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Dreikampf um den Titel

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 16. Oktober 2007

Beiträge: 103
Wir haben heuer wieder die günstige Gelegenheit, ein Dreierstechen um den Titel mitzuerleben. Das letzte war 1986 in Adelaide und es war hochdramatisch. Vielleicht erleben wir auch so etwas am Sonntag?

Auch die WM 1981 wurde im Finale zwischen drei Piloten entschieden. Zunächst hatte es noch nach einem relativ lockeren Titelgewinn von Carlos Reutemann/Williams ausgesehen, der im Sommer einen ausreichenden Vorsprung auf Nelson Piquet herausgefahren hatte. Doch der Brasilianer konnte im Herbst Punkte gutmachen, während Reutemann wichtige Punkte verlor, besonders durch seine unüberlegte Kollision mit Jacques Laffite, dem dritten WM-Kandidaten, in Zandvoort. Laffite konnte jedoch durch seinen Sieg im Regenrennen von Montreal ebenfalls seine WM-Chancen ins Finale retten. Das ergab folgenden Punktestand vor dem letzten Rennen: Reutemann 49, Piquet 48 und Laffite 43 Punkte.

Das Finale wurde dann am 17. 10. 1981 auf einem der schlimmsten Kurse ausgetragen, die die F1 je erlebt hatte, dem Parkplatz des Caesars Palace in Las Vegas. Die Ausgangslage sah Piquet als leichten Favoriten an, während man Reutemann schlechtere Chancen zubilligte. Warum? Das hatte mehrere Ursachen: Erstens hatte er sich beim Rennen in Kanada nicht gerade in Hochform präsentiert, was sowohl mit seinem ab Monza eingesetzten neuen (schlechten) Williams-Chassis zu tun hatte als auch mit seiner merkwürdigen Art, stets pessimistisch-abbauend in wichtige Rennen zu gehen. Außerdem hatte der Williams-Stallkrieg ´81 Spuren hinterlassen: Bei seinem Team war Reutemann seit dem Rio-GP unten durch und auch sein Teamkollege Jones zeigte wenig Neigung ihm behilflich zu sein: "Ich halte keine Autos für ihn auf, ich bin britisch-sportlich", sagte Jones süffisant im TV-Interview. Und, präziser: "Ich gebe ihm soviel Hilfe, wie er mir 1980 gegeben hat". Die Chancen von Laffite waren dagegen eher theoretischer Natur. Reutemann hingegen hatte offensichtlich genug von seiner Behandlung bei Williams: "Ich hätte große Lust, Frank Williams am Sonntag fünf Minuten vorm Start das Auto hinzustellen und ins Caesars Palace schwimmen zu gehen...wenn ich gewinne ist das mein Titel und nicht der von Williams", verriet er Heinz Prüller am Samstag.
Piquet hatte keinerlei Motivationsprobleme, dafür physische: Der Kurs wurde gegen den Uhrzeigersinn gefahren, was die Halsmuskeln des Brasilianers arg starpaziert hatte, sodass er sich am Samstag abend einer ausgedehnten Massage unterziehen musste.
Im Qualifying konnte Reutemann noch brillieren, er holte die Pole vor seinem Teamkollegen. Piquet stand am 4., Laffite nur am 12. Startplatz. Beim Start katapultierte sich Jones in Führung, wobei es zu einer leichten Kollision mit seinem Teamkollegen kam. Reutemann fiel in der ersten Runde auf Platz 5 zurück; Piquet lag dahinter. Nach ein paar Runden brach der vierte Gang des Argentiniers, außerdem übersteuerte der Williams. In Runde 17 dann die Vorentscheidung: Piquet überholte Reutemann und war 6., dann 5. Doch der Brasilianer war konditionell am Ende. Dazu kam ein Fehler seiner Boxencrew, die ihm Giacomelli als Überrundeten signalisierte, worauf der Italiener Platz 5 übernahm; auch Nigel Mansell überholte Piquet. "I felt like dying" sagte Piquet nach dem Rennen. Doch nach den Ausfällen von Villeneuve und Andretti konnte er den 5. Platz halten und zwei Punkte sichern. Reutemann krebste am 8. Platz herum und hatte sichtbar die WM-Chance aufgegeben, Laffite überholte in der letzten Kurve noch Watson und wurde 6. Er gewann damit die 1981 ausgetragene Jim-Clark-Trophy für den einsatzfreudigsten Fahrer mit einem Punkt vor Gilles Villeneuve.

