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Die schwersten Unfälle

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Danny Ongais war nach diesem Unfall nicht mehr der Alte.
1996 fuhr er noch einmal in Indy mit 54 Jahren, er wurde 7.
Das verdient Anerkennung.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Leider, leider. Der Hawaiianer Danny on the gas war ein ganz toller Rennfahrer (ich glaube er kam - so unglaublich das klingt - von den Dragstern):

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Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Das schwarze Wochenende von Spa

Mitte Juni 1960 erlebt die Formel 1 in Spa eines der grausamsten Wochenenden ihrer Geschichte. Stirling Moss ist ständig am Limit, als er im Abschlusstraining über die 14,1 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitspiste fliegt. Plötzlich löst sich das linke Hinterrad seines Lotus die Nabe ist gebrochen! Bei Tempo 220 rast der zierliche Bolide in der Burnenville-Kurve von der Bahn. Der Pilot wird aus dem Cockpit geschleudert. Der Brite kommt nach kurzer Benommenheit wieder zu sich. Auf allen Vieren hockt er im Gras. Er kann nicht sehen und leidet unter akuter Atemnot. Er bittet Bruce McLaren, der sofort gestoppt hat um Hilfe. Aber der Neuseeländer wagt es nicht, den Kollegen anzufassen. Die Entscheidung ist richtig: Drei Rückenwirbel sind angebrochen. Nach 15 Minuten erscheint ein Arzt am Unfallort. Schwer verletzt wird Moss in das Krankenhaus von Malmedy transportiert .Ein zweiter Unfall ereignet sich, als die Lenkung des Lotus von Michael Taylor bricht. Auch er kommt nicht mit heilen Knochen davon. Michael Taylors Formel 1 Karriere ist beendet, kaum dass sie begonnen hat. Es kommt noch schlimmer. Während des Rennens legt sich der junge Draufgänger Chris Bristow mit Willy Mairesse an. Alle Warnungen, den Zweikampf mit dem unerschrockenen Belgier zu meiden, schlägt er in den Wind. Wieder ist Burnenville der Schauplatz: In Runde 20 kollidieren die Autos der Duellanten. Bristow ist sofort tot.


Auf dem Asphalt bildet sich schnell eine riesige Blutlache. Nachdem Jim Clark die Unfallstelle passiert hat, bemerkt er Blutspritzer an seinem Lotus. Der Schotte: “Es war furchtbar. Ich überlegte, an den Boxen anzuhalten und mit dem Rennsport Schluss zu machen.” Der 24- jährige Brite fährt gerade sein zweites Formel 1 Rennen. Und noch einmal schlägt das Schicksal zu. Nur fünf Runden nach dem Tod von Bristow verunglückt Alan Stacey. Trotz eines Handicaps der rechte Unterschenkel des Briten ist durch eine Prothese ersetzt hat es der 26-Jährige zum Lotus Werkspiloten gebracht. Jetzt knallt ihm bei Höchstgeschwindigkeit ein Vogel ins Gesicht. Der Lotus schleudert unkontrolliert von der Piste und geht in Flammen auf. An den Boxen gibt es keine Informationen über den Unfall. Teamchef Colin Chapman bittet lnnes lreland, der schon in der fünften Runde ausgefallen ist: “Schau mal, ob du erfahren kannst, was passiert ist”. lreland winkt ab: “Alan ist sicherlich okay." Aber er folgt dem Wunsch seines Chefs.

Bilder stelle ich nicht ein.
Zuletzt geändert von torino am Mittwoch, 01. März 2006, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Boah, da bekommt man Gänsehaut. Da gibt es Parallelen zu Imola 1994. Auch da wurde die Katastrophe mit einem schweren Unfall von Rubens Barrichello angekündigt. Auch deinen Bericht werde ich für die Belgien Zusammenfassung verwenden.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Alan Stacey war doch der einzige GP-Fahrer mit Holzbein! Warum er mit so einer Behinderung Rennen fuhr ist schon merkwürdig - und auch ob diese Behinderung einen Einflus auf den Unfall hatte.

