Als die Medlung raus kam, dass Fernando Alonso zu Renault wechselt, wollte ich die Weltmeister im Team McLaren kurz zusammenfassen. Ich habe also angefangen zu schreiben, nun bin ich mit dem ersten fertig und hab gemerkt, dass es was längeres wird. Aber hier Mal der erste:
Mika Häkkinen (FIN): Der Finne kam 1993 zu McLaren Ford. Seine Formel-1 Karriere begann beim USA GP 19991 in Phoenix im Lotus Judd. Während Mika Häkkinen alle 16 Rennen für Lotus rannte, hatte er 3 Teamkollegen: Den Deutschen Michael Bartels, Julian Bailey und den Briten Johnny Herbert. Während er 1991 für Lotus lediglich 2 Punkte herausfuhr, den ersten in Imola, wurden es 1992 für Lotus Ford bereits 11. Dann bekam Häkkinen auch einen festen Teamkollegen: Herbert.
1993 kam er also zu McLaren Ford und ersetzte dort den hoffnungslos unterlegenen Michael Andretti, Sohn des Ex Formel-1 Weltmeisters Mario Andretti. Nachdem Andretti bei 11 Rennen gerade einmal 7 Punkte erreichte (unter anderem durch einen 3. Platz beim Italien GP), erreichte Häkkinen in 3 Rennen 4 Zähler. Freilich konnte er die Leistungen von Ayrton Senna noch nicht mitgehen, doch dieser wechselte auch für 1994 zu Williams Renault, damit war Häkkinen 1994 der beste Fahrer bei McLaren: Obwohl er für ein Rennen durch Philippe Alliot ersetzt wurde (weil Häkkinen für ein Rennen gesperrt wurde, weil er als schuldig empfunden wurde, den Startunfall beim Deutschland GP verursacht zu haben), sammelte er mit 26 Punkte 10 mehr als sein Teamkollege Martin Brundle, der damit nach Michael Schumacher 1992 bei Benetton Ford vom nächsten Youngstar entzaubert wurde.
Auch 1995 war Häkkinen der beste McLaren Pilot. Die Rückkehr des 1992er Weltmeister Nigel Mansell wurde zur peinlichen Vorstellung, obwohl er noch 1994 bei seiner Rückkehr bei Williams das Finale in Australien gewann, auch die anderen beiden Teamkollegen von Häkkinen in jenem Jahr, der Brite Mark Blundell und der Däne Jan Magnussen waren für den fliegenden Finnen keine echten Gegner. Allerdings war die Saison 1995 dennoch ein Rückschritt: Obwohl man die unzuverlässigen Peugeot Motoren gegen Mercedes Motoren eintauschen konnte, konnte Häkkinen mit 17 Punkten nur Rang 7 in der Fahrer WM erreichen, 1994 war es noch Rang 4.
1996 bekam Mika Häkkinen einen neuen Teamkollegen: David Coulthard. Der Schotte war dann auch Teamkollege bis zum Ende der Formel-1 Karriere von Häkkinen 2001. Häkkinen sammelte 1996 31 WM Zähler und platzierte sich in der WM Wertung damit auf Rang 5, während Coulthard nur 18 Punkte sammelte und WM-8. wurde. Aber der Coulthard wurde 1997 eine echte Gefahr für Häkkinen. Bereits beim WM Auftakt gelang Coulthard nämlich ein historischer Moment: Der erste Sieg für McLaren mit Mercedes Motor beim Comeback des Mythos Silberpfeile! Während Häkkinen dann das Finale in Jerez gewinnen konnte (Europa GP) feierte auch Coulthard in Italien einen weiteren Sieg und so hatte Coulthard, nicht nur durch die mehreren Siegen, sondern vielmehr auch durch die deutlich höhere Anzahl an WM Punkten, 36 (3.) zu 27 (4.), 1997 den schnelleren Gasfuß.
