F1 Autos, die nie fuhren und F1 "Pleitenautos"

Ich habe gestern im Thread "Yesterday beantwortet Leserfragen"
kurz über die Projekte von Arno F1 und Berta F1 geschrieben.
Viel war es nicht, da mir Infos fehlten.

Ich finde, wir sollten uns diesem interessanten Thema mit F1 Autos,
die nie fuhren, oder mit Projekten, die mit einem Debakel endeten,
wie etwa Life ein wenig befassen.

Spontan fallen mir Connew 1 Rennen und Ekström, kam über das
Zeichenbrett nie hinaus, oder der von MichaelZ erwähnte GLAS
ein. Es gab noch den 4WD Matra, an den ich mich erinnern
kann, wegen den ellenlangen Schläuchen an der Seite. Reynard-Mugen
sollte man auch noch erwähnen. Das Honda Projekt 1999 wäre auch interessant.
Honda war auch für Colin Chapman interessant, ich las einmal, dass er
zusammen mit Jim Clark 1963 nach Japan fuhr, um bei Honda Motoren zu
besorgen.

ein weiteres highlight war ja lola 1997....

Ein noch junges Beispiel ist der MP4/18 der Mc Laren 2003 zum Titelgewinn verhelfen sollte, sein Start wurde aber immer weiter verschoben, der MP4/17D fuhr dann die ganze Saison und der MP4/18 kam nie auf die Strecke

automatix hat geschrieben:

ein weiteres highlight war ja lola 1997....

Zum Lola gibt es ja relativ viele Bilder. Hier 3 davon:

Testfahrer war wieder einmal Allan McNish 1995:


Launch 1997:


Melbourne 1997 Riccardo Rosset


Quelle f1rejects.com

Nach dem erfolgreichen F3000-Projekt in Japan wollte Dome in die F1 aufsteigen. Dome hat 1996 ein F1 Auto in Suzuka direkt nach dem letzten F1 Grand Prix getestet, da sie ursprünglich geplant hatten 1998 einzusteigen. Dann fehlten aber ca. 8 Sekunden auf die Pole-Zeit von Villeneuve beim Japan GP und der Traum F1 war geplatzt. Das japanische Team testete mit Mugen-Honda V10 Motoren. Testfahrer waren Marco Apicella, Shinji Nakano und Naoki Hattori.

Der Dome F105:



hier auch eine interessante Page: http://www.f1rejects.com

Honda wollte auch in die F1 mit einem eigenen Team einsteigen. Der Prototyp RA099 wurde von Jos Verstappen getestet und lief sogar sehr gut. Nachdem aber der Projektleiter Harvey Postlethwaite gestorben war, wurde dem Projekt nicht weiter nachgegangen und man entschied sich BAR mit Honda Motoren zu beliefern.

Der Honda RA099:

kimiraikonen hat geschrieben:

Ein noch junges Beispiel ist der MP4/18 der Mc Laren 2003 zum Titelgewinn verhelfen sollte, sein Start wurde aber immer weiter verschoben, der MP4/17D fuhr dann die ganze Saison und der MP4/18 kam nie auf die Strecke

also ich bin froh, dass das auto nicht gekommen ist, trotzdem hat es für mich was ganz besonderes!

Anno 1972/73 überstand dieser Ferrari (1. Version 312 B3), genannt Spazzaneve (Schneeschaufel), den Testbetrieb nicht. Alle Fahrer, die ihn pilotierten, sprachen von einem extrem üblen Fahrverhalten...

@torino: Ich glaube ich hab dich bei der PN etwas missverstanden. Ich dachte du wolltest solche Teams aus den 70er durchgehen, die erfolglose Eigenkonstruktionen an den Start brachten, aber nicht sehr erfolgreich. Da du aber offenbar die Autos meinst, die nie ein rennen gefahren sind, da gab es schon Mal einen Thread - stimm allerdings nicht ganz mit dem Thema ein:

https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=11157

@Topic: Wäre Mal sehr interessant, wenn jeder ein solches Team übernehmen würde und da so viele Infos zusammentragen würde, wie davon bekannt ist. Mich interessieren solche Teams sehr und wäre nicht abgeneigt dieses Thema zu vertiefen. Momentan fehlt mir - Zwecks anderen Projekten - ein bisschen die Zeit, vielleicht kommt von mir zu dem Thema noch mehr.

