Hallo Hans, das stimmt sogar genau! Ist ein Auto, das relativ wenige kennen, weil es eben nie in einem Rennen gelaufen ist. Nachdem Alfa Romeo 1939 so vernichtend von Mercedes-Benz beim Voiturette-Rennen in Tripolis geschlagen wurde, ist man sofort wieder an die Arbeit gegangen, um ein komplett neues Auto zu entwickeln. Was ebenfalls nicht viele wissen, für 1940 war bereits eine neue Grand-Prix-Formel angesagt, und zwar die bisherige Voiturette-Klasse, also 1.5-Liter-Motoren mit Kompressor. Auch bei Auto-Union in Zwickau wurde bereits mit dem Bau des E-Typ begonnen, während Mercedes ja bereits den Tripolis-1.5-Liter W165 hatte.
Der Alfa 512 hatte mit dem 158 so gut wie gar nichts gemein, in Anlehnung an Auto-Union war es ein Mittelmotorwagen, mit einem 180-Grad-V12-Zylinder. Mit 54 x 54 mm war dieser Motor übrigens der erste mit quadratischen Abmessungen überhaupt. Der Ladedruck wurde mit 2 doppelstufigen Kompressoren aufgebaut, und das Ding hatte sagenhafte 335 PS bei 8600 Touren, also einiges mehr als die 1939er Alfetta. Der Wagen war 1940 fertig, und wurde in Monza getestet, und bis 1941 noch weiter überarbeitet und verbessert. Aber endlich war es auch dem letzten klar, dass der Krieg so schnell nicht vorbei sein würde, und das ganze Projekt wurde eingemottet. Ich weiss allerdings bis heute nicht, warum man sich nach dem Krieg dann wieder voll auf die Alfetta konzentriert hat, und den 512 anscheinend vergass.
Man wollte aber auch für eine eventuelle Beibehaltung der bisherigen 3-Liter-Formel gerüstet sein, und hat parallel den 162 entwickelt, ein 3-Liter-Kompressor-V16. In meinen Augen einer der schönsten jemals gebauten Rennwagen überhaupt. Wenn es den Krieg nicht gegeben hätte, dann wäre es durchaus möglich gewesen, dass die Ära der Silberpfeile auf der Rennstrecke, und nicht in Bombentrümmern beendet worden wäre.
Anscheinend muss ich aber doch noch schwieriger werden, oder?