Ex-Fahrer als Rennkommissare

Weil es bis 2009 Strafen nur so hagelte, hat die FIA eine Regel eingeführt (eine gute, wie ich finde), wonach ein vierter Rennkommissar (offiziell nur beratende Funktion) eingesetzt wird, der aber ein (ehemaliger) Rennfahrer sein muss. Seither gibt es kaum noch Strafen, manche ätzen nun schon - viel zu wenig sogar.

Bisher gab es folgende vierte Rennkommissare:
Bahrain GP: Alain Prost
Australien GP: Tom Kristensen
Malaysia GP: Johnny Herbert
China GP: Alexander Wurz
Spanien GP: Derek Warwick
Monaco GP: Damon Hill
Türkei GP: Johnny Herbert
Kanada GP: Emerson Fittipaldi

Man sieht: Der erste Kommissar, der zum zweiten Mal in Einsatz kam, war Johnny Herbert. Der Brite woll auch bei DTM-Rennen als ein solcher beratender Rennkommissar eingesetzt werden.

Kontrovers wurde es in Monaco, als es im Vorfeld bereits Debatten gab: Damon Hill, ein Erzfeind von Michael Schumacher, als Kommissar. Und dann die Strafe gegen Schumacher gegen ein strittiges Manöver. Ich will hier keine neuerliche Diskussion darüber losstoßen. Es sorgte schon für genug Zündstoff.

Ich finde die Regelung gut. Schön, mal wieder solche Namen zu lesen, schön, dass sie sich damit auch aktuell wieder in die Formel-1 einbringen, ja ein Stückweit damit auch in die WM wieder eingreifen.


Der Sinn des Threads ist mir selbst auch noch etwas unklar.
Ich will hier quasi ein Archiv zu diesem Thema aufbauen, die Liste soll also erweitert werden, Geschichten dazu notiert werden.
Vielleicht kann aber auch diskutiert werden, welche Fahrer ihr gerne als weiteren Kommissar haben wollt und wieso?
Bzw. welchen nicht und wieso nicht?

Hm,ich dachte immer mittlerweile wäre das gar nicht mehr so eine Feindschaft zwischen Schumacher und Hill.

Hat der gute Damon nicht nach irgendeinem Rennen Ende der Neunziger vom Streckenrand Schumacher sogar applaudiert?Ich dachte da wäre schon fast alles gegessen gewesen..

Naja,ich finde die Regelung jedenfalls auch gut und es ist mit sicherheit auch praktisch,die 4.Kommissare hier archiviert zu haben!

Ich hätte vielleicht gerne mal Andrea De Cesaris als 4.Mann.Erstmal weil ich ihn mag und weil ich mal interessant fände,wie so seine Ansichten in manchen Rennsituationen wären...

Jo wäre sicherlich lustig.

Wie sehr die Rivalität da noch da ist, wissen wohl nur die beiden selbst. Mit Villeneuve scheint ja alles wieder einigermaßen okay zu sein.

In Kanada war ja Fittipaldi Kommissar und auch da gibt es ja Gerüchte, dass er pro McLaren sein Urteil als ehemaliger Weltmeister für McLaren gefällt hat - etwa als Hamilton nicht bestraft wurde, als er unter "unsafe release" entlassen wurde beim Boxenstopp.

Weitere Besetzungen:

Europa GP: Heinz-Harald Frentzen
Großbritannien GP: Nigel Mansell.

Übrigens habe ich gehört, dass in Silverstone eigentlich Hill an der Reihe gewesen wäre. Ob er nun nicht zum Zug kommt, weil er mit dem BRDC, deren Vorstand er ist und der den GP austrägt, zu stark eingebunden ist, oder weil er in Monaco strittige Entscheidungen traf, ist nicht überliefert.

PS.: Will jetzt keine Diskussion, ob die Strafe gegen Schumacher gerechtfertigt war, anzetteln. Es geht auch um Szenen, wie vergessen, Barrichellos Lenkradwurf sich genauer anzusehen und so weiter.

MichaelZ hat geschrieben:

Weitere Besetzungen:

Europa GP: Heinz-Harald Frentzen
Großbritannien GP: Nigel Mansell.

Übrigens habe ich gehört, dass in Silverstone eigentlich Hill an der Reihe gewesen wäre. Ob er nun nicht zum Zug kommt, weil er mit dem BRDC, deren Vorstand er ist und der den GP austrägt, zu stark eingebunden ist, oder weil er in Monaco strittige Entscheidungen traf, ist nicht überliefert.

PS.: Will jetzt keine Diskussion, ob die Strafe gegen Schumacher gerechtfertigt war, anzetteln. Es geht auch um Szenen, wie vergessen, Barrichellos Lenkradwurf sich genauer anzusehen und so weiter.

