Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Die Wertungsläufe zur Fahrer-WM

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 25. Juli 2003

Beiträge: 8060
Die Wertungsläufe zur Fahrer-WM

Okay, Tom wartet wohl schon lange darauf, aber gut Ding will Weile haben - hier kommt meine Zusammenfassung ALLES Wertungsläufe zur Fahrerweltmeisterschaft - zusammengerafft aus dem Internet, meinen Büchern & Zeitschriften (und ab einem gewissen Zeitpunkt) aus meinem persönlichen Gedächtnis. Logisch - los geht's mit 1950. Ich nutze die Gelegenheit und stelle es hier erst mal ins Forum, damit der eine oder andere mich vielleicht auf eventuelle Fehler aufmerksam machen kann. Ausdrücklich sei der F1Welt hiermit genehmigt diese Texte für ihre Yesterday-Reports zu benutzen. Vielleicht ist der eine oder andere Satz etwas direkt formunliert, aber ich hoffe - so gut wie möglich historisch korrekt!

Also: frohes (korrektur)-lesen... :)

1. Silverstone 13.05.1950
1. Nino Farina / Alfa Romeo 158 S8 komp.
2. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 158 S8 komp.
3. Reg Parnell / Alfa Romeo 158 S8 komp.
4. Yves Giraud-Cabantous / Talbot-Lago T26C-DA S6
5. Louis Rosier / Talbot-Lago T26C S6 (privat)
6. Bob Gerard / ERA B S6 komp. (privat)
pp Nino Farina fl Nino Farina
Zur Feier des ersten WM-Laufes gab sich sogar die britische Königsfamilie die Ehre und die Piloten machten artig ihre Aufwartung. Der Lauf selber war nicht so aufregend, wie man es sich wohl gewünscht hatte: meist führte Vorkriegsstar Farina, der auch gewann. Nur bei den üblichen Tankstops der durstigen Alfettas (bei ihrem ersten Besuch auf den britischen Inseln) rückten mal die anderen Alfa-Piloten vor. Fangio raste in die Strohballen, Gastfahrer Parnell rannte ein Hase vors Fahrzeug, so daß er Tempo drosseln mußte. Ferrari war mit seinen Hausaufgaben im Rückstand und erst gar nicht angerückt. Der heiß erwartete BRM fuhr lediglich eine Runde zur Demonstration und blieb auch im seiner weiteren Laufbahn bloß eine Randnotiz. Die Nennungen von Shawe-Taylor (ERA) und Rolt (Delage) wurden nicht akzeptiert, weil man die Autos als zu altmodisch ansah.


2. Monte Carlo 21.05.1950
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 158 S8 komp.
2. Alberto Ascari / Ferrari 125 V12 komp.
3. Louis Chiron / Maserati 4CLT/48 S4 komp.
4. Raymond Sommer / Ferrari 125 V12 komp.
5. ’B. Bira’ / Maserati 4CLT/48 S4 komp. (Platé)
6. Bob Gerard / ERA A S6 komp. (privat)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Es gab einen ziemlich interessanten Modus zur Ermittlung der Startauftsellung: Für die vorderen beiden Reihen wurden nur die Ergebnisse der ersten Trainingssitzung gewertet! Die Idee war, die Teams dazu zu bringen, rechtzeitig zu den Rennen zu erscheinen. Besonders die Italiener waren in dieser Hinsicht berüchtigt und die Ferraris sind dann auch wirklich erst am zweiten Trainingstag erschienen. Zum Rennen: Wasser in der Tabakskurve, hervorgerufen durch Böen vom Meer her, löste eine der größten Massenkarambolagen aller Zeiten aus, die bereits in der ersten Runde Farina, Fagioli, Rosier, Manzon, Trintignant, Harrison, deGraffenried, Schell und Rol aus dem Rennen warf. Nur Letzterer wurde leicht verletzt (gebrochener Arm), sowie Gonzales dem dem sein Maserati in der ersten Runde in Flammen aufging. Fangio, der den Wracks glücklicher als die anderen ausweichen konnte, war danach nicht mehr zu halten. Schells winziger Cooper-Jap war das erste Mittelmotor-Fahrzeug das an einem F1-Lauf teilnahm. Es war zugleich der langsamste GP (Durchschnitt nicht ganz 100 km/h). Gemütlicher sollte es nimmer werden.

3. Indianapolis 30.05.1950
1. Johnnie Parsons / Kurtis-Offenhauser
2. Bill Holland / Deidt-Offenhauser S4 (Moore)
3. Mauri Rose / Deidt-Offenhauser S4 (Howard Keck)
4. Cecil Green / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (M.A. Walker)
5. Joie Chitwood / Kurtis 2000-Offenhauser S4 (Ervin Wolfe)
    Tony Bettenhausen / Kurtis 2000-Offenhauser S4 (Ervin Wolfe)
6. Lee Wallard / Moore-Offenhauser S4 (Moore)
pp Walt Faulkner fl Bill Holland
Parsons, Holland und Rose kämpften ständig um die Spitze, nur diesmal war der Kurtis im entscheidenden Moment schneller als die frontgetriebenen Deidts. Das Rennen wurde nach 345 Meilen wegen heftigen Regen abgebrochen, als sich die beiden den Führenden gerade zur entscheidenden Attacke zurechtgelegen wollten, aber aus der Attacke wurde nichts mehr. Jimmy Jackson trat mit einem gewaltigen, quietschgrün lackierten 6,6-Liter-Cummins-Diesel an, der allerdings (noch) nichts brachte.

4. Bremgarten 04.06.1950
1. Nino Farina / Alfa Romeo 158 S8 komp.
2. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 158 S8 komp.
3. Louis Rosier / Talbot-Lago T26C-DA S6
4. ’B. Bira' / Maserati 4CLT/48 S4 komp. (Platé)
5. Felice Bonetto / Maserati 4CLT/50-Milano S4 komp. (Milano)
6. Toulo deGraffenried / Maserati 4CLT/48 S4 komp. (Platé)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Nino Farina
Wieder das übliche Alfa-Bild. Ascari versuchte deren Tempo mitzugehen, aber der Ferrari machte nur 3 Runden mit. Dahinter balgten ’Bira’, Etançelin und Rosier um die Plätze. Rosier (im Talbot mit Doppelzündung) setzte sich durch und rückte durch Fangios Ausfall sogar aufs Podium. Eugené Martin verunglückte schwer im Werks-Talbot. Beim Stopp von Bonetto explodierte das Drucksystem der Tankanlage und demolierte praktisch die ganze Box, trotzdem schaffte er es bis ins Ziel. Verletzt wurde niemand.

5. Spa-Francorchamps 18.06.1950
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 158 S8 komp.
2. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 158 S8 komp.
3. Louis Rosier / Talbot-Lago T26C-DA S6
4. Nino Farina / Alfa Romeo 158 S8 komp.
5. Alberto Ascari / Ferrari 275 V12 3.3
6. Gigi Villoresi / Ferrari 125 V12 komp.
pp Nino Farina fl Nino Farina
Die F1 wurde langsam interessanter. Anfangs sahs zwar nach der üblichen Alfa-Leier aus, doch man hatte die Rechnung ohne Raymond Sommer gemacht. Als alle Alfa so um die 11. Runde zum Tanken reinkamen, übernahm er für 5 grandiose Umläufe die Spitze und selbst als die Italiener ihn wieder eingeholt hatte, fuhr er ihnen mit sagenhaftem Speed hinterher. Leider machte der Motor seines Talbot nur noch 3 Runden mit. Den fälligen Alfa 3-fach-Sieg verhinderte Farinas Getriebeärger, der Rosier vorbeischlüpfen ließ.

6. Reims-Gueux 02.07.1950
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 158 S8 komp.
2. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 158 S8 komp.
3. Peter Whitehead / Ferrari 125 V12 komp. (privat)
4. Robert Manzon / Simca-Gordini 15 S4 komp.
5. Phi-Phi Etançelin / Talbot-Lago T26C-DA S6 (privat)
    Eugéne Chaboud / Talbot-Lago T26C-DA S6 (Etançelin)
6. Charles Pozzi / Talbot-Lago T26C S6 (privat)
    Louis Rosier / Talbot-Lago T26C S6 (Pozzi)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Alfa wieder unter sich. Farina führte 16 Runden, bis er mit Problemen an der Benzinzufuhr abfiel. Er kämpfte sich an seine derweil führenden Teamkollegen erneut heran, bis die Benzinpumpe in der 54. Runde endgültig aufgab. Ferrari erkannte schon im Training, daß man ohne die neuen Saugmotoren chancenlos war und zog die Meldung zurück. So war der Rang auf dem Podium frei für Whiteheads privaten Kompressor-Ferrari, der allerdings bereits 3 mal überrundet war. Erstaunlicher 4. Platz für Manzon im sonst äußerst zerbrechlichen Gordini-Zwitter, der wahrhaftig den Hochgeschwindigkeitslauf überstand. Sämtliche Maserati fielen mit Motorschaden aus, die Werks-Talbot überhitzten.

7. Monza 03.09.1950
1. Nino Farina / Alfa Romeo 158/159 S8 komp.
2. Dorino Serafini / Ferrari 375 V12
    Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
3. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 158 S8 komp.
4. Louis Rosier / Talbot-Lago T26C S6 (privat)
5. Phi-Phi Etançelin / Talbot-Lago T26C S6 (privat)
6. Toulo deGraffenried / Maserati 4CLT/48 S4 komp. (Platé)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Na also! Der neue Ferrari zeigte Zähne, auch wenn es zum Sieg noch nicht ganz langte. Farina (im ‘upgedateten’ Alfa 159) machte die Pace. Ascari jagte ihm nach 14 Runden die Führung ab, nur um kurz darauf mit kaputtem Wagen liegenzubleiben. Gleich hinterher fiel die Entscheidung um die WM, denn Farinas einziger Konkurrent (Fangio) hatte einen Plattfuß und auch ein Fahrzeugwechsel in den Alfa des Gastfahrers Taruffi brachte nichts mehr. Danach war der Italiener ungefährdet, obgleich Ascari (im Fahrzeug von Serafini, der den in Garda verletzten Villoresi ersetzte) mächtig aufholte und mit dem 2. Platz gleich den richtigen Eindruck seiner Leistungsfähigkeit ablieferte. Der 55-jährige Etançelin blieb bis auf den heutigen Tag der älteste Fahrer der WM-Punkte holte. Plate hatte die alten 8-Zylinder Talbots gemeldet (24 Jahre alt!), von denen aber leider keiner am Start erschien. Leider war es das letzte Rennen des großen und beliebten Raymond Sommer, der eine Woche später bei einem F2-Lauf in Cadours ums Leben kam.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Sonntag, 17. August 2003, insgesamt 6-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 27. Juli 2003

Beiträge: 8060
1951

8. Bremgarten 27.05.1951
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
2. Piero Taruffi / Ferrari 375 V12
3. Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
4. Consalvo Sanesi / Alfa Romeo 159 S8 komp.
5. Toulo deGraffenried / Alfa Romeo 159 S8 komp.
6. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Im strömenden Regen gewann Fangio souverän und mußte die Führung nur kurz an Farina abgeben, der nonstop durchfuhr. Ferrari war außer Form (Ascari zudem durch Verbrennungen, die er bei einem F2-Rennen in der Woche vorher erlitten hatte, zudem gehandicapt), die Talbot allenfalls noch Kanonenfutter. Rennleiter Massara ’erfand’ die Einführungsrunde, die später nicht nur bei schlechtem Wetter üblich wurde. Heftiger Crash von Louveau (Talbot), auch Villoresi fuhr ins Gebüsch.

9. Indianapolis 29.05.1951
1. Lee Wallard / Kurtis-Offenhauser S4 (Murrell Belanger)
2. Mike Nazaruk / Kurtis-Offenhauser S4 (Jim Robbins)
3. Jack McGrath / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Jack Hinkle)
    Manuel Ayulo / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Jack Hinkle)
4. Andy Linden / Sherman-Offenhauser S4 (George Leitenberger)
5. Bobby Ball / Schroeder-Offenhauser S4 (John McDaniel)
6. Henry Banks / Moore-Offenhauser S4 (Hopkins)
pp Duke Nalon fl Lee Wallard
Rose drehte sich, schlug in die Mauer ein und zog sich sofort vom Rennsport zurück. Nazaruk war 2. mit Parsons-Vorjahreswagen und East-Coast-Sprinter Wallard gewann im winzigen Kurtis, der kaum mehr war als ein aufgemotztes Sprintcar. Nur 8 Autos am Schluß noch im Feld. Nalons Novi war im Training die Sensation, im Rennen den Offys nicht gewachsen. Erstmals wurden Scheibenbremsen benutzt.

10. Spa-Francorchamps 17.06.1951
1. Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
2. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
3. Gigi Villoresi / Ferrari 375 V12
4. Louis Rosier / Talbot-Lago T26C-DA S6 (privat)
5. Yves Giraud-Cabantous / Talbot-Lago T26C S6 (privat)
6. André Pilette / Talbot-Lago T26C S6 (Belgique)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Villoresi war Schnellster am Start. Nach 2 Runden hatte ihn Farina passiert und gab die Spitze nur kurz an Fangio ab, der später 14 Minuten beim Reifenwechsel verlor, als sich die Verzahnung der Achswelle verkeilt hatte. Sagenhafter Alfa-Topspeed.

