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Ein Name, zwei verschiedene Rennteams

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 02. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Der Streit der Lotus-Gruppe mit dem Lotus-Team um den Namen Lotus hat mich auf die Idee gebracht, mal aufzulisten, welcher Name noch von zwei unabhängigen Teams verwendet wurde. Also damit meine ich auch, dass die zwei verschiedenen Teams auch in der Hand verschiedener Besitzer sind, also ein Lotus-Team in der F1 und das andere in der F2 zählt nicht. Sehr wohl zählen aber Teams in unterschiedlichen Serien, aber schon zur gleichen Zeit. Es gab ja schon mehrmals verschiedene Teamnamen, etwa Midland oder so, aber das eine in der F1 2006, das andere in der F2 30 Jahre zuvor.

Mir fällt nur ein Beispiel ein: Minardi. Paul Stoddart leitete 2007 das Minardi Team USA in der IndyCar und Giancarlo und Giovanni Minardi das Minardi Piquet in der GP2.

Kennt ihr mehr Beispiele?

Beitrag Donnerstag, 02. Dezember 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Der Streit der Lotus-Gruppe mit dem Lotus-Team um den Namen Lotus hat mich auf die Idee gebracht, mal aufzulisten, welcher Name noch von zwei unabhängigen Teams verwendet wurde. Also damit meine ich auch, dass die zwei verschiedenen Teams auch in der Hand verschiedener Besitzer sind, also ein Lotus-Team in der F1 und das andere in der F2 zählt nicht. Sehr wohl zählen aber Teams in unterschiedlichen Serien, aber schon zur gleichen Zeit. Es gab ja schon mehrmals verschiedene Teamnamen, etwa Midland oder so, aber das eine in der F1 2006, das andere in der F2 30 Jahre zuvor.

Mir fällt nur ein Beispiel ein: Minardi. Paul Stoddart leitete 2007 das Minardi Team USA in der IndyCar und Giancarlo und Giovanni Minardi das Minardi Piquet in der GP2.

Kennt ihr mehr Beispiele?




Hier einige Doppelgänger unter den Rennwagen-Herstellern


Aston-Butterworth /Aston Martin

ATS (D) /A.T.S (I) / ATS (F)

Condor (D) /Condor (GB)

Elfin (AUS) / Elfin (GB)

Hill / Hill -Special

Jordan (GB) /Jordon Special (USA)

Lancia / Lancia -Marino

Lynx (AUS) / Lynx (GB)

Monaco (GB) / Monaco (I)

Nardi / Nardi -Fiat

Norton Dominator Special / Norton Special

NOVA (I) /NOVA (J)

RAM (I) / RAM (GB)

Smith (Ken) / Smith ( Gerald)

Tiger Club / Tiger Kitten /TigerSpecial

VENOM (GB) / VENOM (USA )

Walker / Walker Special

Beitrag Donnerstag, 02. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Details zum Jordan Special?

Danke @AWE

Beitrag Donnerstag, 02. Dezember 2010
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Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Details zum Jordan Special?

Danke @AWE





amerikanischer 500er-Wagen ,konstruiert und gebaut von Herb Jordon der sein Geld als Ing.bei IBM verdiente . Das ganze passierte 1957 .
Berühmt war Herb Jordon für seinen Einfallsreichtum und die Qualität seiner Arbeiten . Das Auto verfügte über einen Kastenrahmen , eine FIAT Vorderradaufhängung die er auch hinten verwendete ,Angetrieben wurde das Wägelchen von einem AJS Motor der mit Teilen von Norton und Harley Davidson aufgemotzt wurde .

Beitrag Freitag, 03. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Danke, aber auch dann war das nicht zeitgleich mit dem Jordan-Team ab 1991.

Beitrag Samstag, 04. Dezember 2010

Beiträge: 0
Ist bei Lotus ja auch nicht anders. Im Augenblick gibt es oder gab es einen Namensstreit der zu Saisonbeginn 2011 beigelegt sein dürfte.

Beitrag Samstag, 04. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Ja aber es gab solche Fälle ja schon, siehe Minardi. Scheint aber der einzige Fall zu sein.

Beitrag Samstag, 11. Dezember 2010

Beiträge: 45834
1969 gab es Matra Sports und Matra International - aber beide Teams hatten den gleichen Besitzer.

