Dumme Entscheidungen der Teamwahl

superdan hat geschrieben:

pironi hat geschrieben:

Gerhard Berger 1986 von Benetton zu Ferrari (welche Angebote er noch hatte, weiß ich momentan nicht).

Ich denke, dass dieser Schritt nicht so schlecht war. Benetton war ja noch nicht eine Macht. Und für Bergers Karriere war das Engagement bei Ferrari eher förderlich. Er wurde hier besser wahrgenommen.

Ich glaube auch, dass der Schritt von Berger, Benetton zu verlassen
damals schon richtig war. Wer kann schon diesem Team widerstehen.

Mit Marlboro ging's ja dann zu McLaren... Aber das ist wieder eine
andere Geschichte.

superdan hat geschrieben:

Nigel Mansell: Aus dem Ruhestand zu Mclaren

Eine kleine Anmerkung von mir: Ich glaube, er kam damals von Williams (wohin er nach zwei US-Jahren zurückgekehrt war)

Er hat ja damals 1994 (aus Amerika kommend) für die letzten zwei Rennen den Sitz von Coulthard im Williams übernommen, um Hill im Kampf um die WM zu unterstützen. Durch die Kollision zwischen Schumi und Hill hat er ja damals sein "letztes" Rennen in Adelaide sogar gewonnen.

Aber irgendwann im Winter hat ihn der Teufel (aka Ron Denis) heimgesucht. Und Mansell einen perfekten Abschluss ruiniert.

Eigentlich ist Mansell ja gar nie offiziell zurückgetreten

Fruehaufsteher hat geschrieben:

- Alesi 1998 von Benetton zu Sauber - der Anfang vom Ende seiner Karriere.

Ich glaube nicht dass Alesi 1998 bessere Alternativen hatte. Im Grunde konnte er froh sein noch ein F1-Cockpit zu kriegen.

Eine der größten Dummheiten dürfte Emerson Fittipaldi 1976 begangen haben, als er bei seinem Bruder Wilson anheuerte. Und damit nicht genug der Dummheit - er übernahm das Team kurz darauf sogar selbst. Faktisch das Ende seiner F1-Karriere.

Ferrari_248_F1 hat geschrieben:

Barrichello: von Ferrari zu Honda

was er sich da gedacht hat, kann ich nicht verstehen
Honda ist dieses Jahr schlecht und Ferrari kämpft wieder um den Titel

und was hätte es rubens gebracht? ein paar wm punkte mehr, aber weltemeister wäre der auch dieses jahr nicht geworden.

automatix hat geschrieben:

Ferrari_248_F1 hat geschrieben:

Barrichello: von Ferrari zu Honda - was er sich da gedacht hat, kann ich nicht verstehen
Honda ist dieses Jahr schlecht und Ferrari kämpft wieder um den Titel

und was hätte es rubens gebracht? ein paar wm punkte mehr, aber weltmeister wäre der auch dieses jahr nicht geworden.

Eine dumme Entscheidung würde ich den Wechsel von Barrichello nicht nennen (aber vielleicht lehrt und ja die Geschichte das Gegenteil). Natürlich ist es ein großer Rückschritt von Ferrari zu Honda, aber welche Alternativen hatte er denn? Na gut, er hätte nei Ferrari weiterfahren können und vielleicht jedes Jahr mal einen Sieg abstauben (oder wenn's gut läuft zwei), aber er wäre dort immer der Handlanger von Schumacher gewesen.

Regazzoni 1980 zu Ensign, aber ausser losem Interesse seitens
Alfa Romeos fehlten Alternativen.

Habe neulich in einem Interview mit Martin Brundle gelesen, wie er heute noch über seinen Wechel zu Zakspeed 1987 lamentiert, der ihn Jahre seiner Karriere gekostet hat - und fast seine F1-Karriere. Die Pleite hat er scheinbar bis heute nicht ganz überwunden...

Alfalfa hat geschrieben:

Habe neulich in einem Interview mit Martin Brundle gelesen, wie er heute noch über seinen Wechel zu Zakspeed 1987 lamentiert, der ihn Jahre seiner Karriere gekostet hat - und fast seine F1-Karriere. Die Pleite hat er scheinbar bis heute nicht ganz überwunden...

Naja, er kam ja von Tyrrell, die waren ja auch auf dem absteigenden
Ast. Ich denke, dass er im Benetton sich nachher sehr gut geschlagen
hatte, Brabham vergessen wir mal, und den Einsatz im Williams.