11. Reims-Gueux 01.07.1951
1. Luigi Fagioli / Alfa Romeo 159 S8 komp.
    Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
    Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
3. Gigi Villoresi / Ferrari 375 V12
4. Reg Parnell / Ferrari 375 V12 (Vandervell)
5. Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
6. Louis Chiron / Talbot-Lago T26C S6 (Rosier)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Mit exakten 601,76 km Distanz der längste F1-GP. Ascari schlug ein irres Tempo an und nach 9 Runden war der Ferrari hin. Durch häufige Fahrerwechsel ein einigermaßen kompliziertes Rennen, aber versuchen wir mal eine Zusammenfassung: Fangio übernahm die Spitze bis ihn Fehlzündungen zurückwarfen, dann Farina, doch bald wurde er von den gleichen Problemen gebremst und wieder waren Ascari (in Gonzales’ Wagen) und Fangio (in Fagiolis Wagen) vorn. Ascari mußte nochmals zur Box und Fangio gewann zusammen mit dem 51-jährigen Fagioli, dem ältesten GP-Sieger aller Zeiten.

12. Silverstone 14.07.1951
1. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
2. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
3. Gigi Villoresi / Ferrari 375 V12
4. Felice Bonetto / Alfa Romeo 159 S8 komp.
5. Reg Parnell / BRM P15 V16 komp.
6. Consalvo Sanesi / Alfa Romeo 159 S8 komp.
pp José-Froilán Gonzales fl Nino Farina
Am Start schoß Bonetto in Front, doch Gonzales löste ihn schon eine Umrundung später ab. In der 10. Runde übernahm Fangio, konnte seinen Landsmann aber nie abschütteln. Bei Halbzeit zog das Dickerchen endgültig vorbei und hängte Fangio ab. Es war Enzos größter Triumph, der erste Sieg über sein altes Team, daß danach nicht mehr zur alten Form zurückfand. Es war gleichzeitig so etwas wie das Ende der Kompressor-Ära. Villoresi und Sanesi legten Offroad-Einlagen ein, beim Versuch das Tempo der Spitze mitzugehen. Die komplizierten BRM-Monster liefen in ihrem einzigen WM-Lauf ganz ordentlich, obwohl sie keine Trainingszeiten zustande brachten und durch enorme Hitzeentwicklung ihre Piloten grillten.

13. Nürburgring-Nordschleife 29.07.1951
1. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
2. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
3. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
4. Gigi Villoresi / Ferrari 375 V12
5. Piero Taruffi / Ferrari 375 V12
6. Rudi Fischer / Ferrari 212 V12 F2 2.6 (Espadon)
pp Alberto Ascari fl Juan-Mañuel Fangio
Endlich wieder am Nürburgring: das Ferrari-Alfa-Duell ging weiter. Fangio schoß in Führung, aber nach ein paar Runden wurde er von Ascari und Gonzales abgehängt. Letzterer verlor viel Zeit beim Boxenstop, doch Ascaris Tempo war derart gewaltig, daß Fangio, trotz eines weiteren Reifenwechsels des Italieners kurz vor Schluß, kapitulieren mußte. Dahinter schipperten noch 4 weitere Ferrari ein und komplettierten so diesen großartigen Erfolg.

14. Monza 16.09.1951
1. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
3. Felice Bonetto / Alfa Romeo 159 S8 komp.
    Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
4. Gigi Villoresi / Ferrari 375 V12
5. Piero Taruffi / Ferrari 375 V12
6. André Simon / Simca-Gordini 15 S4 komp.
pp Juan-Mañuel Fangio fl Nino Farina
Ferrari immer besser. Nur anfangs konnte Fangio (trotz bärenstarker 450 PS-Alfetta) ihr Tempo halten, dann zogen sie davon. Fangio fiel später ganz aus und Farina mußte sich mit einem 3. Platz begnügen, weil der Alfa Benzin verlor. BRM schien im Training gut bei Kräften, mußte die Meldung allerdings zurückziehen, da die Veranstalter die Meldung von Renningenieur Richardson nicht akzeptieren wollten. Ersatzfahrer Hans Stuck fuhr das Auto defekt und Reg Parnell strich aus Sicherheitsgründen ebenfalls die Flagge. Diese erneut peinliche Vorstellung des ’Wunderwagens’ führte später dazu, daß man den Weltmeister im nächsten Jahr in der F2 ermitteln sollte, da klar wurde, daß dieser BRM (nach Alfas Rückzug zum Saisonende) niemals ein ernsthafter Gegner werden würde. Der OSCA der Maserati-Brüder wurde enttäuschender 9, 13 Runden hinter dem Sieger.

15. Pedrables 28.10.1951
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
3. Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
4. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
5. Felice Bonetto / Alfa Romeo 159 S8 komp.
6. Toulo deGraffenried / Alfa Romeo 159 S8 komp.
pp Alberto Ascari fl Juan-Mañuel Fangio
Die Würfel waren rasch gefallen, denn bei Ferrari hatte man sich in der Reifenwahl komplett vertan. Ascari führte zwar kurz, aber Fangio ging bald vorbei und nachdem Ascaris Boxenstop chaotisch ausgefallen war, sicherte er sich doch noch die WM. Ein schneller Gonzales konnte Farina am Schluß von Platz 2 verdrängen. Damit war eine der besten F1-Saisons aller Zeiten vorüber.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Sonntag, 10. August 2003, insgesamt 6-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 29. Juli 2003

Beiträge: 8060
1952

16. Bremgarten 18.05.1952
1. Piero Taruffi / Ferrari 500 S4 F2
2. Rudi Fischer / Ferrari 500 S4 F2 (Espadon)
3. Jean Behra / Gordini 16 S6 F2
4. Ken Wharton / Frazer Nash FN48-Bristol S4 F2 (Franera)
5. Alan Brown / Cooper T20-Bristol S4 F2 (Richmond)
6. Toulo deGraffenried / Maserati 4CLT/48-Platé S4 F2 (Platé)
pp Nino Farina fl Piero Taruffi
Der WM wurde (relativ kurzentschlossen) in der F2 ausgetragen. Alfa hatte sich zurückgezogen und Ferrari stand ohne Konkurrenz da, entsprechend gestaltete sich die Saison. Die Topfahrer waren abwesend: Fangios Maserati war nicht fertig, Ascari qualifizierte sich gerade für Indy. Das Wochenende stand unter keinem guten Stern, denn am morgen gab es beim Motorrad-GP 2 Tote, beim Sportwagenrennen verletzte sich Altmeister Caracciola schwer. Zum Rennverlauf: Farina führte bis er nach 16 Runden ausfiel, danach Taruffi ungefährdet. Der Kampf um Platz 2 war interessant: Simon, der einen Werks-Ferrari lenkte, kämpfte hart mit dem Motorradchampion Behra, leider verlor dieser den Auspuff. Farina übernahm Simons Wagen, und auch in diesem hatte er kein Glück. So erbte Privatier Fischer den 2. Platz. Die HWMs liefen gut, fielen aber förmlich auseinander: Moss war anfangs 3., Abecassis bis zum Unfall, bei dem er leicht verletzt wurde, 5. Notiz am Rande: ’Helm auf im Gefährt’, hieß die Devise seit dieser Saison: der Sturzhelm wurde Vorschrift.

17. Indianapolis 30.05.1952
1. Troy Ruttman / Kuzma-Offenhauser S4 (J.C. Agajanian)
2. Jim Rathmann / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Wynn’s)
3. Sam Hanks / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Ed Walsh)
4. Duane Carter / Lesovsky-Offenhauser S4 (Belanger)
5. Art Cross / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Ray Brady)
6. Jimmy Bryan / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Peter Schmidt)
pp Fred Agabashian fl Bill Vukovich
Agabashian gelang es den Diesel-Cummins auf Pole zu stellen, doch er hielt nur kurz. Der ’verrückte Russe’ Bill Vukovich war mit dem neuen 500A im Rennen eine Klasse für sich, bis die Lenkung 8 Runden vor dem Ziel brach und er in die Mauer krachte. Es gewann der 22-jährige Troy Ruttman (der jüngste Sieger eines WM-Laufs) vor einem weiteren Youngster: Jim Rathmann. Ferraris einzige Indy-Teilnahme endete mit einem frühen Aus. Die Ami-Piloten weigerten sich sogar, dieses Fahrzeug zu bewegen!

18. Spa-Francorchamps 22.06.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Robert Manzon / Gordini 16 S6 F2
4. Mike Hawthorn / Cooper T20-Bristol S4 F2 (Privat)
5. Paul Frère / HWM 51/52-Alta S4 F2
6. Alan Brown / Cooper T20-Bristol S4 F2 (Richmond)
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Regen. Fangio fiel nach einem schweren Unfall in Monza für die ganze Saison aus. Das Rennen selbst gab einen Vorgeschmack auf das, was nun 2 Jahre lang folgen sollte: Ascari dominierte von vorne bis hinten. Lediglich anfangs lag Behra im Gordini kurz in Front, bis er mit Taruffi kollidierte, der sich gedreht hatte (übrigens das einzige mal, daß sich einer der blauen Renner einer Führung in einem WM-Lauf erfreuen konnte).

19. Rouen-les-Essarts 06.07.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Piero Taruffi / Ferrari 500 S4 F2
4. Robert Manzon / Gordini 16 S6 F2
5. Maurice Trintignant / Simca-Gordini 15 S6 F2 1.5
6. Peter Collins / HWM 52-Alta S4 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Totaler Ferrari-Triumph. Die Plätze waren ab Runde 3 bezogen. Behra fuhr nach einem frühen Stop wie verrückt durchs Feld. Regen am Schluß änderte nichts mehr an den Plazierungen.

20. Silverstone 19.07.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Piero Taruffi / Ferrari 500 S4 F2
3. Mike Hawthorn / Cooper T20-Bristol S4 F2 (Privat)
4. Dennis Poore / Connaught A-Lea Francis S6 F2
5. Eric Thompson / Connaught A-Lea Francis S6 F2
6. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Ascari überrundete das gesamte Feld. Farina, anfangs 2., fiel aus. Hawthorn im privaten Cooper fuhr auch nicht schlecht, ebenso wie die Connaughts. Poores 4. Platz war um so erstaunlicher, da ihm eine Biene in die Zunge gestochen hatte und er gegen Rennende kaum noch atmen konnte!

21. Nürburgring-Nordschleife 03.08.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Rudi Fischer / Ferrari 500 S4 F2 (Espadon)
4. Piero Taruffi / Ferrari 500 S4 F2
5. Jean Behra / Gordini 16 S6 F2
6. Roger Laurent / Ferrari 500 S4 F2 (Francorchamps)
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Ferrari Vierfach-Sieg. Das Feld wurde mit einer Unzahl privat gemeldeter Veritas, BMWs, AFMs u.s.w. aufgefüllt, insgesamt 12 deutsche Starter. Bonettos Dreher (im erstmals eingesetzten Werks-Maserati) zu Beginn führte zu einer Reihe sehenswerter Ausweichmanöver. Er wurde später aus dem Wettbewerb genommen; nicht etwa, weil er während der Fahrt im Auto Pfeife geraucht hatte(!), sondern wegen Anschiebens durch Streckenposten: gleichzeitig auch die erste Disqualifikation der F1-WM. Ascari verlor die Führung nur kurz an Farina, als er Öl nachtanken mußte und war dadurch bereits Weltmeister. Rekordausfallquote von 23 Fahrzeugen war zu vermelden. Merkwürdig genug: Der Veranstalter weigerte sich die Trainingszeiten herauszugeben.

22. Zandvoort 17.08.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
4. Mike Hawthorn / Cooper T20-Bristol S4 F2 (Privat)
5. Robert Manzon / Gordini 16 S6 F2
6. Maurice Trintignant / Gordini 16 S6 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Im Feuchten wieder ein Ferrari-Massensieg. Nur Hawthorn, brillant im Training, konnte sie anfangs ein bißchen ärgern. Ascaris Tempo war beeindruckend. Gordini konnte seine gute Form vom Saisonbeginn nicht mehr halten.

