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Die Geschichte der Formel-1 WM

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
Nachdem wir hier im Forum die Saison 1976 so hautnah vor Augen geführt bekommen hatten wäre es bestimmt auch nicht schlecht mal die komplette F1 auf zu kochen . Das soll dann jetzt keine Geschichtsstunde werden sondern eher eine Art Info-Runde. Einer schreibt ne Saison zusammen und die anderen geben ihre Infos dazu .Heraus kommt dann etwas was es so sicher in keinem Buch geben wird.

Also dann beginnen wir bei der Saison 1950


Wir schreiben das Jahr 1946. Wärend in Deutschland noch kräftig aufgeräumt wird fahren in den Nachbarländern schon wieder die ersten Rennwagen über die Pisten . In Paris treffen sich die Funktionäre der FIA Sportabteilung C.S.I. und beschlossen die Formel A ,die ab 1947
mit Saugmotoren von 4,5 Litern Hubraum oder wahlweise Kompressor-Motoren mit 1,5 Liter Hubraum gefahren werden sollte . Bereits kurze Zeit später wurde der Begriff Formel A durch Formel-1 ersetzt.
1949 organisierte die FIM die erste Motorrad -Weltmeisterschaft und da wollte die FIA natürlich nicht zurück stehen . Die Formel-1-Weltmeisterschaft wurde für 1950 ins Leben gerufen und erstmals wurden nach einheitlichem Regelwerk nationale Grand Prix ausgeschrieben und ein Punktesystem entwickelt .
Die Weltmeisterschaft wird als Fahrer-WM ausgeschrieben ,der Sieger eines WM Laufes erhält 8 Punkte , der zweitplatzierte 6 ,der drittplatzierte 4 , der vierte 3 und der fünfte 2 Punkte. Einen Punkt gab es für die schnellste Runde . Es dürfen sich mehrere Fahrer am Steuer eines Autos abwechseln ,die Punkte werden dann geteilt .
Der mit den meisten Punkten sollte Weltmeister werden wobei von den sieben Rennen des Jahres 1950 jeweils die vier besten gewertet werden. Punkte wurden nur an die Fahrer vergeben ,ein Konstrukteuers WM gab es nicht . Es bewarben sich 7 Länder um einen Grand Prix . Mit dabei der WM Lauf der USA der als einziger nicht den Namen Grand Prix hatte sondern aus der Tradition heraus als INDY 500 ausgeschrieben war .Kurios war das für dieses Rennen auch ein anderes technisches Regelwerk galt . Der WM Lauf in den USA war in seiner Form wohl mehr das Alibi für die Weltmeisterschaft denn alle anderen Rennen fanden ja in Europa statt .
Neben den WM Rennen gab es eine Unzahl weiterer F1-Rennen die sich auch ganz gerne als Grand Prix bezeichneten doch nur die eigentlichen WM Rennen durften diesen Namen offiziell tragen .

