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Die Weltmeister bei McLaren

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
Rosberg wurde als fliegender Finne bezeichnet. Weil den Titel dann später Mika Häkkinen übernahm, wird Rosberg oft als originaler fliegender Finne bezeichnet.

Fliegende Finnen gab's schon vorher - z.B. Leo Kinnunen. Der Titel ist scheinbar ziemlich abgedroschen und nicht mehr sonderlich originell. Gott sei Dank hat man sich bei Raikkonen mal was anderes einfallen lassen... :lol:

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Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Zusammen mit Pedro Rodriguez gewann Kinnunen die 24h von Daytona
1970 auf dem legendären Wyer Gulf Porsche 917K.

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Noch ein Bild von Kinnunen:

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Fotoquellen unbekannt!

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Unter seinem Helm sieht man ja die Aufschrift The flying fin!

Also ich hab den nächsten gemacht. Jetzt kommen wir allerdings bereits in den Bereich, wo mir schon allerhand Daten fehlen, vielleicht ergänzt ja wer was ihm einfällt. Auch Ergänzungen zu denen davor sind erwünschenswert. Also dann: Niki Lauda:

Der Österreicher ist ein Leben lang von seinem Formel-1 Abenteuer gezeichnet. 1976 verunglückte er beim Deutschland GP auf dem Nürburgring bei einem hässlichen Feuerunfall schwer. Es war ein bitterer Moment in der GP Geschichte. am 1. August 1976, exakt 14.23 Uhr und 55 Sekunden, gerät Lauda in Runde zwei nach dem schnellen Linksknick vor dem Bergwerk von der Strecke. Sein Ferrari mäht bei Kilometer 10,55 auf der rechten Seite den doppelten Fangzaun nieder, wird 30 Meter weiter auf die Strecke zurückkatapultiert und dann noch von einem nachfolgenden Wagen gerammt. Der Ferrari brennt sofort. Unmittelbar danach rasen Surtees-Pilot Brett Lunger und Harald Ertl auf Hesketh in das Inferno. Lunger und Ertl, sowie Arturo Merzario und Guy Edwards springen ins Feuer, um den ohnmächtigen Lauda aus dem Ferrari zu bergen. Lauda hat durch die Wucht des Unfalls seinen Helm verloren. Alle folgenden Fahrer hielten an. Alle Fahrer versuchten zu helfen, es zählte jede Sekunde: Ein Wettlauf mit der Zeit hatte begonnen. Jedem Helfer darf Lauda dankbar sein, besonders jedoch einem ganz bestimmten: Hans Joachim Stuck. Der Krankenwagen wollte Lauda vorschriftsgemäß der Fahrtrichtung des Rennen abtransportieren. Damals wurde auf dem Nürburgring noch die Nordschleife benutzt. Die so genannte grüne Hölle war mehr als 23 Kilometer lang. Hätten sie Lauda in Fahrtrichtung ins Krankenhaus gebracht, wären dies zusätzlich 11 Kilometer gewesen – eine Strecke, die der Österreicher nicht mehr überlebt hätte. Stuck überredete die Ärzte Lauda zurückzufahren, wo bereits nach einem Kilometer die Ausfahrt Adenau kam, was Lauda eine halbe Stunde gebracht hat. Die Ärzte lehnten zunächst ab, doch Stuck ließ nicht locker. Er überzeugte sie, dass alle Rennautos stehen würden und so fuhren sie schließlich zurück.

Im Krankenhaus kämpften Ärzte tagelang um das Leben von Lauda, der sogar im Koma lag. Er bekam von einem Priester bereits die Sterbenssakramente! Noch nach 42 Tagen oder 6 Wochen saß Lauda bereits zum Italien GP wieder hinter dem Steuer seines Ferraris. Damals sorgte der Unfall und seine Aufgabe beim Japan GP wegen des starken Regens zum Verlust des Titels, den sich dann McLaren Pilot James Hunt holte. Ohne dem Feuerunfall hätte Lauda die Saison dominiert. Der Lauda Unfall sorgte dafür, dass die Nordschleife nicht mehr befahren wurde. Als der Österreicher Jochen Rindt beim Italien GP 1970 im Lotus Ford das Leben verlor, war Lauda gerade ein Nachwuchstalent. Allerdings wurde nicht er als österreichische Nachfolger von Rindt gesehen, sondern vielmehr Helmut Marko, der heute bei Red Bull als Nachwuchsförderer engagiert ist und unter anderem Fahrer wie Christian Klien, Vitantonio Liuzzi und Scott Speed hervorbrachte. Der fuhr in der Formel-1 1971 und 1972 aber nur 9 Rennen, ohne zu punkten.