23. Monza 07.09.1952
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. José-Froilán Gonzales / Maserati A6GCM S6 F2
3. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
4. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
5. Felice Bonetto / Maserati A6GCM S6 F2
6. André Simon / Ferrari 500 S4 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari & José-Froilán Gonzales
Maserati wieder mit von der Partie und gleich gings rund. Gonzales’ Tempo versetzte in wahres Erstaunen. Leider mußte der durstige Wagen einen Stop machen, die Ferrari waren dann zu weit enteilt, lediglich Villoresi konnte er sich greifen. Ascaris Rekord von 6 Siegen hintereinander in einer Saison blieb bis heute ungeschlagen. OSCAs Typ 20 hielt nur eine Runde.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Sonntag, 17. August 2003, insgesamt 7-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 03. August 2003

Beiträge: 8060
1953

24. Buenos Aires 18.01.1953
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
3. José-Froilán Gonzales / Maserati A6GCM S6 F2
4. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
5. Oscar Gálvez / Maserati A6GCM S6 F2
6. Jean Behra / Gordini 16 S6 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Und noch ein weiteres Jahr in der F2. Der erste GP außerhalb von Europa (abgesehen von Indy). Die von Staatspräsident Perón sehr leichtfertig gehandhabte Organisation war chaotisch und führte in die Katastrophe. Ascaris Sieg war nie gefährdet, er überrundete das gesamte Feld und fuhr, wenn man den Zeiten glauben darf, im Rennen 5 Sekunden schneller pro Runde als im Training! Anfangs wurde er von Fangio und Farina verfolgt, aber ersterer machte schlapp, und der Nino crashte als sich ein Zuschauer den ’Spaß’ machte, vor ihm die Strecke zu überqueren, mit dem Resultat, daß der Ferrari in die Menge raste: ungefähr 15 Tote. Über weitere Unfälle divergieren die Angaben; die schlimmsten in Kurzform: Im allgemeinen Chaos wurde ein Kind von Browns Cooper erfaßt und getötet. Auf dem Weg zu Farinas Unfallstelle soll angeblich ein Rettungswagen 2 Zuschauer überfahren haben. Ein berittener Polizist, der die Menge von der Straße drängen wollte, wurde vom entfesselten Mob vom Pferd gerissen und zu Tode getrampelt. Tatsache ist: Für 7 Runden war Manzon hervorragender 2., doch der Gordini verlor ein Rad und fast hätte es noch ein weiteres Unglück gegeben! Der Franzose fiel den Rest der Saison aus.

25. Indianapolis 30.05.1953
1. Bill Vukovich / Kurtis 500A-Offenhauser S4 (Howard Keck)
2. Art Cross / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Paoli)
3. Sam Hanks / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Ed Walsh)
    Duane Carter / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Ed Walsh)
4. Fred Agabashian / Kurtis 500B-Offenhauser S4 (Grancor-Elgin Piston Pin)
    Paul Russo / Kurtis 500B-Offenhauser S4 (Grancor-Elgin Piston Pin)
5. Jack McGrath / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Jack Hinkle)
6. Jimmy Daywalt / Kurtis 3000-Offenhauser S4 (Chapman Root)
pp Bill Vukovich fl Bill Vukovich
Bei extremer Hitze mußten sich die Fahrer ständig abwechseln. Carl Scarborough starb sogar später an den Folgen eines Hitzeschlags! Vukovich startete aus der Pole und führte 195 von 200 Runden. Einmalig! Kurtis und Offy dominierten total.

26. Zandvoort 07.06.1953
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Felice Bonetto / Maserati A6GCM/53 S6 F2
    José-Froilán Gonzales / Maserati A6GCM/53 S6 F2
4. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
5. Toulo deGraffenried / Maserati A6GCM/53 S6 F2 (privat)
6. Maurice Trintignant / Gordini 16 S6 F2
pp Juan-Mañuel Fangio fl José-Froilán Gonzales
9. Ascari-Sieg in Folge, diesmal nicht so brillant wie immer. Gonzales ging ab wie der Blitz, leider kostete ihm ein dummes Mißgeschick den möglichen Erfolg: das Gaspedal brach! Jetzt führte Fangio bis sein Maserati Motorschaden hatte, dann war Ascari wieder vorn. Fangio, in Claes’ Wagen umgestiegen, hatte in der vorletzten Runde bei Stavelot einen gewaltigen Abflug. Auch Hawthorn war sehr schnell, bis die Benzinpumpe streikte und er Tempo drosseln mußte.

28. Reims-Gueux 05.07.1953
1. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
2. Juan-Mañuel Fangio / Maserati A6GCM/53 S6 F2
3. José-Froilán Gonzales / Maserati A6GCM/53 S6 F2
4. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
5. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
6. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
pp Alberto Ascari fl Juan-Mañuel Fangio
Tolles Rennen - der erste GP mit Fotofinish! Gonzales haute mit halbvollem Tank gewaltig ab. Beim Nachfüllen in der 29. Runde fiel er weit zurück, kämpfte sich wieder vorn, doch um die Spitze zu nehmen reichte es nicht mehr ganz. Um die kämpften Fangio und Hawthorn, der in der Form seines Lebens fuhr und den Maestro, der am Schluß fast von Gonzales eingeholt worden wäre, tatsächlich um Haaresbreite schlug, nach einem 30 Runden dauernden Kampf mit ständigen Führungswechseln. Die ersten 5 lagen kaum 8 Sekunden auseinander. So eine knappe Entscheidung hatte es bislang noch nicht gegeben. Moss weigerte sich den Cooper-Bristol zu fahren, nachdem die Kupplung förmlich unter seinen Füßen explodiert war.

29. Silverstone 18.07.1953
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Juan-Mañuel Fangio / Maserati A6GCM/53 S6 F2
3. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
4. José-Froilán Gonzales / Maserati A6GCM/53 S6 F2
5. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
6. Felice Bonetto / Maserati A6GCM/53 S6 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari & José-Froilán Gonzales
Bei wechselhaftem Wetter war Ascari diesmal wieder zu schnell. So leicht wie Ferrari Alfa Romeo ’51 überrumpelt hatte, schaffte es Maserati mit Ferrari nicht. Hawthorns Vorstellung war alles andere als brillant, er drehte sich gleich zu Beginn, als er das Tempo der Spitze mitgehen wollte. Tony Rolt und Jimmy Stewart (Jackies Bruder) hielten die britische Fahne bis zum Ausfall hoch.

30. Nürburgring-Nordschleife 02.08.1953
1. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
2. Juan-Mañuel Fangio / Maserati A6GCM/53 S6 F2
3. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
4. Felice Bonetto / Maserati A6GCM/53 S6 F2
5. Toulo deGraffenried / Maserati A6GCM/53 S6 F2 (privat)
6. Stirling Moss / Cooper T24-Alta S4 F2
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Und wieder ein Klasserennen. Es gehörte einem Mann, der es leider nicht gewinnen sollte, aber Ascaris Vorstellung war so ziemlich das Beste, was man bis dato gesehen hatte: Pro Runde nahm er seinen Teamkollegen 10 Sekunden ab, bis er an der Antoniusbuche bei Tempo 250 ein Rad verlor. Mit meisterlicher Fahrkunst gelang es ihm, den wild schlingernden Wagen auf der Bahn zu halten und mit 3 Rädern zur Box zurückzusteuern. Dort stieg er in Villoresis Auto um, kämpfte sich an die Führenden heran, bloß sein Fahrzeug machte dieses Tempo nicht mit und fiel endgültig aus. Farina gewann dann klar. Moss im ’11-Tage-Cooper’ schnell: man sah, daß aus ihm mal was werden würde. Größtes Starterfeld (34) aller Zeiten (durch mehr als ein Duzend privater Meldungen).

31. Bremgarten 23.08.1953
1. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
3. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
4. Juan-Mañuel Fangio / Maserati A6GCM/53 S6 F2
    Felice Bonetto / Maserati A6GCM/53 S6 F2
5. Herrmann Lang / Maserati A6GCM/53 S6 F2
6. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
pp Juan-Mañuel Fangio fl Alberto Ascari
Die Privatfahrer Jacques Swaters und Louis Rosier crashten ziemlich heftig in Runde 1. Ascari lag bis zur 40. vorne, als er mit Motorproblemen an die Box kam, die glücklicherweise schnell behoben werden konnten. Da der Führende Fangio kurz darauf ausfiel, lagen nur noch seine Teamkollegen Farina und Hawthorn vor ihm. Nach der Stallorder sollten die Plätze so gehalten werden. Ascari fuhr wie ein Besessener und überholte die beiden Ahnungslosen. Gerechtigkeitsfanatiker Farina war hinterher stinksauer und vom alten Ferrari kaum zu beruhigen.

32. Monza 13.09.1953
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati A6GCM/53 S6 F2
2. Nino Farina / Ferrari 500 S4 F2
(3. Alberto Ascari / Ferrari 500 S4 F2 aufgrund eines Unfalls keine WM-Punkte)
4. Gigi Villoresi / Ferrari 500 S4 F2
5. Mike Hawthorn / Ferrari 500 S4 F2
6. Maurice Trintignant / Gordini 16 S6 F2
pp Alberto Ascari fl Juan-Mañuel Fangio
Schöner Kampf zwischen Ascari und Farina, sowie Fangio und Marimón, dessen Ölkühler leckte. Nach einem Boxenstop reihte er sich mit Runden-Rückstand genau wieder in dieselbe Gruppe ein. Im letzten Umlauf beging Ascari in der Curva Grande (heute bekannt unter dem Namen Parabolica) einen seiner seltenen Fehler und drehte sich. Marimón konnte nicht mehr ausweichen und krachte in sein Fahrzeug. Fangio und Farina kamen gerade noch an den Wracks vorbei, und der Argentinier war letztlich der glückliche Gewinner. Moss fuhr im Nitro-befeuerten Cooper fast so schnell wie die Italiener; sehr aufregend anzusehen, aber absolut reifenmordend und mit verheerendem Spritkonsum. Die Briten brachte erstmals Scheibenbremsen in einem GP-Rennen.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Montag, 18. August 2003, insgesamt 5-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 05. August 2003

Beiträge: 8060
1954

33. Buenos Aires 17.01.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Nino Farina / Ferrari 625 S4
3. José-Froilán Gonzales / Ferrari 625 S4
4. Maurice Trintignant / Ferrari 625 S4 (Rosier)
5. Élie Bayol / Gordini 16 S6
6. Harry Schell / Maserati A6SSG/250F S6 (Privat)
pp Nino Farina fl José-Froilán Gonzales
Die 2,5-Liter-Formel trat in Kraft. Fangio fuhr den neuen Maserati 250F, da ein Mercedes-Team erst in Frankreich eingreifen wollte. Er gewann, weil er im immer wieder einsetzenden Regen einfach schneller war als die Ferrari, von denen jeder einzelne mal geführt hatte. Ihren größten Fehler machte Teammanager Ugolini: dieser hatte bei Fangios Reifenwechsel nämlich bemerkt, daß mehr als die 3 im Reglement vorgesehenen Mechaniker an seinem Wagen schraubten und einen Protest eingelegt. Der ging im Heimatland des Argentiniers natürlich nie und nimmer durch und nun mußte die Ferrari-Crew zähneknirschend mitansehen wie Fangio das Rennen gewann, da Ugolini sie von der Jagd zurückgepfiffen hatte, in dem Irrglauben, er werde disqualifiziert. Behra und Hawthorn hingegen wurden tatsächlich disqualifiziert, wegen Anschiebens am Start. Bayol konnte den Rest der Maserati-Meute erstaunlicherweise in Schach halten.

34. Indianapolis 31.05.1954
1. Bill Vukovich / Kurtis 500A-Offenhauser S4 (Howard Keck)
2. Jimmy Bryan / Kuzma-Offenhauser S4 (Dean Van Lines)
3. Jack McGrath / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Jack B. Hinkle)
4. Troy Ruttman / Kurtis 500A-Offenhauser S4 (Casaroll)
    Duane Carter / Kurtis 500A-Offenhauser S4 (Casaroll)
5. Mike Nazaruk / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Lee Elkins)
6. Fred Agabashian / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Sperling)
pp Jack McGrath fl Jack McGrath
Wegen technischer Probleme im Training stand Vukovich diesmal nur in Startreihe 7. Er arbeitete sich kontinuierlich vor, übernahm zur Halbzeit die Führung und gewann locker und leicht zum 2. mal in Folge in Howard Kecks grauem Kurtis. Es war das Indy mit der höchsten Zielankunftsrate, das ganze Feld fuhr Offy-Motoren und der von Ed Walsh eingesetzte Bardahl-Special stellte einen merkwürdigen Rekord auf: Nicht weniger als 5 Piloten lösten sich an seinem Lenkrad ab!

35. Spa-Francorchamps 20.06.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Maurice Trintignant / Ferrari 625 S4
3. Stirling Moss / Maserati A6SSG/250F S6 (Privat)
4. Mike Hawthorn / Ferrari 625 S4
    José-Froilán Gonzales / Ferrari 625 S4
5. André Pilette / Gordini 16 S6
6. ’B. Bira’ / Maserati 250F S6 (Privat)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Der Mieres-Maserati fackelte in der ersten Runde ab, der Pilot kam allerdings mit leichten Verbrennungen davon. Fangio und Farina duellierten sich, bis letzterer im 14. Umlauf mit Motorschaden liegenblieb. Trotzdem hatte Fangio dann Glück, denn ein Teil der Frontaufhängung brach, so daß der Wagen den Boden berührte und Trintignant gegen Ende noch einmal gefährlich aufschließen konnte. Toulo deGraffenried drehte einige Runden im Zuge der Filmaufnahmen zu Henry Hathaways ’The Racers’ mit Kirk Douglas in der Hauptrolle.

36. Reims-Gueux 04.07.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 ’SL’ S8
2. Karl Kling / Mercedes-Benz W196 ’SL’ S8
3. Robert Manzon / Ferrari 625 S4 (Rosier)
4. ’B. Bira’ / Maserati 250F S6 (Privat)
5. Gigi Villoresi / Maserati 250F S6
6. Jean Behra / Gordini 16 S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Hans Herrmann
Farina fiel nach einem Testunfall für den Rest der Saison aus. Mercedes kam, sah und siegte mit Fangio knapp vor Kling und weit vor dem Rest, übrigens am selben Tag als Deutschland Fußballweltmeister wurde. Herrmann war 3., als er in der 16. Runde schlapp machte. Manzon rettete die Ferrari-Ehre, nachdem alle Werkswagen ausgefallen waren. Behra rammte Trintignant und mußte eine Stop einlegen um seinen Wagen untersuchen zu lassen. Sein Gordini-Team konnte am Training nicht teilnehmen, die Finanzen wurden immer knapper.

