Zum ersten Mal seit 2002, damals Toyota, gibt es mit dem Super Aguri F1 Team wieder ein komplett neues Team. Andere Teams, wie Red Bull oder MF1 gingen aus anderen Teams hervor. Neue Teams entstehen dann, wenn die 48 Millionen Dollar Einschreibungsgebühr hinterlegt wird. Übernahmen müssen diese Summe bei der FIA nicht hinterlegen. Also hier die letzten 10 komplett neuen Teameinstiege:
1. Toyota
Toyota debütierte beim Australien GP 2002 in der Formel-1. Bereits zuvor gab es einige Gerüchte um einen Einstieg in der Formel-1. 1993 wollte das Formel-3000 Team und der japanische Formel-3 Champion TOM’s mit Toyota Motoren in die Formel-1 einsteigen. Fahrer wären wohl der Japaner Hideki Noda, der in der Formel-3000 und der Formel-Nippon für TOM’s fuhr, und der Däne Tom Kristensen, der in der japanischen Formel-3 die Meisterschaft mit TOM’s gewann. TOM’s baute in der japanischen Formel-3 Chassis, hätte also in der Formel-1 locker Chassis bauen können, denn in der Formel-3000 gab es noch einige Inspirationen durch die Reynard Chassis, die man einsetzte. Übrigens: 1992 fuhr der heutige BMW Sauber Pilot Jacques Villeneuve in der japanischen Formel-3 ebenfalls mit TOM’s Chassis und Toyota Motoren. Doch Toyota wollte keine Formel-1 Motoren bauen und auch das Projekt TOM’s löste sich dadurch auf. Bis heute besteht nach wie vor eine Verbindung im Motorsport von TOM’s und Toyota.
Das nächste kam Toyota 1994 mit der Formel-1 ins Gespräch. Damals wollte der Japaner Tetsu Ikuzawa mit einem Team namens Ikuzawa in die Formel-1 kommen. Neben vielen anderen kam auch Toyota als Motorenlieferant ins Gespräch. Doch der Designer Enrique Scalabroni wollte wohl das verrückteste Formel-1 Auto aller Zeiten bauen. Zum Glück kam dieses Gefährt nicht über den Zeichentisch hinaus, denn die Pläne des Teams zerschlugen sich. Der Einstieg 1994 wäre sowieso viel zu optimistisch gewesen. Schon alleine wegen diesem speziellen Fahrzeug gab es tausende Probleme. Zum Beispiel gab es da das Problem des Boxenstopps. Die Reifen waren zum einen in der Nase und zum anderen am Unterboden befestigt! Bridgestone wollte Spezialreifen anfertigen. Das Projekt wollte nach dem Scheitern in der Formel-1 ihr Glück in der ChampCar versuchen, aber auch da war es nicht umsetzbar.
