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Die Frage des Tages .... (im Januar)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1681
So,mal 'ne Frage aus der Raritätenkiste : welcher Fahrer hat den ersten(und den einzigen) Punkt auf einem vierradangetriebenen F1-Wagen gewonnen?

Und jetzt was in eigener Sache:bounce: Schalke-Bayern 5:1 :bounce:
:)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):)):))

Gruß Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1681

Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1477
Ich darf auch mal wieder. Das war der Matra MS84 mit George-Francis "Johnny" Servoz-Gavin beim Grossen Preis von Canada in Mosport am 20 Sep 1969.

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Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1477
Ich darf auch mal wieder. Das war der Matra MS84 mit George-Francis "Johnny" Servoz-Gavin beim Grossen Preis von Canada in Mosport am 20 Sep 1969.

Bild

Sch....computer!

Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1477
Mache gleich weiter. Frage: wo?
Die Strecke gibt es leider - aus ersichtlichen Gründen - nicht mehr.
Für Tom und Hans: zusätzlich wer-was-wann!

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Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1681
Hallo Michael,
Das Foto zeigt Maurice Trintignant mit einem Gordini auf der langen Gerade beim Frankreich-GP am5.7.1953 in Reims.
Gewonnen hat Mike Hawthorn auf Ferrari,während Trintignant in der 15. Runde ausfiel.

Gruß Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1477
War wohl doch zu leicht, unverkennbar die lange Gerade der Route Nationale 31, mitten durch Felder und Wiesen, und die Zuschauer hautnah dabei, nur durch Strohballen "geschützt".
Schade, dass das jetz alles abgerissen werden soll ...

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Beitrag Sonntag, 27. Januar 2002

Beiträge: 1076
Hallo Michael und Micha,

vielen Dank für die tolle (mit Bild !) Frage und auch prompte Antwort, die (zumindest mir, vielleicht auch dem Tom ?) doch einige Zeit erspart hat. Auf die Strecke wäre ich zwar schon gleich gekommen, aber der Fahrer hätte einiges Nachschlagen verursacht.

Micha, Du bist dran ...

Viele Grüße Hans

Beitrag Montag, 28. Januar 2002

Beiträge: 1681
Hallo zusammen,

wer bekam als erster Fahrer in der Formel1 die Startnummer 0 verpaßt?

Gruß Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Montag, 28. Januar 2002

Beiträge: 1477
Jody Scheckter, Yardley McLaren, Mosport und Watkins Glen 1973.

Beitrag Montag, 28. Januar 2002

Beiträge: 1681
Absolut richtig Michael,
langsam kommt es mir so vor als ob wir beide diesen Thread allein bestreiten.Also, wo bleibt ihr alle??


Gruß Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Montag, 28. Januar 2002

Beiträge: 3551
Hm.. irgendwie weiß ich nie was :([br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Montag, 28. Januar 2002

Beiträge: 820
Hallo Micha,
hier bin ich zumindest wieder.Leider hat man ja nicht immer soviel Zeit,hier reinzuschauen,außerdem mußte ich erstmal verdauen,was du in eigener Sache geschrieben hast.Nur ein echter FC Bayern-Fan weiß,wie ich gelitten habe......
Ich glaube,von mir ist auch noch eine Frage offen?
Also,wo und wann wurde die GPDA(Grand Prix Drivers Assocation) gegründet und wer wurde der erste Präsident und wer sein Vize?
Dann mal viel Spaß
Jürgen

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002

Beiträge: 1076
Hallo Micha,

wir sind schon noch da ! Nur finde ich es wirklich super, wenn so knifflige Fragen auch schon nach knapp einer Stunde beantwortet sind ! Kompliment an euch alle !

Deshalb steht ja auch von Michael noch die zweite Frage aus ...

Viele Grüße Hans

PS: Hey Tom, Du kannst wegen Rheims aufhören zu suchen !

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002

Beiträge: 1477
Sorry Leute, aber ihr wisst, bei mir geht es immer ziemlich weit zurück. 1950, im ersten Jahr der WM, aber auch schon 1949, gab es die "Scuderia Achille Varzi". Wer steckte dahinter, und warum wählte man diesen Namen?

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Michael,

habe leider wenig Zeit im Moment, aber Varzi war das Vorbild von Fangio und der gründete die Scuderia Varzi.....[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
.......zusammen mit einigen argentinischen Freunden (Gonzales, Campos). Fangio, der Sohn eines eingewanderten italienischen Kartoffelfarmers wurde 1911 in Balcarce (Boenos Aires) geboren. Er begann als Mechaniker und modifizierte Serienfahrzeuge für Rennzwecke. In den späten dreissiger Jahren begann die Karriere mit Erfolgen in seiner argentinischen Heimat. Mit 37 Jahren sandte ihn der Automobilclub nach Europa, wo Fangio die hohe Kunst des Rennfahrens von Varzi lernen wollte.

