Wieder einmal gab es ein Regenrennen in der Formel-1. Und wie so oft gibt es dadurch einen turbolenten Rennverlauf. Und was auch so häufig vorkommt: In Regenrennen gibt es Premierensieger! Nun ist es Honda Pilot Jenson Button, beim Deutschland GP 2000 war es Rubens Barrichello mit seinem Ferrari oder beim Brasilien GP 2003 war es Giancarlo Fisichella mit seinem Jordan Ford. Das letzte richtige Regenrennen vor dem Ungarn GP 2006 liegt bereits lange zurück: Während des USA GP 2003 wurde es feucht, zuvor beim Brasilien GP ging fast die Welt unter und beim Belgien GP 2005 war es zum Teil feucht. Regen von Start bis Ziel gab es letztmals beim Belgien GP 1998 oder auch beim Spanien GP 1996. All diese Rennen schrieben Storys und jede Menge Geschichten, das war in der Formel-1 schon immer bei Regenrennen so.
Beim Belgien GP 1966 starteten 15 Autos, doch nur 7 überstanden die erste Runde! Dabei fiel nur Lotus Climax Pilot Jim Clark mit Motorschaden aus. Ansonsten wurden die restlichen sieben, die nicht aus der 1. Runde zurück kamen alle samt von der Strecke gespült. BRM Pilot Jackie Stewart musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, Jo(akim) Bonnier (Cooper Maserati), Mike Spence (Lotus BRM), Graham Hill (BRM), Bob Bondurant (BRM), Dennis Hulme (Brabham Climax) und Jo Siffert (Cooper Maserati) kamen unverletzt aus dem Amazonas mitten auf Belgiens Strecke in Spa. 1975 staunten die Teamchefs nicht schlecht, als in Runde 55 plötzlich ein Hagelschauer und Sturm über die Strecke fegten. Den Fahrern gefiel das Ganze weniger. Trotzdem stiegen sie alle unfreiwillig aus: Nur 7 der zu diesem Zeitpunkt noch 17 Fahrer im Feld, erreichten auch das Ziel bzw. waren noch im Rennen, als das Rennen kurz nach dem Beginn des Unwetters abgebrochen wurde! Sogar Carlos Pace (Brabham Ford) und Jody Scheckter (Tyrrell Ford), die 2. und 3. wurden, hatten im Gefecht mit dem Wetter einen Unfall!
Beim Österreich GP gleichen Jahres wurde das Rennen wegen heftigen Regens bereits in Runde 29 von 54 abgebrochen. Völlig überraschend siegte March Ford Pilot Vittorio Brambilla. Das Siegen muss geübt sein: Bei seinem einzigen Sieg krachte er nach dem Zielstrich vor Jubel in die Boxenmauer. Seine Einführungsrunde ließ er sich allerdings nicht nehmen. Dass sein Auto nur noch ein Schrotthaufen war störte ihn nicht weiter. Beim Monaco GP 1984 gewann Alain Prost nur weil das Rennen frühzeitig wegen Regens abgebrochen wurde. Zwar gab es nur halbe Punkte, aber die jungen Wilden Ayrton Senna (Toleman Hart) und der Deutsche Stefan Bellof (Tyrrell Ford) wurde der Sieg verwehrt. Beim Belgien GP 1995 lieferten sich Damon Hill (Williams Renault) und Michael Schumacher (Benetton Renault) eine tolle Schlacht im Regen. Dabei gewann Schumacher von Startplatz 16 aus, aber wie schnell man vom Mittelfeld aus nach vorne kommt, haben ja auch Michael Schumacher und Fernando Alonso beim Ungarn GP 2006 gezeigt.
Beim Spanien GP 1996 siegte Schumacher übrigens im Regen erstmals für Ferrari! Beim USA GP 2003 gab es wegen der Bridgestone Dominanz im Regen eine besondere Konstellation: Alle 4 Deutsche (Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld, Michael Schumacher und Ralf Schumacher) belegten damals zwischendurch die Ränge 1-4. Michael Schumacher konnte sich zum Sieg retten, Frentzen wurde noch 3.