprung auf Reutemann die Pole Position und feierte anschließend einen Start-und-Ziel-Sieg, der von Ronnie Peterson auf Rang zwei zu einem Lotus-Doppelsieg komplettiert wurde. Peterson profitierte unter anderem von einer Massenkollision am Start. Reutemann wurde Dritter. Andretti holte sich die WM-Führung wieder zurück: Andretti (27), Depailler (23), Reutemann (22); Konstrukteurs-WM: Lotus (36), Tyrrell (25), Ferrari (22)

Lotus-Siegeszug beginnt
Auch beim Spanien GP gab es einen Doppelsieg für Lotus. Beide waren schon im Qualifying auf eins und zwei, distanzierten Reutemann um eine Sekunde. Am Start übernahm James Hunt im McLaren Ford zwar die Führung, doch die währte nur sechs Runden. Dann schnappte sich Andretti den Ex-Weltmeister und gab die Führung nicht wieder her. Peterson hatte derweil einen miserablen Start und fiel auf Position neun zurück, wühlte sich allerdings wieder durchs Feld und wurde noch vor Jacques Laffite (Ligier Matra) Dritter. Damit führten nun auch beide Lotus-Fahrer die Meisterschaft an: Andretti (36), Peterson (26), Depailler (23); Konstrukteurs-WM: Lotus (45), Tyrrell (25), Brabham, Ferrari (je 22).

Der Staubsauger-Brabham
Konfusion gab es dann beim Grand Prix in Schweden, als Brabham eine einzigartige Konstruktion an den Start brachte: Den Staubsauger Brabham Alfa Romeo, der eine große Turbine hatte, womit die Luft abgesaugt wurde und der Ground-Effect verstärkt wurde. Die Teams protestierten zwar gegen diese Konstruktion, doch in Schweden selbst durften Lauda und Watson damit antreten – und sie waren sofort auf dem Niveau von Lotus. Andretti und Lauda kämpften jedenfalls 40 Runden lang um den Sieg. Erst mit einem kleinen Fahrfehler verlor Andretti die Führung an Lauda, kurze Zeit später schied er komplett aus. Damit war der Weg zum Sieg freigeräumt: Lauda siegte vor Riccardo Patrese (Arrows Ford) und Peterson. Patrese führte schon zu Beginn der Saison den Arrows beinahe zum Sieg. Das Team war 1978 neu in der Formel-1, als eine Splitter-Gruppe des Shadow-Teams. Man beraubte das Shadow-Team auch um wichtige Daten, der erste Arrows war quasi eine 1:1-Kopie des Shadow Ford.

Die Meisterschaft wurde trotz des Lauda-Siegs nur unwesentlich spannender: Andretti (36), Peterson (30), Lauda (25); Bei den Konstrukteuren führte ebenfalls Lotus: Lotus (49), Brabham (31), Tyrrell (25). Die Gefahr, dass Brabham die WM auf Dauer spannender machen würde, bestand allerdings nicht. Die Konstruktion, die Lauda in Schweden zum Sieg führte, wurde von den Regelwächtern verbannt. Offizieller Grund waren Beschwerden einige Fahrer: Sie klagten, die Brabham-Turbine würde Steinchen aufwirbeln.

Und so reiste Brabham wieder mit dem alten Modell nach Frankreich zum nächsten Grand Prix. Und trotzdem war es mit Watson ein Brabham-Fahrer, der auf Pole Position fuhr. Im Rennen wurde der Brite aber auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt: Während Andretti schon in Runde eins die Führung übernahm, wurde Watson zurückgereicht. Am Ende wurde er nur Vierter, während Peterson den nächsten Lotus-Doppelsieg perfekt machte. Und noch immer hatte Peterson ebenso gute WM-Karten: Andretti (45), Peterson (36), Lauda (25).

Beim Großen Preis von Großbritannien gab es eine herbe Niederlage für Lotus: Sowohl Andretti, als auch Peterson, der im Qualifying Andretti besiegen konnte, schieden mit Motorschaden aus. Damit führt zunächst Scheckter, dann Niki Lauda und am Ende durch ein Überholmanöver gegen Lauda Carlos Reutemann. Lauda und Watson komplettierten die Top-3. Andrettis Vorsprung war aber weiterhin komfortabel, zumal Peterson sein ärgster Verfolger war: Andretti (45), Peterson (36), Lauda, Reutemann (je 31); Konstrukteurs-WM: 1. Lotus (58), Brabham (40), Ferrari (31).