Im Ziel herrschte überschäumende Freude bei Williams über den Sieg von Jones und relativ wenig Trauer über den verlorenen Reutemann-Titel. "Auto gut, nur der Pilot ist müde geworden!" spottete zB. Charlie Crichton-Stewart. Reutemann verschwand wortlos aus der Box in sein Hotelzimmer, der neue Weltmeister Piquet konnte erst nach einer Viertelstunde sein Auto verlassen, er war völlig entkräftet.

Endstand: 1. Piquet 50, 2. Reutenmann 49, 3. Jones 46, 4. Laffite 44 Punkte.

Quellen: Heinz Prüller, GP Story ´81; Rob Walker "1st Las Vegas Grand Prix: The Chips Are Down".

Habt ihr auch eines der 3er-Finali erlebt?


Das Video:
http://www.youtube.com/watch?v=ThnNAkS74Ss[/url]

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

Beiträge: 4967
Vielen Dank für Deinen Artikel UnlceKen :D) Die 3-Kämpfe die
Du schilderst habe ich auch am TV und im Rallye Racing "erlebt".

Merkwürdigerweise ist mir 1981 mehr in Erinnerung geblieben.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Danke für den Text.
Das Video hatte ich mir schon vorher mal bei youtube angesehen. Tambay hatte bei seinem Unfall richtig Glück, das er mehr oder weniger unverletzt blieb, so wie das Auto aussieht.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

Beiträge: 103
Ja Tambay steigt vorne aus wie einer BMW-Isetta :shock: . das Schlimme ist, dass der Crash bei relativ langsamer Geschwindigkeit passiert ist. Da hat Tambay so richtig Glück gehabt.

Torino, ich habe nur die 83er und 86er-Entscheidung live erlebt, 1981 leider nicht. Ich war damals zwar noch sehr jung habe aber durchaus mitbekommen, dass es ein solches Finale gibt. Ich glaube, der ORF hat damals aber nicht übertragen!
Jedenfalls war ich am Samstag, dem 16., bergsteigen und habe "Reutemann for champion" ins Gipfelbuch gekritzelt. :D) Hat aber nix genutzt.

Ich glaube, dass Carlos schon nach dem Kanada-GP erledigt war, wo er ähnlich schwach unterwegs war. Die Saison war einfach zuviel für ihn. Laffite dagegen hatte trotz seiner ungünstigen Lage (Sieg und die beiden anderen nicht unter den ersten vier) nicht aufgegeben und sagte zu HP: "Maximal 20% dass ich den Titel hole! Aber vergiss nicht: Ich habe schon Anderstorp 1977 vom 8. Startplatz gewonnen und Kanada vom 10.!" Dafür hat er dann auch die "Tapferkeitsmedaille" bekommen.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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@UncleKen: Sehr interessanter Text. Könnten wir ja mit den anderen 3er Finalen auch mal durchmachen so.

Carlos Reutemann ist übrigens ein interessanter Fahrer. Wäre auch mal interessant, mehr über ihn zu schreiben...

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

Beiträge: 103
Carlos Reutemann ist übrigens ein interessanter Fahrer. Wäre auch mal interessant, mehr über ihn zu schreiben...


Das kannst du laut sagen! Ich nehme an du weißt was der heute macht...

Fast alle haben ihn in seiner aktiven Zeit gehasst...aber ich finde ihn trotzdem toll.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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So weit ich weiß ist er nun in Argentinien in der Politik involviert. In der Region Sante Fe hat er auch eine Ranch.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Ueber Carlos Reutemann hat Alfalfa einmal einen Beitrag geschrieben,
ich glaube er war im Thread "Fahrer in fremden Autos". :?
Reutemann war ja auch ein begnadeter Rallye Fahrer.

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Hmm, daran könnte ich mich nicht mehr erinnern.

