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Bei Testfahrten irgendwann, ich glaube 2003? Barcelona kann es gewesen sein.
(F1total)
Das Rennen lief erst seit wenigen Sekunden, als Christian Kliens Wagen wie ein Flugzeug abhob, sich überschlug und - glücklicherweise - auf den Rädern wieder landete. Der Staub seines Abfluges hatte sich noch nicht wieder gelegt, als es mich ebenfalls erwischte", schildert der 34-Jährige das verfrühte Aus.
Glück im Unglück
"Fernando Alonso legte sich mit Ralf Schumacher an und verlor dadurch seinen Frontflügel. Ich war zu diesem Zeitpunkt direkt hinter Mark Webber und konnte nirgendwohin ausweichen, so dass ich das Teil überfahren musste. Es zerriss mein rechtes Vorderrad und damit auch die dort verbaute Bremse."
Dadurch, so Coulthard, verteilte sich überall Bremsflüssigkeit. "Ich war erledigt. Das Auto fühlte sich an wie ein Rennschlitten und ich hatte Glück, dass ich mich nicht auch überschlug." Danach war der alteingesessene Pilot am Boden zerstört, aber die Erleichterung, als er entdeckte, dass sein Teamkollege seinen Überschlag unverletzt überstanden hatte, war gewaltig.
"Der Anblick seines Unfalles versetzte mich zurück nach Barcelona vor drei Jahren, als ich dieselbe schlimme Erfahrung machen musste." Damals hatte sich der Schotte auf Grund eines Reifenschadens am Ende der langen Geraden überschlagen. Das sind Momente, in denen man jegliche Kontrolle verliert und nur noch abwarten kann, wie auch Coulthard weiß.
Tanz auf dem Eis
"Man begreift augenblicklich, was da gerade passiert und was schlimmstenfalls passieren kann - dass man selbst ernsthaft verletzt wird." Also, erklärt er, müsse man sich selbst so klein wie möglich machen und einfach abwarten, bis der wilde Ritt vorbei sei. Zum Glück aber ist in Ungarn nichts Ernsthaftes passiert, auch wenn das frühe Ausscheiden Konsequenzen für den Grand Prix der Türkei mit sich bringt.
"Mein früher Ausfall wird mir in der Türkei ein großes Problem bereiten. Ich werde im Qualifying als Zweiter auf die Strecke gehen. Das ist ziemlich desaströs, denn wir haben es mit einem brandneuen Kurs zu tun. Es wird nicht genug Gummi auf dem Asphalt sein, um den Grip zu erzielen, den ich für einen guten Lauf eigentlich brauche."
Zwar, so fährt Coulthard fort, habe Kimi Räikkönen es geschafft, von einer schlechten Qualifikationsposition aus das Rennen in Ungarn zu gewinnen, aber dies habe er seinem schnellen McLaren-Boliden zu verdanken. "Für mich wird das viel härter." Ob schon Gummi auf der Strecke ist oder nicht, das sei für die Fahrer ein Unterschied wie zwischen einem Spaziergang auf Schnee oder einem auf Eis: "Beides ist hart, aber auf Schnee fühlt man sich logischerweise sicher. Ich muss mich auf dem Gegenstück einer Eisdecke qualifizieren."