So, noch ein bisschen was zum Helm, Design, Technik & Geschichte. Vorschift wurde der Helm in der Formel 1 in Jahr 1952. In Sicherheitsfragen war die Formel 1 - im krassen Gegensatz zu ihrem technischen Anspruch - nie die #1. Auch in diesem Fall hinkte sich Jahrzehnte hinter amerikanischen Standards her. Auch in England (das zu dieser Zeit in der Formel 1 noch keine Rolle spielte) war der Helm schon lange vorher in Verwendung. Und wie viele andere Sicherheitsvorschriften (etwa der Sicherheitsgurt, feuerfeste Kleidung oder - in jüngster Zeit ein kontroverses Thema - das Hans-System) hatte es der Helm zu Beginn schwer und wurde nicht geliebt. Sicher auch ein Grund warum niemand daran dachte, die ungeliebte Pflicht auch noch individuell zu lackieren.
Manche Piloten versuchten das ganze mit recht eigenwilligen Lösungen anfangs noch zu umgehen - hier etwa das Espadon-Pilotengespann mit einer etwas eigentümlichen Lösung, die an moderne Radfahrhelme erinnert.
Der erste Fahrer mit eigenständigem Design (sozusagen die Mutter aller Helmdesigns) war, ich erwähnte es schon, der Franzose Jean Behra und sein karrierte Helm. Später wurde dieses Motiv von Innes Ireland aufgeriffen - aber nachgemacht ist halt nur halb so schön!
Der nächste Fahrer mit unverwechseldarem Design dürfte dann Graham Hill gewesen sein - bereits in seinem Debütrennen in Monaco 1958 trug er den zur Legende gewordenen Helm mit den 8 (stilisierten) Ruderblättern. Klasse Design - später von seinem Sohn Damon (unverändert) wieder aufgegriffen.
Noch war der Mut der Fahrer, ein eigenes Design zu fahren, nicht ausgeprägt. Aber hin und wieder fand sich doch der eine oder andere originelle Helm, wie dieser hier von Michael May (Monaco 1961), der auch durchaus heute noch Chancen hätte.
Und nicht vergessen werden darf - wie könnte es in solchen Dingen auch anders sein - Jo Siffert, der für solche Sachen ein untrügliches Gespür hatte. Sein Helm hat so manchen schweizer Rennfahrer direkt oder indirekt inspiriert - und er war jahrelang einer der auffälligsten Helme im Feld. Bereits bei seinem Dbütrennen 1962 in Brüssel trug er diesen Helm. Hier aber ein Bild aus dem Jahr 1968 in Monza.
Absolut ungewöhnlich auch für die damalige Zeit; das farbenfrohe, verlaufende Design von Lotus-Pilot Mike Spence. Erst viele Jahre später sollten derartige Designs Nachfolger finden.
Teil 2 folgt in Kürze...