Die Karriere von Lauda begann beim Österreich GP 1971 auf March Ford. Es blieb bei dem einen Rennen, doch Lauda überzeugte so, dass er für1972 im March Team Stammfahrer wurde. Dabei fuhr Lauda neben Ronnie Peterson. Während der Schwede 12 Punkte sammelte, blieb Lauda punktlos. Die beste Platzierung war ein 7. Platz.

1973 wechselte Niki zu BRM. Der BRM war schwach, aber dort lernte Lauda dank eines guten Fahrwerks das Auto gut abzustimmen. Bei BRM sammelte er 2 Punkte, in Belgien fuhr er dabei erstmals in die Punkte und schloss dadurch die WM als WM-17. ab. Ein sehr beeindruckendes Rennen fuhr Lauda beim Monaco GP: Lange Zeit hielt er, ähnlich wie Enrique Bernoldi 2001 im Arrows David Coulthard (McLaren Mercedes), den Ferrari Piloten Jacky Ickx auf Distanz. Daraufhin bekam er eine Testchance bei Ferrari. Dort testete und kritisierte den Wagen, besonders die Forderachse. Er zeigte Ferrari, wie man die Vorderachse umbauen sollte. Nachdem sie umgebaut wurde fuhr Lauda 2 Sekunden schneller, was ihm einen Vertrag für 1974 bei Ferrari einbrachte. Bei den Italienern wurde Clay Regazzoni sein Teamkollege. Lauda fuhr 1974 bereits seine ersten 2 Siege beim Spanien GP und dem Holland GP ein. Beim Deutschland GP auf dem Nürburgring hatte Lauda viel Pech: Den Sieg vor Augen schied er wegen eines Reifenschadens aus. Insgesamt sammelte er 1974 38 Punkte und wurde WM-4.

1975 wurde die Erfolgskurve bei Lauda noch steiler und erreichte den ersten Höhepunkt: Zum ersten Mal wurde er Formel-1 Weltmeister. Damit beerbte er Jochen Rindt. Insgesamt holte er sich in jenem Jahr 5 Siege. Beim Rennen auf dem Nürburgring fuhr er im Training eine Zeit unter 7 Minuten! 1976 dann aber das angesprochene Grauenjahr. Dabei verlief bis zum Unfall alles gut. Lauda dominierte förmlich die WM und holte sich wieder 5 Siege. James Hunt erbte den WM Titel.

1977 dann wurde er zum 2. Formel-1 Weltmeister, mit 3 Siegen. Dabei gewann er sogar den Deutschland GP, wo er ein Jahr zuvor seinen Unfall hatte, allerdings 1977 auf dem Hockenheim stattfand. 1977 wurde aber seine letzte Saison für Ferrari, denn nach Differenzen mit Teamchef Enzo Ferrari wechselte Lauda zu Brabham Alfa Romeo. Dabei entstand Laudas Markenzeichen: Nach seinem Unfall trug Lauda immer ein „Kapperl“. 1978 war der Sponsor von Brabham Alfa Romeo Parmalat und der Name Parmalat auf dem Kapperl von Lauda wurde zur Berühmtheit. Die Saison 1978 war geprägt von der Dominanz der Lotus Fahrzeuge, die den Ground Effect in jenem Jahr einführten. Trotzdem gelangen Lauda 2 Siege. Einer davon beim Schweden GP in Anderstorp, wo Brabham Alfa Romeo mit dem Staubsauger Brabham auftauchten und den GP dominierten. Unverständlicherweise wurde die Brabham Erfindung jedoch wieder verboten. Das Jahr beendete Lauda mit 44 Punkten auf Rang 4 der WM Wertung. Damals war erstmals John Watson sein Teamkollege. 1979 wurde dann Nelson Piquet Teamkollege von Lauda bei Brabham. Die Saison wurde schwierig für Brabham: Lauda holte sich nur 4 Punkte, damit sogar noch einen mehr als Piquet. Am Ende der Saison erklärte Lauda überraschend seinen Rücktritt vom GP Zirkus. Ihm sei es zu langweilig ständig im Kreis zu fahren.