Du siehst das sehr nüchtern, aber bei Brundle war der Zorn über (seine?) Fehlentscheidung noch nicht verraucht...

Alfalfa hat geschrieben:

Du siehst das sehr nüchtern, aber bei Brundle war der Zorn über (seine?) Fehlentscheidung noch nicht verraucht...

Das ist mein Charakter Ich stelle Brundle auf eine sehr hohe
Stufe in der F1, leider fehlten ihm die Möglichkeiten seine Klasse
zu zeigen. Bei Benetton mit Schumacher blitzte sein Können oft
auf, schade, dass er 1993 sein Cockpit räumen musste.

- Villeneuve 2001 nicht von BAR zu Benetton: Die schlechteste Entscheidung seiner Karriere.

Gab es da ein Angebot? Davon weiß ich gar nichts? Kannst du da was genaueres drüber schreiben?

Keke Rosbergs Wechsel 1986 von Williams zu McLaren war auch nicht besonders clever

torino hat geschrieben:

Ich stelle Brundle auf eine sehr hohe
Stufe in der F1, leider fehlten ihm die Möglichkeiten seine Klasse
zu zeigen. Bei Benetton mit Schumacher blitzte sein Können oft
auf, schade, dass er 1993 sein Cockpit räumen musste.

Auch ich! Ich konnte mich damals gar nicht beruhigen, da man Patrese als Spitzenpiloten(!) bezeichnete und damit seine Ablösung von Brundle 1993 rechtfertigte. Patrese war ein... aber lassen wir das. Ich würde sagen: Patrese war eine Art Fisichella - na ja, nicht ganz so gut wie Fisichella...

superdan hat geschrieben:

pironi hat geschrieben:

Gerhard Berger 1986 von Benetton zu Ferrari (welche Angebote er noch hatte, weiß ich momentan nicht).

Ich denke, dass dieser Schritt nicht so schlecht war. Benetton war ja noch nicht eine Macht. Und für Bergers Karriere war das Engagement bei Ferrari eher förderlich. Er wurde hier besser wahrgenommen.

Ich meinte nicht, dass er bei Benetton hätte bleiben sollen, aber ein eventueller Wechsel zu McLaren (wo Johansson die Nummer 2 war) wäre doch viel sinnvoller gewesen. Natürlich bleibt dahingestellt, ob er gegen Prost eine Chance gehabt hätte, da er aber nie einen Killer-Instinkt hatte, würde ich eher nein sagen.

zu Fittipaldi: hatte er eigentlich in seiner Copersugar-Zeit noch andere Angebote außer diesem Pietätslosen von Ferrari nach Laudas Crash?

zu Ickx: auch wenn der Lotus 1974 schlecht war, so stand er doch sehr im Schatten von Peterson. Kam dieser einfach besser mit dem Wagen zurecht oder wie kann man sich dessen Dominanz (wenn man rein die Ergebnisse betrachtet) erklären? Vielleicht kann mir ja LotusFan Aufschluss darüber geben.

Stimmt, auch der Fittipaldi-Schritt 1976 war karrieremäßig selbstmörderisch - ähnlich wie Villeneuves Wechsel zu BAR 1999... aber nachher ist man immer schlauer

Warum hat man 1993 eigentlich Patrese zu Benetton geholt? Hatte Flavio eine Schwäche für Italiener, oder war Brundle zu stark für Schumacher?

Mansell hatte Ende 1994 übrigens auch keine Alternative mehr, da man bei Williams Coulthard verpflichtet hatte... aber in seinen vier Einsätzen für Williams 1994 hat er maßlos enttäuscht (mich zumindest). Daran ändert auch der geerbte Adelaide-Sieg nichts.

Alfalfa hat geschrieben:

torino hat geschrieben:

Ich stelle Brundle auf eine sehr hohe
Stufe in der F1, leider fehlten ihm die Möglichkeiten seine Klasse
zu zeigen. Bei Benetton mit Schumacher blitzte sein Können oft
auf, schade, dass er 1993 sein Cockpit räumen musste.

Auch ich! Ich konnte mich damals gar nicht beruhigen, da man Patrese als Spitzenpiloten(!) bezeichnete und damit seine Ablösung von Brundle 1993 rechtfertigte. Patrese war ein... aber lassen wir das. Ich würde sagen: Patrese war eine Art Fisichella - na ja, nicht ganz so gut wie Fisichella...