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Der erste Grand Prix fand am 13. Mai 1950 in Silverstone England statt .Das war übrigens ein Samstag ,weil dem englischen Volk am heiligen Sonntag ein sollches Spektakel nicht zugemutet werden sollte .
Bei England untypischem warmen und sonnigem Wetter kamen mehr als 100.000 Briten nach Silverstone um die angereisten Teams aus
Italien und Frankreich zu sehen . Selbst König George VI und Töchterchen Elizabeth lassen es sich nicht nehmen das spektakel live zu sehen . Die Engländer spielten mit ihren
E.R.A. und Alta kaum eine Rolle . Noch schlimmer ,zwei Engländer werden vom Veranstalter wieder nach Hause geschickt ,weil ihre Autos als zu alt für die WM angesehen werden. Showe-Taylor wollte mit einem Vorkrigs E.R.A A Type und Rolt gar mit einem Delage antreten .
BRM lies sich kurz mal für eine Demorunde blicken und überlies das Feld dann den Italienern.
In der ersten Startreihe die Viererbande von Alfa Romeo mit Farina,Fagioli,Fangio und Parnell. .In Reihe zwei der Maserati von B.Bira ,dem rennfahrenden Prinzen von Siam , der Lago Talbot von Cabantous und Martin . Erst in Reihe drei kommt hinter bzw, neben de Grafenried /Maserati und Rosier/Lago Talbot der erste Engländer P.Walker mit seinem privat eingesetzten E.R.A. E-Type
Auf den weiteren Plätzen Etancelin/Lago Talbot , Harrison/E.R.A. ,
Hampshire /Maserati Crossley/Alta , Murray /Maserati .Kelly/Alta ,Fry /Maserati und Claes auf Lago Talbot .
Alfa Romeo mit seinen drei F (Farina/Fagioli und Fangio) galten als die großen Favoriten . Der Engländer Reg Parnell bekam in Silverstone den vierten Werks-Alfa . Im Vorfeld der WM war es bei Alfa Romeo bereits zu einem kleinen Eklat gekommen . Die italienische Presse machte einen riesen Wind als die Verpflichtung des jungen Argentiniers Fangio bekannt wurde .Ein italienisches Rennauto in der Hand eines nichtitalieners ,sowas war im Italien nahe dem Hochverrat und sorgte für eine Welle der Entrüstung .Erst als Fangio klar machte das sein Vater doch in Italien geboren wurde und er schon immer tief im Herzen ein Italiener war ,glätteten sich langsam die Wogen.
Der Alfa Romeo 158 war eigentlich eine Konstruktiuon aus dem Jahre 1937/38 aber bereits in den Jahren nach dem Krieg erfolgreich weiterentwickelt worden und verdammt erfolgreich . Das der 158 in Modena bei einem gewissen Enzo Ferrari entwickelt wurde sei nur am Rande vermerkt .1949 hatten sich die Italiener komplett aus dem Grand Prix Rennsport zurück gezogen und erst die Aussicht auf einen WM-Titel brachte die Werks Alfa wieder zurück auf die Strecke . Alfas großer Gegenspieler ,die Scuderia Ferrari war in Silverstone nicht dabei obwohl sie sich mit Spitzenfahrern wie Ascari u.anderen
einen ausgesprochen hochrangigen Kader angeschafft hatten. Maserati setzte den 1948 konstruierten 4CLT/48 ein .Alle Fahrer die auf den unterlegenen Maseratis starteten ,waren als Privatfahrer gemeldet ,eine offizielle Werksmanschaft gab es bei Maserati nicht.
Chrion war zwar uinter Officine Alfieri Maserati gemeldet aber das war dann auch schon das einzige was Maserati als Werk beitrug . Die Franzosen schickten Talbot mit dem Talbot Lago T 26 C über den Kanal Mit Yves Giraud-Cabantous und Eugene Martin waren die beiden Werksautos besetzt wärend Rosier u. Etancelin ihre Talbot Lago privat anmeldeten . Claes fuhr für Ecurie Belge ebenfalls einen Talbot Lago T26C. Nun zu den englischen Autos . Johnson führ den Werks E.R.A. E-Type wärend Peter Walker , Cuth Harrison und Bob Gerard ihre E.R.A. privat einsetzten . E.R.A. stand für English Racing Automobiles und das einzig beständige an den Autos war ,das sie immer grün gespritzt waren .Hinter E.R.A. steckten Raymond Mays und Peter Berthon ,die beide dann als Gründer von BRM nochmals Rennsportgeschichte machen sollten. Vor dem Kreig war E.R.A. in verschieden Rennklassen überaus erfolgreich unterwegs. Die letzten beiden fuhren noch den veralteten B-Type. Dann gab es noch die beiden Alta von Joe Kelly und Geoffrey Crossley die aber beide unter ferner liefen zu betrachten sind. Alta war vor dem Krieg durchaus erfolgreich konnte aber nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen .Inhaber der Alta Car Engineering war Geoffrey Taylor
Nun zur Technik in diesem ersten Formel-1-WM -Rennen .
Der Alfa Romeo 158 hatte einen 8 Zylinder 1,5 Liter kompressor-Motor mit gut 395 PS bei gut 7000 U/min. Er hatte 4 Gänge und knapp 700 Kg Leergewicht
Der Maserati 4CLT/48 hatte einen 4 Zyl. 1,5 liter kompressor-Motor mit 260 PS bei 7000 U/min ,4 Gänge und ein Leergewicht von 625 Kg.
Das Team Scuderia Milano setzte mit Felice Bonetto einen Maserati 4CLT/50 ein ,der sich allerdings technisch vom 48 nicht unterscheiden sollte.
Der Talbot Lago T26C bzw. T26C-DA (DA stand für Darracq in der offiziellen Werksteam-Bezeichnung Automobiles Talbot -Darracq SA )
war mit einem 6 Zayl. 4,5 Liter Saugermotor ausgerüstet der bei 5000 U/min ca. 280 Ps brachte.er hatte 4 Gänge und ein Leergewicht von 850 Kg.
Die E.R.A B-Type hatten 1,5 liter Kompressor-Motoren die allerdings nur ca. 230 PS leisteten ,die etwas moderneren E-Type brachten gute 15 PS mehr auf die Räder
Der Alta GP hatte ebenfalls einen 1.5 liter Kompressor Motor der aber noch weniger Leistung als der E.R.A. hatte