Doch mit der Formel-1 hatte er noch nicht abgeschlossen: 1982 kehrte er bei McLaren Ford wieder zurück. Wieder wurde Watson sein Teamkollege. Das Comeback verlief gut: 2 Siege, 30 Punkten und WM Rang 5. 1983 sorgten Lauda und Watson im McLaren Team für einen der unglaublichsten GP der Geschichte: Es war der USA GP. Watson startete von Rang 22, Lauda von 23. Beide pflügten sich in Teamarbeit durch das Feld. Am Ende erreichten beide einen Doppelsieg: Watson vor Lauda. Es war dennoch ein Schritt zurück: Lauda beendete die Saison lediglich als WM 10., mit 12 Punkten.

Doch 1984 sollte wieder sein Jahr werden: Zu McLaren kam erstmals Porsche. Lauda und sein neuer Teamkollege Alain Prost sorgten für ein aufregendes WM Duell, dass Lauda mit 72:71,5 Punkten für sich entschied! Damit wurde er zum 3. Mal Formel-1 Weltmeister und wurde bis dato zum 2. besten Formel-1 Fahrer nach Juan Manuel Fangio. Doch die Saison 1985 war für Lauda ernüchternd: Ein Jahr mit den 3-Ps: Pleiten, Pech und Pannen. Immerhin gewann er noch den Holland GP. Insgesamt sammelte er aber nur 14 Punkte. Lauda trat nun endgültig als Fahrer zurück, nachdem er 170 Rennen fuhr, 25 Siege feierte, 24 Pole Positions erfuhr und 420 Punkte sammelte.

2001 kehrte er aber als Teamchef bei Jaguar Ford zurück. Bereits 2002 musste er seinen Posten aber wieder räumen. Eines ließ er sich jedoch nicht nehmen: Er fuhr selbst für Jaguar nochmal Testrunden!

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

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So jetzt hab ich was über Emerson Fittipaldi, ist wirklich sehr mager, vielleicht kann jemand ja was ergänzen, berühmte Rennen von ihm oder sonst was.

Zum Brasilianer hat das McLaren Team eine ganz besondere Verbindung: 1974 war er der erste Formel-1 Weltmeister auf einem McLaren. Das Debüt von Fittipaldi stand unter einem schlechten Stern: Nach dem der Österreicher Jochen Rindt beim Italien GP in Monza bei einem Unfall ums Leben kommt, übernahm Fittipaldi das Lotus Ford Cockpit von Rindt. Fittipaldi wurde Teamkollege von Reine Wisell. Bei seinem ersten Formel-1 Rennen wurde er zunächst nur 8., doch bereits bei seinem 2. Rennen, dem Deutschland GP, fuhr er mit Rang 4 seine ersten Punkte ein. Der Höhepunkt seiner Saison war aber wohl das GP Rennen in Watkins Glen. Es war Fittipaldis 4. Rennen. Er gewann es. Doch an jenem Tag war Fittipaldi nur der 2. Gewinner, den Sieg durch ihn hieß gleichzeitig: Rindt wird Weltmeister, leider posthum. Er schloss die WM als 10. ab.

Die Saison 1971 wurde zur Face für das Team Lotus und Fittipaldi. Viele Rückschläge bedeuteten am Ende für Fittipaldi Rang 6 in der Fahrer WM.

Doch die Saison 1972 sollte sein Jahr werden: Immer noch mit dem Lotus 72 unterwegs erlangte er 61 Punkte und 5 Siege und wurde damit zum bis dato jüngsten Weltmeister. Ausgerechnet beim Brasilien GP schnappte sich ein anderer diese Marke, nämlich 2005 Fernando Alonso. Im Renault ist nun er der jüngste Formel-1 Weltmeister aller Zeiten. Die Jahre danach wurden für Fittipaldi zum vollen Erfolg. 1973 wurde er Vizemeister, wieder für Lotus Ford.