Aber Alfalfa wollte auch was über Piquet und Mansell schreiben, da wäre die Situation 1986 sicher auch noch mal durchleuchtet worden, aber seit Monaten ist er spurlos verschwunden :roll: :cry:

Naja so Zusammenfassungen der anderen Dreikämpfe wie die von 1981 wären sicher interessant...

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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MichaelZ hat geschrieben:
Hmm, daran könnte ich mich nicht mehr erinnern.

Aber Alfalfa wollte auch was über Piquet und Mansell schreiben, da wäre die Situation 1986 sicher auch noch mal durchleuchtet worden, aber seit Monaten ist er spurlos verschwunden :roll: :cry:

Naja so Zusammenfassungen der anderen Dreikämpfe wie die von 1981 wären sicher interessant...


Vielleicht war's auch ein anderer Thread, ich weiss noch, dass Alfalfa
und ich ziemlich viel über Reutemann geschrieben haben, positiv
und auch negativ :wink:

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Hmm, hätte ich Zeit, würde ich ja mal das Suchen anfangen. Naja vllt. probierts mal wer mit der Suchfunktion. Naja i-wann werd ich eh was über Reutemann schreiben... Weiß allerdings nur noch nicht wann. Hab vorher noch einiges vor. Es gäb so viel interessantes... :wink:

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Hmm, hätte ich Zeit, würde ich ja mal das Suchen anfangen. Naja vllt. probierts mal wer mit der Suchfunktion. Naja i-wann werd ich eh was über Reutemann schreiben... Weiß allerdings nur noch nicht wann. Hab vorher noch einiges vor. Es gäb so viel interessantes... :wink:


Ich würde mich an dem Thread auch beteiligen, ich habe Material
über den Indianer. :D) Mit der Suche hat's bei mir nicht geklappt, aber ich
gebe nicht auf. :wink:

Beitrag Mittwoch, 17. Oktober 2007

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Mich würden vor allem Informationen aus seiner Zeit vor der Formel-1 interessieren. Also ich mach jetzt noch die McLaren/Ferrari Story fertig, dann beschäftige ich mich doch mal bisschen mit Reutemann. Wenn schon Interesse besteht. Kannst ja auch schon mal anfangen mit dem Material, dass du über ihn hast^^.

Beitrag Freitag, 19. Oktober 2007

Beiträge: 45703
Auf der Konkurrenzseite habe ich folgendes gelesen:

"Favorit Fangio verlor den Titel durch viel Pech. Erst stoppte ihn ein Getriebeschaden, nach dem Umstieg ins Auto von Piero Taruffi streikte der Motor, und nicht nur in Argentinien machten Gerüchte von Sabotage die Runde."

Hat zu der angeblichen Sabotage wer mehr Informationen, ich höre davon zum ersten Mal.

Beitrag Montag, 22. Oktober 2007

Beiträge: 4967
Es ist schon Ironie, dass sich 1986 wiederholt hat, es ist zwar kein
Reifen geplatzt, aber hier lachte auch der Dritte. :wink:

Beitrag Montag, 22. Oktober 2007

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Richtig, ich werde den WM-Kampf 1986 ein bisschen zusammenfassen. Habe da jedoch noch nicht allzuviele Infos, hoffe da auf eure Unterstützung!

Beitrag Montag, 22. Oktober 2007

Beiträge: 945
Übrigens ein WM-Entscheidung im letzten Rennen war bisher gar nicht so selten. Zum 23. Mal war Spannung bis zum letzten GP
1950, 51, 56, 58, 59, 62, 64, 67, 68, 74, 76, 81, 82, 83, 84, 86, 94, 96, 97, 98, 99, 2003 und eben 2007.

Ein winziger Punkt Vorsprung für Räikkönen, es war schon mal weniger:
Niki Lauda gewann 1984 um einen halben Punkt gegen seinen Teamkollegen Alain Prost, damals noch konkurrenzlos bei Mc Laren.
Einen Punkt Abstand gab´s auch
1958: Hawthorn vor Moss
1961: Phil Hill vor von Trips
1964: Surtees vor Graham Hill
1976: Hunt vor Lauda
1981: Piquet vor Reutemann
1994: Michael Schumacher vor Damon Hill

Und wenn ich nicht irre, war es die 9 Dreierentscheidung im letzten Rennen, wobei Räikkönen zum ersten Mal als Dritter vor dem Saisonfinale noch Weltmeister werden konnte. Übrigens ist Hamilton schon der 6. Fahrer der als Führender vor dem Finale am Titel vorbeischrammte.