Das Rennen selbst ging über 70 Runden . Farina übernahm vom Start weg die Führung vor Fagioli und Fangio .In Runde Runde 9 wechselte die Führung und Fagioli übernahm die Spitze.Bis zur Runde 62 war es ein einsamer Kampf der vier Alfa´s ,ehe es Fangio erwischte und die ÖLpumpe den Geist aufgab . Laut Alfa Romeo brach eine Strebe an der Ölpumpe. Bis zu diesem Zeitpunkt lieferte sich Fangio einen harten Zweikampf mit Farina. Parnell musste sich frühzeitig aus dem Kampf verabschieden als ihm einer der berühmten englischen Feldhasen ins Auto rannte .
Farina gewann vor Fagioli und Parnell . Platz vier ging mit 2 Runden Rückstand an Giraud -Cabantous und Platz fünf an Louis Rosier
Die schnellste Runde fuhr Farina .
Nach dem ersten WM Rennen der Formel-1 sah der Punktestand also folgendermaßen aus .

1. Farina 9 Punkte
2. Fagioli 6 Punkte
3. Parnell 4 Punkte
4. G,-Cabantous 3 Punkte
5. Rosier 1 Punkt

Der nächste Lauf zur F1 WM 1950 findet bereits eine Woche später am 21.Mai in MonteCarlo statt


Der kommt dann in Teil 2 !!!!
Zuletzt geändert von LotusFan am Mittwoch, 15. Februar 2006, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

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bevor ich s vergesse ,wer macht denn 1951 :D) Macht euch schon mal Gedanken :D). Ich übernehm dann wieder 1994 :oops:

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
Saison 1950 Teil 2

Bereits eine Woche später sollte der Grand Prix von Monaco im fürstlichen Monte Carlo stattfinden . Damit die Teams beim Transport über den Kanal nicht ins trödeln kommen haben sich die monegasischen Veranstalter etwas besonderes ausgedacht Die ersten fünf Startplätze ,sprich die ersten beiden Reihen werden bereits im ersten Training ausgefahren . So sollte vermieden werden ,das die Teams erst Samstag anreisten und das erste Training saussen lassen.
Bei dem Neueinsteiger Ferrari scheint das jedoch nicht angekommen zu sein . Nach dem sie das erste Rennen schon verpasst hatten ,kamen sie nun auch noch zum zweiten Lauf zu spät .
Da Monte Carlo ja auch 1950 schon um einiges enger war als Silverstone wurde die Startaufstellung etwas mehr in die Länge gezogen und in der ersten Reihe standen nur drei Auto und nicht wie eine Woche zuvor in England noch vier , In der zweiten Reihe dann versetzt 2 Autos dann wieder drei ,wieder zwei und so weiter.
Aber es gab noch mehr neues in Monaco .
Neben der Scuderia Ferrari die mit ihrem !25 S mit V12 Kompressor Motor anrückte ,der zwar nur 300 PS brachte aber mit 5 Gängen ausgestattet war gab es ein weiteres neues "Werks"-Team ,die Equipe Gordini mit ihren Simca -Gordini 15 das eigentlich mit 165 PS aus einem 4 Zyl. Kompressor Motor das leistungsschwächste auto im Feld war wenn da nicht Harry Schell ,ein in Paris lebender Amerikaner gewesen wäre der einen Copper 12 mit einem 500 ccm JAP Motor nach Monte Carlo brachte. Dieses erste Mittelmotor-Auto der noch jungen F1 -Geschichte fuhr mit 2"06.4 min. nicht mal die langsamste Rundenzeit aber zum großen Pech des Amerikaners wurde seine Zeit gestrichen . Da aber eine Reihe gemeldeter Fahrer nicht starten konnten ,durften oder wollten wurde er ohne gewertete Zeit auf den letzten Startplatz gestellt .
Ganz vorne wie schon in Silverstone die Alfas von Fangio und Farina ,.Auf Platz drei stand überaschender weise der Maserati von Gonzalez. Da dieser seinen Maserati aber im Training so schwer gecrasht hatte das er mit ihm nicht starten konnte musste Teamkollege Alfredo Pian auf den Start verzichten und Gonzalez seinen Maserati überlassen. Beide fuhren für das Team Scuderia Achille Varzi . In der zweiten Reihe standen Etancelin auf Talbot vor dem dritten Alfa von Fagioli. In Reihe drei dann die Ferraris von
Villoresi und Ascari die mit ihrer Zeit eigentlich auf P3 und P4 hätten stehen müssen aber eben erst zum zweiten Training antraten und somit in Reihe drei zurück versetzt wurden. Dritter in Reihe drei war Chiron der erst in letzter Sekunde zum Training zugelassen wurde weil wie schon gesagt einige gemeldete Fahrer nicht starten wollten oder konnten . In Reihe vier standen Sommer im dritten Ferrari und Rosier im Talbot . Danach kamen Marzan im ersten Simca Gordini ,deGrafenried im Maserati ,Trintignant im zweiten Simca Gordini ,Harrison im E.R.A. ,Prinz Bira mit seinem privaten Maserati ,Gerard im Ur-Alt- E.R.A. A-Type ,Rol im Maserati , Claes im Talbot und der gute Schell in seinem Cooper JAP .
Pian der sich auf P 18 qualifiziert hatte ,konnte nicht starten,weil er ja seinen Maserati an Teamkollege Gonzalez abgeben musste . Der angereiste Peter Whitehead der einen privaten Ferrari 125 S an den Start bringen wollte jagde schon im Training den Motor in die Luft .
Giraud-Cabantous von der Ecurie France trat ebensowenig an wie Biondetti von der Scuderia Milano (Maserati ) .Carles Pozzi von der
Ecurie Rosier und Pierre Bouillone ,besser bekannt unter dem Künstlernamen Pierre Levegh (Talbot) .