Ich habe mich bei der PM vielleicht auch ein wenig falsch ausgedrückt,
wobei es sicher nicht schlecht ist, wenn neue Aspekte zu Tage treten,
man kann dann vergleichen. Mich würde das Projekt von Chris Amon
sehr interessieren, oder der Serenissima von 1969. Weiters gab es
einen McLaren M26E von 1978, er hatte Seitenkästen, wie ein Wingcar,
der wurde aber nur im Training von Hunt gefahren. Sowie den
Brabham BT39 mit V12 Motor 1971(?) Alfalfa hat über das Projekt
schon geschrieben. Den Matra MS 'X' von 1975. Der Lyncar 004 von
1973.
Khadi-10 1971/72
GRD 1972/1974
Rondel-Cosworth RJ42 1973
Hawke-Cosworth 1974
Bizzarrini-Cosworth 1974
Dywa-Cosworth 1974
Maki-Cosworth F101C 1975
Surtees-Cosworth TS18 1976
Maki-Cosworth F102A 1976
Apollon-Cosworth 1977 von Loris Kessel
Tiga-Cosworth 1978
Dywa-Cosworth 08 1979
Kojima-Cosworth KE009B 1979

Alle diese Autos sind sehr interessant, obwohl sie vielleicht nur
Modelle, oder sogar nur auf dem Zeichenbrett standen.
Wer weiss etwas darüber

Das Trojan-Auto von 1974 mit Tim Schenken. Peter Agg und der legendäre Designer Ron Tauranac wandelten ein Can-Am Auto in ein F5000 Auto und dann ein F1 Auto um. 8 Einsätze und 2 mal nicht qualifiziert und als sie gerade im Mittelfeld mithalten konnten ging das Geld aus...

Das Pacific Team von 1994 und 1995. 1994 so gut wie nie qualifiziert bis 1995 das Ende folgte.

Paul Belmondo 1994


Giovanni Lavaggi 1995

Danke ferrari fan über die Infos zu Trojan und Pacific

Mich würde das Projekt von Chris Amon
sehr interessieren, oder der Serenissima von 1969.

Über das Team von Chris Amon schreibe ich noch was im Thread "F1 Teams von F1 Fahrern". Dauert aber noch.

Khadi-10 1971/72
GRD 1972/1974
Rondel-Cosworth RJ42 1973
Hawke-Cosworth 1974
Bizzarrini-Cosworth 1974
Dywa-Cosworth 1974
Maki-Cosworth F101C 1975
Surtees-Cosworth TS18 1976
Maki-Cosworth F102A 1976
Apollon-Cosworth 1977 von Loris Kessel
Tiga-Cosworth 1978
Dywa-Cosworth 08 1979
Kojima-Cosworth KE009B 1979

Genau diese meinte ich auch. Diese Projekte und Autos würden mich alle Mal näher interessieren.

1967: Der Khadi-8 aus Russland, konstruiert in Khakov, hatte einen 8 Zylinder, 2 Liter Motor mit 340PS und wog 550kg. Höchstgeschwindigkeit lag bei ca. 200 km/h. Vladimir Kapsheyev erreichte mit dem Auto einen Nationalen Rekord über 500m in der 5 Liter Klasse, indem er eine Geschwindigkeit von 96,5 km/h erreichte.

1971/72: Anfang der Siebziger hat das sowietische Khadi-Institut aus Kharkov mit Valdimir Nikitin ein auf den 3-Liter Regeln dieser Zeit basierendes Formel 1 Auto vorgestellt, den Khadi 10. Der fühere Rennfahrer Nikitin war spezialisiert auf die Entwicklung von Prototypen mit Turbinen-Antrieb um den Land-Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Der Khadi 10 war ein nachgebauter Khadi-8 von 1967 und wurde mit einem 250PS Motor ausgestattet. Da andere Teams zu dieser Zeit bereits 500 PS aus den Maschienen herausholten wurde das Projekt eingestellt.



Khadi 8


Khadi 8b


Khadi 10

Danke für die Infos. Der Khadi würde auch in den Aerodynamikthread passen. Sehr komisches Auto!