Beitrag Montag, 22. Oktober 2007

Beiträge: 45703
@Bleimula66: Sehr interessante Statistik, danke! Werde die WM 2007 auch noch ein bisschen mit einem historischen Blickwinkel betrachten, aber ich hab momentan so viele Projekte, alles nach dem anderen!

Ich mus dich allerdings korrigieren: Bereits 1950 wurde der 3. Weltmeister. Stand vor dem letzten Rennen:
1. Juan Manuel Fangio (26)
2. Luigi Fagioli (24)
3. Giuseppe Farina (22)

Nach dem Rennen:
1. Giuseppe Farina (30)
2. Juan Manuel Fangio (27)
3. Luigi Fagioli (24)

Beitrag Dienstag, 23. Oktober 2007

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Richtig, ich werde den WM-Kampf 1986 ein bisschen zusammenfassen. Habe da jedoch noch nicht allzuviele Infos, hoffe da auf eure Unterstützung!


Auf meine Unterstützung kannst Du zählen :D)

Beitrag Dienstag, 23. Oktober 2007

Beiträge: 45703
Sehr gut, hab heute schon angefangen. Schieb des zwischendrin rein, danach gehts bei Reutemann weiter. Passt grad besser als Reutemann, da in dem Thread eh grad nicht soooo viel diskutiert wird. Aber fertig machen werde ich ihn sicher! Ist nämlich einer der spannendsten Threads seit langem!

Beitrag Dienstag, 23. Oktober 2007

Beiträge: 45703
Also bis jetzt muss ich sagen: Auf der Strecke sind sich die Williams-Piloten selten begegnet. Erst in Ungarn (kommt noch im 2. Teil) überholte Piquet Mansell. Ich finde, das Stichwort "wenn sich 2 streiten, freut sich der 3." bis jetzt sehr unpassend für 1986. Die Rennen (bis Ungarn), die ich bisher behandelt habe, zeigten, dass entweder Mansell vorne lag und Piquet Probleme hatte oder umgekehrt. In eine Situation, in der Stallorder angewandt wurde, kamen beide nie. Oder irre ich mich da? Also das Duell von Lewis Hamilton und Fernando Alonso 2007 war härter. Postet, falls ihr andere Meinungen habt! Außerdem will ich nochmal ergänzen, dass ich kaum Material hab, die Zusammenfassung ist also sehr knapp. Wenn ihr einige Szenen/Rennen genauer betrachten wollt, bitte posten, genauso was hinter den Kulissen passiert ist im Titelkampf. Dazu hab ich sogut wie gar nichts!

Teil 1
Der Saisonauftakt 1986 fand in Brasilien statt. Nelson Piquet (Williams Honda) gewann das Rennen, während Teamkollege Nigel Mansell bereits am Start ausfiel, genauso wie auch Alain Prost (McLaren Porsche) einige Runden später mit Motorschaden. Freude bei Williams: nachdem der Teamchef nach einem schweren Autounfall meist im Krankenhaus lag, gewann man dennoch das Rennen: In Spanien mischte sich in den Kampf um den Sieg noch Ayrton Senna mit dem Lotus Renault ein. Der Mann des Rennens war aber Mansell. Der Brite war nach dem Start nur auf Rang 5, kämpfte sich aber bis an die Spitze vor. Teamkollege Piquet schied mit Motorschaden aus. Mansell hatte Probleme mit dem Reifen und musste an die Box kommen. Dadurch übernahm Senna wieder die Führung. Mansell kämpfte sich wieder an den Brasilianer ran und attackierte ihn noch ganz am Schluss. Nebeneinander kamen sie ins Ziel und Senna gewann mit 0,014 Sekunden vor Mansell! Prost wurde 3. In der Gesamtwertung führte Senna mit 15 Punkten, vor Piquet (9), Mansell (6) und Ligier Renault Pilot Jacques Laffite und Prost mit je 4 Zählern.