Der Veranstalter hatte bei der Terminauswahl zu diesem GP kein gutes Händchen . Es war ungewöhnlich kalt am Mittelmeer und gerade als der Fürst das erste WM Rennen im Fürstentum mit seiner Anwesenheit beglücken wollte frischte der Wind merklich auf und die Wellen wurden größer .
Der Start velief wie gewohnt die Alfas zogen davon . Schnellster war Fangio und kurz dahinter ging Farina die 100 Runden durch Monte Carlo an . Allerdings kam der Italiener nicht allzu weit .In der Tabakkurfe hatte direkt hinter Fangio eine Welle über die Rennstrecke geschwabbt und Farina rutschte auf dem nassen Asphalt aus und stellt sich quer . Der nachkommende Gonzalez kann nicht mehr ausweichen und rammt den Alfa .Sein Maserati geht daraufhin in Flammen auf und brennt komplett aus . Fagioli als vierter vom Start weg gekommen kann zwar rechtzeitig bremsen stellt sich aber ebenfalls quer und versperrt den Straßenabschnitt restlos.die nachfolgenden Rosier .Manzon Schell ,deGrafenried. Trintignant ,Harrison und Rol machen den ersten Massencrash in der noch jungen F1 Geschichte komplett. Fangio war der einzige ,der von all dem nichts mitbekommen hatte und merkte erst die Runde drarauf das die Zuschauer alle nicht zu ihm sondern ganz woanders hin schauten . Er konnte dem Schrottfeld ausweichen und wurschtelte sich doch das Feld . 30 Jahre später erinnerte er sich anlässlich eins Pressegespräches an diese Situation und daran wie er sah das ein Zuschauer der den Marshals helfen wollte ,seine Kippe mitten in eine riesige Benzinlache schmiss .Zum Glück muss die Glut wohl ausgegangen sein ,denn es gab kein weiteres Feuer . Da es ausser dem gebrochenen Arm von Rol keine weiteren Verletzten gab wurde das Rennen einfach fortgesetzt und die Wracks an den Straßenrand geschoben . Das restliche Rennen war dann eher unspektakulär und Fangio gewann vor Ascari ,Chrion Sommer und Bira die schnellste Runde fuhr Fangio .
Nach zwei Rennen lautete der WM Stand

Farina 9 Punkte
Fangio 9 Punkte
Fagioli 6 Punkte
Ascari 6 Punkte
Parnell 4 Punkte
Sommer 4 Punkte
G.-Cabentous 3 Punkte
Rosier 2 Punkte
Bira 2 Punkte

Das nächste Rennen sollte das Indy 500 sein ,ein Rennen das tratitionell immer am 30.Mai stattfand und von den Teams aus Europa nicht nur wegen der Kosten gemieden wurde . 1950 verirrte sich kein Fahrer aus Europa mit seinem Auto in die USA und die Amerikaner blieben unter sich .