37. Silverstone 17.07.1954
1. José-Froilán Gonzales / Ferrari 625/555 S4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 625/555 S4
3. Onofré Marimón / Maserati 250F S6
4. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 ’SL’ S8
5. Maurice Trintignant / Ferrari 625/555 S4
6. Roberto Mieres / Maserati A6SSG/250F S6 (Privat)
pp Juan-Mañuel Fangio
fl Alberto Ascari, Jean Behra, Juan-Mañuel Fangio, José-Froilán Gonzales, Mike Hawthorn, Onofré Marimón & Stirling Moss
Bei regnerischem Wetter hatten die Mercedes keine Chance gegen den präzise fahrenden Gonzales. Fangio verließ die Piste mehrmals, wurde mit total lädiertem Wagen nur 4. Moss hielt lange Platz 2 bis zum Getriebeschaden. Vanwall erschien zum ersten Mal auf der GP-Bühne mit einem Auto, das alles andere als standhaft war. ’Englische Schlamperei’ bei der Zeitnahme, die offenbar so ungenau war, daß 7 Mann die schnellste Runde gutgeschrieben wurde und folglich erst gar nicht mit einem Punkt belohnt wurde. 16 Engländer am Start (mehr als die Hälfte). Ebenfalls Rekord!. Und noch ein weiterer Rekord: Maserati so schlecht organisiert, daß man am Training nicht teilnehmen konnte und alle Werkswagen von hinten starten mußten. Das hielt ihren Top-Fahrer Marimón gleichwohl nicht davon ab, in der 1. Runde 22(!) Fahrzeuge zu überholen.

38. Nürburgring-Nordschleife 01.08.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 625/735/555 S4
    Mike Hawthorn / Ferrari 625/735/555 S4
3. Maurice Trintignant / Ferrari 625 S4
4. Karl Kling / Mercedes-Benz W196 S8
5. Sergio Mantovani / Maserati 250F S6
6. Piero Taruffi / Ferrari 625 S4
pp Juan-Mañuel Fangio fl Karl Kling
Mit 33/4 Stunden der längste GP. Nach der Silverstone-Pleite baute Mercedes den Streamliner zum Monoposto um. Fangio und Kling stritten hart um die Führung, der Deutsche verließ die Piste und mußte zur Reparatur an die Box, was ihm Riesentrouble mit Rennleiter Neubauer einbrachte. ‘Altmeister’ Lang (soviel Nostalgie passte eigentlich gar nicht zu Mercedes) lag bis zum Dreher in Runde 10 auf einem schönen 2. Platz. Gonzales fuhr nur zaghaft und übergab im 16. Umlauf an Kollege Hawthorn, nachdem am 2. Trainingstag sein Freund, der Maserati-Pilot Marimón, tödlich gestürzt war. Teamkollege Villoresi zog deshalb seine Meldung ganz zurück, Mantovani übrigens nicht: verschiedene Berufsauffassungen.

39. Bremgarten 22.08.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 625/735/555 S4
3. Hans Herrmann / Mercedes-Benz W196 S8
4. Roberto Mieres / Maserati 250F S6
5. Sergio Mantovani / Maserati 250F S6
6. Ken Wharton / Maserati 250F S6 (Owen)
pp José-Froilán Gonzales fl Juan-Mañuel Fangio
Der letzte GP in der Schweiz sah einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg von Fangio. Nur Moss konnte anfangs mithalten, aber sein Maserati, erstmals ein Werksfahrzeug, ging wie üblich fest. Damit festigte er seinen Ruf als materialmordenden Fahrer. Ken Wharton bewegte den wegweisenden Owen-Maserati (der BRM-Eigenbau ließ noch auf sich warten) recht schnell. Gordini wirklich in Nöten, nach 18 Runden waren alle 3 weg.

40. Monza 05.09.1954
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 ’SL’ S8
2. Mike Hawthorn / Ferrari 625/555 S4
3. Umberto Maglioli / Ferrari 625 S4
    José-Froilán Gonzales / Ferrari 625 S4
4. Hans Herrmann / Mercedes-Benz W196 S8
5. Maurice Trintignant / Ferrari 625/555 S4
6. Freddie Wacker / Gordini 16 S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl José-Froilán Gonzales
Schöner WM-Lauf mit vielen Wechseln an der Spitze. Kling führte 3 1/2 Runden, Fangio 2, dann Ascari, der mal wieder für Ferrari unterwegs war, bis ein Ventil brach. Nun war Moss am Drücker und ging der Konkurrenz leicht davon, bis ihn sein fast schon übliches Pech einholte und der Benzintank leckte. So erbte Fangio einen billigen Sieg. Auch Villoresi fuhr wieder einmal ein beherztes Rennen. Müde Maserati.

41. Pedrables 24.10.1954
1. Mike Hawthorn / Ferrari 553/555 S4
2. Luigi Musso / Maserati 250F S6
3. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
4. Roberto Mieres / Maserati 250F S6
5. Karl Kling / Mercedes-Benz W196 S8
6. Francisco Godia / Maserati 250F S6
pp Alberto Ascari fl Alberto Ascari
Und noch ein schönes Rennen, leider bedeutungslos. Schells privater Maserati (mit halbvollen Tanks) und Ascari (erstmals im Lancia), duellierten sich, bis Ascaris Kupplung kaputtging. Anschließend rang Trintignant mit dem US-Franzosen, aber nach 14. Runden mit ständigen Führungswechseln drehte sich zuerst Schell, dann ging Trintignants Ferrari-Motor ein. So gewann Hawthorn im ungeliebten Squalo-Ferrari vor Musso, der Fangio, der mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen hatte, gegen Ende klar distanzierte.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Sonntag, 10. August 2003, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 05. August 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
@Alfalfa,
hab den Thread erst jetzt entdeckt, man dankt :D)

Ich werde die Einträge dann in ein paar Wochen in unsere Rubrik Yesterday einbauen, aber vorab noch ein paar Reportagen von der Solitude zu Papier bringen.....

Jeder Leser bitte einen Rechtschreibfehler herausheben :lol:

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 8060
1955

42. Buenos Aires 16.01.1955
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 625/555 S4
    Maurice Trintignant / Ferrari 625/555 S4
    Nino Farina / Ferrari 625/555 S4
3. Nino Farina / Ferrari 625/555 S4
    Umberto Maglioli / Ferrari 625/555 S4
    Maurice Trintignant / Ferrari 625/555 S4
4. Hans Herrmann / Mercedes-Benz W196 S8
    Karl Kling / Mercedes-Benz W196 S8
    Stirling Moss / Mercedes-Benz W196 S8
5. Roberto Mieres / Maserati 250F S6
6. Harry Schell / Maserati 250F S6
    Jean Behra / Maserati 250F S6
pp José-Froilán Gonzales fl Juan Mañuel Fangio
Riesenaufgebot an Werks-Maserati. Das Training deutete auf eine spannende Saison hin, denn mit Gonzales (Ferrari), Fangio (Mercedes), Ascari (Lancia) und Behra (Maserati) in knapp 1/2 Sekunde standen 4 Fabrikate in der ersten Startreihe. Am Renntag war es derart heiß, daß sich die Piloten während des 3-stündigen Rennens ständig abwechselten, um nicht zu kollabieren (Castellotti traf z.B. der Hitzeschlag). Ascari führte bis zur 21. Runde, ehe er sich drehte. Fangio, der neben Mieres als einziger solo durchfuhr, war danach ungefährdet, auch nicht, als der ausgeruhte Gonzales am Ende noch mal Gas gab. Moss, in Mercedes-Diensten, geschah Sonderliches: als er sich erschöpft nach einem Fahrerwechsel niederlegte, wurde er von übereifrigen Sanitätern abtransportiert, die ihn ernstlich krank gesehen hatten. Zum Glück konnte er den Irrtum aufklären und das Rennen in einem anderen Wagen beenden.

43. Monte Carlo 22.05.1955
1. Maurice Trintignant / Ferrari 625/555 S4
2. Eugenio Castellotti / Lancia D50 V8
3. Jean Behra / Maserati 250F S6
    Cesare Perdisa / Maserati 250F S6
4. Nino Farina / Ferrari 625/555 S4
5. Gigi Villoresi / Lancia D50 V8
6. Louis Chiron / Lancia D50 V8
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Lancia bereitete die Großoffensive vor, hatte man doch nicht weniger als 4 Wagen (für Ascari, Castellotti, Villoresi und dem 55-jährigen Chiron) vorbereitet. Anfangs kämpften sie denn auch mit Fangio und Moss, bis sich beide mehr und mehr absetzten und nur Behra ihnen folgen konnte. Dann begann die Ausfallorgie: Behra platze ein Reifen, Fangio erlitt Getriebeschaden, Moss’ Mercedes-Motor ging hoch, Mieres hatte einen Schaden an der Hinterachse. Plötzlich sah sich Ascari in der 81. Runde in Front, als er in die Schikane falsch nahm und ins Hafenbecken flog! Wie durch ein Wunder entkam er fast unverletzt und schwamm an Land. Das Rest ist schnell erzählt: Trintignant staubte ab. Ein Trainingsunfall beendete die Mercedes-Karriere von Hans Herrmann. So kam André Simon zu einem unerwarteten Einsatz bei den Silberpfeilen. Mit Rosier erstauntlichweise nur ein Privatier am Start: zu dieser Zeit eher ungewöhnlich.

44. Indianapolis 30.05.1955
1. Bob Sweikert / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (John Zink)
2. Tony Bettenhausen / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (H.A. Chapman)
    Paul Russo / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (H.A. Chapman)
3. Jim Davies / Kurtis 500B-Offenhauser S4 (Pat Clancy)
4. Johnny Thomson / Kuzma-Offenhauser S4 (Peter Schmidt)
5. Walt Faulkner / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Merz Engineering)
    Bob Homeier / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Merz Engineering)
6. Andy Linden / Kurtis 4000-Offenhauser S4 (Joseph Massaglia)
pp Jerry Hoyt fl Bill Vukovich
Wieder ausschließlich Offys am Start. Vukovich dominierte das Rennen im 4. Jahr in Folge, bis er in der 57. Runde auf tragische Weise tödlich verunglückte. Er wurde in den Massenunfall verwickelt, denn Rodger Ward ausgelöst hatte, als er in die Mauer krachte und auf die Strecke zurückgeschleudert wurde. Danach kämpften Cross und Freeland um die Spitze, bis ihre Wagen mit mechanischen Defekten liegenblieben.

45. Spa-Francorchamps 05.06.1955
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
2. Stirling Moss / Mercedes-Benz W196 S8
3. Nino Farina / Ferrari 555 S4
4. Paul Frère / Ferrari 555 S4
5. Roberto Mieres / Maserati 250F S6
    Jean Behra / Maserati 250F S6
6. Maurice Trintignant / Ferrari 555 S4
pp Eugenio Castellotti fl Juan-Mañuel Fangio
Nach dem rätselhaften Tod von Ascari, war das mit argen Finanzproblemen kämpfende Lancia-Team, auf Castellottis Drängen (fuhr fantastische Bestzeit), mit nur einem Wagen vertreten. Es war ihr letzter Auftritt, ehe sie ihre Rennabteilung an Ferrari abtraten. Im Rennen waren die Mercedes eindeutig schneller. Behra hatte in La Source einen gewaltigen Abgang. Der furchtlose Franzose übernahm dann tatsächlich nochmal Mieres’ Auto, schien jedoch so sehr mitgenommen, daß er Lokalheld Frère nicht einholen konnte. Erster Auftritt des neuen Vanwall VW1. Gordini abwesend.

46. Zandvoort 19.06.1955
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
2. Stirling Moss / Mercedes-Benz W196 S8
3. Luigi Musso / Maserati 250F S6
4. Roberto Mieres / Maserati 250F S6
5. Eugenio Castellotti / Ferrari 555 S4
6. Jean Behra / Maserati 250F S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Roberto Mieres
Nach der Le Mans-Katastrophe wurden viele Läufe abgesagt. Der eine Woche danach geplante GP von Holland fand allerdings plangemäß statt. Es war eh das gleiche Lied wie in Spa, nur diesmal war es noch knapper zwischen Fangio und Moss, die dadurch unter den Namen ‘Der Zug’ bekannt wurden. Das einzig erwähnenswerte an diesem langweiligen Rennen war Mussos starke Fahrt, der trotz eines Drehers als einziger die Pace der Mercedes einigermaßen halten konnte.