Danach kam sein angesprochener Wechsel zu McLaren Ford, wo er Teamkollege von Dennis Hulme wurde. Gleich in seinem ersten Jahr für das britische Team gewann er den Titel und damit stellte erstmals in der Formel-1 Geschichte das Team McLaren einen Weltmeister. Dabei gewann er unter anderem das Rennen in Brasilien. 1975 wurde Fittipaldi dann wieder Vizemeister, hinter dem dominierenden Ferrari Pilot Niki Lauda.

Doch zum Saisonende kam die Überraschung: Fittipaldi erklärte seinen Wechsel zum Team seines älteren Bruders Wilson Fittipaldi, Fittipaldi bzw. Copersucar. Dort fuhr Fittipaldi bis 1980 und sammelte lediglich 37 Punkte. Dieser Wechsel bedeutete also ein Abbruch von seiner bis dahin glänzenden Fahrer Karriere. 1976 und 1977 fuhr er im Fittipaldi Team neben seinem unterlegenem Landsmann Ingo Hofmann. 1978 fuhr er alleine, 1979 kam für 2 Rennen Alex-Dias Ribeiro. 1980 fuhr er dann gemeinsam mit Keke Rosberg, dem er im Teamkollegenduell auch mit 5:6 Punkten unterlag.

1981 und 1982 wurde Fittipaldi Teamchef im Fittipaldi Team, doch für 1984 wechselte er in die ChampCar Serie, wo er bis Ende 1995 blieb! 1996 fuhr er dann noch ein Jahr in der Indy Racing League, hatte jedoch beim Michigan 500 einen schweren Crash, wodurch er seine Karriere beendete. Im Team von Pat Patrick holte er sich 1985 in der ChampCar seinen ersten Sieg. 1989 holte sich Fittipaldi mit 5 Siege und 5 Poles den ChampCar Titel. Dazu gewann er das Indy 500! 1990 wechselte er ins Team Penske, wo er 1993 nochmal das Indy 500 gewann. In der Formel-1 fuhr Fittipaldi 144 Rennen, konnte davon 14 gewinnen, 6 von der Pole Position aus starten und 281 Punkte sammeln.

Hat wer Bilder zu seinem Crash beim Michigan 500?

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 4967
Noch eine kleine Anmerkung zu James Hunt.
Ende 1979 wollte er sich einen Ligier JS11
kaufen, und ihn privat einsetzen. Doch Guy
Ligier sagte nein.

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

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Habe mal gelesen, der Ligier JS11 sei ein hervorragendes Auto gewesen, aber bei Ligier war man nicht in der Lage ihn richtig weiterzuentwickeln, weil man das Auto nicht verstand(!) und in der Saison den Windkanal wechseln musste und plötzlich vor verwirrenden Ergebnissen stand.

Sonst hätten wir vielleicht einen Weltmeister namens Ligier!

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 4967
Ja, das stimmt! Gefeiert hat man allerdings immer vor dem Rennen :wink:

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
So jetzt hab ich was über Emerson Fittipaldi; Hat wer Bilder zu seinem Crash beim Michigan 500?


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by forix8w

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Man nannte Fittipaldi auch gerne Mr. 90%, weil er selten ans Limit ging und immer nur so schnell fuhr wie er musste - daher hatte er auch selten schwere Unfälle.

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 356
Wenn Emmo also beim Masters in Kyalami 100 % gegeben hätte,
wär er vielleicht an Mansell vorbei ???
-emmo-

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Wobei sich die Frage stellt ob Mansell 100% gegeben hat... :lol:

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Witzig wie sich die beiden alle duzend Jahre mal in ganz verschiedenen Serien begegnen: 1980 fuhren sie gegeneinander F1, 1993 fuhren sie gegeneinander CART und 2005 gegeneinander bei den Masters. Mal sehen wo sie sich 2017 treffen...!

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 356
...aber das Masters war echt geil, ich hab feuchte Augen bekommen,
so eng gings in der echten F1 schon lange nicht mehr zu. Die haben
sich in den Kampfgruppen nix geschenkt, ausser die Dicken (Jones
und Tambay).
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 29. Dezember 2005

Beiträge: 45834
So weiter gehts mit Dennis Hulme.