Der Vollständigkeit halber hier die Startaufstellung des Indy 500 von 1950

Rose
Agebashian
Faulkner
McGrath
Parsons
Connor
Chitwood
Bettenhausen
Dinsmore
Green
Flaherty
Holland
Hoyt
Webb
Carter
D.Rathmann
Levrett
Fohr
Banks
Brown
Russo
Ruttman
Wallard
Schindler
Davies
Hellings
J.Rathmann
McDowell
Jackson
Hartley

Das Rennen wrde nach 345 Meilen wegen Regen abgebrochen . Sieger war Parsons vor Holland , Rose ,Green und dem Gespann
Chitwood / Bettenhausen .Die schnellste Runde fuhr Parsons

Punktemäßig sah es nun so aus
Farina 9 Pkt.
Fangio 9 Pkt.
Parsons 9 Pkt.
Fagioli 6 Pkt.
Ascari 6 Pkt.
Holland 6 Pkt.
Parnell 4 Pkt.
Sommer 4 Pkt.
Rose 4 Pkt.
G.-Cabentous 3 Pkt.,
Green 3 Pkt.
Rosier 2 Pkt.
Bira 2 Pkt.
Chitwood 1 Pkt.
Bettenhausen 1 Pkt.

Am 4 Juni war die Weltmeisterschaft wieder auf europäischen Boden , im schweizerischen Bremgarten .

Das wird dann wieder ausführlicher aber etwas später

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
LotusFan hat geschrieben:
Fangio war der einzige ,der von all dem nichts mitbekommen hatte und merkte erst die Runde drarauf das die Zuschauer alle nicht zu ihm sondern ganz woanders hin schauten . Er konnte dem Schrottfeld ausweichen und wurschtelte sich doch das Feld .

Das ist eine 'berühmte' Fangio Anekdote (ebenso wie die theatralische Story dass ihn der sterbendes Pierre Levegh in Le Mans mit einem Handsignal gewarnt habe - bevor er in die Zuschauer flog!), die mittlerweile durch Fotos widerlegt ist - es gab bei TNF mal eine große Diskussion darüber vor einigen Jahren - Fangio bekam klar und deutlich Flaggensignale gezeigt. Wobei ich ihm natürlich nicht absprechen will dass er auch mal einen Blick auf die Tribünen riskiert hat.

Fangio war eben auch ein prima Verkäufer seiner selbst - und ein paar saftige Legenden gehören halt einfach zum Geschäft.

Ansonsten Super-Zusammenfassung.

Tipp: Vielleicht machst Du mal ein paar Ansätze mehr rein - das erleichtert bei so langen Texten das Lesen am Bildschirm.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Mittwoch, 15. Februar 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Zum Indy 500 kann ich noch folgenden Bericht beisteuern:

1950 war insofern interessant, weil es der erste Sieg von Frank Kurtis war, der zwar schon vorher Auto gebaut hatte, dieser siegreiche KK1000 aber war sein erstes Champcar, den er zu 100% entwickelt und gebaut hatte. Das Debüt hatte der Wagen allerdings bereits 1948 gegeben, damals mit Dirt-Track-Star Tom Hinnershitz am Steuer. Der Sieger Johnnie Parsons, ein Midget-Fahrer aus Kalifornien, hatte sogar Bedenken das Auto würde das Rennen durchstehen, weil seine Mechaniker kurz vor dem Rennen einen Riss im Motorblock entdeckt hatten. Zum Glück hielt ja dann das Auto bis zum Rennabbruch. Das Auto fuhr bis 1953 in Indy weiter, und erreichte als Jim Robbins Special noch einen schönen zweiten Platz mit Mike Nazaruk im Jahr 1951.

