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Die Historie des Tunesien GP

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Beitrag Sonntag, 29. Juli 2007

Beiträge: 45834
Wie in diesem Thread angekündigt, habe ich hier die Geschichte des Tunesien GP zusammengefasst:

https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=14602

Der Tunesien GP fand erstmals 1928 statt. Ausgetragen wurde er auf der 12,720 Kilometer langen Strecke in Carthage. Eigentlich war das Rennen ein Formel-Libre Rennen, hatte aber auch Grand Prix Status. Der Austragungsort in Tunesien war freilich ungewohnt, weshalb die Stars der damaligen Grand Prix Szene den Weg nach Nordafrika nicht antraten. Eine Ausnahme aber gab es: Marcel Lehoux. Lehoux kam aus dem Nachbarland Algerien, beim Tunesien GP zu starten, war deshalb eine Ehre. Bei dem Rennen waren keine Teams anwesend, Lehoux musste also den Bugatti T35C privat einsetzten. Mit diesem Rennwagen konnte Lehoux zuvor schon den Algerien GP gewinnen. Lehoux siegte mit dem Bugatti auch 1929 beim Algerien GP. Überhaupt hat der Bugatti T35C eine große Historie, wurde er doch noch bis 1946 bei Rennen eingesetzt. Die größten Siege waren mit William Williams beim Frankreich GP 1928, mit Louis Chiron beim Deutschland GP 1929 oder Belgien GP 1930, oder mit Philippe Etancelin beim Frankreich GP 1930. Beim Tunesien GP 1930 kamen nur 4 Fahrer ins Ziel, hinter Lehoux lief der Franzose Marcel Joly ein, 3. wurde Guy Cloitre.

Beim Tunesien GP 1929 tauchten dann auch ein paar der großen Teams auf. Alfa Romeo Werkspilot Gastone Brilli Peri gewann den GP vor Lehoux und René Dreyfus, die beide mit Werks-Bugattis unterwegs waren. Der nächste Tunesien GP fand erst 1931 statt. Auch rannten dann erstmals auch die Voiturettes, also jene Serie, die man heute als GP2 bezeichnet. Sieger des Rennens der Grand Prix Rennwagen war aber Archille Varzi. Die italienische Rennlegende sicherte sich den Sieg mit einem privat eingesetzten Bugatti vor Maserati Werkspilot Luigi Fagioli und Bugatti-Werksfahrer Lehoux. Varzis Sieg war aber auch so anders, als die anderen Tunesien GP Siege zuvor: Die Renndistanz wurde empfindlich gekürzt, von über 700 Kilometer auf über 400 Kilometer. Varzi konnte auch die Ausgabe 1932 gewinnen. Dieses Mal war er jedoch Werksfahrer von Bugatti. Lehoux mit einem privaten Bugatti, sowie Etancelin mit einem privaten Alfa Romeo machten mit den Rängen 2 und 3 die Podestplatzierungen perfekt.

Auch der Sieger des Grand Prix von Tunesien 1933 trägt einen großen Namen, noch größer aber der Name des Teams: Tazio Nuvolari gewann mit einem Alfa Romeo der Scuderia Ferrari. Für die Scuderia Ferrari war dies der erste richtige Sieg bei einem Grand Prix Rennen! Noch 2007 mischt Ferrari kräftig mit in der Formel-1 WM und die Fahrer Felipe Massa und Kimi Räikkönen haben nach wie vor Chancen auf den WM-Titel. Durch Platz 2 von Baconin Borzacchini fuhr Ferrari sogar einen Doppelsieg ein beim Tunesien Grand Prix 1933. Maserati-Pilot Geoffredo Zehender wurde 3.

Nach einer Pause kehrte der Grand Prix Zirkus 1935 wieder nach Tunesien zurück. Zum 3. Mal konnte dabei Varzi den GP als Sieger beenden, dieses Mal mit dem deutschen Auto Union Team, heute würde man Audi sagen. Dabei wollte Varzi mit dem Auto Union eigentlich privat antreten, erst kurzfristig sagte ihm auch das Werk die Unterstützung zu. Bugatti-Pilot Jean Pierre Wimille wurde 2., Etancelin mit Maserati 3. Ein Jahr später gewann das andere deutsche Vorzeigeteam bzw. Werk der damaligen Zeit: Mercedes. Fahrer des Siegeswagens war der Deutsche Rudolf Caracciola, dem Michael Schumacher der Vorkriegszeit im Grand Prix Sport. Rang 2 hing an Carlo Pintacuda mit seinem Alfa Romeo der Scuderia Ferrari, vor Bugatti-Fahrer Jean Pierre Wimille. Das Vorjahressiegerteam Auto Union erlebte während dessen ein rabenschwarzes Rennen: Varzi hatte einen schrecklichen Unfall, den er wie durch ein Wunder unverletzt überstand, das Auto von Bernd Rosemeyer brannte nach einem Defekt vollkommen aus!

Beim bislang letzten Tunesien GP, vor 70 Jahre, also 1937, waren nur die französischen Teams vertreten, auch fuhren bis auf 2 Ausnahmen nur französische Rennwagen: Franco Cortese fuhr einen privat eingesetzten Alfa Romeo, Catullo Lami einen Lancia. Sieger des Rennes war Raymond Sommer für Talbot, vor René Dreyfus und Laury Shell, die beide für die Ecurie Blue einen Delahaye fuhren.

Wäre über ergänzende Informationen, Bilder, Rennberichte etc. sehr erfreut!

Beitrag Samstag, 11. August 2007

Beiträge: 226
und 1955 gab es noch einmal einen Tunis GP für Sportwagen. Sieger wurde Piotti mit einem Ferrari

Beitrag Samstag, 11. August 2007

Beiträge: 1477
MichaelZ hat geschrieben:
Beim bislang letzten Tunesien GP, vor 70 Jahre, also 1937, waren nur die französischen Teams vertreten, auch fuhren bis auf 2 Ausnahmen nur französische Rennwagen: Franco Cortese fuhr einen privat eingesetzten Alfa Romeo, Catullo Lami einen Lancia. Sieger des Rennes war Raymond Sommer für Talbot, vor René Dreyfus und Laury Shell, die beide für die Ecurie Blue einen Delahaye fuhren.

War aber ein Sportwagenrennen.

Beitrag Samstag, 11. August 2007

Beiträge: 226
Klar, um der Deutschen oder wenn die nicht da waren der italienischen Übermacht zu entgehen hatten die Franzosen all ihre GP als Sportwagenrennen ausgeschrieben.


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