Ab 1999 forschte Toyota dann intensiv für einen Einstieg in die Formel-1, dann allerdings mit einem eigenen Team. Ursprünglich war der Einstieg für die Saison 2001 geplant. Die Japaner wollten ursprünglich mit V12 Motoren antreten. Das war der FIA ein Dorn im Auge und schrieb V10 Motoren als fest geregelt vor. Toyota musste so den Einstieg um ein Jahr auf die Saison 2002 verschieben. Für den Formel-1 Einstieg engagierte man Dauertester Allan McNish und den Formel-1 erfahrenen Mika Salo. Dieses Fahrerpaar bestritt dann für die Japaner auch die erste Formel-1 Saison 2002. Bereits beim ersten Rennen in Australien 2002 holte Toyota mit Salo durch Rang 6 einen WM Punkt. McNish schied bereits beim Massencrash am Start aus. Der Schotte verpasste dann beim Malaysia GP als 7. knapp die Punkte. Für Salo wurde es Rang 12. Der Finne fuhr aber beim Brasilien GP mit Rang 6 einen 2. Punkt ein, während sich McNish von der Strecke drehte. Das scheinbar erfolgreiche Formel-1 Debüt war damit aber am Höhepunkt, denn danach gab es nur noch Rückschläge. In Imola gab es einen Doppelausfall. Jeweils Rang 8 und 9 wurden es beim Österreich- und Spanien GP. Beim Monaco GP verunfallten beide Fahrer, in Kanada fielen ebenfalls beide aus. Beim Europa GP wurde McNish 12. Salo schied im TF102 mit einem Getriebeschaden aus. In Großbritannien und Frankreich folgte wieder jeweils ein Doppelausfall. Beim Deutschland GP fuhr Salo auf Rang 9. McNish hatte einen Hydraulikschaden. Beim Ungarn GP kamen zwar beide ins Ziel, allerdings weit außerhalb der Top Ten! Beim Belgien GP verpasste Salo als 7. knapp die Punkte. Die letzten 3 Rennen waren eine Katastrophe: Beste Platzierung war ein 8. Rang für Salo beim Japan GP. Bei dem Heim GP für Toyota, die ihr Werk allerdings in Deutschland (Köln) haben, verunglückte McNish schwer in der Qualifikation. In der berühmt berüchtigten 130R Kurve verlor er die Kontrolle über seinen Toyota, hob ab, überschlug sich und landete mit dem Heck voraus hinter den Leitplanken, die er zerschlug. Die g-Kräfte bei diesem Crash waren enorm. Er kam zwar unverletzt davon, bekam aber Starverbot. Toyota wurde in der ersten Saison WM-10.
Für 2003 verpflichtete man 2 neue Fahrer. Vom Konkurrenten BAR Honda verpflichtete man zum einen Olivier Panis und zum anderen kam der ChampCar Meister Cristiano da Matta zu Toyota. Der Brasilianer setzte sich knapp gegen seinen Landsmann und zum damaligen Zeitpunkt Indy 500 Champion Helio Castroneves durch. Beide fielen beim Saisonauftakt 2003 in Australien aus. Beim Malaysia GP wurde Da Matta immerhin 11. Beim Imola, wo erstmals beide Toyota TF103 Fahrer das Ziel erreichten, verpasste Panis als 9. knapp die Punkte. Ab 2003 gibt es ja bis zum 8. Rang Punkt. Da Matta wurde 12. Die ersten Punkte der Saison holte sich Da Matta dann beim Spanien GP als 6. Nach einem punklosen Rennen in Monaco, aber im Gegensatz zu Österreich 2 Wochen zuvor, waren beide Fahrer im Ziel, holte Panis mit Rang 8 in Kanada einen weiteren Punkt. Beim Europa GP fielen beide Fahrer aus. In den folgenden 3 Rennen gab es jeweils Punkte. Beim Frankreich GP wurde der Franzose Panis 8., beim Großbritannien GP wurde Da Matta 7. und beim Deutschland GP wurde Panis vor Da Matta 5. Nach 2 schlechten Rennen in Ungarn und Italien überzeugte Toyota bei den letzten beiden Überseerennen zum USA- und Japan GP durch starke Leistungen im Qualifying. So stand Panis in den USA stand Panis auf Startplatz 3 und in Japan standen Da Matta und Panis mit Rang 3 und 4 in der Startreihe 2. In Japan wurde Da Matta dazu 7. Toyota wurde WM-8. Ein Aufwärtstrend war zu erkennen, auch wenn die äußerst guten Startplätze Strategie bedingt waren. Doch Toyota ist bekannt dafür, dass dauernd Leute gefeuert und neu eingestellt werden, was keine Konstanz ins Team brachte.