Der kanariengelbe Wagen wurde von einem Offenhauser-4-Zylinder mit 4.5-l angetreiben, der damals ca 330 PS leistete und mit Flugbenzin (Avgas) betrieben wurde. Für Indy-Verhältnisse, mit vorderer Einzelradaufhängung und hinterer De-Dion-Ache, recht fortschrittlich. Gefahren wurde mit einem Zweigang-Getriebe - mehr brauchte man in Indy nicht.

Zum Rennen: 1950 war - wie bereits erwähnt - eines der wenigen die nicht über die komplette Distanz gingen, sondern (wegen heftiger Regenfällen) nach 345 Meilen abgebrochen wurden.

Favoriten waren die damals ungeheuer erfolgreichen Blue Crown Spark Plug Specials von Lou Moore, die mich von der Optik immer sehr an die letzten Vorkriegs-Mercedes M154/165 erinnern und das Rennen 1947, 1948 und 1949 dominiert hatten. Flach und leicht gebaut und mit sehr sauberem Finish, war das wohl eher ihr Vorteil als der (im Motorsport recht ungewöhnliche) Frontantrieb. Moore setzte ja auch in Indy 1950 bereits zudem zwei Hecktriebler ein (einer davon war sogar von ihm gebaut) - als ob er seinem Konzept selbst nicht mehr recht trauen würde.

Die Taktik war/ist bei einem abgebrochenen Rennen immer etwas Glücksache - und so muss man wohl sagen das Lou Moore doch sehr gute Chancen gehabt hätte über die gesamte Distanz zu gewinnen. Holland und Rose waren auf jeden Fall 2. und 3. als das Rennen abgebrochen wurde - Holland verlor zudem bei einem Boxenstopp wertvolle Zeit, als er an seiner Crew vorbeirauschte und eine Runde später noch mal rein musste.

Bild

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Fangio war der einzige ,der von all dem nichts mitbekommen hatte und merkte erst die Runde drarauf das die Zuschauer alle nicht zu ihm sondern ganz woanders hin schauten . Er konnte dem Schrottfeld ausweichen und wurschtelte sich doch das Feld .

Das ist eine 'berühmte' Fangio Anekdote (ebenso wie die theatralische Story dass ihn der sterbendes Pierre Levegh in Le Mans mit einem Handsignal gewarnt habe - bevor er in die Zuschauer flog!), die mittlerweile durch Fotos widerlegt ist - es gab bei TNF mal eine große Diskussion darüber vor einigen Jahren - Fangio bekam klar und deutlich Flaggensignale gezeigt. Wobei ich ihm natürlich nicht absprechen will dass er auch mal einen Blick auf die Tribünen riskiert hat.

Fangio war eben auch ein prima Verkäufer seiner selbst - und ein paar saftige Legenden gehören halt einfach zum Geschäft.

Ansonsten Super-Zusammenfassung.

Tipp: Vielleicht machst Du mal ein paar Ansätze mehr rein - das erleichtert bei so langen Texten das Lesen am Bildschirm.


Ich gehe auch davon aus das die dem schon mit der Flagge gewunken haben denn nur weil die zuschauer woanders hin schauen bremst keiner ab . Aber es klingt doch viel schöner :-)
Das mit den absätzen probier ich mal und wenn ich es nicht packe dann kannst du es mir ja noch mal zeigen ,wenn du die 51er Zusammenfassung schreibst . Der erste Besucher hier hat die Ehre verdient :-))))))

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Ein paar Nachträge: Alfa Romeos Besuch in Silverstone war ihr erster Auftritt in England.

Monaco 1950 hält einen (allerdings recht traurigen) Rekord - langsamster F1-GP aller Zeiten!

Einziger Verletzter in die Massenkollison war übrigens Franco Rol, der sich den Arm bracht.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
LotusFan hat geschrieben:
Ich gehe auch davon aus das die dem schon mit der Flagge gewunken haben denn nur weil die zuschauer woanders hin schauen bremst keiner ab . Aber es klingt doch viel schöner :-)

Apropos Fangio (trifft aber auch sicher auf Froilan Gonzales, etc. zu). Möchte mal wissen wie die sich damals im Team verständigt haben. Fangio sprach ja kein Englisch (das war damals noch nicht Standard), aber auch kein Italienisch und auch kein Deutsch (was dann bei Mercedes sicher ganz interessant wurde). War das so eine Art Pisten-Esperanto?

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Und nicht nur das - Fangio soll ja auch noch (bekennender?) Analphabet gewesen sein!