Beitrag Donnerstag, 30. Dezember 2010

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So Teil 2:

Peterson kommt näher
Auch die Niederlage von Großbritannien täuschte die F1-Szene nicht: Die WM würde sich zwischen Andretti und Peterson entscheiden. Bei Lotus war der Ausgang des Duells klar: Andretti wurde auf den Titel angesetzt. Trotzdem kam Peterson immer näher. So führte er beim Deutschland GP das Rennen auch an, bis er Andretti vorbeilassen musste. Am Ende schied er sogar noch wegen Getriebeschadens aus. Andretti gewann deutlich vor Scheckter und Laffite und baute seinen WM-Vorsprung aus. Beim Österreich GP schlug Peterson zurück: Im Quali war er erneut schneller als Andretti und das Rennen gewann er deutlich vor Depailler und Villeneuve. Andretti schied beim Regenrennen schon am Start aufgrund einer Kollision aus. Damit war der Rückstand von Peterson wieder neun Punkte geschrumpft, also um die Hälfte: Andretti (54), Peterson (45), Depailler (32); Konstrukteurs-WM: Lotus (76), Brabham (40), Tyrrell (36).

Beim Holland GP entschied sich die Weltmeisterschaft, wenn auch noch nicht offiziell. Wieder holte sich Lotus nämlich einen Doppelsieg, dieses Mal wieder mit Andretti vor Peterson. Niki Lauda wurde Dritter. Der Österreicher hatte nun aber schon 28 Punkte Rückstand in der WM, bei nur noch 27 zu vergebenen Punkten. Peterson hatte nur einen Rückstand von zwölf Punkten, aber war bei Lotus teamintern die Nummer-2. Einer der Lotus-Fahrer würde aber mit Sicherheit Weltmeister werden.

Tödlicher Unfall entscheidet WM
Beim Italien GP kam es dann zur nächsten Katastrophe: Ronnie Peterson verstarb bei einem Massencrash am Start des Rennens. Der Crash war eine Folge von einem Fehler der Rennleitung, denn die gab den Start frei, als der hintere Teil des Starterfeldes aus der Einführungsrunde erst zurückkam und noch auf die Startplätze rollte. Damit wurde das gesamte Feld stark komprimiert und letztlich löste eine Kollision zwischen James Hunt und Ricciardo Patrese die Kettenreaktion aus. Drei Fahrer traf es besonders schlimm: Hans-Joachim Stuck erlitt eine Gehirnerschütterung, Vittorio Brambilla hatte schwerere Kopfverletzungen und Ronnie Peterson, dessen Lotus Ford in Flammen aufging, hatte schwere Beinverletzungen und Verbrennungen an Arm und Brust.

Der langjährige F1-Doktor Sid Watkins schrieb später in seinem Buch „Triumph und Tragödien in der Formel-1“, dass die Italiener auch nach dem Massencrash höchst ungeschickt agierten. So ließen die Polizisten Watkins nicht zur Unfallsstelle. Er flog später aber ins Krankenhaus, wo Peterson und Brambilla eingeliefert wurde. Petersons Zustand war den Umständen entsprechend gut, doch später traten Komplikationen auf: Die Beinverletzungen beeinträchtigte die Blutversorgung und Peterson musste operiert werden.

In seiner Lektüre berichtet Watkins über einen guten Hergang der Operation: „Man lud mich ein, die Kleidung zu wechseln und die Operation zu beobachten. Alles schien bestens.“ Laut Watkins hatte Peterson 27 Brüche in den Beinen und Füßen. Erst mitten in der Nacht verschlechterte sich der Gesundheitszustand Petersons weiter. Watkins: „Der Neurochirurg berichtete, dass Ronnie Atmungsprobleme entwickelt habe und nun künstlich beatmet wurde, um den Sauerstoffgehalt in seinem Blut aufrecht zu erhalten. Eine Röntgenaufnahme hatte eine Vielzahl von kleinen Embolien in seiner Lunge offenbart. Seine Nierenfunktion war stark zurückgegangen. Er war ohne Bewusstsein und eine neurologische Untersuchung ergab Anzeichen einer schweren Hirnschädigung. Mit einem Augenspiegel stellte ich Fetttröpfchen in den kleinen Arterien der Retina beider Augen fest. Es sah ziemlich hoffnungslos aus. Die anwesenden Neurochirurgen gingen auf meinen Vorschlag ein, mittels eines EEG die Hirnfunktionen zu überprüfen.“ Die Neurologen stellten dabei den Hirntod fest. Die Todesursache war eine Embolie.

Das Rennen war bis dato längst zu Ende: Weil Mario Andretti beim Re-Start einen Frühstart hinlegte, bekam er genauso wie Gilles Villeneuve, mit dem sich Andretti rundenlang um die Führung balgte, eine Strafminute. Der Sieg ging deshalb an Niki Lauda, vor John Watson und Carlos Reutemann.

Der Tod von Ronnie Peterson löste große Bestürzung aus. Seine Ehefrau kam nie über den Verlust hinweg und nahm sich rund zehn Jahre später das Leben. Riccardo Patrese galt lange als Unfallverursacher und wurde von anderen Fahrern gescholten. Manche forderten sogar den Lizenzentzug von Patrese. Lotus holte als Peterson-Ersatz Jean-Pierre Jarier. Mario Andretti war längst Weltmeister, bei noch zwei ausstehenden F1-Rennen. Carlos Reutemann gewann dabei den USA GP und Gilles Villeneuve den Kanada GP.