Den Imola GP entschied Prost für sich. Mit der besseren Strategie verwies er Piquet auf Platz 2, während Mansell mit Elektrikproblemen das Rennen aufgab. Mit Rang 2 zog Piquet in der Gesamtwertung mit Senna gleich (15 Punkte), dahinter lag Prost mit 13 Punkten und Gerhard Berger, der mit seinem Benetton BMW in Imola 3. wurde, und Mansell mit 6 Punkten auf Rang 4. Prost gewann auch das folgende Rennen in Monaco vor seinem Teamkollegen Keke Rosberg. Enttäuschend die Williams-Fahrer: Mansell wurde nur 4., Piquet gar nur 7.! In der Gesamtwertung führte Prost (22) vor Senna (19), Piquet (15), Rosberg (11) und Mansell (9).

Beim Belgien GP war Piquet souverän in Führung als ihn ein Motorschaden stoppte. Mansell gewann das Rennen, Prost wurde nach einer tollen Aufholjagd noch 6. Prost war nach einer Kollision mit Berger zurückgefallen. Auch Mansell fiel beim Versuch Senna auf der Strecke zu überholen und damit die Führung zu erklimmen, etwas zurück, gewann aber durch eine gute Boxenstrategie. Senna aber übernahm die WM-Wertung mit 25 Punkten vor Prost (23), Mansell (18) und Piquet (15). Beim Kanada GP kamen die 3 Titelrivalen erstmals hintereinander ins Ziel. Mansell gewann vor Prost und Piquet. Dabei war der Sieg von Mansell nie gefährdet, weil zunächst Senna noch als Puffer zwischen ihm und dem Rest des Feldes diente. Prost holte sich die Tabellenführung zurück. Er hatte 29 Punkte, Senna und Mansell je 27 und Piquet 19.

Beim USA GP wurde Prost 3., Mansell nach Bremsproblemen nur 5. und Piquet schied nach einer Kollision mit dem Ligier Renault Piloten René Arnoux aus. Mansell hatte vor seinen Problemen sogar Chancen auf den Sieg, weil er zeitweilig sogar in Führung lag. Senna aber gewann das Rennen und führte mit 36 Punkten wieder die WM-Wertung an, vor Prost (33), Mansell (29) und Piquet (19). In Frankreich kam das gleiche Resultat heraus, wie in Kanada: Mansell vor Prost und Piquet. Beeindruckend das Rennen von Piquet, der trotz elektrischen Problemen noch 3. wurde. Prost übernahm mit Platz 2 die Weltmeisterschaft. Er hatte 39 Punkte, Mansell 38, Senna 36 und Piquet 23.

In Großbritannien feierte Mansell einen mehr als glücklichen Sieg,. Am Start schied er aus, doch der Start wurde nach einem Massencrash abgebrochen, der die Karriere von Jacques Laffite beendete. Nach eineinhalb Stunden wurde das Rennen neu gestartet. Piquet führte das Rennen an, bis er sich verschaltete und Mansell die Führung übernahm. Heute würde man so was als versteckte Teamorder bezeichnen, doch damals war es das nicht, denn beide Fahrer mochten sich wie Hund und Katze. Dass Piquet Mansell im Titelkampf unterstützen würde, war eine Fehlanzeige. Hinter Mansell und Piquet kam Prost ins Ziel. Mansell übernahm nun mit 47 Punkten überlegen die Führung in der Gesamtwertung vor Prost (43), Senna (36) und Piquet (29). Piquet machte seinen Fehler mit einem Sieg beim Deutschland Grand Prix wieder gut und gewann vor Senna und Mansell. Prost wäre 4. geworden, rollte jedoch mangels Sprit in der letzten Runde als 6. ins Ziel. Trotz Rang 3 konnte so Mansell seine Führung ausbauen: Mansell (51), Prost (44), Senna (42), Piquet (38).