Auch von mir ein herzliches Dankeschön, da wäre ein Name schon
einmal abgehakt, nochmals danke ferrari fan

ferrari fan hat geschrieben:

1967: Der Khadi-8 aus Russland, konstruiert in Khakov, hatte einen 8 Zylinder, 2 Liter Motor mit 340PS und wog 550kg. Höchstgeschwindigkeit lag bei ca. 200 km/h. Vladimir Kapsheyev erreichte mit dem Auto einen Nationalen Rekord über 500m in der 5 Liter Klasse, indem er eine Geschwindigkeit von 96,5 km/h erreichte.

Ich wage jetzt einfach mal diese Zahlen zu bezweifeln - das wären selbst für die F1 damals enorme Werte gewesen - Brabhams WM-Auto holte aus 3 Liter damals knapp 350 PS, bei ca. 500 kg Leergewicht. Könnte da ein Tippfehler drinnen sein?!

Ja, vielleicht bei den Russen Bei Zahlen sollte man immer
vorsichtig sein, ich denke auch, dass die Werte sicher tiefer waren.

torino hat geschrieben:

Ja, vielleicht bei den Russen Bei Zahlen sollte man immer vorsichtig sein, ich denke auch, dass die Werte sicher tiefer waren.

...vielleicht wurde ja auch das 5-Jahres-Plan-Soll von 100 PS zu 130% übererfüllt...

Jaja die Russen und ihre F1 Projekte . Mitte der siebziger gabs mal ein Projekt von Estonja einen F1 zu bauen mit 3 Liter GAZ-Motor .Es gab angeblich schon Testfahrten und am Ende kam raus das der 3 Liter GAZ-Motor mit angeblichen 500 Ps nur ein aufgebohrter Lada Motor mit etwas über 2 Litern und knapp 200 Ps war und das Auto ein umgebauter Formel Easter . Das gleiche mit dem angeblich schon fast fertigen Kurs in Leningrad mitte der 80er . Die Schlagzeile war größer als das Loch das dafür schon gebudelt war.
Es gab einige russische Projekte bezüglich eines F1 Rennwagens .meist Studienarbeiten an Uni´s u.ä. Mit dem festen Ziel in der F1 zu fahren wurde da kein Projekt gestartet .
Ich will nicht mal behaupten das sie es nicht geschafft hätten denn so blöd können die Techniker ja nicht gewesen sein ,schließlich haben sie den Amis jahrzehnte lang den Rang im All abgejagd aber das ganze hätte dann mehr auf "höchster Ebene" laufen müssen und das ist nie passiert. Bei den Tschechen gab es in den siebzigern ja auch mal Pläne für einen F1 aber da hat man auch nie wieder was gehört .

Ich glaube die NASA ist in Hollywood gelandet (und nicht auf dem Mond)...

Irgendwann hat man ja das 'Nachdrehen' gewisser Szenen (die sonst für Allgemeinheit nicht attraktiv genug wären) zugegeben. Stinkt alles - wenn Ihr mich fragt...

Daß der Khadi-8 nach 500m 96,5 km/h erreicht haben soll kann ja nur ein Schreibfehler sein, da war ja mein Hercules schon schneller.

Grand Prix cars that never raced:
http://8w.forix.com/6thgear/neverraced.html

Danke Phantom, das ist genau der Link, den ich suchte

Phantom hat geschrieben:

Daß der Khadi-8 nach 500m 96,5 km/h erreicht haben soll kann ja nur ein Schreibfehler sein, da war ja mein Hercules schon schneller.

Grand Prix cars that never raced:
http://8w.forix.com/6thgear/neverraced.html

Naja, hab auch ein bischen geschmunzelt...aber die Daten hab ich jedenfalls nicht erfunden... Der Khadi sieht jedenfalls enorm komisch aus...

was war eigentlich mit dem 1967er Pearce Martin? Der soll eine ziemlich seltsame Konstruktion gewesen sein (Achim Schlang sprach dies im kicker Sonderheit nur kurz an - übrigens sehr zu empfhelen dieses Heft). Beide Boliden sollen aber vor dem F1 Debüt angebrannt sein. Hat da jemand dazu Infos. Könnte auch was für den Aerodyamikthread sein.