Alfalfa hat geschrieben:
...die Lotus-Saison '83 würde ich gerne mal auseinander nehmen. Aber ich glaube ich warte besser bis LotusFan wieder da ist. Der hat das vielleicht schon für mich erledigt...
Melde mich zurück aus Budapest
Lotus 83 war doch ne geile Saison .
Das begann ja alles schon 1982 in Zeltweg als gwisser Elio deAnglis mit o.o6 sek. vorsprung endlich wieder mal einen Grand Prix für Lotus gewann und Colin endlich wieder mal seine Kappe in die Luft schmeißen konnte .
Dieser Grand Prix und dieser Sieg hatte einige positive Nebenwirkungen für Lotus
Chapman hatte einige tage zuvor ,anlässlich des GP der Schweiz mit Renault einen Vertrag unterzeichnet der die Lieferung der V6 für 1983 vorsah .
Das war nicht nur aus Motorensicht wichtig für Lotus sondern sicherte auch JPS als Sponsor .die hatten Chapman nämlich die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt das es nur noch Kohle gibt wenn im Heck ein Turbo schnurrt .
Gespräche mit BMW verliefen im Sand und so kam das Angebot von Renault gerade recht . Larrousse ,der damalige verantwortliche bei Renault wollte unbedingt ein zweites Team weil er der Meinung war das nur so die Fehlerquellen schneller erkannt und behoben werden können - Die Mitbewerber um die französischen V6 waren Ligier ,Tyrrell und Williams . Guy Ligier war ebenfalls spitz auf die Renault Motoren hatte aber für 1982 noch einen Peugeot Vertrag und die Renault Techniker wollten so schnell wie möglich aktiv werden . Tyrrell hat sich dann anders entscheiden und Williams hatte (noch) kein Interesse .
Die Frnazosen wussten ziemlich gut das sie zwar einen klasse Motor hatten aber das das Chassis nicht unbedingt das gelbe vom Ei war .aus dem Grund hatten sie einen Plan B denn sie nunmehr intensiver verfolgten . Wenns mit dem eigenen auto nicht klappt dann werdne wir halt mit einem englischen Chassis Weltmeister .
Chapman war ganz wild drauf den ersten Turbo Lotus F1 zu bauen
und hatte ja noch was in der Schreibtisch-Schublade was darauf wartete endlich gebaut zu werden - die aktive Radaufhängung .
Die ersten Überlegungen in diese richtung stammten noch aus dem Jahre 1977 .Der Lotus 80 wurde dann so eine Art Versuchsträger . mit dem Doppelchassis Lotus wurden dan alle Kapazitäten gebunden und das ganz tümplete so vor sich hin .
Wie das halt manchmal bei Genies so ist ,zwanzig Baustellen und keine wird fertig .
Nicht ganz zwei Monate vor dem Rollout des 93T oder wie er bei der Pressevorstellung Anfgang Februar genannt wurde "John Player Team Lotus join Turbo club " ist Chapman dann ja an einem Schlaganfall verstorben und somit konnte die 83 er Saison ohne ihn eigentlich nur in die Hose gehen . Peter Warr der die Postion von Chapman einahm ,tat zwar sein bestes aber Chapman fehlte an allen Ecken und enden .
Brasilen musssten beide noch den 92 fahren da der 93er noch nicht einsatzfertig war .DeAngelis war wegen eines Lagerschadens in der Aufwärmrunde mit dem zweiten 92 aus der Boxengasse gestartet und später wegen Benutzen eines nicht angemeldeten Autos disqualifiziert worden
Ab Long Beach dann hatte DeAngelis den ersten 93 T unterm Hintern was Mansell damals ziemlich mürisch machte .
Allerdings wärte die Freude bei deAngelis nur kurz . Durch die Streckenänderung in Long Beach gab es nun eine Bodenwelle die für den "Computer-Lotus" ,eine unumwindliche Hürde war .
Ehe die elektronik auch nur wusste was los war ,hatte es den Lotus schon so aufgesessen ,das deAnglis Angst um seine Wirbelsäule hatte. Dann gab es eine weitere Stelle mit zwei Buckeln wo der erste buckel die Vorderachse anhob u.der zweite die hinterachse .Beides absolute Katastrophen für den Lotus . Auch andere hatten auf dieser Puckelpiste ihre Freude Warwick und Ciacomelli zerhaute es die Querlenker und Toleman verzichte angesichts der buckel sogar aufs Freitagstraining . Über nacht versuchten dannBautrupps das ganze ein wenig einzuebenen wasaber nur bedingt gelang .
Dazu kam noch das der neue Belag die Pirellis verdammt kurzlebig machte .Andre Reifenhersteller hatten auch ihre Probleme aber Lotus war mit Pirelli eh schon gestraft und dann auch noch sowas -
Nach 30 Runden stellte deAngelis seinen 93T dann im Renenn wegen Handlingsproblemen ab wärend Mansell auf dem 92 als 12ter und letzter gewertet wurde .