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
Und nicht nur das - Fangio soll ja auch noch (bekennender?) Analphabet gewesen sein!


Deswegen unterschrieb er den Vertrag bei Mercedes-Benz so
komisch, ich hatte mich noch gewundert :?

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Hast Du wohl den Vertrag schon mal gesehen? :shock:

Wie sah die Unterschrift aus - etwas so: x x x

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Hast Du wohl den Vertrag schon mal gesehen? :shock:

Wie sah die Unterschrift aus - etwas so: x x x



In irgendeiner Neubauer Biographie´ habe ich mal gelesen das sie sich bei Mercedes extra jemanden "gehalten" haben, der übersetzten musste . Im hohen Alter konnte er aber ein wenig deutsch zumindest ein paar Brocken und des englischen war er auch einigermaßen mächtig . Er hat mir mal ein Buch signiert so richtig mit 5 Zeilen Text und das fehlerfrei und leserlich

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 4967
Das ist wahr! Die hatten einen Dolmetscher für ihn. Der südamerikanische
Markt war für Mercedes-Benz interessant Vorallem wegen der LKWs.

Den Vertrag habe ich einmal in einer Zeitschrift gesehen, ich erinnere
mich nur noch daran, dass er nur drei 3 Seiten gross gewesen ist,
und Fangio das Gehalt eines Prokuristen bezog. Reisen, und sonstige
Spesen wurden vom Arbeitgeber übernommen.

Die Unterschrift bestand eingentlich nur aus Kringeln, das suche
ich mal. Hoffentlich ist es nicht fortgeworfen worden. Frauen sind
da manchmal sehr "nervig". :wink:

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
torino hat geschrieben:
Das ist wahr! Die hatten einen Dolmetscher für ihn. Der südamerikanische
Markt war für Mercedes-Benz interessant Vorallem wegen der LKWs.

Den Vertrag habe ich einmal in einer Zeitschrift gesehen, ich erinnere
mich nur noch daran, dass er nur drei 3 Seiten gross gewesen ist,
und Fangio das Gehalt eines Prokuristen bezog. Reisen, und sonstige
Spesen wurden vom Arbeitgeber übernommen.

Die Unterschrift bestand eingentlich nur aus Kringeln, das suche
ich mal. Hoffentlich ist es nicht fortgeworfen worden. Frauen sind
da manchmal sehr "nervig". :wink:


Neubauer hat mal geschrieben das Fangio damals damit geködert wurde das ihm vertraglich Einzelzimmer mit eigenem Bad zugesichert wurden :-) also nix mit Jugendherberge im Etaggenbett wie bei unserem Schumi und seinem Wanderpartner dem Willi :-)

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Das mit dem Analphabeten habe ich aus einem längeren Bericht über Fangio - in den vielen Biografien über ihn habe ich das noch nicht gelesen - aber mit solchen Sachen geht man ja auch nicht hausieren. Und es hat ja - ganz nebenbei - auch nichts mit dem Rennfahrer Fangio zu tun. Außerdem ist es ja möglich dass er sich später - als er berühmt wurde - in der Richtung weitergebildet hat.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 4967
Ich denke auch, dass er sicher mit Kursen weitergebildet wurde,
vorallem bei Mercedes-Benz. Schliesslich kam es aufs Fahren
draufan, und nicht ums Schreiben. Neubauers Boxentafeln konnte
er sicher deuten. Heute haben die meisten F1 Fahrer gar keinen
erlernten Beruf mehr, was früher doch eher eine Ausnahme war,
oder?

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 45679
Erstmal Respekt, LotusFan! Ivh mache ja schon jedes Monat einen Rückblick des Jahres 1996. Ansonsten arbeite ich momentan an vielen Projekten, auch für Yesterday, deswegen kann ich momentan kein Jahr übernehmen, werde dies aber tun, sobald ich mehr Luft habe!

Mit dabei der WM Lauf der USA der als einziger nicht den Namen Grand Prix hatte sondern aus der Tradition heraus als INDY 500 ausgeschrieben war .Kurios war das für dieses Rennen auch ein anderes technisches Regelwerk galt .

Welches Reglement galt da? Bzw. was war der Unterschied zum Reglement der Formel-1?

