Eingreifen der Rennkommissare

Verwundert rieben sich einige Teamchefs die Augen: Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen durfte weiter Gas geben, obwohl das Endrohr seines Auspuffs im Wind lose nur noch an ein Kabel hing und im Wind flatterte wie ein Baum während eines Hurrikans. Nach einigen Runden machte sich das Teil selbstständig und flog zig Meter durch die Luft. Bereits vorher war klar, dass dies so früher oder später kommen würde. Nicht auszudenken, wenn das Teil einem Hinterherfahrenden am Helm getroffen hätte, oder das Teil gar auf die Zuschauertribünen geschleudert wäre. Das hätte eine Katastrophe gegeben. Genau für solche Fälle muss die Rennleitung eigentlich eingreifen. Beispiel gefällig? Beim Australien GP 2003 räuberte Michael Schumacher, damals ebenfalls bei Ferrari am Steuer, zu sehr über die Randsteine, so dass das seitliche Luftleitblech, im Fachjargon als Barge Boards getauft, lose weghingen. Damals entschied die Rennleitung, dass Schumacher einen zusätzlichen Boxenstopp antreten muss, um das Blech zu entfernen. Das Sicherheitsrisiko, so argumentierten die Rennkommissare damals, sei zu groß. De Facto bestand damals nur Gefahr für Schumacher selbst. Im schlimmsten Fall wäre er über das Teil drübergefahren und hätte einen Unfall gebaut. Im Fall von Räikkönen in Frankreich 2008 bestand Gefahr für alle Beteiligten. Dass die Rennkommissare da nicht reagierten, überrascht insbesondere in Anbetracht des Strafenhagels gegen McLaren Mercedes, teilweise auch ungerechtfertigt.

Habt ihr weitere Beispiele, wann Rennkommissare eingegriffen haben und ein Auto aus dem Verkehr gezogen haben? Aus Sicherheitsgründen?

Beim Saisonauftakt der STW 1997 in Hockenheim verlor Uwe Alzen beide Türen auf der Fahrerseite. So zerpflückt, raste Alzen noch einige Runden durch den Hockenheimer Wald, bis die Rennleitung ihn stoppte.