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Goodwood hat geschrieben:
Ist bei Lotus ja auch nicht anders. Im Augenblick gibt es oder gab es einen Namensstreit der zu Saisonbeginn 2011 beigelegt sein dürfte.


Scheinbar nicht, Fernandes hat jetzt in einem Interview erklärt, dass das Gericht erst im Sommer entscheiden wird.

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Goodwood hat geschrieben:
Ist bei Lotus ja auch nicht anders. Im Augenblick gibt es oder gab es einen Namensstreit der zu Saisonbeginn 2011 beigelegt sein dürfte.


Scheinbar nicht, Fernandes hat jetzt in einem Interview erklärt, dass das Gericht erst im Sommer entscheiden wird.


Könnte passieren, aber warten wir mal ab.
Lotus könnte Fernandes ja auch noch einen schönen fetten Scheck rüberreichen für die Namensrechte. oder irgendein Eilverfahren mit irgendeiner Verfügung anstrengen, oder oder oder...
Is noch lange Winterpause und somit lange Zeit zum Spekulatius backen :wink:

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Nun beide Teams finden sich damit ab. Fernandes hat kein Problem damit, Bahar sagt, Lotus profitiere davon, vier Autos zu haben und nur zwei zu zahlen, das Gericht wird erst im Sommer entscheiden.

Läuft echt auf zwei Mal Lotus Renault hinaus :roll:

Außer Ecclestone greift mal ein...

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 0
Auch noch ne Variante!
Das Thema bleibt zumindest über dem Winter erhalten :roll: :lol:

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 13287
....da die Autos nun doch verschieden Farbig kommen, kein Problem wie ich finde, gibt ja auch 4 Red Bulls, auch wenn die im Prinzip zusammengehören.

Einzig vielleicht, das die FIA drauf besteht, das viel. das eine Team Lotus Renault Racing, und das andere Lotus Renault Team heisst, um Sie besser zu unterscheiden, oder ähnliches.
Bild

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Bei Red Bull ist es anders, weil sie unterschiedlich heißen.

Beide werden aber 2011 Lotus Renault heißen, weil beide Lotus heißen und beide Renault-Motoren haben.

Ich finds nicht gut.

Unterschiedliche Farben werden sie haben, weil Fernandes beim grün bleiben wird.

Beitrag Sonntag, 12. Dezember 2010

Beiträge: 45834
Aber wir sind hier natürlich schon wieder stark in der Gegenwart. Um mal wieder die Kurve zu kratzen und ins Yesterday zurückzukommen:

Gibt es keine Einigung oder kein Gerichtsentscheid, so werden 2011 zwei Lotus-Teams an den Start gehen – allerdings mit unterschiedlichen Besitzern. Das wird zu Irritationen führen, weil beide gleichzeitig auch noch mit Renault-Motoren fahren. Schon jetzt haben vor allem Journalisten Mühe bei Artikeln um Lotus (ja genau: Welches Lotus?) auch für jedermann nachvollziehbar auf den Punkt zu bringen, um welches Team es sich handelt. Zumindest bleibt den Zuschauern und Journalisten erspart, das beide auch noch mit der gleichen schwarz-goldenen Lackierung antreten, denn das Lotus-Team (ja genau: Welches Lotus?), also das von Tony Fernandes, soll bei der grünen Lackierung bleiben, die man auch schon 2010 verwendete.

Die zweite Frage: Wie führt man die Statistik? Gegründet wurde das Lotus-Team in den 50er Jahren von Colin Chapman. Bis 1994 blieb es am Start, danach ging es Pleite. Die Überreste des F1-Teams fusionierte mit dem Pacific-Team, das Ende 1995 verschwand, den Namen Team Lotus hat sich David Hunt gesichert und vor wenigen Monaten an Fernandes verkauft, die meisten GP-Boliden blieben im Besitz der Familie Chapman und Chapmans Sohn Clive Chapman gründete das Lotus Team Classic, das die Boliden bei historischen Rennen und Veranstaltungen an den Start bringt, und die Sportwagenmarke Lotus (Lotus Cars) wurde vom malaysischen Autohersteller Proton geschluckt. 2010 kehrte das Lotus-Team in die Formel-1 zurück, als Fernandes das Projekt von Litespeed vollendete und in die Formel-1 brachte. Unterstützung bekam er sowohl von Clive Chapman, als auch von Proton. Clive Chapman stimmte zu, dass der Rennstall von Lotus der Nachfolgerennstall des Teams seines Vaters sein wird, die Rennen 2010 wurden also auf die von 1994 aufaddiert. Tatsächlich hat das Team von heute mit dem damaligen nichts mehr gemeinsam. Schon eher das neue Lotus-Team der Lotus-Gruppe, dass sich jetzt das Renault-Team unter den Nagel gerissen hat. Bloß wie zählt man deren Statistik zum anderen Lotus-Team dazu, oder wie oder was?