Beitrag Dienstag, 23. Oktober 2007

Beiträge: 45703
So der letzte Teil. Ich hoffe nun auf Ergänzungen eurerseits! Alfalfa wollte ja mal was zu ddem Kampf schreiben, aber leider ist er verschwunden :cry:

Teil 2
Der Ungarn GP, sein 100. F1-WM Rennen, war verflixt für Prost. Erst streikte auf dem Weg zur Startaufstellung die Batterie seines McLaren Porsche und Prost musste mit dem Ersatzwagen starten, dann crashte er auch noch und schied aus. Piquet präsentierte sich in Höchstform und gewann das Rennen vor Senna und Mansell. Mansell führte weiter mit 55 Zählern vor Senna (48), einem starken Piquet, der in Ungarn tolle Überholmanöver gegen Mansell und Prost zeigte (47) und Prost (44). Erstmals in der Saison kämpften die Williams-Fahrer auch auf der Strecke nebeneinander. In Österreich schlug Prost zurück: Er gewann, während Mansell mit gebrochener Halbachse und Piquet mit Motorschaden ausfiel. Prost holte damit auf und lag nur noch 2 Punkte hinter Mansell (55:53), dahinter Senna (48) und Piquet (47).

Heiße Diskussionen dann beim Italien GP: Zunächst wurde Prost disqualifiziert, weil er wegen einer defekten Lichtmaschine ins Ersatzauto stieg. Der Wechsel erfolgte aber bereits nach Rennbeginn. Bei Williams beschwerte sich Mansell, wieso man ihn in der WM nicht unterstützte, denn Piquet gewann vor Mansell das Rennen, obwohl Mansell deutlich aussichtsreicher in der WM gelegen hatte und noch immer lag: 1. Mansell (61), 2. Piquet (56), 3. Prost (53). Beim Portugal GP aber gewann Mansell wieder, Prost schob sich sogar noch vor Piquet. In der Gesamtwertung führten aber weiter die beiden Williams-Fahrer, Mansell mit 10 Punkten vor Piquet, 11 vor Prost.

Beim Mexiko GP konnte Mansell bereits den Sack zu machen, doch am Start fiel er weit zurück. Er holte noch auf, wurde 5. im Rennen, direkt hinter Piquet. Wieder wendete Williams keine Stallorder an. Prost gewann und kam bis auf 7 Punkte an Mansell heran, Piquet lag 9 zurück. Mansell hätte beim Saisonfinale in Australien nur 3. werden müssen. Bis zum Reifenschaden tat er dies auch. Piquet konnte Prost im Duell um den Sieg nicht mehr abfangen und damit wurde Prost vor Mansell und Piquet Weltmeister.

Piquet und Mansell spielten während der Saison schmutzige Tricks, wie in Deutschland als Piquet ohne Ankündigung an die Box kam und Mansells Reifen aufzog. Mansell fiel dadurch natürlich zurück. Außerdem ließ Piquet den Medien wissen, dass Mansells Frau hässlich sei und weiter unschöne Dinge. Wisst ihr noch mehr?

