Ich mache mal den Anfang mit einem recht interessanten Projekt, das vielen nicht mehr geläufig sein wird - nämlich dem Technik-Transfer Williams-Longhorn Anfang der 80er Jahre.
Dieses Longhorn-Projekt war gar nicht so übel - aber es fuhr mit regelmäßiger Beständigkeit an einem Sieg vorbei, bedenkt man die Millionen die der texanische Ölmillionär Bobby Hillin ins Projekt steckte war es aber ingesamt enttäuschend. 13 Rennen oder 278 Runden führte Al Unser an, mehrmals viel er in Führung liegend aus (zuletzt in Elkhart Lake '82 ging ihm z.B. in der letzten Runde in Führung liegend das Benzin aus).
1977 begann das Longhorn-Projekt; erst mal nur als Sponsor für Bubby Johns und George Snider.
Nach einigen weiteren Jahren mit Bubby Johns & Tom Bagley entschied man sich eigene Fahrzeuge an den Start zu schicken. Dafür gewann man den großen Al Unser - fahrerisch waren die Vorausetzungen also schon mal nicht schlecht.
Der '80er Longhorn, zusammen mit Designer John Ward und Formel Ford-Konstrukteur Ed Zink entwickelt, entstand der LR01 (in Indianapolis bei Jackie Howerton) hatte noch wenig Ähnlichkeit mit einem Williams, war aber außergewöhnlich konkurrenzfähig (z.B. 2 Poles, hier z.B. in der Einführungrunde in Lexington). Eine weitere Besonderheit war, daß es das erste Champcar war, welches einen Onboard-Computer hatte.
1981 wurde dann der bereits erwähnte Technik-Transfer mit Williams getätigt - und der LR02 sah aus wie eine exakte Kopie des FW07. Hillin erwarb 1980 die Designer-Pläne von Patrick Heads Williams FW07 Chassis - und ich glaube sogar zwecks Studium ein Auto. Wenn man das Bild oben so betrachtet fällt es einem schwer überhaupt einen Unterschied zwischen dem LR02 und dem FW07 zu entdecken - und viele gab's wohl nicht. Abermals war das Auto konkurrenzfähig - mehr aber auch nicht. Der sagenhafte Erfolg des FW07 ließ sich nicht übertragen.
Der LR03 vom 1982 schließlich hatte dann wiederum weniger Ähnlichkeit mit Williams. Auch er konkurrenzfähig (er war das besagte Auto, daß um eine Runde den Sieg verfehlte), aber sichtlich enttäuscht über den nicht gelungenem Sieg gab Bobby Hillin nach diesem Jahr auf.