Dürfte so ein Fahrer heute überhaupt noch teilnehmen?!

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Eine Berührung zwischen Mairesse und Bristow hat es meines Wissens nach nicht gegeben (habe noch mal in etlichen Quellen recherchiert) - Bristow machte wohl - von Mairesse unter Druck gesetzt - einen Fahrfehler.

Ich habe mal gelesen dass Bristow bei dem Unfall geköpft(!) worden sein soll.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Nun, wenn ich an Zanardi denke, aber bei ihm ist es ja ein Tourenwagen.
Aber ich habe mir schon ein paar Mal gedacht, wenn der BMW Feuer
fangen würde, dann wäre Zanardi sicher arm dran.

Ich erinnere mich noch, als Regazzoni einmal in der BPR Serie einen
Porsche 993 GT2 fahren wollte, das wurde wegen seiner Behinderung
abgelehnt. Ich weiss nicht mehr, wann das war, auf jeden Fall vor dem
Unfall von Zanardi. :?

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Eine Berührung zwischen Mairesse und Bristow hat es meines Wissens nach nicht gegeben (habe noch mal in etlichen Quellen recherchiert) - Bristow machte wohl - von Mairesse unter Druck gesetzt - einen Fahrfehler.

Ich habe mal gelesen dass Bristow bei dem Unfall geköpft(!) worden sein soll.


Das habe ich auch gelesen, einfach unglaublich, dass dieses Rennen nicht
abgebrochen wurde.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Stimmt, an Zanardi habe ich nicht gedacht. Aber heute ist ein Rennauto ja auch mit den Fingern steuerbar - damals brauchte man schon noch den ganzen Körper. Ich nehme mal an (vielleicht weit Lotus Spezialist LotusFan mehr) man hatte Staceys Auto für ihn speziell umgebaut...

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Ich hab hier ein paar Auszüge aus Innes Irelands Biografie bezüglich diese Wochenendes:
..., we heard that Michael Taylor, in my old Lotus, had gone off the road. This, too, happened on a fast corner, another 130-odd mph affair. Instead of taking the right-hand curve as he meant to do, he just went sailing straight on; how he was not killed, I can't imagine. The car went across a damned great ditch, shot into the air, hit a tree which it completely uprooted and finished up smack into another tree. Somehow or other he came out of it with only a few broken bones, although he had a neck injury which gave him trouble for some months after.

When I visited Michael in hospital shortly after the crash and asked him what had happened, he said: "The steering broke. I turned the wheel and nothing happened."

Indeed, this was the case. The steering column had sheared off, and I must say it gave me a few uncomfortable moments when I realised how long I had been driving that car.

Meanwhile, when the panic of the accidents had died down somewhat, the Lotuses of Stacey, Clark and myself were wheeled off to the circuit garage to have their hubs examined for any fault similar to the one which had developed in Stirling's car.

The results were just terrifying. Clark's was uncracked, Stacey's was cracked halfway round the hub; and mine was all but sheared off! I suppose it was a gauge of how hard the cars were being driven at the time. Moss obviously drove his car harder than any of the rest of us and his hub went first. It is long odds that if he had not in fact, crashed, I certainly would have done within a very few laps.

I was, for once, quite speechless.

However, Chapman explained that a fault had been found in one of the machine processes at the works. he had new hubs flown out from England and they were fitted on to our three cars. I can't say, however, that I was filled with confidence when I got to the starting line at this particular meeting.


...Alan Stacey had to overcome the most difficult physical handicap to get into motor racing at all. He had a tin leg, yet he taught himself to use it and get along with it so well that only a handful of people at the time knew of his handicap.

His determination was such that, since he was unable to heel and toe with the brake and throttle while changing gear, he had a motor-cycle type twist-grip throttle built into the gear lever of all his cars so that he could operate the throttle manually when changing gear. I tried it and it was extremely difficult to do, but Alan mastered it.

