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Die schlechtesten GP-Sieger

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Beitrag Sonntag, 08. Juli 2012

Beiträge: 45812
Wenn Fahrer wie Amon eigetlich ein Rennen gewinnen hätten müssen, dann gibt es sicherlich auch Fahrer, denen man nicht unbedingt GP-Siege zugetraut hätte. Jeder der gewonnen hat, hat das sicherlich auch verdient, aber wer von den GP-Siegern gehört für euch eher in die schlechtere Kategorie?

Dazu eine kleine Statistik:
Solange Pastor Maldonado viele Punkte wegwirft wie zuletzt in Valencia und Silverstone, so lange ist der Venezuelaner aber auch auf Rekordkurs: Derzeit rangiert der Williams-Pilot auf Rang zehn in der Gesamtwertung, aber nicht nur Michael Schumacher und Felipe Massa scharen dahinter schon mit den Hufen. Auch viele weitere Fahrer könnten sich an Maldonado noch vorbeischleusen. Was daran ein Rekord sein soll? Noch nie war ein Fahrer schlechter platziert als Rang 13 in der Gesamtwertung, wenn er ein Saisonrennen gewinnen konnte. So wie Maldonado in Barcelona. Rang 13 als Saisonsieger, das gab es bisher zwei Mal: Jimmy Bryan 1958, der gar kein F1-Pilot war, sondern beim Indy-500 teilnahm, das damals ja noch zur Weltmeisterschaft zählte und für das es dann eben auch WM-Punkte gab. Weil Bryan aber keine weiteren Rennen mit WM-Status fuhr, blieb er auf Rang 13 hängen. Jean-Pierre Jabouille fuhr 1979 durchaus mehr Rennen, konnte aber im defektanfälligen Turbo-Renault nur beim Renault-Heimspiel in Frankreich glänzen. Damit wurde er immerhin noch Gesamt-13. Michele Alboreto durfte in einer ähnlich umkämpften Saison wie 2012 ebenfalls einmal gewinnen, landete am Ende aber nur auf Rang zwölf. Giancarlo Fisichella fiel im strömenden Regen von Brasilien 2003 der Sieg im unterlegenen Jordan Ford in die Hände. Der Wagen war aber derart unterlegen, dass Fisichella damit am Ende trotzdem nur Gesamt-12. wurde.

Die schlechtplatziertesten Saisonsieger
Jimmy Bryan (USA) 1958: Gesamt-13. (Epperly Offenhauser)
Jean-Pierre Jabouille (FRA) 1979: Gesamt-13. (Renault)
Michele Alboreto (ITA) 1983: Gesamt-12. (Tyrrell Ford)
Giancarlo Fisichella (ITA) 2003: Gesamt-12. (Jordan Ford)
Jean-Pierre Beltoise (FRA) 1972: Gesamt-11. (BRM)
Vittorio Brambilla (ITA) 1975: Gesamt-11. (March Ford)
Jim Clark (GBR) 1968: Gesamt-11. (Lotus Ford)
Luigi Fagioli (ITA) 1951: Gesamt-11. (Alfa Romeo)
Luigi Musso (ITA) 1956: Gesamt-11. (Ferrari)
Ronnie Peterson (SWE) 1976: Gesamt-11. (March Ford)

Beitrag Montag, 09. Juli 2012
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Wenn Fahrer wie Amon eigetlich ein Rennen gewinnen hätten müssen, dann gibt es sicherlich auch Fahrer, denen man nicht unbedingt GP-Siege zugetraut hätte. Jeder der gewonnen hat, hat das sicherlich auch verdient, aber wer von den GP-Siegern gehört für euch eher in die schlechtere Kategorie?

