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F1-Rennen ohne Ferrari

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 29. Oktober 2008

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Dergel hat geschrieben:
1959

...und auch 1959 nicht. Wegen Streiks in Italien reist aber auch kein Ferrari zum GP Großbritannien nach Silverstone. Damit fehlt Ferrari zum zweiten Mal bei einem "klassischen" WM-Grand-Prix. Ferrari-Werksfahrer Tony Brooks fährt in Silverstone einen Vanwall.


Um welche Streiks handelte es sich denn? Auch bei den anderen Rennen, die Ferrari wegen Streiks in Italien ausließ. Hat dazu jemand Hintergründe?

Beitrag Mittwoch, 29. Oktober 2008

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Dergel hat geschrieben:
Ich komme auf insgesamt 20 GP ohne die Scuderia Ferrari, mit zehn Indy 500-Rennen hat die Scuderia also 30 WM-Rennen nicht bestritten.
Bei 17 GP-Rennen (mit Indy 25 Rennen) war gar kein Ferrari anwesend, nur 27 mal fehlte ein Ferrari in der Startaufstellung, wenn man den Cooper-Ferrari von Chris Lawrence außer Acht lässt.


Meine Statistik sagt: Ferrari trat bisher bei 774 Rennen an - 802 WM-Rennen gab es bisher, heißt: Bei 28 Rennen stand kein Ferrari der Scuderia in der Startaufstellung.

Beitrag Mittwoch, 29. Oktober 2008

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Noch 2 Nachträge:

- Finanziers hinter NART waren George Arents und Jan de Vroom, mehr Infos zu den beiden habe ich aber nicht, würde ich aber hier begrüßen. De Vroom war jedenfalls Holländer.

- Zum Lawrence-Einsatz in Großbritannien 1966: Der Ferrari-Motor war aber kein F1-Aggregat, sondern ein Sportwagenmotor. Gemeldet war Lawrence für J.A. Pearce Engineering. Weil der Besitzer John Pearce auch einiges am Cooper herumschraubte, wird der Cooper Ferrari von Lawrence, der auch beim Deutschland GP zum Einsatz kam, auch oft als Pearce Ferrari bezeichnet.

Beitrag Mittwoch, 29. Oktober 2008

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Dergel hat geschrieben:
1967

Zur Abwechslung verzichtet Ferrari diesmal auf das erste Saisonrennen, den GP von Südafrika, der schon am 2. Januar stattfindet.


Wieso blieb Ferrari Südafrika fern? Ich weiß, dass auch McLaren da nicht startete und zwischen dem Rennen und dem 2. (Monaco) etwa 4 Monate lagen, was eine mögliche Begründung wäre. Trotzdem, vllt. gibt es noch einen anderen Grund, denn man schenkt ja nicht einfach so circa 9 Punkte weg (wenns gut läuft).

Beitrag Mittwoch, 29. Oktober 2008

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Es könnte durchaus an den kapazitäten von Ferrari gelegen sein, die gleichen Leute Arbeiteten für die F1 und SP. Damals wurden die Fahrzeuge meistens verschifft und abgesehen von den Kosten, lag es vermutlich zeitlich nicht drin in Südafrika am Jahresbeginn teilzunehmen und anfangs Februar in Sebring, oder wahr es Daytona.
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Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

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Meine Liste hat ja für viel Gesprächsstoff gesorgt. Danke für Lob und Kritik.

Die Gründe, warum Ferrari bei manchen GP fehlte, kann ich mit meinen Quellen nicht genauer erläutern als ich das schon getan habe. Tut mir leid.

Zu den Indy-Ferrari: Ich habe hierzu schon im Internet Bilder gefunden. Ich werde mich morgen noch einmal auf die Suche machen. Nach den Ferrari-Büchern, die ich habe, bin ich mir jedenfalls ganz sicher, dass Ascari 1952 der einzige Indy 500-Werks-Ferrari aller Zeiten gewesen ist.

Zum Mansell-Senna-Unfall: Den habe ich selber nie gesehen, daher konnte ich meine Quelle so auch nicht beurteilen und musste sie so hinnehmen...

Zu Chris Lawrence werde ich mich auch noch auf die Suche machen...
"Es liegt etwas Fesselndes im Blick dieses Jungen."

Enzo Ferrari über Ayrton Senna

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

Beiträge: 20
MichaelZ hat geschrieben:
Meine Statistik sagt: Ferrari trat bisher bei 774 Rennen an - 802 WM-Rennen gab es bisher, heißt: Bei 28 Rennen stand kein Ferrari der Scuderia in der Startaufstellung.


