Juergen hat geschrieben:
Jacky Ickx 1973 von Ferrari zu Lotus. Nach mageren Jahren und dem völlig verkorksten Jahr 1973, als sogar ein Rückzug von Ferrari zur Debatte stand, ging er zu Lotus. 1974 hatte Ferrari wieder ein Siegerauto, während Lotus noch immer mit dem Lotus 72 unterwegs war, mit dem schon Rindt 1970 fuhr und es begann eine langsame aber stetige Talfahrt bei Lotus.
Bevor die Talfahrt bei Lotus begann kam aber noch ein gewaltiger Berg
Ickx hat ja gerade 1973 von Ferrari die Chance bekommen
auch andere Fabrikate und Teams mal auszubrobieren .Auf dem Nürburgring fuhr er den McLaren M23 von Yardley McLaren und in USA den Williams 1R von Frank Williams Racing .
Bei McLaren (so habe ich zumindest mal gelesen ) wäre er auch gern geblieben aber die hatten für 1974 schon Fittipaldi und D.Hulme unter Vertrag . Der Platz von Fittipaldi bei
Lotus war noch frei und Ickx griff zu ohne zu wissen das der neue 76 er Lotus die absoltute Pleite war. Nach nunmehr drei Jahren mit dem Typ 72 in all den Varianten sollte mit dem Typ 76 der direkte Draht vom 49 über den 72 zum neuen Spitzenauto erfolgen und das ging in die Hose .
Der 76er der nach Collins Plänen eigentlich auch ein mehr oder weniger überarbeiteter 72 werden sollte wurde bereits Anfang 1973 "gebohren" Unter der Typenbezeichnung JPS/9 bzw. JPS Mk I
sollte der abgespeckte 72er am Ende 50 Kg weniger wiegen .
Chapman sprach damals davon das die Zeit der ständig neuen Autos vorbei wäre ,das man sich von nun an mehr in die Details verbeisen müsse und meinte doch eigentlich ,sorry Leute für ein komplett neues Auto fehlt mir das Geld .
Lotus Cars hatte sich mit dem M 50 übernommen und machte nur einen Reingewinn von knapp 160000 Pfund .
Als Ickx ins Team kam war Peterson der ungekrönte König im Team . 1973 schon diverse Male mit Fittipaldi angeeckt weil er schneller als der "Chef" war hatte er 1974 mit Ickx relativ leiches Spiel .Einzig und allein der verkappte Typ 76 machte Ärger und Petersson verlangte seinen 72 E zurück . Nicht nur ,das der 76 entgegen der eigentlichen Pläne nicht weniger sondern mehr auf die Waage brachte als der 72 war er auch sonst eine Fehlgeburt .
(Mal davon abgesehen das er einer der hässlichsten Lotus war ) Das die Entscheidung richtig war ,zeigen die Siege die er mit dem "Uralt-Auto" noch verbuchen durfte ,wärend Ickx eigentlich nur beim Race of Champions glänzen konnte , also da wo es nur um die goldene Ananas ging .
Mangels Masse konnte auch 1975 kein neues Auto gebaut werden und so kam Ickx wieder in den Genuss des guten alten 72E . JPS hatte Ende 1974 ganz kurzfristig beschlossen mit der F1 aufzuhören und Lotus in arge Bedrängnis gebracht . Nach langem hin und her konnte Colin die JPS Leute doch noch zum weitermachen bewegen allerdings nur mit 40 % des eigentlichen Budgets.
Lotus kam ernsthaft ins Schlingern . Peterson wurde vor die wahl gestellt ,entweder weniger Gehalt oder noch eine Saison mit dem 72 E und da Peterson dem 76er eh nicht traute entschied er sich volle Gage und den 72E . Ickx hatte da nicht viel zu melden und musste nehmen was er bekam .
Tragisch ist dann allerdings das sich Ickx nach zwei Jahren bei Lotus für 1976 bei Williams verpflichtete ( um dann in der Saison noch zu Wolf und Ensign zu wechseln ) wärend es bei Lotus wieder nach oben ging .