Dazu eine kleine Statistik:
Solange Pastor Maldonado viele Punkte wegwirft wie zuletzt in Valencia und Silverstone, so lange ist der Venezuelaner aber auch auf Rekordkurs: Derzeit rangiert der Williams-Pilot auf Rang zehn in der Gesamtwertung, aber nicht nur Michael Schumacher und Felipe Massa scharen dahinter schon mit den Hufen. Auch viele weitere Fahrer könnten sich an Maldonado noch vorbeischleusen. Was daran ein Rekord sein soll? Noch nie war ein Fahrer schlechter platziert als Rang 13 in der Gesamtwertung, wenn er ein Saisonrennen gewinnen konnte. So wie Maldonado in Barcelona. Rang 13 als Saisonsieger, das gab es bisher zwei Mal: Jimmy Bryan 1958, der gar kein F1-Pilot war, sondern beim Indy-500 teilnahm, das damals ja noch zur Weltmeisterschaft zählte und für das es dann eben auch WM-Punkte gab. Weil Bryan aber keine weiteren Rennen mit WM-Status fuhr, blieb er auf Rang 13 hängen. Jean-Pierre Jabouille fuhr 1979 durchaus mehr Rennen, konnte aber im defektanfälligen Turbo-Renault nur beim Renault-Heimspiel in Frankreich glänzen. Damit wurde er immerhin noch Gesamt-13. Michele Alboreto durfte in einer ähnlich umkämpften Saison wie 2012 ebenfalls einmal gewinnen, landete am Ende aber nur auf Rang zwölf. Giancarlo Fisichella fiel im strömenden Regen von Brasilien 2003 der Sieg im unterlegenen Jordan Ford in die Hände. Der Wagen war aber derart unterlegen, dass Fisichella damit am Ende trotzdem nur Gesamt-12. wurde.

Die schlechtplatziertesten Saisonsieger
Jimmy Bryan (USA) 1958: Gesamt-13. (Epperly Offenhauser)
Jean-Pierre Jabouille (FRA) 1979: Gesamt-13. (Renault)
Michele Alboreto (ITA) 1983: Gesamt-12. (Tyrrell Ford)
Giancarlo Fisichella (ITA) 2003: Gesamt-12. (Jordan Ford)
Jean-Pierre Beltoise (FRA) 1972: Gesamt-11. (BRM)
Vittorio Brambilla (ITA) 1975: Gesamt-11. (March Ford)
Jim Clark (GBR) 1968: Gesamt-11. (Lotus Ford)
Luigi Fagioli (ITA) 1951: Gesamt-11. (Alfa Romeo)
Luigi Musso (ITA) 1956: Gesamt-11. (Ferrari)
Ronnie Peterson (SWE) 1976: Gesamt-11. (March Ford)



Es gibt keine "schlechten Grand Prix Sieger " solange der Sieg nicht erschummelt oder anderweitig unsportlich errungen wurde .
Auch Maldondo ist ein guter Sieger und wenn mit Massa und Schumacher (zusammen über 100 GP -Siege) mit den Hufen scharren,um ihn der Punkteliste einzuholen ,bedeutet das doch nichts anderes ,als das er vor ihnen liegt .
Ob Jabouille nun in der Endabrechnung 13ter oder 27ter wurde ,ist doch vollommen uninteressant wenns um die Frage geht ob er ein guter oder schlechter Grand Prix Sieger ist .
Er hat den Teekessel als erster ins ziel gebracht und das recht spektakulär in einem atemberaubeden Kapf mit Villeneuve .Von Zwekämpfen dieser Art träumt die aktuelle F1 doch nicht mal mehr .

Beitrag Montag, 09. Juli 2012

Beiträge: 1614
AWE hat geschrieben:
Es gibt keine "schlechten Grand Prix Sieger " solange der Sieg nicht erschummelt oder anderweitig unsportlich errungen wurde .


dem schließe ich mich an.

Beitrag Montag, 09. Juli 2012

Beiträge: 45812
Genau das hab ich ja auch oben auch geschrieben.

Trotzdem gibt es welche, die F1-Rennen gewonnen haben und besser waren als andere, die F1-Rennen gewonnen haben.

