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Entwicklung der Motoren im GP Sport

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
Mich würde Mal die Entwicklung der Motoren im GP Sport interessieren. Kompressormotoren, Saugmotoren, Turbomotoren, Dieselmotoren (?). Mich interssieren also Entwicklungen und besondere Motoren die eingesetzt wurden. Vielleicht kann mir ja jemand helfen!

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
Diesel- und Wankelmotoren gabs nicht, aber dafür die Turbine im
Lotus 56B Anfang der 70er Jahre. Ich glaube darüber gabs schon
mal einen Thread, schau mal nach.

guckst Du hier: https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=11468
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
Es gab in Indy Mal 2 Versuche mit einem Dieselmotor.

Orginal ersetellt von Michael_Mueller:
Versuch No. 1 führt zurück ins Jahr 1931, also zu einem Zeitpunkt, da es selbst noch keine Diesel-PKW gab, sondern nur Nutzfahrzeuge sowie Stationär- und Schiffsdiesel. Der Dieselmotoren-Hersteller Cummins baute zusammen mit Duesenberg einen Rennwagen für die 500 Meilen von Indianapolis. Das Ding soll erheblich grösser als ein normaler Rennwagen gewesen sein, der Motor hatte 24 Liter Hubraum verteilt auf 4 Zylinder, und verbrauchte im Rennbetrieb - 160 km/h Dauergeschwindigkeit - nur 10 l / 100 km. Warum man allerdings einen 180-Liter-Tank einbaute, der demnach für über 1100 Meilen gereicht hätte, weiss ich auch nicht, vielleicht waren die 10 Liter Verbrauch nur ein Werbegag. Dave Evans erreichte mit diesem Ungetüm immerhin den 17. Startplatz und den 13. Platz im Endklassement (von 40).



In 1952 versuchte es Cummins noch einmal, wieder in Zusammenarbeit mit einen führenden Chassishersteller, Frank Curtis. Der Motor war ein 6-Zylinder mit 6,6 Liter und Turbolader, übrigens der erste Abgasturbolader der je bei einem Rennwagen zum Einsatz kam. Im Qualifying zu den Indy 500 prügelte Freddie Agabashian, einer der erfahrensten Fahrer dieser Jahre, den „Cummins Diesel Special“ mit Rundenrekord auf die Pole Position, aber die Reifen waren durch das hohe Wagengewicht bereits nach 4 Runden im Training komplett hinüber. Egal, Cummins hatte seine Schlagzeile, und nur das allein zählte. Im Rennen liess man es dann natürlich langsamer angehen, denn man musste die Reifen schonen, aber in Runde 71 beendete ein verstopfter Lufteinlass das Rennen.



Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
Ja, auch in Le Mans 1949 und 1950 gabs ein Dieselprojekt. In
diesem Jahr hat ja auch Audi seinen LM-Renner R10 mit Diesel-
technologie ausgerüstet, Peugeot arbeitet für nächstes Jahr dran.

Aber ich glaube wir kommen vom Thema ab...

Gab es in der F1 eigentlich auch mal Zweitakter? Von der Leistung
her wären die früher doch sicherlich eine Überlegung wert gewesen.
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen Turbomotoren und Saugmotoren? Das mag für euch jetzt eine lächerliche Frage sein, aber in Sachen Technik und Aerodynamik bin ich noch nicht so fitt. Deshalb hoffe ich auch das es bald im Aerodynamik Thread bald wieder weiter geht!

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
@Michael Z

Das Buch im Link zuoberst, kann ich Dir empfehlen.
Ich besitze beide Exemplare.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 59-0701043

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
Ich versuchs mal mit ein paar einfachen Worten: Der Abgasturbolader, im Prinzip eine Turbine, wird an den Auspuffkrümmer montiert. Durch den Druck der Abgase (daher auch Abgasturbolader) wird über eine Welle eine zweite Turbine, die vor dem Einlass montiert ist, angetrieben. Dadurch erhält der Motor ein viel höher verdichtetes Gemisch, was die Leistung bedeutend erhöht. Es gehören natürlich noch ein paar Kleinigkeiten wie Steuergeräte usw. dazu, damit der Motor nicht gleich boff!! macht, aber das Prinzip ist so wie oben beschrieben.