Beim nächsten Rennen in Frankreich durfte wieder deAnglis den einzig fahrbereiten 93T einsetzen . Unter der Hand munkelte man das Renault bei Lotus da entsprechend Druck gemacht hatda die Franzosen mit Mansell nichts anfangen konnten . und de Anglis der angesagte Liebling war .
Nach dem Fiasko von Long Beach war die aktive Radaufhängung wieder ausgebaut und beideLotus fuhren konservativ um den kurs.
Das Mansell den Lotus 92 mit Cosworth fuhr und deAngelis den 93T mit Renault machte es natürlich auch für die Boxencrew nicht einfach .
Zwei verscheidenen Autotypen mit zwei unterschiedlichen Motoren ,das hatte Lotus schon viele ,viele Jahre nicht mehr gehabt und die Monteure und Techniker hatten alle Hände voll zu tun .
Der Frankreich GP entwickelte sich zum Turbo Festival allerdigns ohne DeAngelis desen Motor bereits in Runde 23 die Luft aus ging .
Erstmals wurden die Nachtankorgien probiert die uns heute so auf die Nerven gehen . Pechvogel Mansell musste nach wenigen Rundenaufgeben weil ihm kurz vor dem Start seine Mechaniker den eigenen Wagen über den fuss rollten und das so unglücklich das der arme Nigel hinterher aus seinem Schuh geschnitten werden musse weil der fuss so dick war .
Zwei Wochen später in Imola gab es immernoch nur einen 93 T für deAngelis . Mansell hatte sich schon damit abgefunden den 93 T nie fahren zu dürfen ,was zumindest im Rennen dann ja auch so eintraf .
DeAngelis kämpfe von Anfang an mit diversen Lader-Schäden .
Das Renen war dannwieder mal ein Fiasko für Lotus DeAngelis gab auf weil die Pirelli einfach nicht fahrbar waren und Mansel zerhaute es den Heckspoiler .
Bei Lotus war inzwischen durchgesickert das der letzte Chapman Wagen nicht der große Wurf war und es wurde eilig am Übergangsmodell 94 T gebaut . Das auto sollte leichter werden , das Fahrwerk einfacher und es sollte besser zu den Pirellis passen .
Klang in der Theorie gut aber die Praxis musste erst noch beweisen . Bis es soweit war kämpfte Mansell weitermitdem alten 92er mit cosworth gegen Windmühlen und deAnglis gab sich redlich Mühe den 93 T mal ins Ziel zu bringen .
In Monaco klappte das auf jeden Fall erst mal nicht .
Alborteto und Mansel beförderten sich gleich nach dem Start auf der nassen Piste nach draussen und deAngelis verlor in Runde 51 eine Antriebswelle .
Nach dem nassen Monaco nun nach Spa .
Nach 13 Jahren zum ersten mal wieder von der F1 befahren konnte es natürlich nicht anders sein als das es pünktlich zum Quali nass wurde .
Das Renen das andrea deCesaris sicherlich nie vergessen wird weil er es fast gewonnen hätte .Aus Lotus Sicht eher zum vergessen .DeAngelis 9ter ,Mansell mit Getriebeschadenausgefallen .
Das nächste Renenn in Detroit war das letzte echte Cosworth Rennen,
Alboretto gewinnt im Tyrrell ,Rosberg im Williamswird zweiter und man höre und staune Mansell im Uralt 92 wird 6ter und sichert lotus ein Pünktchen .
DeAngelis hatte wieder mal Pech mit der antriebswelle und musste ausscheiden.
In England folgte mittlerweile eine Krisensitzung der anderen . Der
93 von dem es mittlerweile zwei gab war entgültig Ad acta gelegt und der Bau des 94 T lief auf hochtouren .
In Canada wurde nochmals in der alten Formation deAngelis auf 93TRenault und Mansell auf 92 Cosworth gefahren Wobei deAngelis wieschon in den Rennen zuvor im Training nur unwesentlich schneller als Mansell war . DeAnglis musste seine Lotus wegen eines gebrochenen Gasgestänges abstellen und Mansells Pirellis gaben in der canadischen Hitze den Geist auf .
Zurück in Europa sollte für Lotus alles ganz anders und natürlich besser werden.
Zwei 94T waren fertig und sollten in Silverstone zum ersten Einsatz kommen . Lotus Neueinsteiger Gerard Ducarouge hatte den schmächtiger wirkenden 94 T gezeichnet . Weils schnell gehen musste griff er dabei in die Erstzteilkiste von Lotus und nahm kurzerhand einen 91er Vorderbau , verband das ganze mit einer neuen Kevlar -Monocoque-Zelle und der Renault - Lotus -Hewland Antriebseinheit . Erstmals durfte nun auch Mansell den Renault turbo im Rennen fahren und er enttäuschte die einheimischen Fans nicht .Mit Platz 4 noch vor Arnoux im Ferrari hatte Lotus endlich wieder mal Licht im Tunnel gesehen . DeAngelis hatte weniger Glück.Sein Renenn war schon nach 2 runden mit motorschaden zu Ende .