47. Aintree 16.07.1955
1. Stirling Moss / Mercedes-Benz W196 S8
2. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 S8
3. Karl Kling / Mercedes-Benz W196 S8
4. Piero Taruffi / Mercedes-Benz W196 S8
5. Luigi Musso / Maserati 250F S6
6. Mike Hawthorn / Ferrari 625/555 S4
    Eugenio Castellotti / Ferrari 625/555 S4
pp Stirling Moss fl Stirling Moss
Auf der erstmals befahrenen Piste, recht pittoresk zwischen Pferderennbahn und Atommeiler gelegen, demontierte Mercedes, durch Silberfuchs Taruffi verstärkt, die Konkurrenz. Diesmal gewann Moss, nur Behra konnte bis zum Ölpumpenschaden das Quartett sprengen. Ferraris 555er enttäuschte dermaßen, daß man wieder mit dem letztjährigen Modell antrat. Die Zukunft stand am Ende des Feldes in Gestalt von Brabhams Cooper mit Heckmotor. Hawthorn gab wegen Übelkeit auf, nachdem er die Nacht vor dem Rennen durchzecht hatte. Das waren Zeiten!

48. Monza (Steilpiste) 01.09.1955
1. Juan-Mañuel Fangio / Mercedes-Benz W196 ’SL’ S8
2. Piero Taruffi / Mercedes-Benz W196 S8
3. Eugenio Castellotti / Ferrari 555 S4
4. Jean Behra / Maserati 250F ’SL’ S6
5. Carlos Menditeguy / Maserati 250F S6
6. Umberto Maglioli / Ferrari 555 S4
pp Juan-Mañuel Fangio fl Stirling Moss
Viel Neues zum Abschluß. Erstmals wurde das holprige Hochgeschwindigkeitsoval befahren, Ferrari entschloß sich künftig mit Lancias D50 anzutreten, auch wenn sie hier noch nicht eingesetzt werden konnten, weil keine geeigneten Reifen verfügbar waren, und Amédée Gordinis letzte F1-Konstruktion debütierte. Maserati versuchte es mit einem Streamliner, mit dem Behra allerdings keine Bäume ausriß. An der Spitze alles beim alten: Fangio und Taruffi (ohne Stromlinienverkleidung erstaunlich stark) schlugen die Konkurrenz erbarmungslos. Castellotti, bereits in Ferrari-Diensten, erreichte einen schönen 3. Platz. Mercedes hatte alles erreicht und zog sich bis heute vom Formel-Sport zurück.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Mittwoch, 13. August 2003, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag Donnerstag, 07. August 2003

Beiträge: 8060
1956

49. Buenos Aires 22.01.1956
1. Luigi Musso / Lancia Ferrari D50 V8
    Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
2. Jean Behra / Maserati 250F S6
3. Mike Hawthorn / Maserati 250F S6 (Owen)
4. Chico Landi / Maserati 250F S6
    Gerino Gerini / Maserati 250F S6
5. Olivier Gendebien / Ferrari 555-Lancia V8
6. Alberto Uria / Maserati A6SSG/250F S6 (privat)
    Oscar Gonzales / Maserati A6SSG/250F S6 (privat)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Ferrari setzte nur noch die modifizierten Lancia Vorjahreswagen ein und fuhr gut damit (abgesehen vom ständigen Ärger mit den belgischen Englebert-Reifen und der Tatsache, daß es den Leuten aus Maranello gelang, aus dem anfangs hervorragenden Lancia bis Ende ’57 eine ziemliche ‘Gurke’ zu basteln). Die ersten 42 Runden gehörten Lokalheld Menditeguy, der das Rennen seines Lebens fuhr. Eine gebrochene Halbwelle am Maserati brachte ihn um den verdienten Sieg. Dann war Moss vorne. Als auch sein Maserati von Fehlzündungen geplagt wurde, konnten Fangio (zu dem Zeitpunkt bereits in Mussos Wagen) und Behra passieren. Fangio hätte eigentlich wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert werden müssen, aber man befand sich schließlich im Heimatland des Altmeisters und ein Protest wäre, genau wie vor 2 Jahren, wohl sinnlos gewesen. Collins und Piotti kollidierten aufgrund eines Mißverständnisses.

50. Monte Carlo 13.05.1956
1. Stirling Moss / Maserati 250F S6
2. Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
    Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
3. Jean Behra / Maserati 250F S6
4. Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
    Eugenio Castellotti / Lancia Ferrari D50 V8
5. Nano daSilva Ramos / Gordini 16 S6
6. Robert Manzon / Gordini 16 S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Moss lieferte einen klaren Start-Ziel-Sieg ab. Fangio drehte sich bei der übereifrigen Jagd auf den Briten, und beim Versuch auf die Piste zurückzukommen, behinderte er Vanwall-Pilot Schell und Teamkollege Musso derart, daß sie kollidierten. Danach fuhr Fangio aggressiv wie nie, machte dabei nach mehreren Feind- und Wandberührungen aus seinem Wagen Kleinholz und mußte in den von Collins umsteigen. Dadurch war er der einzige Fahrer der F1-Geschichte, der es fertigbrachte sich in einem Rennen 2 mal zu plazieren!

51. Indianapolis 30.05.1956
1. Pat Flaherty / Watson-Offenhauser S4 (John Zink)
2. Sam Hanks / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Jones & Maley)
3. Don Freeland / Phillips-Offenhauser S4 (Bob Estes)
4. Johnnie Parsons / Kuzma-Offenhauser S4 (J.C. Agajanian)
5. Dick Rathmann / Kurtis 500C-Offenhauser S4 (Kalamazoo Sports)
6. Bob Sweikert / Kuzma-Offenhauser S4 (D.A. Lubricants)
pp Pat Flaherty fl Paul Russo
Wieder gewann ein John Zink-Wagen, diesmal Flaherty im asymetrischen Watson (was bald Mode wurde), der endlich die Vormachtstellung der Kurtis brechen konnte. Das Rennen war gekennzeichnet durch viele Crashs. Halbherziger Qualifikationsversuch von Altmeister Farina, wie auch im nächsten Jahr.

52. Spa-Francorchamps 03.06.1956
1. Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
2. Paul Frère / Lancia Ferrari D50 V8
3. Cesare Perdisa / Maserati 250F S6
    Stirling Moss / Maserati 250F S6
4. Harry Schell / Vanwall VW1 S4
5. Gigi Villoresi / Maserati 250F S6 (Centro Sud)
6. André Pilette / Lancia Ferrari D50 V8
pp Juan-Mañuel Fangio fl Stirling Moss
Musso fiel nach seinem Crash bei den 1000 km am Nürburgring für 3 Rennen aus. Wie üblich Regen. Moss führte. Als es abtrocknete ging Fangio vorbei. 5 Runden später erwischte es den Briten noch schlimmer. Beim Bergaufstück nach dem Ziel verlor er ein Rad. Er schlich an die Box und übernahm Perdisas Wagen, der allerdings schon zu weit zurücklag. Vorne war Fangio einsam vor Collins und Behra, als sein Getriebe versagte. Da auch Behra mit Problemen kämpfte, kam Ferrari mit Collins und Gastfahrer Frère (dem Motorsportjournalisten) zum Doppelsieg. Noch mehr Gesprächsstoff lieferte der enorme Topspeed den Schells Vanwall entwickelte und das mit ersten WM-Punkten für Mann und Team belohnt wurde.

53. Reims-Gueux 01.07.1956
1. Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
2. Eugenio Castellotti / Lancia Ferrari D50 V8
3. Jean Behra / Maserati 250F S6
4. Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
5. Cesare Perdisa / Maserati 250F S6
    Stirling Moss / Maserati 250F S6
6. Louis Rosier / Maserati 250F S6 (privat)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Einem Tag nach dem Tod von Ferraris Sohn Dino gewann Collins nach hartem Kampf mit Castellotti, den letztlich die Stallregie bremste. Lange mischte auch Fangio mit und Schell (im Vanwall von Hawthorn, der von der Rolle war, weil er die ganze Nacht am 12-Stunden-Rennen teilgenommen hatte) waren erneut sauschnell. Lotus-Chef Colin Chapman stand im Training mit einen davon auf dem fabelhaften 5. Startplatz, trat zum Rennen allerdings nicht an. Bugattis Comeback war peinlich. Hauskrach bei Ferrari, nachdem sich Fangio und Castellotti über die Vorbereitung der Autos beschwert und mit Streik gedroht hatten. Ferrari und Maserati probierten im Training Streamliner-Versionen aus, die im Rennen jedoch unbenutzt blieben.

54. Silverstone 14.07.1956
1. Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
2. Fon dePortago / Lancia Ferrari D50 V8
    Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
3. Jean Behra / Maserati 250F S6
4. Jack Fairman / Connaught B-Alta S4
5. Horace Gould / Maserati 250F S6 (privat)
6. Gigi Villoresi / Maserati 250F S6 (Piotti)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Stirling Moss
Der schon lange angekündigte BRM 25 erschienen und Hawthorn gab mit einer starken Vorstellung gleich einen Eindruck seiner Leistungsfähigkeit. Nach 15 Führungsrunden bremste ein Ölleck seine Fahrt. Auch Brooks’ BRM, anfangs 2., fiel aus, richtigergesagt brannte ab, allerdings ohne ernsthafte Folgen für seinen Piloten. Nun lag Moss vor Salvadori, aber sie fielen ebenso aus.

55. Nürburgring-Nordschleife 05.08.1956
1. Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
2. Stirling Moss / Maserati 250F S6
3. Jean Behra / Maserati 250F S6
(4. Bruce Halford / Maserati 250F S6 (privat) aufgrund von fremder Hilfe disqualifiziert)
5. Francisco Godia / Maserati 250F S6
6. Louis Rosier / Maserati 250F S6 (privat)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Sieg von Fangio mit gewaltigem Vorsprung in einem langweiligen Lauf, da Moss ihn wegen Getriebeproblemen kaum fordern konnte und kein einziges englisches Team am Start war. Starkes Rennen von Privatfahrer Halford, der für seine Mühe allerdings nicht belohnt wurde: obwohl 4. im Ziel, wurde er wegen Anschiebens durch Streckenposten nach einem Dreher nachträglich disqualifiziert, weil er auch noch sämtliche roten und schwarzen Flaggen ignoriert hatte.

56. Monza (Steilpiste) 02.09.1956
1. Stirling Moss / Maserati 250F S6
2. Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
    Juan-Mañuel Fangio / Lancia Ferrari D50 V8
3. Ron Flockhart / Connaught B-Alta S4
4. Francisco Godia / Maserati 250F S6
(5. Luigi Musso / Lancia Ferrari D50 V8 aufgrund eines Ausfalls keine WM-Punkte)
6. Jack Fairman / Connaught B-Alta S4
pp Juan-Mañuel Fangio fl Stirling Moss
Fangio sicherte sich seinen 4. Titel durch eine großzügige Geste von Collins, der den mit Materialschaden liegengebliebenem Argentinier kurz vor Ende seinen Wagen überließ, obwohl auch er noch vage Titelchancen hatte. Mit den Kampf um die Spitze hatten beide allerdings nichts am Hut, den machten Moss, Schell (dessen Maserati-Kraftübertragung in Runde 32 schlapp machte) und Musso (den in Führung liegend, kurz vor Ende der obligatorische Englebert-Plattfuß ereilte) unter sich aus. Moss kam übrigens mit der sprichwörtlichen Schiebung ins Ziel, nachdem ihm 5 Runden vor Schluß das Benzin ausgegangen war, wurde er von Maserati-Privatfahrer Piotti zu den Boxen geschoben, wo er nachtanken konnte. Die fällige Disqualifikation konnte er allerdings geschickt vermeiden. Tolle Fahrt von Flockhart. Gordinis letzter Auftritt. Das Debüt des Deutschen von Trips im Ferrari endete im Training mit einem heftigen Überschlag! Kleine Anmerkung am Rande: Der Unsinn der endlosen Fahrzeugwechselei (bei 7 GPs 18 Mal) sollte nie mehr derart exzessiv (und titelentscheidend) eingesetzt werden und ein Jahr später nicht mehr mit Punkten belohnt werden.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Mittwoch, 13. August 2003, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 10. August 2003

Beiträge: 8060
1957

57. Buenos Aires 13.01.1957
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Jean Behra / Maserati 250F S6
3. Carlos Menditeguy / Maserati 250F S6
4. Harry Schell / Maserati 250F S6 (Centro Sud)
5. José-Froilán Gonzales / Lancia Ferrari 801 V8
    Fon dePortago / Lancia Ferrari 801 V8
6. Cesare Perdisa / Lancia Ferrari D50 V8
    Peter Collins / Lancia Ferrari D50 V8
    Wolfgang Graf Berghe von Trips / Lancia Ferrari D50 V8
pp Stirling Moss fl Stirling Moss
Zum Auftakt waren nur je 7 Maserati und Ferrari am Start. Für Letztere war es eine einzige Katastrophe. Anfangs balgten zwar Collins und Castellotti zusammen mit Behra um die Spitze, aber zwischen den 25. und 35. Umlauf befiel Ferrari die totale Seuche, so daß Maserati triumphierte: Fangio vor Behra, Menditeguy und Schell. Schnellster Mann war der unglückliche Moss, an dessem Wagen während des chaotischen Starts der Gaszug riß: 9 Runden verbrachte er zwecks Reparatur an der Box, anschließend rundete er sich zweimal zurück.