Zur Zeit des Einstiegs von Renault mit dem ersten Turbo in der F1 war der Hubraum in der Dreiliterformel auf 1,5 Liter für Turbos begrenzt.
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 0
die ersten f1-motoren (ab 1950)waren 1,5l kompressor(verdichter)- und 4,5l saugmotoren. die anzahl der zylinder war nicht vorgeschrieben und lag bei üblicherweise 4, 6, oder 8. die kompressormotoren (schraubenverdichter??) waren den saugern überlegen. der sträkste kompressormotor war der alfa romeo 158 l8c, mit wieviel ps? drehzahlen weiß ich auch nicht. die kompressor(vorherrschend) und sauger waren jedenfalls die ersten f1-motoren, um mal chronologisch zu beginnen.

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
In den 80er gab es übrigens eine entscheidende Phase. Das Reglement damals sah sowohl 1,5 Liter Turbomotoren, als auch 3 Liter Saugmotoren vor. Freilich hatten die Saugmotoren keine Chance gegen die Turbos, also wollte die FISA unter Präsident Jean Marie Balestre, dass eine reine 3,5 Liter Saugmotorenserie eingeführt wird. Ferrari war strikt dagegen und forderte dafür 1,2 Liter Turbos und drohte von der F1 in die ChampCar Serie zu wechseln. (es entstand unter Gustav Brunner auch ein CART Auto, dass Bobby Rahal und Michele Alboreto in Fiorano testeten, das nur so am Rande, das hatten wir aber vor Kurzen schon wo). Balestre verhandelte mit Bernie Ecclestone und Ferrari und man kam auch zu einer Einigung. 1987 kam dann die 3,5 Liter Saugmotorenformel, die Jonathan Palmer und Tyrrell (mit Ford) gewann. Es gab allerdings auch eine Einschränkung: Es durften nicht nur V8 Motoren, sondern auch 12-Zylinder verwendet werden. Fortan baute Ferrari auch diese Aggregate (Bis 1995). Wie so oft hinterließ aber auch diese Vereinbarung eine Lücke im Reglement: Man konnte auch V10 bauen. Das taten dann auch Renault und Honda. Es war natürlich die beste Lösung. Ende der 80er wurden dann auch die Turbos, die bis zu 1200 PS leisteten, verboten. Es gab während vieler Jahre oft alle 3 erlaubten Zylinderanzahlen, also V8, V10 und V12. Bald aber wurden die V10 immer mehr und die V8 immer weniger. V12 baute sowieso fast nur Ferrari. 1997 fuhren lediglich Minardi (Hart), Tyrrell (Ford) und Lola (Ford) mit V8. Lola war sowieso nur ein Rennen dabei. Ab 1998 schrieb die FIA V10 Motoren vor, mit 3,0 Liter. Erstdieses Jahr 2006 wird die Regelung wieder verändert: 2,4 Liter V8 Motoren oder gedrosselte V10.

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
So weit ich weiß baute Zakspeed den letzten V4 Motor in der Formel-1, ebenfalls einen Turbo.

Der V12 Motor ist übrigens erst seit ein paar Jahren verboten, genauer: 2000. Damals erwägte nämlich Toyota einen Einstieg mit V12 Motor. Der Einstieg sollte bereits 2001 erfolgen. Auch Ferrari soll angeblich wieder an einem V12 geschraubt haben. Die FIA unter Präsident Max Mosley verbot dann aber V12 und schrieb V10 Motoren vor.

Vielleicht könnt ihr euch an ein paar bedondere Formel-1 Motoren erinnern...