Dann haben wir ja beide recht. :D) Du sagst, in 28 Rennen startet kein SCUDERIA-Ferrari, ich sage, in 27 Rennen startet ÜBERHAUPT KEIN Ferrari. Die Differenz von einem Rennen ergibt sich durch den GP Frankreich 1950, zu dem als einziger Ferrari der privat eingesetzte von Peter Whitehead startete.
"Es liegt etwas Fesselndes im Blick dieses Jungen."

Enzo Ferrari über Ayrton Senna

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

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Na dann hat sich das ja erledigt!
Danke nochmal für die Bemühungen! Ich finde das ein recht interessantes Thema!

Nochmal zu Indy: Ich bin mir auch zu 99% sicher, dass der Ascari-Einsatz 1952 der einzige Ferrari-Werkseinsatz war. Wie gesagt, ich habe nur eine Quelle, welche die gesamte Teilnehmerliste des Indy Rennens 1954 zeigt und da steht Oakes drin mit "Entrant/Sponsor: Ferrari", kann also auch sein, dass Ferrari lediglich sponserte diesen Einsatz. Aber auch das glaube ich nicht. Die Quelle ist allerdings besonders was die Team- und Entrants-Liste anbelangt nicht immer fehlerfrei.

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

Beiträge: 20
Zu den Indy-Ferrari:

Das Werks-Engagement von Ascari haben wir ja schon ausführlicher erwähnt. Im selben Jahr, 1952, versucht auch Walt Faulkner vergeblich die Qualifikation. Sein Wagen, ein 375, ist weiß und läuft unter dem Teamnamen Grant Piston Ring/Agajanian, gemeldet von Hal Keck. Ich habe zur Zeit nur ein Bild des Wagens gefunden, Johnnie Parsons soll auch versucht haben, den Wagen zu qualifizieren, scheiterte aber auch:

http://www.tamsoldracecarsite.net/IndyFerrari375.html

So sah der Wagen vorher aus:

http://flickr.com/photos/max_pershin/2616068801/

Und so steht er jetzt im Louwman Museum, dem Nationalen Automobilmuseum der Niederlande, in Raamsdonksveer bei Breda:

http://www.ultimatecarpage.com/pic.php? ... arnum=3477

Zu Johnny Mauro:

Sein Wagen wurde von "Kennedy Tank" eingeschrieben, es war auch ein 375. Im Prinzip war es Mauros eigener Wagen, als ein klassischer Privat-Eintrag. Von Ihm und seinem Indy-Ferrari gibt es ein Foto vom Pikes-Peak-Bergrennen 1954 (nächster Link). Der Wagen soll aber erst nach einer Reparatur in Italien die blaue Farbe erhalten haben. In Indy 52 soll er noch weiß gewesen sein. Der Wagen soll heute - lackiert als Ascaris Indy-Wagen, im Indy-Museum stehen (alles auf folgender Seite mit ein bisschen Klicken zu finden):

http://www.tamsoldracecarsite.net/BlueC ... MysteryCar

Zu Bobby Ball:

Der Wagen wurde von Howard Keck gemeldet. Ich finde zunächst keinen Zusammehang zum oben erwähnten Hal Keck. Der Wagen von Ball sah ähnlich aus wie der Parsons/Faulkner-Wagen, war aber hellblau statt weiß mit ähnlichen Sponsoraufdrücken.

Ich werde nachher mit den Übrigen Indy-Ferrari fortsetzen. Habe jetzt erstmal keine Zeit dafür...
Zuletzt geändert von Dergel am Donnerstag, 30. Oktober 2008, insgesamt 1-mal geändert.
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Enzo Ferrari über Ayrton Senna

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

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Bei den Indy Autos muss man schwer aufpassen da Ändern sich die Namen jährlich wenn der Sponsor wechselt, es ist dort normal das der Sponsor auftaucht als währe er der Erbauer des Wagens.