Hill hat Mansell vorgeschlagen weil seine Tätigkeit beim Veranstalter sich mit der Funktion des Beraters schneiden würde .
Manchmal kann die Welt so einfach sein

Mika Häkkinen würde ich gut finden, ist ja schließlich noch nicht sooo lange nicht mehr aktiv.

AWE hat geschrieben:

Hill hat Mansell vorgeschlagen weil seine Tätigkeit beim Veranstalter sich mit der Funktion des Beraters schneiden würde .
Manchmal kann die Welt so einfach sein

Ich persönlich halte ja auch nichts von den jüngsten Verschwörungstheorien. Aber ob die Welt wirklich so einfach ist. Ist ja nicht so, als ob man nicht schon vorher mal auf den Gedanken hätte kommen können, dass Hill vielleicht beide Aufgaben nicht unbedingt unter einem Hut bringen kann... Das hat sich ja nicht erst jetzt geändert.

MichaelZ hat geschrieben:

AWE hat geschrieben:

Hill hat Mansell vorgeschlagen weil seine Tätigkeit beim Veranstalter sich mit der Funktion des Beraters schneiden würde .
Manchmal kann die Welt so einfach sein

Ich persönlich halte ja auch nichts von den jüngsten Verschwörungstheorien. Aber ob die Welt wirklich so einfach ist. Ist ja nicht so, als ob man nicht schon vorher mal auf den Gedanken hätte kommen können, dass Hill vielleicht beide Aufgaben nicht unbedingt unter einem Hut bringen kann... Das hat sich ja nicht erst jetzt geändert.

Genau darum hat Hill den Nigel auch schon VOR Monaco angesprochen . Übrigens ist Hill bei noch zwei Rennen auf der Reservebank . Vielleicht kommt er ja noch mal

Bei welchen Rennen?
Hast du noch eine weitere Liste, wer wann wo zum Zug kommt?

Mal ein Update:

Deutschland GP: Danny Sullivan
Ungarn GP: Derek Warwick

Sullivan musste entscheiden, wie man auf die Stallorder bei Ferrari reagiert. Neben einer Geldstrafe von 100.000 Dollar, gab man den Fall ans World Motor Sport Council weiter.



Warwick war bereits beim Spanien GP beratender Kommissar und ist damit nach Herbert der zweite, der schon zweimal zum Zug kam.

Dabei hatte Warwick gleich eine recht ernsthafte Aktion zu beurteilen: Das harte Manöver von Michael Schumacher gegen Rubens Barrichello, als Schumacher bei über 250km/h Barrichello fast gegen die Boxenmauer drückte. Die Kommissare entschieden letztlich, Schumacher in Spa in der Startaufstellung zehn Plätze zurückzusetzen. Warwick hatte sogar für ein Rennen Sperre plädiert. Einige lamentierten, dass Warwick befangen sei: Seit einem Sportwagenrennen 1991 am Nürburgring sind beide jedenfalls alles andere als Freunde. Schumacher fühlte sich damals vom Jaguar-Fahrer Warwick behindert und startete mit seinem Sauber Mercedes ein Gegenmanöver, das hart an der Grenze war und Warwick erzornte. Beinahe wäre es zu Handgreiflichkeiten gekommen, denn die Nerven lagen bei Warwick blank, nachdem kurz zuvor sein Bruder Paul bei einem F3000-Unfall ums Leben kam.

Selbstverständlich sagt mir der name Derek Warwick auch noch was.
Von der Geschichte mit Schumi habe ich auch nur gelesen, war mir damals nicht bewußt.

Befangen? Hmmmm...Vielleicht sollten wir besser anfangen aufzuzählen, welcher zukünftige Rennkommissar nicht befangen ist.

Weiß man schon wer bspw. in Spa dabei ist?
Wurde nicht irgendwo schonmal eine Liste veröffentlicht, wer als RK
bei welchen Rennen anwesend ist?

Da gibt es sicherlich noch einige die man Aufzählen kann.
Z.B. Jean Alesi, Mikka Häkkinen, Gerhard Berger, oder gar Riccardo Patrese. Sie genießen einen relativ hohen Beliebtheitswert, haben reichlich Rennerfahrung,
(aber von denen wird wohl auch der Eine oder Andere, befangen sein.)

Kowoop hat geschrieben:

Selbstverständlich sagt mir der name Derek Warwick auch noch was.
Von der Geschichte mit Schumi habe ich auch nur gelesen, war mir damals nicht bewußt.

Befangen? Hmmmm...Vielleicht sollten wir besser anfangen aufzuzählen, welcher zukünftige Rennkommissar nicht befangen ist.

Weiß man schon wer bspw. in Spa dabei ist?
Wurde nicht irgendwo schonmal eine Liste veröffentlicht, wer als RK
bei welchen Rennen anwesend ist?