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 1862
1988 war auch noch arrows mit einen megatron (=bmw)-vierzylinder-turbo unterwegs. gegen ende der turbo-ära waren aber die vierzylinder wegen der starken ladedruck-begrenzungen extrem benachteiligt.

ein ungewöhnlicher turbo war der alfa romeo (zb im osella): meines wissens der einzige v8-turbo. war aber nicht sonderlich toll, dafür umso durstiger...

ein etwas älterer interessanter motor ist der h16 im brm.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 1862
@ torino:

fritz indra hat anfang der 90er vorlesungen zum thema rennmotoren an der tu wien gehalten. sie sollen überaus gut besucht gewesen sein, was mich aber wenig überrascht. :wink:
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
Ich habe mal gelesen, dass BRM sogar an einem 32 Zylinder
herumbastelte. Ob es wahr ist, weiss ich nicht. :?

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 1862
dann gabs noch einen alfa-vierzylinder, mit dem 1987 ligier fahren hätte sollen. nach seiner schlechten performance und vernichternder kritik durch arnoux rüstete man aber binnen kürzester zeit auf megatron um.

ich glaub zu dem thema stand hier irgendwo schon mal was...
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
Benway hat geschrieben:
@ torino:

fritz indra hat anfang der 90er vorlesungen zum thema rennmotoren an der tu wien gehalten. sie sollen überaus gut besucht gewesen sein, was mich aber wenig überrascht. :wink:


Das kann ich mir gut vorstellen. Das Buch von ihm
ist auch sehr verständlich geschrieben.

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 8060
torino hat geschrieben:
Benway hat geschrieben:
@ torino:
fritz indra hat anfang der 90er vorlesungen zum thema rennmotoren an der tu wien gehalten. sie sollen überaus gut besucht gewesen sein, was mich aber wenig überrascht. :wink:

Das kann ich mir gut vorstellen. Das Buch von ihm
ist auch sehr verständlich geschrieben.

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund...

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45834
Hatte Bugatti nicht 1956 einen quer eingebauten Motor?

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Hatte Bugatti nicht 1956 einen quer eingebauten Motor?


Ja, im Type 251.

Bild

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 1862
der honda ra271 und der ra272 (1964/65) hatten ebenfalls einen quer eingebauten v12-motor:

Bild

Bild

ein sehr spannendes konzept, bei dem honda viel aus der motorrad-technologie hat einfließen lassen.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
MichaelZ hat geschrieben:
So weit ich weiß baute Zakspeed den letzten V4 Motor in der Formel-1, ebenfalls einen Turbo.

Einen V 4-turbo gab es nicht, auch Zakspeed baute einen Reihen-
motor mit 4 Zylindern. Es gab nicht mal einen V4 ohne Turbo.
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 0
mal ne dumme frage, waren die autos mit quer eingebautem motor besser oder schlechter zu fahren?

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 8060
Quer eingebaute Motoren im Monoposto sind eine Seltenheit (die Auto bauen dann zu breit), daher eigentlich immer eine Sackgasse. Mit fällt jetzt außer dem Bugatti und dem Honda auch nix weiter ein.
Seit der Motor als tragendes Element verwendet wird hat sich der Fall sowieso erledigt...

Beitrag Freitag, 06. Januar 2006

Beiträge: 1862
hier ein klassiker. wohlgemerkt kein boxer, wie manche irrtümlich behaupten, sondern ein 180-grad-motor:

Bild
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 06. Januar 2006

Beiträge: 4967
Hatte nicht Alfa-Romeo einen Boxermotor? Damals konnte man
doch kein Flügelauto bauen. Erst 1979 war es dann soweit.
Weiss jemand mehr?

Brabham 1979

Bild


Fotoquelle: Aero

Das Auto wurde 1979 ursprünglich wie unten präsentiert:

Bild

Beitrag Freitag, 06. Januar 2006

Beiträge: 0
@Benway
ist das nicht der 312b boxer f12??


zum thema boxer: der porsche 804, von 1962, hatte auch einen boxermotor - 180ps, bei 9200U/min. sogar mit sechsgang-getriebe. gabs noch mehr in der f1??

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