58. Monte Carlo 19.05.1957
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Tony Brooks / Vanwall VW7 S4
3. Masten Gregory / Maserati 250F S6 (Centro Sud)
4. Stuart Lewis-Evans / Connaught B-Alta S4
5. Maurice Trintignant / Lancia Ferrari 801 V8
6. Jack Brabham / Cooper T43-Coventry Climax S4 1.96
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Nach dem Tode dePortagos und Castellottis, welche Enzo Ferrari schwer in die Kritik brachten, wurde sein Team durch Trintignant und von Trips verstärkt. Auch Behra fehlte Maserati nach seinem MM-Unfall und Moss hatte sich ganz von ihnen getrennt und fuhr jetzt Vanwall. Mit dem schoß er beim Start prompt in Front. Nach 4 Runden krachte er in die Leitplanken der Hafenschikane, seine Verfolger Collins und Hawthorn knallten in sein Wrack. Danach war Fangio ungefährdet. Starke Rennen von Brabham und von Trips. Beide fielen, an 3. Stelle liegend, kurz vor Schluß aus. Gregorys Debüt fiel mit einem 3. Platz glanzvoll aus, ebenso wie das des 5. Lewis-Evans. Viele Ausfälle.

59. Indianapolis 30.05.1957
1. Sam Hanks / Salih-Offenhauser S4
2. Jim Rathmann / Epperly-Offenhauser S4 (Lindsay Hopkins)
3. Jimmy Bryan / Kuzma-Offenhauser S4 (Dean Van Lines)
4. Paul Russo / Kurtis 500F-Novi V8
5. Andy Linden/ Kurtis 500G-Offenhauser S4 (Kalamazoo Sports)
6. Johnny Boyd / Kurtis 500G-Offenhauser S4 (Bignotti)
pp Pat O’Connor fl Jim Rathmann
Die USAC hatte den Hubraum auf 4,2 Liter reduziert, entsprechend langsamer waren die Zeiten. George Salih bereitete einen radikalen Roadster mit extrem niedrigem Schwerpunkt vor (erreicht durch die fast horizontale Lage der Offy-Maschine), mit dem es Hanks leicht fiel zu gewinnen. Unter Tränen zog sich der Sieger in der Victory Lane vom Rennsport zurück. Veteran Russo gab dem ewigen Außenseiter Novi mit dem 4. Platz die beste Plazierung eines solchen Wagens seit ’48.

60. Rouen-les-Essarts 07.07.1957
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Luigi Musso / Lancia Ferrari 801 V8
3. Peter Collins / Lancia Ferrari 801 V8
4. Mike Hawthorn / Lancia Ferrari 801 V8
5. Harry Schell / Maserati 250F S6
6. Jean Behra / Maserati 250F S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Luigi Musso
Nachdem die GPs von Belgien und Holland wegen übertriebener Startgeldforderungen der Italiener abgesagt werden mußten, ging es auf der erstmals befahrenen Piste von Rouen weiter. Den besseren Start erwischten zwar Behra und Musso, aber nach 4 Runden war Fangio vorne und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab und gewann souverän vor einer ganzen Meute von Ferraris. Vanwall war ohne die erkrankten Brooks und Moss nur die Hälfte wert. Behra bekam eine Strafrunde aufgebrummt, weil er die letzte Runde aufgrund eines Motorschadens in über 7 1/2 Minuten drehte und die Karre ölverschmiert ins Ziel schob; eine merkwürdige, lokale Regelung.

61. Aintree 20.07.1957
1. Tony Brooks / Vanwall VW4 S4
    Stirling Moss / Vanwall VW4 S4
2. Luigi Musso / Lancia Ferrari 801 V8
3. Mike Hawthorn / Lancia Ferrari 801 V8
4. Maurice Trintignant / Lancia Ferrari 801 V8
    Peter Collins / Lancia Ferrari 801 V8 (keine Punkte wegen zu wenig zurückgelegter Distanz)
5. Roy Salvadori / Cooper T43-Coventry Climax S4 1.96
6. Bob Gerard / Cooper T43-BG-Bristol S4 (privat)
pp Stirling Moss fl Stirling Moss
Nach 22 Runden fiel der in Front liegende Moss mit Fehlzündungen aus. Danach zog Behra dem Feld davon, bis zur 69. Runde; eine der ereignisreichsten der gesamten GP-Geschichte. Behras Kupplung explodierte, der nachfolgende Hawthorn fuhr über die Trümmer und schlitzte sich dabei die Reifen auf. Lewis-Evans konnte sich nur wenige Meter seiner Führungsrolle erfreuen, da sein Gaszug klemmte, und plötzlich war wieder Moss vorne, der nach seinem Ausfall in Brooks’ Wagen umgestiegen war, zu diesem Zeitpunkt an 9. Stelle gelegen. Der erste Sieg für Vanwall, der erste Sieg für England.

62. Nürburgring-Nordschleife 04.08.1957
1. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
2. Mike Hawthorn / Lancia Ferrari 801 V8
3. Peter Collins / Lancia Ferrari 801 V8
4. Luigi Musso / Lancia Ferrari 801 V8
5. Stirling Moss / Vanwall VW5 S4
6. Jean Behra / Maserati 250F S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Ein legendäres Rennen bie dem Ferrari eine weitere ‘Fangio-Packung’ verpasst bekam. Die Vanwalls waren auf dem buckligen Berg- und Tal-Kurs nicht konkurrenzfähig zu bekommen, BRM zog seine Meldung wegen Fahrermangel(!) zurück, so spielte sich das Duell also zwischen Fangio und Ferrari ab. Fangio rang anfangs hart mit Collins und Hawthorn, konnte sich aber schließlich absetzten, bis ihn ein verpatzter Reifenwechsel eine 3/4 Minute zurückwarf. Bei seiner fantastischen Jagd an die Spitze brach er wieder und wieder den Rundenrekord, unterbot die alte Marke um sage und schreibe 23 Sekunden. Einem dermaßen entfesselt fahrenden Altmeister konnten selbst die hart kämpfenden Ferrari-Piloten nicht vom Sieg abbringen; seinem größten, zugleich letzten. Erstmals fand gleichzeitig ein F2-Lauf teil, den Edgar Barth mit einem Porsche 550 gewann.

63. Pescara 18.08.1957
1. Stirling Moss / Vanwall VW5 S4
2. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
3. Harry Schell / Maserati 250F S6
4. Masten Gregory / Maserati 250F S6 (Centro Sud)
5. Stuart Lewis-Evans / Vanwall VW1 S4
6. Giorgio Scarlatti / Maserati 250F S6
pp Juan-Mañuel Fangio fl Stirling Moss
Auf dem anspruchsvollen, mit über 25 km längsten F1-Kurs aller Zeiten zeigte sich, daß Vanwall endgültig die Italiener ausgebremst hatte. Musso führte nur eine Runde, dann war Moss nicht mehr zu halten, gewann mit über 3 Minuten vor den Maseratis. Fangio wieder Weltmeister. Einmalig übrigens die Tatsache, daß wegen der extremen Hitze morgens um 9.30 Uhr gestartet wurde. Damals gab’s halt noch kein Fernsehen, das so etwas verhindert hätte.

64. Monza 08.09.1957
1. Stirling Moss / Vanwall VW5 S4
2. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6
3. Wolfgang Graf Berghe von Trips / Lancia Ferrari D50 V8
4. Masten Gregory / Maserati 250F S6 (Centro Sud)
5. Giorgio Scarlatti / Maserati 250F S6
    Harry Schell / Maserati 250F S6
6. Mike Hawthorn / Lancia Ferrari D50 V8
pp Stuart Lewis-Evans fl Tony Brooks
Vanwall schon wieder nicht zu schlagen. Anfangs lagen zwar Behra und Fangio kurz in Front, aber Behras ohrenbetäubender, nur in diesem Rennen eingesetzter Maserati V12 überhitzte und Fangio mußte sich dem enormen Tempo von Moss beugen. Ein Doppelsieg für Vanwall schien möglich, ehe Brooks mit Problemen weit zurückfiel.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Mittwoch, 13. August 2003, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 10. August 2003

Beiträge: 543
mächtig gewaltig!!!

Mein Kompliment! Da hast du dir wirklich Mühe gemacht. Ich werd´s auch wie versprochen durcharbeiten, nur im Moment komm ich den Dingen hier kaum hinterher. Also bitte nicht traurig sein, du wirst (leider) auf meine Anmerkungen dazu wohl noch ein Weilchen warten müssen. <schnüff>

Beitrag Montag, 11. August 2003
Tom Tom

Beiträge: 2713
@Alfalfa, Uechtel
1950 habe ich mir bereits genauer durchgelesen, ein wenig umgestaltet und 3 - 4 Rechtschreibfehler verbessert. Werde in den nächsten Tagen das erste Jahr mal unter "F1 - Geschichte" oder "GP - Storys" auf der Hauptseite veröffentlichen.
Gruß Tom

Beitrag Montag, 11. August 2003

Beiträge: 8060
Ja, ich bessere auch ständig daran herum (wie die schon gemerkt hast)...

Beitrag Montag, 11. August 2003
CMR CMR

Beiträge: 4496
Kann man vielleicht für jedes Jahrzehnt einen neuen Thread aufmachen? Weil dauert mit Scrollrad ewig bis man unten ankommt. Nach wievielen Beiträgen kommt denn überhaupt eine neue Seite?

Beitrag Mittwoch, 13. August 2003

Beiträge: 8060
1958

65. Buenos Aires 19.01.1958
1. Stirling Moss / Cooper T43-Coventry Climax S4 1.96 (Walker)
2. Luigi Musso / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
4. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6 (Sud Americana)
5. Jean Behra / Maserati 250F S6 (Kavanagh)
6. Harry Schell / Maserati 250F S6 (Bonnier)
pp Juan-Mañuel Fangio fl Juan-Mañuel Fangio
Einige interessante Regeländerungen: Die GP-Distanzen wurden auf das heute übliche Maß von ca. 300 km zurückgestutzt und die Verwendung von handelsüblichem Sprit wurde Vorschrift. Die bis dahin verwendeten, oft extrem giftigen Mixturen kamen erst in den 80er wieder in Mode. Trotz des kleinsten Starterfeldes aller Zeiten (10) ein unterhaltsames Rennen. Anfangs führte Behra, bis der Motor überhitzte, dann Hawthorn, bis der Öldruck Probleme machte, dann Fangio bis zum Reifenwechsel. Plötzlich lag Moss im 1,9-l-Cooper des Whisky-Königs Rob Walker vorne, der die Konkurrenz bluffte, da er nonstop durchfuhr. Nur gegen Ende schlossen die Ferraris noch etwas auf. Das Mittelmotorkonzept verbuchte den ersten Erfolg, die Weichen für die Zukunft waren gestellt.

66. Monte Carlo 18.05.1958
1. Maurice Trintignant / Cooper T43-Coventry Climax S4 2.0 (Walker)
2. Luigi Musso / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Peter Collins / Ferrari 246 Dino V6 2.4
4. Jack Brabham / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
(5. Wolfgang Graf Berghe von Trips / Ferrari 156/246 Dino V6 2.4 aufgrund eines Ausfalls keine WM-Punkte)
6. Harry Schell / BRM P25 S4
pp Tony Brooks fl Mike Hawthorn
Gleicher Rennverlauf wie in Argentinien mit fast denselben Ausgang. Behras Tempo zu Beginn war niemand gewachsen, bis die Bremsen des endlich voll konkurrenzfähigen BRM versagten. Dann führten abwechselnd Hawthorn und Moss. Ein Benzinpumpen- und ein Motorschaden erzwangen jeweils ihren Ausfall. So war schon wieder ein Walker-Cooper vorne und wieder konnten ihn der unglückliche Musso nicht mehr einholen. Lotus debütierte wenig aufschlußreich. Viele Maserati im Rennen, obwohl es offiziell eigentlich gar keine mehr gab. Kurioses passierte während der Trainingstage: der heute allmächtige Bernie Ecclestone versuchte sich am Steuer eines Connaught. Vergeblich! Daraufhin lieh er Les Leston seinen Helm, der es tatsächlich schaffte sich zu qualifizieren, bis der Schwindel aufflog. Toll trieb’s auch der 58-jährige(!) Louis Chiron, der fürs Rennen gemeldet hatte, es klugerweise dann doch bleiben ließ.

67. Zandvoort 26.05.1958
1. Stirling Moss / Vanwall VW10 S4
2. Harry Schell / BRM P25 S4
3. Jean Behra / BRM P25 S4
4. Roy Salvadori / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
5. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
6. Cliff Allison / Lotus 12-Coventry Climax S4 2.2
pp Stuart Lewis-Evans fl Stirling Moss
Moss bügelte die Konkurrenz nieder. Auch Schell und Behra wieder gut in Form. Die Zeit der Italiener war endgültig passé: 1-2-3-4 für britische Fahrzeuge. Stürmisches Wetter.

68. Indianapolis 30.05.1958
1. Jimmy Bryan / Salih-Offenhauser S4
2. George Amick / Epperly-Offenhauser S4 (Norman Demler)
3. Johnny Boyd / Kurtis 500G-Offenhauser S4 (Bowes Seal Fast)
4. Tony Bettenhausen / Epperly-Offenhauser S4 (Jones & Maley)
5. Jim Rathmann / Epperly-Offenhauser S4 (Hopkins)
6. Jimmy Reece / Watson-Offenhauser S4 (John Zink)
pp Dick Rathmann fl Tony Bettenhausen
In Runde 1 kollidierten die Trainingsschnellsten Rathmann und Elisian und zogen Goldsmith, Sutton, Unser (J.), Bisch und O’Connor mit von der Bahn, letzterer wurde dabei tödlich verletzt. Das Rennen wurde neu gestartet. Sachs, Amick, Bettenhausen und Bryan kämpften die ganze Zeit um die Spitze, wobei Letzterer am Ende die Nase vorne hatte. Der amtierende F1-Weltmeister Fangio versuchte in seinem letzten aktiven Jahr vergeblich sich zu qualifizieren. Sein Feuer war offensichtlich erloschen.