Der Neuseeländer war nicht nur in der Formel-1 sehr erfolgreich. Hulme fuhr auch einige Erfolge bei den ChampCars, im Sport- und Tourenwagensport ein. 1992 verstarb Hulme bei einem Tourenwagenrennen in einem BMW, als er einen Herzinfarkt bekam. Beim Italien GP 1970 wurde Hulme Zeuge des tödlichen Unfalls von Jochen Rindt. Hulme wollte den Österreicher eben überholen, als am Lotus von Rindt die Bremswelle brach und er tödlich verunglückte. Hulme wurde mit dem Spitznamen der Bär getauft. Hulme fuhr in seiner Karriere oftmals viele verschiedenen Rennserien pro Jahr. In seiner Zeit im McLaren Team fuhr Hulme neben der Formel-1 für McLaren auch in der CanAm Serie, sowie bei den 500 Meilen von Indianapolis. Beim Indy 500 1970 zog er sich im Training schwere Brandwunden zu. Hulme war kein Fahrer mit großen Sponsorengelder, er selbst verdiente genug Geld, nachdem er ja in mehreren Rennserien gleichzeitig fuhr. Bei Hitzerennen war Denny einer der besten, im Regen hatte er aber große Probleme.

Seine Karriere begann beim Monaco GP 1965 im Brabham Climax. Er wurde 8. Sein Teamkollege war in jenem Jahr Dan Gurney. Bereits bei seinem 2. GP Rennen, dem Frankreich GP, fuhr Hulme mit Rang 4 seine ersten Punkte ein. Am Ende reichten Hulme 1965 5 Punkte zu WM Platz 11.1966 war bei Brabham Repco Jack Brabham selbst Teamkollege von Hulme. Hulme fuhr einige Male auf das Podest, beim Frankreich GP gelang es ihm zum ersten Mal auf das Treppchen zu steigen.

1967 wurde Hulme für Brabham Formel-1 Weltmeister. Es war sein einiger WM Titel, den der Neuseeländer einfuhr. Dazu gewann er den Monaco und den Deutschland GP.

Sein weiterer Karriereverlauf bleibt fraglich: Ob nun Hulme von Brabham gefeuert wurde, oder Hulme selbst das Team verließ, bleibt offen. Er wechselte 1968 aber zu McLaren und fuhr neben seinem Landsmann Bruce McLaren. Er gewann in jenem Jahr den Italien GP und das Rennen in Kanada und wurde mit 33 Punkten WM-3. Das Jahr

1969 wurde weniger erfolgreich. Ihm gelang nur ein Sieg in Mexiko und wurde am Ende auch nur6. in der Fahrer WM, doch bereits 1970 sollte es wioeder aufwärts gehen. Dann wechselte auch sein Teamkollege: Peter Gethin war fortan 2. Werkspilot bei McLaren. Hulme gewann zwar keinen einzigen GP, wurde aber am Ende WM 4.

Die Berg- und Talfahrt in der Fomel-1 Karriere von Dennis Hulme ging 1971, dem schlechtesten Jahr für Hulme in der F1, weiter. Viele Defekte und einem mäßig konkurrenzfähigen McLaren Ford spülten ihn auf Rang 12 der Fahrer WM. 1972 bekam er mit Peter Revson und Brian Redman neue Teamkollegen. Das Jahr wurde stark, neuerlich wurde er WM 3. und gewann das Rennen in Südafrika. Zudem stand er oftmals auf dem Podest.

Die letzten beiden Jahre von Hulme in der Formel-1 wurden mittelmäßig. Hulme fuhr regelmäßig Punkte und Podestplätze ein und gewann jeweils ein Rennen, doch mit dem Ausgang der Weltmeisterschaft hatte er nichts zu tun. Er wurde nur WM-6. bzw. WM-7. Ende 1974 erklärte er dann seinen Rücktritt als aktiver Rennfahrer.