Patrese ist auch so ein "komischer" Fall für mich. Ich kann ihn nicht
einordnen, ausser, dass er sicher eine gute Nummer 2 als F1 Fahrer
war. Martin Brundle sollte sich eher über seinen Abgang bei Benetton
ärgern. 1993 bei Ligier war die Saison ja sehr durchzogen.

Brundles Saison 1992 war derart unglücklich - nach 4 Rennen war sie praktisch hin. Obwohl er sich später erholte und (wenn man die ersten 4 Nuller-Rennen abzieht) sogar BESSER als Schumacher war, war sein Ruf ruiniert. Das war wohl der Grund warum er ausgetauscht wurde.

In Kyalami kam er ganze 1,5 Runden weit, dann hatte er Kupplungsschaden (Schumacher wurde 4.), in Mexiko überhitzte der Motor, weil der Kühler verschmutzt war - dem Gerücht nach soll es ein Abreißvisier von Thierry Boutsen gewesen (sonst wäre er wohl 4. oder 5. geworden, Schumacher wurde 3.), in Brasilien krachte er mit Alesi zusammen (Schumacher wurde wieder 3.) und in Spanien hatte er gleich zu Beginn eine Kollision mit Comas (Schumacher wurde 2.) - macht 17:0 für Schumacher.

Besonders die zwei Unfälle kosteten Brundle viel Kredit, es gab Gerüchte er solle ausgetauscht werden - und eigentlich fuhr er danach die ganze Saison teamintern unter Bewährung.

Alfalfa hat geschrieben:

Brundles Saison 1992 war derart unglücklich - nach 4 Rennen war sie praktisch hin. Obwohl er sich später erholte und (wenn man die ersten 4 Nuller-Rennen abzieht) sogar BESSER als Schumacher war, war sein Ruf ruiniert. Das war wohl der Grund warum er ausgetauscht wurde.

In Kyalami kam er ganze 1,5 Runden weit, dann hatte er Kupplungsschaden (Schumacher wurde 4.), in Mexiko überhitzte der Motor, weil der Kühler verschmutzt war - dem Gerücht nach soll es ein Abreißvisier von Thierry Boutsen gewesen (sonst wäre er wohl 4. oder 5. geworden, Schumacher wurde 3.), in Brasilien krachte er mit Alesi zusammen (Schumacher wurde wieder 3.) und in Spanien hatte er gleich zu Beginn eine Kollision mit Comas (Schumacher wurde 2.) - macht 17:0 für Schumacher.

Besonders die zwei Unfälle kosteten Brundle viel Kredit, es gab Gerüchte er solle ausgetauscht werden - und eigentlich fuhr er danach die ganze Saison teamintern unter Bewährung.

Die Story mit dem Abreissvisier habe ich vorher in der Autosprint gefunden. Ich denke, dass man das schon glauben kann.

Besonders die zwei Unfälle kosteten Brundle viel Kredit, es gab Gerüchte er solle ausgetauscht werden - und eigentlich fuhr er danach die ganze Saison teamintern unter Bewährung.

Gab es auch schon Namen, wer ihn ersetzen sollte?

MichaelZ hat geschrieben:

Besonders die zwei Unfälle kosteten Brundle viel Kredit, es gab Gerüchte er solle ausgetauscht werden - und eigentlich fuhr er danach die ganze Saison teamintern unter Bewährung.

Gab es auch schon Namen, wer ihn ersetzen sollte?

Kann ich Dir jetzt (spontan) nicht sagen - ich denke es waren irgendwelche italienischen Namen (die halbe F1 bestand ja damals aus italienischen Fahrern) - vielleicht erinnert sich jemand genauer. Die Gerüchte-Zeug hat mich weder damals noch heute sehr interessiert...

Mich interessiert das schon sehr. Vielleicht findet jemand noch was genaueres raus.

Alfalfa hat geschrieben:

MichaelZ hat geschrieben:

Besonders die zwei Unfälle kosteten Brundle viel Kredit, es gab Gerüchte er solle ausgetauscht werden - und eigentlich fuhr er danach die ganze Saison teamintern unter Bewährung.

Gab es auch schon Namen, wer ihn ersetzen sollte?

Kann ich Dir jetzt (spontan) nicht sagen - ich denke es waren irgendwelche italienischen Namen (die halbe F1 bestand ja damals aus italienischen Fahrern) - vielleicht erinnert sich jemand genauer. Die Gerüchte-Zeug hat mich weder damals noch heute sehr interessiert...

Zu jener Zeit fuhren sehr viele Fahrer Benetton zu Testzwecken.
Ich glaube aber kaum, dass das jeder ein Cockpit "verdient" hätte.