UncleKen hat geschrieben:
Weitere Kommentare zum Unfallhergang:
But endurance ace Derek Bell's comments on the situation were: 'It was such a naive overtaking manoeuvre. You could not believe it.'
'It is my opinion that Stefan wanted to pass Jacky in front of everybody. He didn't want to pass him anywhere else. He wanted to pass the king of Spa there, so everybody could see it. I think that is what led to the accident.' - Klaus Bischoff [crew chief on the Bell/Bellof car in 83/84 and a close friend of the Bellof family]
Naja, die meisten dieser Leute, die Kommentare abgaben, hatten den Unfall nicht gesehen. Aber wenn man gesehen hatte, wie Ickx Bellof am Ende der Geraden hinter der Eau Rouge bei 300 km/h in das Gras gedrückt hatte -um einen Überholmanöver zu verhindern- der bewertet die Sprüche anders.
Vor allem den Spruch von Ickx selbst ("Er hätte 50 Meter weiter problemlos überholen können").
(BTW: Ich kenne dieses Manöver durch einen Bekannten, der es gesehen hatte. Ich selbst hatte das nicht gesehen.)
@Andial: Als "Verschwörungstheorie ist das "in die Falle locken" gemeint:
Dazu der langjährige Braunschweiger Motorsport-Journalist Eckhard Schimpf: “Hätte Bellof in dieser Situation nicht versucht zu überholen - er wäre sein Geld nicht wert gewesen. [...] Ickx hat Bellof in eine Falle gelockt. Er wollte ihn lächerlich machen, ihm zeigen wer der Herr im Haus ist.”
Ok, aber das ist in der Aussage der Auto Zeitung enthalten. Diese Aussage kommt aber nicht von der Website.
Wäre dieser Teil der Aussage unleserlich gemacht worden, hätte jeder gefragt "was stand denn da"...
BTW: Ich selbst glaube auch, daß Ickx Bellof lächerlich machen wollte. Aber einen Unfall wollte er nicht provozieren. Insofern hätte die AZ diese Aussage von Schimpf nicht drucken sollen.
AZ: ”Hausherr ist Ickx tatsächlich in Spa, nicht nur im übertragenen Sinn: Er fungiert nebenbei auch als Direktor der Rennstrecke von Spa - und so ist vielleicht auch verständlich, warum die Untersuchung des Unfalls durch den lokalen Staatsanwalt schon beendet war, als sie kaum begonnen hatten. [...] Nicht einmal die Motorsport- Gerichts- barkeit, ansonsten stets hyperaktiv, nahm sich des Un-Falls an. Wer sich in einem Markenpokal-Rennen mit uner- laubten Manipulationen technische Vorteile verschafft, wird leicht für ein Jahr gesperrt. Wer aber bei einem WM- Lauf Flaggensignale mißachtet und damit fatale Folgen in Kauf nimmt, kommt nicht einmal vor den Kadi.”
Das trifft widerum alles zu.
Wie gesagt, die gesamten Berichte sind äußerst tendenziös und derart einseitig gegen Jacky Ickx gerichtet, obwohl die Beweislage derartiges nicht hergibt.
Hmmm, allein das Bild, das zeigt, daß Ickx dahin fährt, wo Bellof ist, sagt alles aus. Hätte die Staatsanwaltschaft dieses Bild damals schon gehabt, hätte sie Klage gegen Ickx erheben müssen.
Es gibt aufgrund der vielen Aussagen von Kollegen (Lauda, Danner, Stuck, Bell), dass man in der Eau Rouge ein gleichwertiges Auto mit in etwa gleicher Geschwindigkeit (und kein C2!!) 1985 nicht überholen kann, keinen Grund, warum man Ickx nicht glauben soll, dass er nicht mit einem Überholmanöver von Bellof gerechnet hat.
Bellof war ja schon komplett neben Ickx. Er hatte ihn ja praktisch schon überholt, da Ickx nachgeben musste - er bekam die geschwenkte blaue Flagge!
Insofern erzählen Stuck, Lauda (der seinen sinnfreien Kommentar von Ibizza aus abgab!) und C.o. Blödsinn.
Auch wenn Ickx nicht damit rechnet: Wenn jemand die geschwenkte blaue Flagge bekomt, dann hat er sich zu vergewissern, wo der Gegner ist. Das bekommt jeder Anfänger eingeprägt.
Ich glaube Ickx, daß er nicht damit gerechnet hatte. Aber das macht seinen Fehler nicht besser. Bellof hatte alles richtig gemacht. Er hat sich in einem Rennen in eine eindeutige Überholposition gebracht.
Wenn der Gegner die Regeln mißachtet und es deshalb zum Unfall kommt, kann er das nicht ändern.
BTW: Was für einen dicken Hals muß Bellof gehabt haben? Bereits seit drei Runden hing er Ickx im Genick und wurde böse abgeblockt. Auch deshalb hat Ickx dieses Überholmanöver provoziert.
Ickx hat Bellof auf dem Gewissen, das ist Fakt.
Dass offensichtlich nur die gleiche Zeitung, die so etwa schreibt das "Geheimvideo" gesehen hat, muss man auch berücksichtigen, wenn man das als Beweis heranziehen will.
Wie gesagt, ich habe den Unfall selbst komplett gesehen und kann bestätigen, was die AZ schreibt.
Und: Die AZ nennt Roß und Reiter! Würde sie das tun, wenn die Story nicht wahr wäre?
Außerdem gab es auch andere Zeitschriften mit dieser Meinung:
http://www.i-t-d.net/Fahrer/Stefan_Bell ... Unfall.jpgFahrlässige Tötung: Du weißt offenbar nicht, was fahrlässige Tötung bedeutet. Fahrlässig jemanden zu töten heißt seinen "Tod billigend in Kauf zu nehmen". Das steht auch oben im "tendenziösen" Artikel (fett). Das heißt: kein Vorsatz, aber zumindest rechnest du damit, dass jemand dabei sterben kann.
Wer vor der gefährlichsten Kurve im Motorsport geschwenkte blaue Flaggen mißachtet, der nimmt den Tod billigend in Kauf. Wenn nicht da, wo denn dann?
Das war aber nicht einmal bei Beltoise 1971 der Fall, und der hat sein Fahrzeug quer über die Zielgerade (!!) geschoben.
Auch das war eine klare fahrlässige Tötung.
...zumindest nach deutschem Recht und Gesetz.
Und deshalb rege ich mich etwas auf, denn Jacky Ickx unterschwellig so etwas vorzuwerfen ist wirklich das Allerletzte, bei aller Betroffenheit. Wer wirklich "schuld" war kann und will ich nicht beurteilen-wie schon gesagt.
Ich hatte den Unfall gesehen und kenne die Vorgeschichte. Ickx hat Bellof auf dem Gewissen.
Wer drei Runden lang einen Konkurrenten mit allen(!) Mitteln blockt, der kann bei insgesamt drei(!) geschwenkten blauen Flaggen vor der gefährlichsten Kurve der Welt nicht so tun, als wäre er allein auf der Rennstrecke.
Tut er das doch, ist er für die Folgen verantwortlich....
Andial