So ist zum Beispiel der erste Indy Brabham (glaube es wahr der BT12) mehrere Jahre immer wieder unter einem anderen Namen im Einsatz, das ganze wird dazu noch unübersichtlicher dadurch das vom Auto auch Kopien hergestellt wurden.
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Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

Beiträge: 20
So, dann mal zu Danny Oakes im Ferrari beim Indy 500 von 1964.
In folgendem Link steht, dass er zwar mit einem Ferrari anwesend war, aber keinen Quali-Versuch unternommen hat. Der Wagen gehörte ihm selbst, er unternahm aber auf einem Kurtis einen Quali-Versuch, der ebensowenig von Erfolg gekrönt war. "Alle meine Autos und ihre Mechaniker waren furchtbar", sagte Oakes. Diese Zitat ist auch im Text unter diesem Link zu finden:

http://www.indy500.com/news/1832/Oakes_ ... er_Engines

Zum 56er Bardahl-Kurtis-Ferrari:

http://flickr.com/photos/16487456@N00/1224448952

Den Text hinter diesem Link zusammengefasst: Ein Kurtis 500D wurde von einem Italienischen Bardahl-Ingenieur übernommen (Bardahl ist Motorteile-Lieferant), in Italien wurde der Wagen mit einem Ferrari-Motor aus dem Sportwagen 121 LM "vereinigt". Farina sollte den Wagen schon 1955 fahren, da war der Wagen aber noch nicht fertig. Die Maserati-Brüder (damals schon mit ihrer neuen Firma OSCA) brachten das Werk zu Ende. Mit mäßigem Erfolg: Farina qualifizierte sich nicht. Im nächsten Jahr war Giuseppe Farina wieder auf dem Weg zu Indy, sein Testfahrer Keith Andrews verunglückte aber zuvor tödlich. Ich kann nicht sagen, welcher Wagen dabei zerstört (und eventuell wieder aufgebaut) wurde.

Laut Meldeliste steckt hinter Johnny Baldwins vergeblichem Quali-Versuch auch die Firma Bardahl, Baldwin fuhr aber einen 555. Hierzu finde ich beim besten Willen kein Foto...
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Enzo Ferrari über Ayrton Senna

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

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Herzlichen Dank!
Wir sind zwar jetzt bisschen abgedriftet, aber so ganz fern vom Thema hier ist es ja nicht. Ich versuch etz noch ein bisschen was zur IndyCar-Ferrari-Story Mitte der 80er Jahre zu bringen. Hoffe, das schaffe ich heute Abend noch!

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

Beiträge: 45834
Bin grad bei der Recherche über das Ferrari-IndyCar-Projekt auf folgende Info gestoßen: Schon 1979 sollte es wieder einen Ferrari-Motor in der IndyCar geben: In Milwaukee war ein Cicada-Ferrari gemeldet, der allerdings von einem Privatmann zusammen gebaut worden sein muss, und weder von Cicada (Zulieferer von Motorteilen), weder von Ferrari war dies ein Werkseinsatz.

Klingt trotzdem interessant. Es gibt nicht zufällig wen hier mit Infos darüber oder?

Beitrag Donnerstag, 30. Oktober 2008

Beiträge: 45834
Also zum Indy-Projekt 1986:

Das IndyCar-Projekt wurde bei Ferrari aufgenommen um dem Automobilweltverband zu drohen, und wie aktuell 2008 ging es auch damals um die Motoren: Die FIA verbot nämlich die Turbomotoren, sowie die 12-Zylinder! Jahrelang zeichneten sich die Ferrari-Motoren dadurch aus, dass sie 12 Zylinder haben. Also drohte Ferrari mit dem F1-Ausstieg und mit dem Einstieg in die IndyCar. Dass das keine leeren Drohungen waren, wurde der FIA spätestens dann bewusst, als Ferrari Gustav Brunner verpflichtete, der einen Ferrari-IndyCar designen sollte, den Ferrari 637. Als Grundlage dafür diente ein March-Chassis, das Ferrari von Truesports bekam, dem IndyCar-Team von Jim Trueman (1982 gegründet, 1986 mit Bobby Rahal in einem March Ford Sieger beim Indy500, Ende 1992 gingen die Reste an Rahals IndyCar-Team Rahal Hogan Racing). Von Cosworth kam ein Motor, der als Basis für den Ferrari-V8-Turbo diente (Ironie: In der Formel-1 forderte Ferrari die V12-Motoren, in Indy baute die Scuderia einen V8). Durch die Beziehungen zu Truesports lud Ferrari die amerikanische Rennlegende Bobby Rahal zu Testfahrten ein. Auch Ferrari-Pilot Michele Alboreto führte den Ferrari zu Testfahrten aus. Am Ende bekam die FIA weiche Füße und erlaubte die V12-Motoren weiter. Ferrari verkaufte das IndyCar-Projekt an Alfa Romeo und blieb in der Formel-1.

Beitrag Mittwoch, 12. Februar 2020

Beiträge: 45834
Weil ja die Formel 1 2019 schon das 1000. Rennen feierte und Ferrari erst 2020, könnte das Thema für den einen oder anderen ja vielleicht interessant sein. Daher bring ich das mal wieder hoch.

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