Schon bald kehrte er aber wieder auf die Piste zurück, nicht aber in der Formel-1 WM. Hulme gewann also in seinen 112 Rennen 8 Siege, zudem startete in Südafrika 1973 zum ersten und letzten Mal von der Pole Position. Hunt sammelte dazu 248 Punkte.

Wäre natürlich über Ergänzungen erfreut.

Beitrag Donnerstag, 29. Dezember 2005

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Denny Hulme nahm den jungen
Jody Scheckter unter seine Fittiche.
Scheckter erhielt deshalb den Namen
Baby-Bear.

Hulme nahm Scheckter ins Gebet, als
dieser 1973 in England fast das gesamte
F1-Feld eliminierte.

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Beitrag Donnerstag, 29. Dezember 2005

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Hulme sollte eigentlich mal ein eigenes Thema wert sein. Ich hatte noch das Vergnügen ihn etwas bei historischen Rennen, die er bis zu seinem plötzlichem Tod (übrigens am Steuer eines Rennwagens) 1992 ereilte. Von dem maulfaulen Hinterwäldler, als den man ihn immer schilderte, keine Spur - ein prima, unterhaltsamer Kerl.

Ihm gelang auch das, wovon die Barrichellos, Montoyas, Coulthards, Irvines, u.s.w. immer geträumt haben - er wurde als Nummer 2 Weltmeister. Das zeigt wie fair Jack Brabham mit seinen Piloten umging, die bei ihm immer das beste Material erhielte. Manchmal verzichtete Brabham auf den Einsatz um seinen Piloten den Start zu ermöglichen.

Hulme diente sich als Mädchen für alles (er fuhr z.B. den Brabham-Transporter) zum Piloten hoch und hatte technisch eine Menge Ahnung.

Beitrag Freitag, 30. Dezember 2005

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So jetzt also der letzte: Jody Scheckter:

Jody Scheckter begann seine Formel-1 Karriere für McLaren Ford 1972 beim USA GP. Das Rennen in Watkins Glen war seine einziges Rennen 1972. Er startete von Rang 8 und kam auf Rang 9 ins Ziel. 1973 fuhr er neuerlich für McLaren Ford. Doch auch das Jahr 1973 war für McLaren ein Reinfall. Er startete zwar oft von weit vorne (beim Frankreich GP in LeCastellet stand er sogar in Reihe 1),l doch Scheckter konnte kein Rennen beenden. Zweimal streikte das Auto, ansonsten hatte er Unfälle: in England war er im Massencrash am Start verwickelt, ansonsten gab es in der Saison noch Unfälle mit Lotus Ford Pilot Emerson Fittipaldi und Tyrrell Ford Pilot Francois Cevert.

1974 kam dann der Wechsel zu Tyrrell. Es ging sofort aufwärts mit seinen Leistungen: Beim Spanien GP erreichte er mit Platz 5 erstmals die Punkte, in Belgien mit Platz 3 das erste Mal das Podest und beim Schweden GP in Anderstorp folgte sein erster Sieg. Scheckter erreichte am Ende Rang 3 in der WM Wertung.

1975 wurde nicht ganz so erfolgreich, zwar er gewann er ein WM Rennen, doch wurde er am Ende nur WM-7. Ab dem 5. GP Rennen 1976 fuhr Scheckter mit dem 6-Rad Tyrrell, dem Tyrrell Ford P34. Mit diesem Rennwagen, der vorne 4 Räder und hinten 2 aufwies, fuhr er neben Teamkollege Patrick Depailler beim Schweden GP mit dieser Konstruktion einen Sieg ein. Beim Schweden GP mit den Steilkurven in Anderstorp feierten erstaunlich viele seltsame Formel-1 Konstruktionen GP Siege, unvergessen natürlich Niki Lauda 1978 mit dem Staubsauger- Brabham. Scheckter beendete die Saison 1976 hinter Weltmeister James Hunt im McLaren Ford und dem Österreicher Lauda für Ferrari, der für einige Schatten über die WM 1976 brachte (sein Feuerunfall am Nürburgring), auf Rang 3 der Gesamtwertung. Damit beendete er die Saison neuerlich vor seinem Teamkollegen Depailler.