Da gibt es sicherlich noch einige die man Aufzählen kann.
Z.B. Jean Alesi, Mikka Häkkinen, Gerhard Berger, oder gar Riccardo Patrese. Sie genießen einen relativ hohen Beliebtheitswert, haben reichlich Rennerfahrung,
(aber von denen wird wohl auch der Eine oder Andere, befangen sein.)

Mikka kann nicht ,da er nach wie vor mit einem der aktuellen Bewerber vertragliche Vereinbahrungen hat . Berger will nicht weil er befürchtet über RedBull entscheiden zu müssen ,mit denen er wohl ebenfalls vertragl. Verpflichtungen hat .
Riccardo fällt unter die Kategorie "Befangen" .wir erinnern uns an 1993
Ist schon schade das die FIA nicht bereit war , Verstappen als Rennkommisar zu rekrudieren . Das ist die gesamte Kategorie "
Freunde "
Es ist eben schwer einen zu finden der vor 1991 aufgehört hat mit der F1 und auf eine einsame Insel ohne Internet -Anschluß gezogen ist .

Wobei ich bei Alesi nicht sicher bin, er wahr nähmlich immer, jedenfalls im Italienischen Fernsehen, ein Verteidiger von Schumi und Ferrari.

Eigentlich wahr es am letzten Sonntag das erstemal das er Schumacher nicht in Schutz nahm.

Abgesehen davon glaube ich nicht das er mit seinen Ansichten wirklich geeignet währe diese Beraterrolle auszuführen.

Beispiel in Monaco ist er beinahe rot angelaufen, weil man Alonso nicht sofort Platz gemacht hatte, als er von hinten kam. Wusste gar nicht das ein möglicher WM Anwärter speziele Rechte hat, wie seinen Platz in der vorderen hälfte nicht Rausfahren zu müssen.

Der bleibe besser bei der RAI!

.

Alesi ist ja bei Ferrari unter Vertrag, fährt GT-Rennen für Ferrari.

Nur er wahr schon zu seiner DTM Zeit bei der RAI, wenn sich die Daten nicht überschnitten.

.

Belgien GP: Nigel Mansell (wie schon in Silverstone)
Italien GP: Emerson Fittipaldi (wie schon in Montreal)

Also Kritik an Mansell: Ich fand die Durchfahrtsstrafe gegen Vettel nach der Kollision in Spa mit Jenson Button doch etwas übertrieben. Für mich hat das Löwen-Herz, das Mansell schon als Fahrer auszeichnete, etwas zu sehr in Richtung Großbritannien gearbeitet.

MichaelZ hat geschrieben:

Also Kritik an Mansell: Ich fand die Durchfahrtsstrafe gegen Vettel nach der Kollision in Spa mit Jenson Button doch etwas übertrieben. Für mich hat das Löwen-Herz, das Mansell schon als Fahrer auszeichnete, etwas zu sehr in Richtung Großbritannien gearbeitet.

Vielleicht ist Mansell auch nur einfach noch nicht alt genug um von der Alsheimer beglückt zu sein und hat all die restlichen Rennen der Saison verfolgt wo der gleiche Pilot schon mal den eigenen Teamkollegen rauskicken wollte, wo der gleiche Piliot schon andere haarsträubende Überholmanöver gezeigt hat und der gleiche Fahrer mit recht eindeutigen Gesten zeigte ,was er von
der Bestrafung seiner Regelverstöße hält .


Wollen wir mal nicht hoffen das der Heppenheimer sich in Monza mit Massa anlegt sonst war mit sicherheit Fittipaldi schuld ,wenn der Seb zum Zwischenstopp gebeten wird .

Ist aber auch zu blöd das es so wenige geeignete Germanen für den Job gibt .

Also ich fand das Manöver gegen Button dumm, aber nicht bestrafungswürdig. Aber gut, das ist nicht Yesterday.

Auch wenn, wie schon gesagt nicht Yesterday, würde ich das gerne nochmals aufgreifen:
Warum werden Fahrer für einen Fahrfehler bestraft? Ists irgendwann soweit, dass die für einen Dreher / Verbremser o.Ä. ne Drive-Through bekommen?
Also klar, wars Vettels Schuld. Für Button einfach nur schade, glasklar. Aber ich finde, für soetwas sollte es keine Bestrafungen geben. Egal ob für Vettel, Alonso, Webber, Hamilton usw
Es bleibt nunmal Rennsport.

Und dass das beschissene SafetyCar viel zu oft rauskommt ist auch klar. Hat die spannende Anfangsphase total kaputt gemacht.

