Ich habe mich entschlossen, and die Sache mit dem ominösen T-Special planmässig heranzugehen. Also, fangen wir an.
1950-51 Alfa-Romeo, Teamchef war Giovanbattista Guidotti, der war vor dem Krieg Rennfahrer auf Alfa, und davor Testfahrer bei Alfa. Soweit ich weiss, war das ab Ende der 20er Jahre. Was davor war, weiss ich nicht, halte mir die Option Guidotti aber noch offen.
1952-53 Ferrari. Was nicht alle wissen, Enzo Ferrari begann seine Karriere als Rennfahrer auf Alfa-Romeo. Die Person auf dem Bild ist aber nicht Enzo, der hatte schon damals die Basedowsche Krankheit (Glupschaugen), und ein Alfa ist das auch nicht.
1954-55 Mercedes-Benz. Auch Neubauer fing als Rennfahrer an, und zwar bei Austro-Daimler. Er fuhr dort einige Male eine Voiturette namens „Sascha“, aber auch hier, keine Übereinstimmung mit Auto und Fahrer.
1956 Lancia-Ferrari, team manager Eraldo Scolati. Über den weiss ich gar nichts.
1957 Maserati. Eigentümer war damals Adolfo Orsi und Team Manager war Nello Ugolini. Orsi hatte keinerlei Motorsporthintergrund, und Ugolini war Jahrgang 1906, also zu jung für unser Photo.
1958/61 Ferrari, Team Manager war Romolo Tavoni. Über seine frühen Jahre ist mir nichts bekannt, aber er war glaube ich auch zu jung um Anfang der 20er Jahre Rennen gefahren zu haben.
1959/60 Cooper-Climax, John Cooper war zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade erst beboren.
1962 BRM - jetzt kommen wir der Sache schon etwas näher.
Raymond Mays, geboren 1899, erstes Rennen 1921 in Brooklands auf einem Hillman 9HP. Der ist es aber nicht, sah anders aus. Dann kam ein Bugatti 13 „Brescia“, aber ein T13 ist das auch nicht. Brooklands könnte allerdings stimmen, der Gitterzaun im Hintergrund, und die Marshalls in ihren hellen Mänteln. Auch „Schlips und Kragen“ unter dem Rennoverall ist eine typisch britische Marotte, man denke nur an Mike Hawthorn und seine Fliege. Vom Äusseren her könnte es Mays sein, Brooklands und die Zeit würden auch stimmen, aber das Auto kann ich beim besten Willen nicht einordnen.
Sollte es wirklich ein Ford T sein - was ich immer noch anzweifele -, dann müsste das Photo in den USA aufgenommen sein, denn im Motorsport waren die „T’s“ in Europa unbekannt. Mit 2,8 Liter musste man in der grossen Klasse mitfahren, und da reichten die 20 PS hinten und vorne nicht. Und ein amerikanischer Teamchef in der F1? Da müsste ich so weit in die Neuzeit gehen, dass das Ganze altersmässig nicht mehr passt.
Also, ich geb’s auf!
Zu dem McLaren-Kiwi:
Ich hab’ noch mal nachgeschaut, im offiziellen Wappen von Neu-Seeland ist zwar ein Kiwi drin, aber zusammen mit diversen anderen Symbolen. Der Kiwi war aber immer schon eine unverwechselbare bildliche Darstellung von Neu-Seeland, weil es dieses Tier eben nur dort gibt. Und der Entwurf des Logos? Ich glaube gar nicht mal, dass das ein Profi gemacht hat, sondern es ist wahrscheinlich handgestrickt. Einfach hingesetzt, Papier und Bleistift, und ein wenig probiert. Die meisten älteren Firmenlogos sind so entstanden, Design- und Grafik-Profis sind erst in den letzten 2 oder 3 Jahrzehnten ins Geschäft gekommen. Als ich vor einigen Jahren meine Firma gründete, habe ich eine Grafikerin gebeten, mir 2 oder 3 provisorische Entwürfe für ein Logo zu machen, der Kostenvoranschlag in Höhe von DM 3-4.000 hat dann dazu geführt, dass auch ich das lieber selber gemacht habe.