1977 kam dann die Überraschung: Der Südafrikaner unterschrieb einen Vertrag im Racing Team von Walter Wolf. Doch Scheckter wurde zu der Überraschung der Saison 1977. Hinter dem dominierenden Weltmeister Lauda wurde Scheckter nämlich völlig überraschend Vizemeister! Dazu war er der einzige Formel-1 Fahrer, der für Wolf Siege einfahren konnte. Insgesamt stand er 3 Mal ganz oben auf dem Podest.

1978, wieder für Wolf Ford, war für Scheckter eine weniger erfolgreiche Saison. In Hockenheim und beim Kanada GP wurde er immerhin 2., am Ende aber wurde Scheckter lediglich WM-7.

1979 wurde Scheckter dann bei Ferrari engagiert. Zum ersten Mal in der Formel-1 Geschichte von Scheckter hatte er mit dem Ferrari 312T4 ein Rennauto, mit dem er auch um den Titel fighten konnte. Tatsächlich wurde Scheckter auch Weltmeister. Er holte sich seinen WM Titel jedoch nicht durch Glanzleistungen, als vielmehr durch eine beständige Saison. Sein kanadischer Teamkollege, Gilles Villeneuve, wurde leistungsmäßig weitaus höher eingeschätzt. Villeneuve war jedoch ein Draufgänger, der viel riskierte und dadurch auch sehr viele Unfälle provozierte. Der WM Titel 1979 von Scheckter war der letzte Fahrertitel eines Ferrari Piloten für die nächsten 21 Jahre. Erst 2000 konnte Michael Schumacher die Last endgültig brechen, nachdem Eddie Irvine 1999 knapp scheiterte. Was danach passierte ist einmalig in der Formel-1 Geschichte. Ferrari legte eine unglaubliche Rekordserie hin.

Für Scheckter war die Saison 1980 als Weltmeister mit der Nummer 1 auf dem Auto sehr enttäuschend. In den Titelkampf konnte er sich keinesfalls einschalten. Die beste Platzierung für den Südafrikaner war ein 5. Platz beim GP Rennen in Long Beach. Er beendete seine Saison als WM-19.! Dadurch kam sein Rücktritt aus der GP Szene Ende 1980 auch nicht überraschend. Nach 112 GP Rennen, 10 Siege, 3 Pole Positions und 255 Punkten trat er von der GP Bühne ab.

Beitrag Freitag, 30. Dezember 2005

Beiträge: 4967
@MichaelZ

1980 konnte sich Scheckter nicht für den GP von Kanada
qualifizieren. Grund war sicher der T5, aber auch die
fehlende Motivation, oder war es Resignation. :?

Beitrag Freitag, 30. Dezember 2005

Beiträge: 45834
Ich hab noch ne Frage. Auf dem folgenden Bild ist vorne Scheckter im McLaren zu sehen, aber wer dahinter?

http://fotos.iher.net/72crys60w%20Schec ... %20M21.jpg

Beitrag Freitag, 30. Dezember 2005

Beiträge: 4967
Das ist Mike Hailwood auf einem Surtees 1972.

Beitrag Freitag, 30. Dezember 2005

Beiträge: 454
in Formel 2 - Rennwagen

Beitrag Samstag, 31. Dezember 2005

Beiträge: 356
@MichaelZ:

Hut ab vor der von Dir in kürzester Zeit geleisteten Arbeit, die
Beiträge waren allesamt lesenswert.
Hier noch zwei von Dir "vergessene" Weltmeister. Sie fuhren zwar
nicht bei, aber immerhin auf McLaren's einige WM-Läufe: John
Surtees und Nelson Piquet :wink: , streng genommen auch noch
Phil Hill (Belgien '66).
-emmo-

Beitrag Samstag, 31. Dezember 2005

Beiträge: 45834
Vielen Dank für das Lob!

Ja, John Surtees und Nelson Piquet habe ich bewusst weggelassen, weil sie ja nicht im McLaren Team fuhren, sondern nur McLaren Rennwagen privat bzw. in Privatteams einsetzten. Piquet fuhr im Team BS Fabrications (welches wir schon ein paar Mal behandelt haben) McLaren Renner und Surtees setzte mit seinem eigenen Team Surtees in den ersten Rennen noch McLaren Rennwagen ein.

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