Beitrag Mittwoch, 24. Oktober 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Mir fallen da noch ein paar Nachträge ein.
In Brasilien fiel Mansell nicht am Start aus sondern am Ende der langen Gegengerade beim Versuch Senna innen zu überholen. Das endete in der Leitplanke. Senna wurde hier wie auch im Rennen zuvor in Australien zu harte Fahrweise vorgeworfen.
In Jerez soll es Probleme mit der Zeitmessung gegeben haben weshalb die Ziellinie einige Meter zurück gesetzt wurde in Richtung Startaufstellung. Vielleicht hätte jemand anderes gewonnen. Senna fuhr ohne Reifenwechsel und rutschte am Ende natürlich sehr um den Kurs. Zuvor im Rennen aber schönes Überholmanöver von Senna gegen Mansell in der Angel Nieto Kurve. Da fuhr Senna halb übers Gras innen.
In Belgien drehte sich Mansell am Eingang der Busstopschikane bei der Jagd auf Senna. Ich glaube er war noch nicht nah genug dran für einen Überholversuch. Aber es hinderte ihn nicht am Sieg.
Kanada war eine taktische Meisterleistung von Mansell und Head, da man dort besonders auf den Sprit achten musste. Piquet verbrauchte seine Reifen zu stark und hatte deshab einen Stop mehr und es reichte dann zu keinem besseren Platz. Rosberg musste am Ende auch nachlaseen, da er sonst mit dem Benzin nicht ausgekommen wäre. Keke war kein Freund der Benzinregel, da er so nicht die ganze Zeit voll fahren konnte. Bei den Spritregularien in den 80ern wurde auch tiefgekühltes Benzin in den Tank gefüllt vor dem Rennen. So bekam man noch ein paar mehr Liter in den Tank.
In den USA ist nach meinem Wissen Piquet selbst in die Mauer gefahren nach der Schikane bei Start-Ziel. Das havarierte Auto hat nachher dann Arnoux getroffen und schied dann auch aus.
In England war es nach Mansells Stop sehr knapp um vor Piquet zu bleiben, der natürlich schon warme Reifen hatte und Mansell brauchte erst einige Zeit um seine warmzufahren. Teilweise halfen hier auch überrundete Autos, welche natürlich Platz machten, Mansell, da Piquet dabei keine Chance hatte zu überholen.
In Deutschland fielen die auf Platz 1 und 2 gelegenen McLaren mit Benzinmangel aus. Rosberg schaffte es bis zur Ostkurvenschikane und Prost bis zur Startaufstellung. Da aber das Schieben von Fahrzeugen untersagt war, hat es Prost sein gelassen das Auto übers Ziel zu schieben.
In Ungarn kam das beste Überholmanöver von Piquet gegen Senna, der diesen in der ersten Kurve im besten Rallystil außen überholte, nachdem zuvor ein Versuch gekontert wurde von Senna.
In Italien wurde Prost definitiv disqualifiziert aber es dauerte lange bis man sich dazu entschied. Zeitgleich streikte aber auch das Auto von Prost als es die schwarze Flagge sah und so mußte Prost zur Box laufen. Nach der Aufwärmrunde hatte Mansell freie Sicht, da die komplette erste Reihe weg war nachdem Prost aus der Box startete und Fabi von hinten, da er nur 5 Meter weit kam bei der Aufwärmrunde.
In Portugal hatte Senna viel Pech als ihm auf Platz 2 liegend 1,5 Runden vor Schluss das Benzin ausging. Der Renault Motor war sehr stark, was sich auch in den meisten Pole von Senna erkennen lässt aber sehr durstig weshalb er im Rennen mehr Benzin sparen musste als zum Beispiel die Honda. Wäre Senna hier 2. geworden. hätten wir einen anderen WM. :wink:
In Mexico hatten die Williams keine Chance, da sie zuviel Reifen verbrauchten wie alle Goodyear-Fahrzeuge. Berger konnte locker durchfahren mit seinen Pirelli mit harten Reifen links und weicheren rechts.
In Australien hatte eine Runde vor Mansell's Reifenschaden auch Rosberg einen Reifenschaden. Es war aber zu spät für Williams Mansell reinzuholen. Man konnte dann nur noch Piquet reinholen. Prost war in diesem Rennen schon früher drin zu einem ungeplanten Reifenstop da er glaube ich einen Reifenschaden hatte.

Beitrag Mittwoch, 24. Oktober 2007

Beiträge: 45703
Kanada war eine taktische Meisterleistung von Mansell und Head, da man dort besonders auf den Sprit achten musste. Piquet verbrauchte seine Reifen zu stark und hatte deshab einen Stop mehr und es reichte dann zu keinem besseren Platz. Rosberg musste am Ende auch nachlaseen, da er sonst mit dem Benzin nicht ausgekommen wäre. Keke war kein Freund der Benzinregel, da er so nicht die ganze Zeit voll fahren konnte. Bei den Spritregularien in den 80ern wurde auch tiefgekühltes Benzin in den Tank gefüllt vor dem Rennen. So bekam man noch ein paar mehr Liter in den Tank. .


Kalter Benzin könnte auch die WM 2007 nochmal drehen!

Jetzt hab ich 4 Stunden aufgewendet um das Problem mit dem Forum zu beheben! Allerweil wenn ich was schreiben wollt, hats mich wieder ausgeloggt! Ich hoffe die Probleme sind etz beendet!


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