He got a great deal of fun out of that leg. Many a chambermaid has run from his room at the sight of an apparently dismembered leg hanging over a chair, complete with shoe and sock.

One of his favourite tricks was to take a pencil in his hand while talking, say, after dinner, and slowly and quite unconcernedly thrust it through one of the holes in his leg beneath his flannels. Anyone who did not know his leg was artificial would look aghast at the pencil boring into his leg. I remember once, too, when he lost a bolt out of his ankle and we spent hours searching for the damned thing. Eventually we had to get one out of the workshops.

Also, at some of the Continental meetings when we had to take a medical examination, there were all sorts of diversions created to prevent the doctors from realising that he did not have a proper leg. When they were testing for reflexes, the rest of us had to wait he had his left leg done, then, as the doctor was about to hit Alan's tin knee with his little hammer someone had to knock over a chair, or kick the pot under the bed, or fall down or trip up or something.

In the resulting confusion, Alan simply crossed his leg again and sat there waiting to be tapped. It never failed.

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Eine Berührung zwischen Mairesse und Bristow hat es meines Wissens nach nicht gegeben (habe noch mal in etlichen Quellen recherchiert) - Bristow machte wohl - von Mairesse unter Druck gesetzt - einen Fahrfehler.

Ich habe mal gelesen dass Bristow bei dem Unfall geköpft(!) worden sein soll.


Das habe ich auch mal gelesen. Unglaublich

Beitrag Mittwoch, 01. März 2006

Beiträge: 4967
Bilder von Spa 1966:

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Kommentare zu den Bildern sind sehr willkommen, da ich in Zeitnot
bin.

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

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Der erste Massencrash der Formel 1 Geschichte 1950 in Monaco:
In der Tabakkurve läuft dem späteren Weltmeister Dr. Nino Guiseppe
Farina der Alfa Romeo Tipo 158 mit dr Startnummer 32 aus dem Ruder.
Gonzales rutscht mit seinem Maserati in das quer stehende Hindernis,
dann machen Fagioli, Rosier, Manzon, Schell, de Graffenried, Tritignant,
Harrison und Rol das totale Chaos perfekt.
Kein Safety Car kein Abbruch(Damals alles unbekannt). Ärzte wurden
nicht gebraucht, das Rennen wurde fortgesetzt.
Späterer Sieger Fangio nach dem Rennen:

"Das Drama hatte sich inmeinem Rücken abgespielt. Ich ahnte nichts,
als ich in die zweite Runde fuhr. Vor der tabak- Kurve sah ich gelbe
Warnflaggen. Blitzartig tauchte vor meinem geistigen Auge ein Foto aus
den 30er Jahrenauf, das quer stehende Crash-Autos in jener Linkskurve
zeigte. Ich merkte, dass die Zuschauer nicht auf mich, dem Spitzenreiter,
achteten, stieg voll in die Eisen und kam gerade noch zum Stand."

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Damals wurden 9 fahrzeuge eliminiert.
Hier sogar ein kurzes Video.
Es zeigt allerdings nur das geschehen nach dem Unfall. :wink:

http://rapidshare.de/files/9623367/1950 ... o.mpg.html

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

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Gab es eigentlich im GP Sport vor 1950 keinen Massenunfall?

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

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Das weiss ich nicht.
Deshalb habe ich ja auch geschrieben, es sei der erste Massenunfall der formel 1 Geschichte ,und die gibt es ja erts seiht 1950.
Ich glaube aber auch, dass es vorher schon Massenunfälle gab. Mir
ist nur keiner bekannt :wink:

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

Beiträge: 45707
Das war keine Kritik sondern eine Frage, wobei es die Formel-1 seit 1946 oder 1947 gibt. 1950 war halt die erste Formel-1 WM. Den GP Sport gibt es seit 1906 (erste GP: Frankreich GP 1906 - Sieger: Ferenc Szisz auf Renault).