0ph hat geschrieben:

Auch wenn, wie schon gesagt nicht Yesterday, würde ich das gerne nochmals aufgreifen:
Warum werden Fahrer für einen Fahrfehler bestraft? Ists irgendwann soweit, dass die für einen Dreher / Verbremser o.Ä. ne Drive-Through bekommen?
Also klar, wars Vettels Schuld. Für Button einfach nur schade, glasklar. Aber ich finde, für soetwas sollte es keine Bestrafungen geben. Egal ob für Vettel, Alonso, Webber, Hamilton usw
Es bleibt nunmal Rennsport.

Und dass das beschissene SafetyCar viel zu oft rauskommt ist auch klar. Hat die spannende Anfangsphase total kaputt gemacht.

Wir leben nicht mehr in den 70ern wo sowas nicht bestraft wurde und das aus einem einzigen Grund . Wenn man damlas sowas getan hat und hinterher unversehrt ausgestiegen ist ,dann hat man zweimal gewonnen . Einmal sein Leben und das zweite Mal an der Erkentniss das man bei sowas nur einmal gewinnen kann und dann tut man es nie wieder .
Die Zeiten sind vorbei . Die Autos und Strecken sind so sicher ,das sowas ,wenn es unbestraft bliebe , zur Normalität würde .
In den 70ern brauchte man kein SC . wenns geknallt hat ,war keiner so wahnsinnig ,da noch mit Volldampf rein zu stechen .


Wobei die Bestrafungsorgien wie sie aktuell beri fast jedem GP ablaufen ,eigentlich nur noch lächerlich sind . Aber da haben wir dann halt den Unterschied zwischen Rennsport und Rennshow .

AWE hat geschrieben:

Wir leben nicht mehr in den 70ern wo sowas nicht bestraft wurde und das aus einem einzigen Grund . Wenn man damlas sowas getan hat und hinterher unversehrt ausgestiegen ist ,dann hat man zweimal gewonnen . Einmal sein Leben und das zweite Mal an der Erkentniss das man bei sowas nur einmal gewinnen kann und dann tut man es nie wieder .
Die Zeiten sind vorbei . Die Autos und Strecken sind so sicher ,das sowas ,wenn es unbestraft bliebe , zur Normalität würde .

Punkt für dich, trotzdem finde ich es arg übertrieben. Diese Situation zB Vettel verliert ja eindeutig die Kontrolle über seinen Wagen, nicht einfach todesmutig in ne Lücke gestochen die nicht da war.
Aber ich verstehe was du meinst.

AWE hat geschrieben:

In den 70ern brauchte man kein SC . wenns geknallt hat ,war keiner so wahnsinnig ,da noch mit Volldampf rein zu stechen .

Auch war, wobei ich aber zB an Zandvoort 78 erinnern möchte. Rundenlang standen 2 Wracks mitten auf der Strecke
Man könnte das auch einfach anders lösen, per Minimumzeit im Gelbsektor oder was weiß ich. Maximaltempo. Das ist ja mit dem ganzen Elektronikscheiß alles kein problem

AWE hat geschrieben:

Wobei die Bestrafungsorgien wie sie aktuell beri fast jedem GP ablaufen ,eigentlich nur noch lächerlich sind . Aber da haben wir dann halt den Unterschied zwischen Rennsport und Rennshow .

Dann sind wir wenigstens hier ganz einer Meinung

AWE hat geschrieben:

Wir leben nicht mehr in den 70ern wo sowas nicht bestraft wurde und das aus einem einzigen Grund . Wenn man damlas sowas getan hat und hinterher unversehrt ausgestiegen ist ,dann hat man zweimal gewonnen . Einmal sein Leben und das zweite Mal an der Erkentniss das man bei sowas nur einmal gewinnen kann und dann tut man es nie wieder .
Die Zeiten sind vorbei . Die Autos und Strecken sind so sicher ,das sowas ,wenn es unbestraft bliebe , zur Normalität würde .

Das Problem ist doch das: Vettel hat das nicht mit Absicht gemacht, anders als zum Beispiel Schumacher mit Barrichello in Ungarn. Vettel hat das Auto verloren und hat sich damit sicher selbst auch geschadet, natürlich aber auch Button. Aber anders als Japan 1989, Jerez 1997, Monaco 2006, Ungarn 2007 oder Ungarn 2010 war das von Vettel keine Absicht, deswegen finde ich die Bestrafung übertrieben.

Übrigens: Die Rennkommissare in Belgien haben auch vergessen, Felipe Massa zu bestrafen, er parkte über dem weißen Strich auf seinem Startplatz, als deutlich weiter vorne, als er gedurft hätte - das zeigen Amateur-Videos im Netz.

Webber hat nach seinem Crash mit Kovalainen sein Lenkrad auch weggeschmissen. Niemand hat was gesagt.

Manchmal hat man Glück, manchmal weniger.