69. Spa-Francorchamps 15.06.1958
1. Tony Brooks / Vanwall VW5 S4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Stuart Lewis-Evans / Vanwall VW4 S4
4. Cliff Allison / Lotus 12-Coventry Climax S4 2.2
5. Harry Schell / BRM P25 S4
6. Olivier Gendebien / Ferrari 156/246 Dino V6 2.4
pp Mike Hawthorn fl Mike Hawthorn
Brooks’ Sieg war nie gefährdet, da Collins, sein einziger ernsthafter Verfolger, durch den verzögerten Start mit Überhitzungsproblemen kämpfend, bald ausfiel. Trotzdem hätte das Rennen auch ganz anders enden können, denn in der letzten Kurve ging Brooks’ Getriebe kaputt, er rollte kraftlos übers Ziel. Damit nicht genug: dem 2. Hawthorn brach bei der Zieldurchfahrt ein Kolben, dem 3. Lewis-Evans die Aufhängung. Allison erfuhr erst später, wie nahe Lotus am Triumph vorbeigeschrammt war! Maria-Theresa deFillipis war die erste Frau, die einen F1-Lauf bestritt.

70. Reims-Gueux 06.07.1958
1. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
2. Stirling Moss / Vanwall VW10 S4
3. Wolfgang Graf Berghe von Trips / Ferrari 246 Dino V6 2.4
4. Juan-Mañuel Fangio / Maserati 250F S6 (privat/Temple Buell)
5. Peter Collins / Ferrari 246 Dino V6 2.4
6. Jack Brabham / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
pp Mike Hawthorn fl Mike Hawthorn
Obwohl Schell und Brooks am Start schneller waren, zeigte sich bald, daß auf dem Power-Kurs niemand Ferrari gewachsen war. Unglücklicherweise verunglückte Musso beim Versuch, Hawthorns Tempo mitzugehen, tödlich. Um den 2. Platz gabs ein hartes Duell zwischen Behra und Moss, bis die Benzinpumpe am BRM streikte. Fangios glanzloser Abschied mit dem Quasi-Werks-Piccolo-Maserati, dem Hawthorn die Schmach einer Überrundung ersparte.

71. Silverstone 19.07.1958
1. Peter Collins / Ferrari 246 Dino V6 2.4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Roy Salvadori / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
4. Stuart Lewis-Evans / Vanwall VW9 S4
5. Harry Schell / BRM P25 S4
6. Jack Brabham / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
pp Stirling Moss fl Mike Hawthorn
Klarer Start-Ziel-Sieg von Collins. Moss fiel mit Motorschaden aus, Hawthorn verlor Öl. Erstaunlicher 3. Platz von Salvadori und auch Lotus machte Fortschritte; im Training war man bereits vorne dabei.

72. Nürburgring-Nordschleife 03.08.1958
1. Tony Brooks / Vanwall VW5 S4
2. Roy Salvadori / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
3. Maurice Trintignant / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2 (Walker)
4. Wolfgang Graf Berghe von Trips / Ferrari 246 Dino V6 2.4
(5. Bruce McLaren / Cooper T45-Coventry Climax S4 F2)
(6. Edgar Barth / Porsche RSK f4 F2)
(7. Ian Burgess / Cooper T43-Coventry Climax S4 F2 (High Efficiency Motors))
(8. Tony Marsh / Cooper T45-Coventry Climax S4 F2 (privat))
(9. Phil Hill / Ferrari 156 Dino V6 F2)
5. Cliff Allison / Lotus 12-Coventry Climax S4 2.2 (aufgrund seiner Zielankunft hinter F2-Fahrzeugen keine WM-Punkte)
pp Mike Hawthorn fl Stirling Moss
Das dünne Starterfeld wurde durch die gleichzeitig ausgetragene F2 aufgepeppt. Das kurze Ferrari-Hoch fand ein brutales Ende. Collins führte zwar, doch von Brooks unter Druck gesetzt, verbremste er sich am Pflanzgarten, schoß von der Piste, knallte in den Wald und erlag später seinen schweren Kopfverletzungen. Nachdem Hawthorn und Moss ausgefallen waren, war Brooks ungefährdet. Das Tempo des winzigen Mittelmotor-Cooper von Salvadori beeindruckte. Die Zeit der Italiener schien nicht nur als Fahrzeughersteller zuende zu gehen: Erstmals war kein italienischer Fahrer am Start.

73. Oporto 24.08.1958
1. Stirling Moss / Vanwall VW10 S4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Stuart Lewis-Evans / Vanwall VW6 S4
4. Jean Behra / BRM P25 S4
5. Wolfgang Graf Berghe von Trips / Ferrari 246 Dino V6 2.4
6. Harry Schell / BRM P25 S4
pp Stirling Moss fl Mike Hawthorn
Der erstmals befahrene Stadtkurs spottete nach modernen Anforderungen jeder Beschreibung, denn es ging über Kopfsteinpflaster und Trambahnschienen. In diesem Rennen fiel auch die Entscheidung um die WM, obwohl es noch niemand bemerkte. Moss’ Sieg war unbedrängt. Hawthorn, der sich bei der Jagd auf seinen Landsmann drehte, wurde disqualifiziert, weil er beim Versuch auf die Piste zurückzukehren, in falscher Richtung gefahren war. Erst nachdem ausgerechnet Moss für ihn ausgesagt hatte, wurde er wieder ins Klassement genommen. Am Ende der Saison sollten genau diese Punkte den Ausschlag für Hawthorn und gegen Moss geben. Behra war bis kurz vor Schluß 2. bevor sein Motor Leistung verlor.

74. Monza 07.09.1958
1. Tony Brooks / Vanwall VW5 S4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Phil Hill / Ferrari 246 Dino V6 2.4
(4. Masten Gregory / Maserati 250F S6 (Temple Buell)
    Carroll Shelby / Maserati 250F S6 (Temple Buell)
    aufgrund eines nicht berechtigten Fahrerwechsels keine WM-Punkte)
5. Roy Salvadori / Cooper T45-Coventry Climax S4 2.2
6. Graham Hill / Lotus 16-Coventry Climax S4 2.2
pp Stirling Moss fl Phil Hill
Das Rennen mit der niedrigsten Ankunftsquote: nur 4 waren am Schluß noch in der Wertung. Hill (Phil., in seinem 2. Rennen für Ferrari!), Moss und Hawthorn kämpften um die Spitze. Moss fiel in der 30. Runde mit Getriebeschaden aus, Hill gegen Ende zurück. Brooks, der anfangs verhalten fuhr, machte am Schluß Druck, dem Hawthorn nichts entgegensetzen konnte. Auch Lewis-Evans und Behra mischten anfangs vorne mit. Klasserennen von Gregory, der disqualifiziert wurde, weil Shelby nicht auf seinem Auto gemeldet war. Das wurde zwar später wieder rückgängig gemacht, WM-Punkte gab’s trotzdem keine. Von Trips crashte hart und landete in einem Rosenbusch. Au weh!

75. Casablanca 19.10.1958
1. Stirling Moss / Vanwall VW5 S4
2. Mike Hawthorn / Ferrari 246 Dino V6 2.4
3. Phil Hill / Ferrari 246 Dino V6 2.4
4. Jo Bonnier / BRM P25 S4
5. Harry Schell / BRM P25 S4
6 Masten Gregory / Maserati 250F S6 (Temple Buell)
pp Mike Hawthorn fl Stirling Moss
Moss’ Start-Ziel-Sieg war nie gefährdet, aber Hawthorn reichte ein 2. Platz zum Titel. Er lag an 4. Stelle, als Brooks’ Vanwall kaputtging. Teamkollege Hill (P.) ließ den Engländer natürlich passieren. Die erstmals ausgetragene Konstrukteurs-WM ging allerdings klar an das Vanwall-Team. Leider endete das Jahr tragisch, denn Lewis-Evans’ Vanwall fing Feuer und der junge Nachwuchsfahrer wurde so schwer verletzt, daß er einige Tage später verstarb. Damit nicht genug: auch Titelträger Hawthorn, der seinen Rücktritt vom Rennsport erklärt hatte, kam Wochen später bei einem überflüssigen Verkehrsunfall ums Leben. Eine rabenschwarze Saison.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Mittwoch, 13. August 2003, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 13. August 2003

Beiträge: 543
ich hab gestern aben meine Anmerkungen zu 1950 zusammengestellt. Soll ich die hier öffentlich einstellen (bläht sehr auf und macht alles unübersichtlich) oder lieber alfalfa mailen (dann kann´s halt nur einer lesen). Oder besser noch einen neuen Thread aufmachen??? :roll:

Beitrag Mittwoch, 13. August 2003

Beiträge: 8060
Ich würd's hier reinschreiben. Tom kann sich dann ja rausziehen was er will. Die Redaktionsarbeit kann ihm leider keiner abnehmen... :?

Beitrag Mittwoch, 13. August 2003

Beiträge: 8060
CMR hat geschrieben:
Kann man vielleicht für jedes Jahrzehnt einen neuen Thread aufmachen? Weil dauert mit Scrollrad ewig bis man unten ankommt. Nach wievielen Beiträgen kommt denn überhaupt eine neue Seite?

Das F1-Forum hat Deinen Wunsch schon erhört....

Beitrag Mittwoch, 13. August 2003

Beiträge: 543
So, dann hier meine Ergänzungen zu 1950:

1. Silverstone 13.05.1950
Das Rennen wurde auch als "GP Europa" geführt und es war der erste besuch des Alfa Teams auf englischem Boden überhaupt. Parnell soll den Hasen tatsächlich erwischt haben und auch trotz der Tankstops war immer mindestens ein Alfa in Führung. Die Nennungen von Shawe-Taylor (ERA) und Rolt (Delage) waren zuvor nicht akzeptiert worden, weil man die Autos als zu altmodisch angesehen hat.

2. Monte Carlo 21.05.1950
Es gab einen ziemlich interessanten Modus zur Ermittlung der Startauftsellung: Für die vorderen beiden reihen wurden nur die Ergebnisse der ersten Trainingssitzung gewertet! Die Idee war, die Teams dazu zu bringen, rechtzeitig zu den rennen zu erscheinen. Besonders die Italiener waren in dieser Hinsicht ja berüchtigt und die Ferraris sind dann auch wirklich erst am zweiten Trainingstag erschienen.

Die Massenkarambolage wurde durch Farina ausgelöst und damit war praktisch das halbe Feld eliminiert. Rols Verletzung war ein gebrochener Arm. Der spannendste Zweikampf des Rennens war der von Villoresi und Ascari um Platz 2. Die Ferrari mußten zweimal tanken, während Fangio nur einmal stoppen mußte, deswgen war sein Sieg ungefährdet.

4. Bremgarten 04.06.1950
Villoresi ist mit einem "verlängerten" Ferrari erschienen, während Sommer im Formel 2-Auto unterwegs war. Obwohl die Talbot nicht tanken mußten, hatten sie keine Chance gegen die Alfas. Fangio schoß gleich am Start davon und weiter hinten hatten Martin und Rosier ein heißes Duell. Beim Stop von Bonetto ist das Drucksystem der Tankanlage explodiert und hat praktisch die ganze Box demoliert, trotzdem hat er es bis in sZiel geschafft. Nach dem Boxenstop war Farina in Front.

5. Spa-Francorchamps 18.06.1950
Hier erschien der nicht aufgeladene Ferrari zum ersten Mal. Fangio und Farina fuhren nein eigenes Rennen gegeneinander, in das auch Fagioli nicht eingreifen konnte. Sommer war nicht nur kurz in Front, sondern hat es auch auf der Strecke geschafft, den ferrari von Villoresi zu überholen. Gegen Ende hatte farina probleme mit der Kraftübertragung, konnte aber noch den vierten Platz ins Ziel retten, der am Ende den Ausschlag für die Titelvergabe war! Bei Ascaris fünfterm Platz muß man berücksichtigen, daß sein Motor einen ganzen Liter unter dem Limit gelegen hat. Und als Sommers Motor hochging hat er immer noch vor Fagioli gelegen und wußte, daß die Alfas noch einen weiteren Stop hätten machen müssen.

7. Monza 03.09.1950
Villoresi mußte nach seinem Unfall in Genua zusehen, das war der grund warum Serafini das Ferrari-Cockpit bekommen hat. Alfa hatte insgeamt fünf Autos im Rennen. In Italien war die Arbeiterbewegung relativ mächtig und die Alfa-Basis hat durchgesetzt, daß einer aus ihren reihen (Chef-Testfahrer Sanesi) einen Platz im Team bekommen hat. Mit einem Starplatz in der ersten reihe hat er sich dann auch gut verkauft. L.Plate hatte die alten 8-Zylinder Talbots gemeldet (24 Jahre alt!!!), von denen aber leider keiner am Start erschienen ist.