Also damit stellen wie die Frage Mal offiziell in den Raum: Gab es vor 1950 auch schon einen Massenunfall? Das ist jetzt was für Michael_Mueller, aber der ist schon lange nicht mehr da gewesen. Schade...

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

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[quote="MichaelZ"]Das war keine Kritik sondern eine Frage, wobei es die Formel-1 seit 1946 oder 1947 gibt. 1950 war halt die erste Formel-1 WM. Den GP Sport gibt es seit 1906 (erste GP: Frankreich GP 1906 - Sieger: Ferenc Szisz auf Renault).]

Das hatte ich gar nicht als Kritik aufgenommen. :wink: Sorry, wenn das so rüberkam :oops:

Beitrag Donnerstag, 02. März 2006

Beiträge: 4967
@Jean:

Du hast eine gute Story über Monaco 1950 geschrieben. :D)
Vielen Dank! :D)

Beitrag Freitag, 03. März 2006

Beiträge: 1862
zu der spa-sequenz:

das unterste bild zeigt - vermute ich - stewarts brm. jackie saß nach dem unfall ewig im auto eingeklemmt - angeblich mit ein grund, dass er später ein vorkämpfer für mehr sicherheit wurde.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 03. März 2006

Beiträge: 759
Benway hat geschrieben:
zu der spa-sequenz:

das unterste bild zeigt - vermute ich - stewarts brm. jackie saß nach dem unfall ewig im auto eingeklemmt - angeblich mit ein grund, dass er später ein vorkämpfer für mehr sicherheit wurde.


Täusche ich mich, oder war das das Rennen, in dem Hill in die Boxen lief, einen Schraubenzieher (?) holte und damit Stewart aus dem Wagen befreite? Oder verwechsle ich da jetzt wieder mal was?
Gegen fanatische und engstirnige Rotkäppchen im yesterday-Forum!

Euer pironi

Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 0
könnte mir vielleicht jemand sagen welcher fahrer in diesem Williams von ´98 sitz (bzw. saß) ?

Bild

Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 45707
Das war der Kanadier Jacques Villeneuve (2006 bei BMW Sauber, wurde für Williams Renault 1997 Weltmeister). Der Unfall ereignete sich am Ausgang der Eau Rouge 1998 beim Belgien GP. An gleicher Stelle flog er 1999 (im BAR Supertec) und sein teamkollege Ricardo Zonta nochmals wild ab. Beide überschlugen sich dabei.

Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Das war der Kanadier Jacques Villeneuve (2006 bei BMW Sauber, wurde für Williams Renault 1997 Weltmeister).


Ich glaub wer Villeneuve ist weiß Benutzerkonto selbst. :lol: :wink:

So wie ich das verstanden habe ereignete sich der Unfall im Rennen, ja?
Was war denn die Unfallursache?
Schaut ja wirklich ziemlich hart aus, der Einschlag...

Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 4967
Das freie Freitagstraining erlebte einen gewaltigen Unfall von
Jacques Villeneuve im Streckenabschnitt Eau Rouge.
Die Telemetriedaten zeigen, dass Villeneuve ausgangs der
Links-Rechts-Links-Kombination acht km/h schneller ist, als
in der Vorrunde. Die Bodenhaftung reisst, under FW20 kreiselt im
Uhrzeigersinn nach rechts von der Piste.

Villeneuve verliert bei Tempo 302 km/h die Kontrolle über das Auto,
und schlägt in die Leitplanken ein-glücklicherweise mit dem Heck
voran. Kurz nach dem Aufprall erkundigt sich der Track-Engineer
Jock Clear bei Jacques über Funk, ob er noch da sei. Villeneuve
antwortet "Ten-four". Am Samstag erwischte es dann Mika Salo
im Arrows. Das Rennen ist wiederum eine Geschichte für sich.

Beitrag Dienstag, 07. März 2006

Beiträge: 759
Ich denke diese Fotos wurden noch nicht geposted. Es zeigt Arnouxs Wagen nach dem Crash in Holland 1982 bzw. bei den Bergungsarbeiten:

Bild

Bild
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Euer pironi

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