In Hockenheim jagde Mansell seinen Renault schon nach 2 Runden hoch und DeAngelis konnte das ganze durch Kerzenwechsel zwar hinaus zögern aber war dann ebenfalls in Runde 11 draussen .
Österreich war 1983 ein Hitzerennen .
DeAngelis legte sich gleich nach dem Start mit mit Giacomelli an und blieb in den Leitplanken hängen wärend Mansell wieder mal die Kohlen aus dem Feuer holte und das Rennen als 5ter beendete
Zandvoort ,das Rennen wo Lauda erstmals den McLaren TAG fuhr entwickelte sich wiederum zum fiasko . Nach einem kaotischen Start
entwikelte sich eine kleine teaminterne Machtprobe die in erster Instanz Masnell für sich entscheiden konnte aber dann durch deAngelis gekontert wurde . Nach 27 Runden strandete Mansel nach einem missglückten Überholversuch an Warwick in der Tarzankurfe. DeAngelis hatte zu dem Zeitpunkt schon 14 Runden vorher seinen Motor "abgestellt" .
Es ging nach Italien in den Park von Monza .
Auf der hochgeschwindigkeitsstrecke hatten sich die Lotus Leute mal wieder was besonderes einfallen lassen .
Im Training wurde mit einem speziellen Heckflügel gefahren aber frei nach dem alten Sprichwort ausser spesen nichts gewesen wurde schon Samstag das Auto wieder umgebaut auf altbewährte Technik.
Mit bewährter Technik konnte diesesmal deAngelis punkten und wurde 5ter .Mansell trudelte auf P8 ins Ziel
Lotus hatte numehr 8 WM Punkte auf dem Konto und lag irgendwo zwischen Alfa Romeo und Arrows
Nach Italien gings wieder zur Muitterder Formel-1 nach England ins idylische Brands Hatch .
Die enlgischen Fans konnten es kaum fassen auf der Pole stand ein
Lotus . DeAngelis hatte es doch wirklich geschafft den 94T auf Pole zu stellen Der Grand Prix von Europa war ja erst kurzfristig ins Programm genommen worden anstelle der geplatzten Stadtrundfahrt durch New York . Nicht genug das DeAngelis ganz vorne stand ,Mansell reihte sich direkt hinter DeAngelis auf P3 ein .
Wärend die Weltpresse nur augen für die vier Titelanwärter Prost ,Arnoux ,Piquet und Tambay hatten jubelte die englische SUN von der wiedergeburt großer Lotus Erfolge vielleicht hat irgendwo unter Palmen ein älterer Herr nervös an den Fingernägeln gekaut
DeAngelis patzte aber im Renen als er eine Lücke sah wo Patresse keine gelassen hatte .Beide Berührten sich und drehten sich wie die Brumkreisel. und kam auf P 6 wieder auf die Piste . Beim Boxenstopp entdeckten die Mechaniker dann das der Renault wohl beim Start oder bei dem Dreher ein paar Gasschübe zu viel bekommen hatte und mächtig Öl verlor . Damit war deAngelis aus dem Rennen . Mansell ,desen Truppe beim Boxenstop mit unter 10 sek. gute 2 sek. schneller war als der Rest des Feldes konnte seienn dritten platz und damit 4 wichtige Punkte retten .
Das letzte Rennen einer durch und durch verkorksten Saison war der Grand Prix von Südafrika .
Mit 12 Punkten ging Lotus ans andere Ende der Welt und war damit gleichauf mit Alfa Romeo und Tyrrell .
Und wieder mal des alte Sprichwort Ausser spesen nichts gewesen . DeAngelis mit Zündaussetzern aufgegeben und Mansel ausserhalb der Wertung .
Das Jahr war zuende und die erste Saison ohne Chapman war trotz kleiner Achtungserfolge eine Katastrophe .Lotus in der K-WM auf P 7
,der beste Lotus Fahrer Mansell auf P 12 .
Das einzig erfreuliche zum Ende dieser Saison war dann der 20.Dez.1983 als in Paris der neue 95 T ,eines der schönsten Lotus wie ich meine präsentiert wurde . Leider war er auch nicht erfolgreicher als der 84T aber das ist ja ne ganz andere Geschichte
Wiortschaftlich war 1983 für Lotus ebenfalls ein recht flaues Jahr.der
US Markt kam nicht in Schwung und der Absatz der Sportwagen flopte .
Sorry für die Tipperei aber musste schnell gehen