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 543
Und hier auch noch 1951:

1951

8. Bremgarten 27.05.1951
Nach einem Debakel beim Rennen in paris eine Woche zuvor (4 Ausfälle) zog Gordini die Nennungen zurück. Enttäuschend war auch das Nichterscheinen von BRM.
Aufgrund der letzten ferrari-Vorstellungen war Alfa Romeo besorgt. Um den nachteil des häufigen Tankstops etwas abzumildern, hatten die Alfettas jetzt Zusatztanks. Farinas Auto war sogar in der Lage, über die gesamte Distanz zu gehen.
Erster Auftritt eines deutschen Autos: Peter Hirt auf dem veritas Meteor Formel 2 (aber nicht vom Start weggekommen).
GP Debüt von Striling Moss auf dem Formel 2 HWM.
Villoresi führ in Runde 13 ins Gebüsch, weil er im Regen nichts mehr gesehen hat.
Taruffi fuhr sich durchs Feld vor und setzte sich gegen Farina in den letzten Runden noch durch, als der regen zunahm. Auch Chiron kämpfte sich nach einem Boxenstop wieder durchs Feld vor. Loveau wurde beim Unfall ziemlich verletzt (Beinbruch). Kurze Zeit später flog auch Whitehead raus.
Am Ende wäre Moss sogar siebter geworden, wenn er nicht wegen Spritmangel über die Linie hätte rollen müssen.


10. Spa-Francorchamps 17.06.1951
Nur 14 Starter waren eingeladen worden. Da Biras OSCA noch nicht fertig war, waren nur drei Marken am Start. Ferrari erschien mit Motoren mit Doppelzündung. Fangio bekam ein Auto mit de Dion Hinterachse und größerer Bereifung. Die ALfa Motoren drehten über 9000 Touren im Training.

Die Ferraris waren jetzt fast auf der selben Stufe wie die Alfas. Der beste Talbot war im Training bereits 10s langsamer als der letzte Alfa Romeo. Villoresi kam als bester vom Start, wurde aber auf der Masta Geraden von Farina überholt. Nach Stavelot war er aber wieder vorne, aber nach zwei Runden begann er zurückzufallen.

11. Reims-Gueux 01.07.1951
BRM wieder nichtb erschienen, aber dafür zum ersten Mal der Thin Wall am Start (Parnell).

Fangio übernahm am Start die Spitze wurde aber noch in der ersten Runde von Ascari überholt. Ascari 8 Runden in Führung, dann Boxentsop (Getriebeprobleme) und Fangio war wieder vorn. Aber nur eine Runde, dann gab´s fehlzündungen und Farina war in Front. Da blieb er auch nach dem Boxenstop, aber dann hatte er einen Reifenschaden, dadurch kam Ascari (in Gonzalez Auto) wieder nach vorne, mußte dann aber die Bremsen justieren lassen.

12. Silverstone 14.07.1951
Gonzalez war nach seiner beeindruckenden Vorstellung vom Frankreich GP jetzt festes Teammitglied bei Ferrari, nachdem er sich zu Saisonbeginn noch mit dem Zweisitzer-Talbot hatte herumschlagen müssen. Allerdings bekam er die etwas ältere Version des Ferrari. Trotzdem war er im Training schneller als alle anderen. Die BRM erschienen erst am renntag, wurden aber (oh Wunder!) doch von den veranstaltern zugelassen und hatten einen ziemlich niedrig eingestellten Drehzahlbegrenzer, deswegen kam die Leistung nicht voll zur Geltung, aber die Wagen hileten wenigstens.

In Runde 48 war Fangio nochmal kurz vorne, mußte aber eine Runde später Nachtanken. Wie üblich stand er in Silverstone mit den Tonnen für die Streckenbegrenzung auf ziemlichem Kriegsfuß. In Runde 57 kam Ascari mit Getriebeproblemen an die Box. Als Gonzalez zum Nachtanken kam, war das fast die gleiche Situation wie in Frankreich und Gonzalez wollte berits das Steuer an Ascari übergeben, der aber großzügigerweise ablehnte: Die Veranstalter hatten angekündigt, daß sie keine Fahrerwechsel zulassen würden...

So kam es, daß ein noch nahezu unbekannter Fahrer der erste war, der die Vormachstellung der Alfettas brechen konnte. Sicher eines der bemerkenswertesten Rennen der F1-Geschichte überhaupt.


13. Nürburgring-Nordschleife 29.07.1951
Schwarzer Tag für Alfa Romeo: Nur Fangio im Ziel und Gastfahrer Pietsch hatte einen spektakulären Abflug. Pietsch war im ersten Training noch auf dem Plate Maserati dabei, konnte sich dann aber im gerangel um das freie Alfa Cockpit durchsetzen. Ascari fuhr Gonzalez Siegerauto von Silverstone und war diesmal trotz eine späten reifenwechsels nicht zu schlagen, obwohl fangio noch einmal kurz in Front war.

Schwarzer Tag auch für die Veranstalter: Statt der erwarteten halben Million kamen "nur" 180000 Zuschauer...

14. Monza 16.09.1951
Die Alfas erschienen mit drie neuen Alfettas vom typ 159M, Ferrari mit verbesserter Stromlinienform.
Race-Leaders: Fangio 1-3 Ascari 4-7 Fangio 8-13 Ascari 14-90. Nach Fangios Ausfall übernahm Farina die Verfolgung der Ferraris in Bonettos Auto, hatte dann aber einen Riß im Benzintank, so daß er einen dritten Stop machen mußte. Wieder nur ein Alfetta im Ziel!

15. Pedrables 28.10.1951
1. Juan-Mañuel Fangio / Alfa Romeo 159 S8 komp.
2. José-Froilán Gonzales / Ferrari 375 V12
3. Nino Farina / Alfa Romeo 159 S8 komp.
4. Alberto Ascari / Ferrari 375 V12
5. Felice Bonetto / Alfa Romeo 159 S8 komp.
6. Toulo deGraffenried / Alfa Romeo 159 S8 komp.
pp Alberto Ascari fl Juan-Mañuel Fangio
Die Würfel waren rasch gefallen, denn bei Ferrari hatte man sich in der Reifenwahl komplett vertan. Ascari führte zwar kurz, aber Fangio ging bald vorbei und nachdem Ascaris Boxenstop chaotisch ausgefallen war, sicherte er sich doch noch die WM. Ein schneller Gonzales konnte Farina am Schluß von Platz 2 verdrängen. Damit war eine der besten F1-Saisons aller Zeiten vorüber.

Die Entscheidung: Fangio und Ascari kamen nach Spanien mit je zwei Siegen, Fangio 2 Punkte vor Ascari. Ferrari wählte zu kleine Reifendurchmesser, aufgrund der hohen Fliehkräfte lösten sich die Laufflächen. Bereits nach 6 Runden kam Taruffi rein, dann Villoresi, dann Ascari, Gonzalez (der bei dieser gelegenheit etwas größere Räder bekam und dann keine Probleme mehr hatte!), dann noch zweimal Ascari. Der bekam aber erst beim dritten Boxenstop die größeren Räder und war zu diesem zeitpunkt bereits zweimal überrundet. Gegen Ende gab Gonzalez nochmal mächtig Gas, kam aber nur noch an Farina vorbei auf Rang 2

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 383
uechtel hat geschrieben:
So, dann hier meine Ergänzungen zu 1950:

4. Bremgarten 04.06.1950
Villoresi ist mit einem "verlängerten" Ferrari erschienen...


..sagt (wieder einmal) Sheldon, aber das ist schlicht falsch! Es gab bis dahin zwei Formel1-Chassisvarianten von Ferrari, einmal kurz (Modell Turin 1948) und einmal lang (Modell Monza 1949). Ich habe die Maße jetzt nicht gerade parat, müßte nachsehen. Jedenfalls kam Villoresi in Bern mit einem dem 50er F2-Modell sehr ähnlichen Chassis, das in seinen Abmessungen in der Mitte der beiden bisher bekannten Varianten lag und - was von wesentlicher Bedeutung für das Fahrverhalten war - mit De Dion Hinterachse. Der Motor war noch der alte aufgeladene Zwölfzylinder. Übrigens ist noch nicht 100% klar, was mit dem Auto nach 1950 passierte, aber es scheint daraus ein weiteres Experimental-Auto entstanden zu sein, nämlich der 212, der 1951 vereinzelt von Serafini in Werkseinsätzen gefahren wurde.

Ziemlich off-topic, ich weiß, aber diesen kleinen Fehler wollte ich doch korrigieren.

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 8060
Hi uechtel & Egon; so tief wollte ich eigentlich gar nicht in die Materie - hier ging's nur um einen groben Abriß der Rennen - und zwangsläufig muß man sich da beschräken. Trotzdem vielen Dank für Eure Hinweise. Der Spezialist hört so was natürlich sehr gerne... :wink:

Letztlich muß Tom entscheiden wie umfangreich er die Schilderungen haben will.

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 543
Bei solchen Themen besteht halt immer die Gefahr, daß der Gaul mit mir durchgeht. Ich wollte einfach auch ein bißchen das Kuriose und Interessante am Rande loswerden, damit Tom ein bißchen Auswahl hat, was er davon verwenden will.

Und die Info zu dem Ferrari stammt keineswegs allein von Sheldon. Auch Doug Nye hat das glaub ich so geschrieben. Aber selbstverständlich vertraue ich hier voll auf unsere Ferrari Experten.

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 8060
uechtel hat geschrieben:
2. Monte Carlo 21.05.1950
Die Massenkarambolage wurde durch Farina ausgelöst und damit war praktisch das halbe Feld eliminiert.

@uechtel: Meine Quellen sprechen von VIEL Wasser auf der Fahrbahn - sieht man ja auch deutlich auf allen Bildern vom Unfall.
Übrigens; Fangios berühmte & immer wieder gerne erzählte Anekdote wie er in der 2. Runde den Unfall bemerkt haben will (durch Zuschauer die nicht auf ihn - den Führenden - schauten, sondern den Unfall betrachteten) soll ja wirklich nur Jägerlatein sein.

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 543
Alfalfa hat geschrieben:
[@uechtel: Meine Quellen sprechen von VIEL Wasser auf der Fahrbahn - sieht man ja auch deutlich auf allen Bildern vom Unfall.


ja, und Farina war der erste, der drauf ausgerutscht ist. Soll ein ziemlich wilder Dreher gewesen sein.

Übrigens; Fangios berühmte & immer wieder gerne erzählte Anekdote wie er in der 2. Runde den Unfall bemerkt haben will (durch Zuschauer die nicht auf ihn - den Führenden - schauten, sondern den Unfall betrachteten) soll ja wirklich nur Jägerlatein sein.


Tja, es war halt eine Zeit der Legenden. Dürfte für uns heute schwer nachzurpüfen sein, was Dichtung und was Wahrheit war. Für mich hört sich das auch ziemlich aufgetragen an, genau so, daß er gesehen haben will (in voller Fahrt!), wie jemand eine brennende Zigarette in die Treibstofflache geworfen haben soll, die dann aber glücklicherweise "abgesoffen" ist. Vielleicht hat er ja das Meerwasser mit dem Treibstoff verwechselt?

Aber Fakt ist, daß er die Stelle ohne Probleme passiert hat.

Als ich die Anmerkung zu Silverstone 1951 geschrieben hab, ist in mir auch die Frage hochgekommen, ob denn vielleicht die Unübersichtlichkeit der Stromlinienkarrosse am Mercedes vielleicht nur eine vorgeschobene Entschuldigung für die vielen Beulen beim Rennen von 1954 gewesen ist, oder ob nicht der Maestro vielleicht grundsätzlich etwas auf Kriegsfuß mit dieser Strecke gestanden hat. Der Alfetta von 1951 hatte jedenfalls freistehende Räder und trotzdem hat er jede menge Tonnen und Strohballen aufgesammelt. War denn Klings Mercdes auch so verbeult?

Aber wer zweifelt schon an den Schilderungen eines Champions vom Kaliber Fangios?

Beitrag Donnerstag, 14. August 2003

Beiträge: 8060
...kann sein. Er gewann ja nur 1x dort (1956) und das mit viiiiiiieeeel Glück. Aber das Fahrer eine bestimmte Strecke liegt, bzw. nicht liegt findet man ja oft. Wäre fast einen eigenen Thread wert. Besonders Stadtkurse sind oft sehr umstritten in dieser Beziehung.

uechtel hat geschrieben:
Tja, es war halt eine Zeit der Legenden. Dürfte für uns heute schwer nachzurpüfen sein, was Dichtung und was Wahrheit war. Für mich hört sich das auch ziemlich aufgetragen an, genau so, daß er gesehen haben will (in voller Fahrt!), wie jemand eine brennende Zigarette in die Treibstofflache geworfen haben soll, die dann aber glücklicherweise "abgesoffen" ist. Vielleicht hat er ja das Meerwasser mit dem Treibstoff verwechselt?

Aber Fakt ist, daß er die Stelle ohne Probleme passiert hat.

...darum habe ich mir auch sehr genau überlegt wie ich das schreibe. Ich entschied mit für die 'wertneutrale' Lösung... :wink:

Alfalfa hat geschrieben:
Fangio, der den Wracks glücklicher als die anderen ausweichen konnte, war danach nicht mehr zu halten.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Donnerstag, 14. August 2003, insgesamt 1-mal geändert.

Nächste

Zurück zu Historisches