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 45679
Noch schlimmer ,zwei Engländer werden vom Veranstalter wieder nach Hause geschickt ,weil ihre Autos als zu alt für die WM angesehen werden. Showe-Taylor wollte mit einem Vorkrigs E.R.A A Type und Rolt gar mit einem Delage antreten .

Von welchem Jahr war der E.R.A.A.? Wer fuhr damit ursprünglich?

Das überrascht mich jetzt schon, es gab doch einige Renner aus den Jahren vor 1950, die damals antraten. Da könnten wir auch Mal eine Liste aufstellen.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Von welchem Jahr war der E.R.A. A? Wer fuhr damit ursprünglich?

Das überrascht mich jetzt schon, es gab doch einige Renner aus den Jahren vor 1950, die damals antraten. Da könnten wir auch Mal eine Liste aufstellen.

Ich glaube die ERAs sind aus dem Jahren 1934-36. Es gab mal eine schöne Internetseite mit den ganzen ERAs (17?) da sah man schön den zweitlichen Ablauf und die Geschichte der Autos.

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Der Delage stammte übrigens gar aus den 20er Jahren...

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Das mit dem Analphabeten habe ich aus einem längeren Bericht über Fangio - in den vielen Biografien über ihn habe ich das noch nicht gelesen - aber mit solchen Sachen geht man ja auch nicht hausieren. Und es hat ja - ganz nebenbei - auch nichts mit dem Rennfahrer Fangio zu tun. Außerdem ist es ja möglich dass er sich später - als er berühmt wurde - in der Richtung weitergebildet hat.



Rosberg sen. muss da ja auch nicht so bewandert sein und trotzdem gehts dem besser als mir :-)

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 8060
Ja, aber ich glaube der ist Legastheniker - übrigens genauso wie Jackie Stewart (der gibt das in seiner Biografie sogar unumwunden zu - und das 1986, wo noch kein Mensch wusste wie man das überhaupt schreibt...)

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Noch schlimmer ,zwei Engländer werden vom Veranstalter wieder nach Hause geschickt ,weil ihre Autos als zu alt für die WM angesehen werden. Showe-Taylor wollte mit einem Vorkrigs E.R.A A Type und Rolt gar mit einem Delage antreten .

Von welchem Jahr war der E.R.A.A.? Wer fuhr damit ursprünglich?

Das überrascht mich jetzt schon, es gab doch einige Renner aus den Jahren vor 1950, die damals antraten. Da könnten wir auch Mal eine Liste aufstellen.



E.R.A. oder English Racing Automobiles hatte vor ausbruch des 2.Weltkrieges zahlreiche Erfolge in den Hubraumklassen 1,1 Liter ,1,5 liter und 2 Liter gefeiert .Gegründet wurde E.R.A. 1930 von Raymond Mays und Peter Berthon. Der A-Type war der erste Wagen der von E.R.A. gebaut wurde . 1935 folgte der B-Type aus dem dann auch durch Umrüstung ein D-Typ entstand.
Der E-Type wurde ab 1939 gebaut

Viele B-Type und E-Type autos überstanden den Krieg in irgendwelchen Scheunen und wurden mit Kreifsende wieder ausgebraben und rennfertig gemacht

1947 kaufte Leslie Johnson E.R.A. und verlegte sie nach Dunstable .
1952 baute man ein Einzelstück den G-Type mit der Absicht für 1953 ein komplettes Werksteam zu betreiben . Da Johnson einem Herzanfall erlag wurde das Projekt eingestellt .
Der prominenteste Fahrer eines E.R.A. war wohl Stirling Moss ,der 1952 einen E.R.A. ,allerdings umgebaut auf einen 2.0 liter Bristol Motor in zwei GPs fuhr .


1950 waren die meisten Autos ,inclusive der alles überragendne Alfa romeo 158 eigentlich Vorkriegs-Autos

Beitrag Mittwoch, 15. Februar 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
Ja, aber ich glaube der ist Legastheniker - übrigens genauso wie Jackie Stewart (der gibt das in seiner Biografie sogar unumwunden zu - und das 1986, wo noch kein Mensch wusste wie man das überhaupt schreibt...)


Ja, das habe ich auch gelesen. Er achtete z.B. immer darauf,
dass bei Präsentationen der Schriftzug auf den Reifen schön
oben war. Ein Perfektionist eben. :wink:

Hat Keke Rosberg nicht angefangen Zahnmedizin zu studieren :?:
Oder bin ich da falsch orientiert. :?


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