Sollen die Meldungen weiter unter dem Renault-Werksteam weitergeführt werden? Auch hier gibt es ja bereits Ungereimtheiten, weil das Renault-Team seit 2002 nicht das Renault-Team aus den 70er ist. Damals wurde ein reinrassiges Renault-Team gegründet, 2002 kaufte sich Renault lediglich das Benetton-Team, das wiederum aus dem Toleman hervorging. Die Lotus-Gruppe besitzt also nun ein Team, das Ted Toleman in den 70er Jahren gegründet hat und zunächst in der Formel-2 an den Start gebracht hat. Später kämpfte das Toleman-Team unter anderem gegen das Lotus-Team in der F1-WM, sowohl auf der Strecke, als auch neben der Strecke. So gab es Mitte der 80er Jahre einen Streit um die Dienste des Ausnahmetalents Ayrton Senna. Der Brasilianer debütierte 1984 im Toleman Hart, doch trotz eines Zweijahresvertrags mit Toleman wechselte er 1985 zu Lotus. Jetzt ist Toleman Lotus, zumindest ein Lotus (welches Lotus geht hoffentlich aus dem Kontext hervor).

Zwei F1-Teams mit dem gleichen Namen – wer denkt, dass das in der Geschichte einmalig ist, der irrt: In der ewigen F1-Datenbank finden sich beispielsweise zwei ATS-Teams. Eines aus Italien, das einige unzufriedene Mechaniker auf die Beine gestellt haben, und eines aus Deutschland von einem Felgenhersteller. Verwirrungen gab es aber nur wenig: Die Italiener fuhren in den 60er Jahren Formel-1, die Deutschen in den 80er. Auch Lotus-Teams gab es schon mehrere, aber alle hatten den gleichen Besitzer und fuhren in verschiedenen Rennserien. Matra nannte in der F2-EM 1969 zwei Matra-Teams, Matra Sport und Matra International.

Heute gibt es zwei Red-Bull-Teams in der Formel-1, auch mit dem gleichen Besitzer. Um Irritationen zu vermeiden, heißt das eine Red Bull Racing und das andere italienisch Scuderia Toro Rosso. Die Lackierungen sind ähnlich gestaltet, aber doch etwas anders. Bei Red Bull funktioniert das alles aufgrund der kleinen, aber feinen Unterschiede. Bei Lotus wird das aber eine Farce werden.

Zwei Teams mit dem gleichen Namen, aber unterschiedlichen Besitzern, die auch noch zeitgleich unterwegs waren, gab es schon: Minardi. Nachdem das Minardi-Team Ende 2005 von Red Bull gekauft wurde und damit aus der Formel-1 verschwand, machte Minardi gleich doppelt weiter: Giancarlo Minardi, der das Team in den 70er Jahren gegründet hat, kaufte sich mit seinem Sohn Giovanni in das italienische GP-Racing-Team ein und fuhr als Minardi GP Racing in der europäischen Formel-3000, der heutigen Auto-GP-Serie. Zusammen fusionierte man 2007 mit dem GP2-Team Piquet und nannte sich für eine Saison Minardi Piquet Sports. Parallel dazu führte auch Paul Stoddart seine Rennambitionen unter dem Minardi-Banner fort. Der Australier kaufte sich 2001 das F1-Team von Minardi und nannte es auch weiter Minardi. 2007 kaufte er sich für eine Saison in das HVM-IndyCar-Team von Keith Wiggins und nannte es in Minardi um. Damit fuhren 2007 zwei verschiedene Minardi-Teams, allerdings eben in zwei verschiedenen Serien. Darum funktionierte das. Streitereien um die Namensrechte gab es nicht. Inzwischen gibt es gar kein Minardi-Team mehr, auch wenn Giovanni Minardi daran arbeitet, 2011 ein Minardi-Team in der Formel-Superleague an den Start zu bringen.


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