2004 blieben weiterhin Panis und Da Matta als Fahrer. Der Brasilianer Ricardo Zonta war dazu Freitagstestfahrer. Beim Australien GP begann die Saison mit Rang 12 für Da Matta vor Panis. Beim Malaysia GP wurde Da Matta 9. Gleiches gelang Panis beim Bahrain GP. Beim Imola GP hatte Toyota den ersten Ausfall zu verbuchen. Dieser war aber nicht auf ein technisches Problem am TF104 zurückzuführen, sondern war bedingt durch einen Dreher von Da Matta. Erst beim Spanien GP gab es durch einen Hydraulikdefekt am Auto von Panis den ersten technischen Ausfall zu beklagen. Beim Monaco GP fuhren beide in die Punkte: Da Matta wurde 6. und Panis 8. Beim Kanada GP wurden beide Fahrer wie auch die beiden BMW Williams Piloten durch eine zu große Bremsbelüftung disqualifiziert. Beim USA GP wurde Panis 5. Die folgenden 3 Rennen verliefern schlecht und so wurde nach dem Deutschland GP Da Matta gefeuert. Ricardo Zonta rückte als Ersatz auf und der Australier Ryan Briscoe wurde Freitagstestfahrer. Zontas erster GP für Toyota endete mit einem Elektrikschaden, während Panis wenig besser nur 11. wurde. Beim Belgien GP wurde Panis 8. und bekam damit einen WM Punkt, während Zonta einen Motorschaden hatte. Beim Italien GP wurde Zonta dann 11. Beim Japan GP kam der Italiener Jarno Trulli zu Toyota, nach dem dieser bei Renault entlassen und durch Jacques Villeneuve ersetzt wurde. Neben Trulli fuhr in Japan Panis und in Brasilien Zonta. Beste Platzierung war Rang 11 in Japan durch Trulli. Man wurde wieder nur WM-8. Die Resultate waren für den enormen finanziellen Aufwand den Toyota betrieb viel zu schlecht. Ab dem Deutschland GP setzte man sogar ein modifiziertes Auto ein, den Toyota TF104B.
2005 wurde dann die bisher beste Saison für Toyota. Mit Trulli und dem Deutschen Ralf Schumacher hatte man die Fahrerpaarung verstärkt. Zonta war wieder Testfahrer am Freitag im Training. Panis blieb dem Team dazu ebenfalls als Testfahrer erhalten. Beim Australien GP verpasste Trulli mit Rang 9 knapp die Punkte, Schumacher wurde 12. Beim Malaysia GP gab es dann aber die erste Podestplatzierung: Trulli wurde 2. Schumacher erreichte Rang 5. Auch beim Bahrain GP wurde Trulli 2. Mit Rang 4 durch Ralf Schumacher war dies das beste Ergebnis für Toyota bisher. In Imola wurde Trulli 5. Beim Spanien GP erreichte er Rang 3 vor Schumacher. Beim Monaco GP wurde Ralf 6. Beim Europa GP wurde Trulli 8. In Kanada wurde Ralf 6. Beim USA GP verunglückte Ralf Schumacher im Training schwer. Er raste wieder in die Mauer wie auch ein Jahr zuvor im BMW Williams. Zonta sprang wieder als Ersatzfahrer ein, aber er und Trulli fuhren wegen Reifenproblemen nur die Einführungsrunde. Besonders bitter: Trulli stand erstmals für Toyota auf Pole Position. Beim Frankreich GP wurde Trulli 5. und Schumacher 7. Beim Großbritannien GP fuhr Ralf als 8. in die Punkte. In Deutschland erreichte er Rang 6. Beim Ungarn GP gab es wieder eine Platzierung am Treppchen für Toyota. Dieses Mal wurde Ralf Schumacher 3. Trulli kam auf Rang 4. In China wurde Trulli 6., genauso wie in Italien, wo Trulli 5. wurde, Ralf. Nach weiteren Punkten fuhr Ralf beim China GP wieder auf Pole Position (allerdings in einem verregneten Quali) und wurde am Ende 3. So wurde Toyota WM-4. 2006 fährt Toyota wieder mit Ralf Schumacher und Trulli. Bis Ende 2005 fuhr Toyota 70 Rennen, sammelte 137 Punkte und sammelte 2 Pole Positions!