Doch ab 1998 sollte sich die Karriere von Häkkinen grundlegend ändern. Nachdem das Williams Team, das dominierende Team der letzten 2 Jahre, vom Kreis der Favoriten zurückfiel, begann der legendäre Kampf Mika gegen Micha, Silber gegen Rot, Michael Schumacher gegen Mika Häkkinen oder Ferrari gegen McLaren Mercedes. Das Duell war geprägt von halsbrecherische Überholmanöver und Rad- an- Rad Duelle, doch beide waren immer fair zueinander und lebten stets in einem guten Verhältnis. 1998 und 1999 ging das Duell an Häkkinen. Dabei war aber der Finne bevorzugt, denn der Deutsche Schumacher hatte den Nachteil eines weniger konkurrenzfähigen Autos und vor allem Reifen. Die Goodyear Pneus waren im letzten Jahr nicht anhaltend so gut, wie das schwarze Gold von Bridgestone, auf dem Häkkinen bereits rollte. Vor allem zu Beginn der Saison dominierte Häkkinen nach Belieben und er gewann 1998 insgesamt 8 Rennen und sammelte 100 WM Zähler. Teamkollege Coulthard kam auf einen Sieg und 56 Punkte. Doch für Häkkinen wurde es nochmal knapp, denn Schumacher hatte bis zum letzten Rennen eine Titelchance. Und jenes Rennen war spannend, denn Schumi musste nach dem Abwürgen des Motors das Rennen von hinten aufnehmen, doch ihm gelang eine tolle Aufholjagd. Letztlich wurde aber Häkkinen Weltmeister, als erster Finne seit Keke Rosberg 1982. 1999 kämpfte Häkkinen mit dem Iren Eddie Irvine um den Titel, denn Schumacher brach sich bei einem Unfall in Silverstone zum Großbritannien GP ein Bein und fiel für 6 Rennen aus. Auch Irvine blieb bis zum letzten Rennen mit Titelchancen am Start, doch Häkkinen, der absolut bessere Pilot gewann zum 2. Mal in Folge den Titel. Auch wenn der mit 5 Siegen und 76 Punkten weit weniger dominierender war als 1998.
2000 spitze sich das Duell zu, denn zwischen Schumi und Mika stand es jetzt 2:2 mit den Weltmeisterschaften, auch wenn Schumacher seine 1994 und 1995 bei Benetton, als der Gegner nicht Häkkinen, sondern Damon Hill hieß, gewann. McLaren hatte wieder das etwas bessere Auto, aber die Weltmeisterschaft wurde wieder erst recht spät entschieden. Zu Beginn dominierte Schumacher und Häkkinen ließ die Zuverlässigkeit im Stick. Doch zur Mitte der Saison holte Häkkinen immer weiter auf, mit dem Höhepunkt in Belgien, als er gegen Schumacher zu einem der spektakulärsten Überholmanöver aller Zeiten ansetzte: Beim Überrunden von BAR Honda Fahrer Ricardo Zonta, setzte er sich vor Schumi und gewann das Rennen. Doch Michael hatte in den letzten Rennen den längeren Atem. In der Saison
2001 ging Häkkinen unter. Die Einführung der Traktionskontrolle bekam ihm gar nicht. Sein McLaren versagte bei vielen Starts und sein Mercedes Motor bei vielen Rennen mit dem Tiefpunkt in Spanien, als er in der letzten Runde in Führung liegend ausschied. Die Saison, die er mit 37 Punkten und 2 Siegen (letzter in USA) abschloss, nagte an seinen Kräften und beendete seine Karriere nach 162 Rennen, 20 Siegen, 26 Pole Positions, 420 Punkten. Dazu testete er 1988 für Benetton und 1995 für Footwork.
Doch im Jahr 2005 wäre es fast zum überraschenden Comeback gekommen. Eines Tages rief ihn Frank Williams, Teamchef von Williams, an und fragte, ob er wieder fahren würde und Häkkinen arbeitete am Comeback. Dass es nicht für Williams sein würde, wurde ihm schnell klar, doch dann eröffnete sich eine andere Chance: BAR Honda, die fast Jenson Button verloren. Doch sein Vertrag mit Mercedes, der nach wie vor bis Ende 2005 ging, stand ihm im Weg. Am Ende gab er 2005 sein Comeback nicht in der Formel-1, sondern bei Mercedes in der DTM!