Für mich ist Maldonado gewiss kein so guter Fahrer wie Chris Amon. Maldonado gewann trotzdem, Amon nicht.

Maldonado gewann in Spanien hochverdient, aber fahrerisch ist er nun mal nicht ganz so gut.

Auf solche Beispiele will ich hinaus.

Beitrag Montag, 09. Juli 2012

Beiträge: 1679
dann hakt an deinem beispiel aber der fall peterson im march ganz gewaltig.
auch jimmy bran hatte mit seinem indy sieg 58 bei seiner wm anteilnahme in jenem jahr eine erfolgsquote von 100%, was sooo schlecht dann auch nicht wäre. ;)

Beitrag Montag, 09. Juli 2012

Beiträge: 87
da fällt mir keiner ein. auch wenn einige gp-siege "glücklich" zustandekamen oder zumindest nicht heroisch ekämpft wurden, würde ich nie behaupten, dass nannini (suzuka 1989) oder alesi (montreal 1995) schlechte sieger gewesen wären. hätten beide diese rennen nicht gewonnen, wären sie wohl in der "amon-liste" recht weit vorne.

Beitrag Dienstag, 10. Juli 2012

Beiträge: 45812
x-toph hat geschrieben:
dann hakt an deinem beispiel aber der fall peterson im march ganz gewaltig.
auch jimmy bran hatte mit seinem indy sieg 58 bei seiner wm anteilnahme in jenem jahr eine erfolgsquote von 100%, was sooo schlecht dann auch nicht wäre. ;)


Das war ja nur eine sinnlose Statistik :D

Beitrag Dienstag, 10. Juli 2012

Beiträge: 1614
MichaelZ hat geschrieben:
Maldonado gewann in Spanien hochverdient, aber fahrerisch ist er nun mal nicht ganz so gut.


ich halte maldonado fahrerisch für ziemlich gut, mMn deutlich höher einzuschätzen als z.b. sutil oder hülkenberg. er macht nur halt auch zuviel unsinn, was aber kopfsache ist und nix mit dem fahrtalent zu tun hat.

Beitrag Dienstag, 10. Juli 2012

Beiträge: 543
MichaelZ hat geschrieben:

Das war ja nur eine sinnlose Statistik :D


Wie der gesamte Thread. Wie will man aufgrund von bloßen Resultaten, die auch noch unter völlig anderen Rahmenbedingungen zustande gekommen sind, ein Urteil fällen können? Welche Kriterien zählen denn überhaupt dazu, um einen Fahrer bewerten zu können? Ist das nur, wie gut oder schlecht er sein jeweiliges Auto um die Strecke bewegt? Nur im Trockenen, oder auch im Regen? und wenn beides, wie ist das gegenseitig zu gewichten? Und jemand, der zwar vielleicht eine enorme grundschnelligkeit hat, aber das Auto dann jedesmal raushaut gegen jemand, der lahm wie eine Schildkröte ist, aber immer ankommt? Oder persönliche Fitness, daß man auch bei Hitzerennen nicht nachläßt. Wer in den 30ern schnell war, brauchte ganz andere körperliche Voraussetzungen als heute. In den 50ern war der der König, der einen möglichst sauberen Four-Wheel-Drift hinbekommen hat, heutzutage ist sowas aber überhaupt nicht mehr gefragt. Und gehören nicht auch Faktoren wie technisches Verständnis und Beitrag zur Entwicklungsarbeit dazu? Schau mal, wo die Teams jeweils gestanden haben, während ein Damon Hill bei ihnen Fahrer gewesen ist und wie das dann davor und danach ausgesehen hat. Trotzdem wird er nur extrem selten im Zusammenhang mit der Bezeichnung der "besten Fahrer aller Zeiten" genannt werden. Weil es halt eben nur eine subjektive Bewertung ist. Und nicht zuletzt Geschick im Umgang mit der Öffentlichkeit und die Fähigkeit, sich im Team politisch durchzusetzen bzw. überhaupt auch das richtige Team auszuwählen. Ich behaupte mal, ein Amon würde heutzutage nicht mal mehr in die Nähe eines Formel-1-Cockpits kommen, weil er einfach zu "unprofessionell" und nett war, auch wenn es gerade das ist, was seinen Charme und heutigen "Erfolg" bei den Fans ausmacht. Außerdem implizieren solche "Ranglisten" auch immer, daß ein Fahrer über die gesamte Zeit seiner Karriere gleich gut gewesen wäre. Aber ein Jody Scheckter von 1973 würde sicher ganz anders bewertet als der von 1976 oder 1979. Und wirkt sich 1980 dann schlecht auf die Bewertung aus?
Also, die einzig objektive Bewertung kann immer nur das Abschneiden eines Fahrers in der jeweiligen Saison sein, weil es ausdrückt,wer unter den gegebenen Verhältnissen - unter Einbeziehung ALLER Rahmenbedingungen - das Beste draus gemacht hat. Aber einen Vergleich über die Saison halte ich für ziemlich sinnlos und erst Recht, wenn da noch Jahrzehnte dazwischen liegen.