WM-Endstand:
1. Mario Andretti (USA) 64 (Lotus Ford)
2. Ronnie Peterson (SWE) 51 (Lotus Ford)
3. Carlos Reutemann (ARG) 48 (Ferrari)
4. Niki Lauda (AUT) 44 (Brabham Alfa Romeo)
5. Patrick Depailler (FRA) 34 (Tyrrell Ford)
6. John Watson (GBR) 25 (Brabham Alfa Romeo)
7. Jody Scheckter (RSA) 24 (Wolf Ford)
8. Jacques Laffite (FRA) 19 (Ligier Matra)
9. Gilles Villeneuve (CAN) 17 (Ferrari)
10. Emerson Fittipaldi (BRA) 17 (Copersucar Ford)
11. Alan Jones (AUS) 11 (Williams Ford)
12. Riccardo Patrese (ITA) 11 (Arrows Ford)
13. James Hunt (GBR) 8 (McLaren Ford)
14. Patrick Tambay (FRA) 8 (McLaren Ford)
15. Didier Pironi (FRA) 7 (Tyrrell Ford)
16. Clay Regazzoni (SUI) 4 (Shadow Ford)
17. Jean-Pierre Jabouille (FRA) 3 (Renault)
18. Hans-Joachim Stuck (GER) 2 (Shadow Ford)
19. Vittorio Brambilla (ITA) 1 (Surtees Ford)
20. Derek Daly (GBR) 1 (Ensign Ford)
21. Hector Rebaque (MEX) 1 (Lotus Ford)

Konstrukteurs-WM:
1. Lotus Ford 86
2. Ferrari 58
3. Brabham Alfa Romeo 53
4. Tyrrell Ford 38
5. Wolf Ford 24
6. Ligier Matra 19
7. Copersucar Ford 17
8. McLaren Ford 15
9. Williams Ford 11
10. Arrows Ford 11
11. Shadow Ford 6
12. Renault 3
13. Surtees Ford 1
14. Ensign Ford 1

Beitrag Freitag, 31. Dezember 2010

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Noch ein kleiner Nachschlag statistischer Natur. Aber das find ich einfach recht interessant:

1978 gab es also 14 verschiedene Konstruktionen, die Punkte holen konnte (Lotus Ford, Ferrari, Brabham Alfa Romeo, Tyrrell Ford, Wolf Ford, Ligier Matra, Copersucar Ford, McLaren Ford, Williams Ford, Arrows Ford, Shadow Ford, Renault, Surtees Ford und Ensign Ford) – und das, obschon es damals nur für die ersten sechs Plätze Punkte gab! Bis dato war das Rekord, 1976 gab es bereits 13 Konstrukteure, die Punkte sammeln konnten. Der Rekord von 1978 hielt lange stand, auch wenn 1982 es erneut 14 verschiedene Boliden mit Punkten gab. Erst 1989 wurde der Rekord gebrochen: Damals schafften es stolze 16 verschiedene Konstruktionen auf die Punkteränge! Das ist bis heute Rekord, der angesichts der Zwei-Wagen-Regel und eines beschränkten Starterfeldes auf 13 Teams auch erst einmal unangefochten ist. Die Punkte-Konstruktionen 1989 waren: McLaren Honda, Williams Renault, Ferrari, Benetton Ford, Tyrrell Ford, Lotus Judd, Arrows Ford, Dallara Ford, Brabham Judd, Onyx Ford, Minardi Ford, March Judd, Rial Ford, Ligier Ford, AGS Ford und Lola Lamborghini. Punktelos blieben Osella Ford, Coloni Ford, Zakspeed Yamaha und EuroBrun Judd.

Die Gründe, wieso es damals so viele Konstruktionen in die Punkte geschafft haben, sind verschieden: Je weiter man in die Vergangenheit geht, desto unzuverlässiger waren die Boliden. Laufen heute die GP-Boliden der Topteams wie Schweizer Uhrwerke, waren damals Ausfälle auch bei den Topteams keine Seltenheit. Dadurch kamen auch andere Boliden nach vorne. Darüber hinaus traten immer wieder auch Teams mit nur einem Chassis an, dadurch gab es mehr verschiedene Konstruktionen. Heute sind alle Teams vom Reglement her gezwungen, mit zwei Fahrzeugen zu fahren. Weil gleichzeitig nur 26 Fahrzeuge zugelassen sind, sind also maximal 13 verschiedene Boliden im Einsatz. Ein Punkt ist schließlich auch noch die heutige Professionalität der Teams: Die Topteams sind finanziell sehr gut aufgestellt, kleinere Teams können das Tempo der Topteams einfach nicht mehr mitgehen.


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