Beitrag Mittwoch, 11. Juli 2012

Beiträge: 543
Noch nie war ein Fahrer schlechter platziert als Rang 13 in der Gesamtwertung, wenn er ein Saisonrennen gewinnen konnte. So wie Maldonado in Barcelona. Rang 13 als Saisonsieger, das gab es bisher zwei Mal: Jimmy Bryan 1958, der gar kein F1-Pilot war, sondern beim Indy-500 teilnahm, das damals ja noch zur Weltmeisterschaft zählte und für das es dann eben auch WM-Punkte gab. Weil Bryan aber keine weiteren Rennen mit WM-Status fuhr, blieb er auf Rang 13 hängen. Jean-Pierre Jabouille fuhr 1979 durchaus mehr Rennen, konnte aber im defektanfälligen Turbo-Renault nur beim Renault-Heimspiel in Frankreich glänzen. Damit wurde er immerhin noch Gesamt-13. Michele Alboreto durfte in einer ähnlich umkämpften Saison wie 2012 ebenfalls einmal gewinnen, landete am Ende aber nur auf Rang zwölf. Giancarlo Fisichella fiel im strömenden Regen von Brasilien 2003 der Sieg im unterlegenen Jordan Ford in die Hände. Der Wagen war aber derart unterlegen, dass Fisichella damit am Ende trotzdem nur Gesamt-12. wurde.


Man muß bei dieser Betrachtungsweise dann antürlich auch noch berücksichtigen, daß es heutzutage pro Sasion viel mehr Rennen gibt als früher. Das einzelne Rennen zählt heute also viel weniger. Szisz hat z.B. 1906 auch nur einen Grand Prix gewonnen, trotzdem wäre er damit überlegen Weltmeister geworden...

Außerdem spielt auch das Punktesystem spielt eine Rolle, auch da wird heute ein Sieger viel schlechter behandelt als zu früheren Zeiten. Und schließlich ist es dieses Saison so, daß ja viel mehr fahrer als sonst üblich schon Rennen gewonnen haben, das heißt, dem "schlechtesten" Sieger - wer auch immer es gerade ist - werden ja allein dadurch automatisch schon mal mehr Plätze als sonst weggenommen. Aber wäre jemand als Fahrer - bei gleichbleibender eigener Leistung! - besser oder schlechter, nur weil sich in einer Saison mal die anderen beim Siegen abwechseln und mal einer die Saison dominiert? Oder auch anders gefragt, was würde es an Amons fahrerischen Qualitäten ändern, wenn bei einem Rennen, wo er Zweiter geworden ist, zufällig der Sieger mit Defekt ausgefallen wäre?


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