Doch "Meister" Varzi verunglückte in Bern (GP Schweiz) tödlich. Fangio kam erst zur Beerdigung, beschloß in Galliate (Italien) zu bleiben und gründete zu Ehren von Achille die Scuderia Argentinia Varzi (Maserati). Sophia Varzi (Witwe) wurde Betreuerin und Varzis alter Monteur Bignami Chefmechaniker !

War nicht auch Varzi in Argentinien sehr beliebt und leistete bereits "Vorarbeit" ?



[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002

Beiträge: 1477
Stimmt leider nur teilweise, Fangio war zwar Teammitglied, aber nicht Gründer bzw. Eigentümer. Und man war auch nicht auf Maserati limitiert.

Beitrag Dienstag, 29. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Michael,

finde deine Frage sehr interessant und freue mich auf die Auflösung.
Klar, die Scuderia Varzi setzte nicht nur auf Maserati, auch Simca Gordini....(Wo findet man eine Statistik zu den Einsätzen ?, Es werden ja meist nur die Sieger beachtet)

In Rowe/Neubauers Buch "Männer, Frauen und Motoren" gibt es zwei Vermerke zur Scuderia Varzi und jeweils wird eindeutig vom Gründer Fangio geschrieben. Hab extra nochmals nachgeschlagen, nur befinden sich bekanntlich einige Fehler in diesem großartigen Werk.

Allerdings macht mich ein anderer Artikel (Quelle vergessen) etwas stutzig:

Der "Schlüssel" liegt vermutlich in der "Vorarbeit" von Varzi. Der Italiener hatte 1947 ein großartiges Comeback in Südamerika und fuhr sich in die Herzen der Argentinier. Er hatte geplant, in diesem Land seine Pension zu genießen und bereits in Argentinien die Scuderia Achilles Varzi gebildet. Fangio setzte sein "Werk" mit fort (auch ein Toni Branca wird genannt)......




[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002

Beiträge: 1477
Hallo Tom, ist soweit grösstenteils alles richtig. Die „Scuderia Achille Varzi“ war eine Art argentinische Nationalmannschaft für die europäischen Rennen 1949, betrieben vom ACA, dem Automovil Club Argentino, dem auch die eingesetzten Fahrzeuge gehörten. Bei einigen Rennen wurde allerdings direkt vom ACA genannt, warum weiss ich nicht.
Die Fahrer waren Fangio und Benedicto Campos. Zum Fuhrpark gehörten der Ferrari 166 # 011F und 2 Simca-Gordini T15 für F2-Rennen, sowie die beiden Maserati 4CLT/48 # 1599 und # 1600 für Grand-Prix-Rennen.
1950 kam dann der dicke Gonzalez dazu (von ihm stammt der Spruch „früher waren die Fahrer dick und die Reifen schmal, heute ist das umgekehrt!“), Roberto Mieres, und Alfredo Pian, den man allerdings schnell wieder nach Hause schickte, nachdem er den 4CLT # 1599 im Training zum GP Monaco zerstörte. Der Italiener Nello Pagani durfte sporadisch einen der Gordini fahren.
Nachdem die beiden Topfahrer für 1951 Werksverträge hatten - Fangio bei Alfa-Romeo und Gonzalez bei Ferrari -, löste man das Team auf.

Die Sache mit Tony Branca und der Nennung zum GP Schweiz 1950 ist ominös. Branca war Schweizer, der Maserati war ein 4CL, also ein Vorkriegsmodell, den die Argentinier nicht im Bestand hatten, und ausserdem habe ich ein Photo von Branco in Bern, auf dem der Wagen einfarbig ist. Alle ACA bzw. Scuderia-Varzi-Autos hatten die argentinischen Rennfarben blau-gelb. Man hatte beide Maserati genannt, aber # 1599 war nicht einsatzfähig, ich vermute, dass man die Nennung aus irgendwelchen Gründen an Branca abgegeben hat.

Das Photo unten zeigt den Ferrari # 011F beim Grand Prix des Petit Cylindres in Reims 1949. Auf dem Renntransporter kann man deutlich lesen „Equipo Argentina Achille Varzi“. Ja Leute, so haben früher die Boxen ausgesehen!!

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Übrigens, # 011F hat überlebt ...

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Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Michael,

danke, aber es sind noch ein paar Fragen offen geblieben:

Gründer bzw. Eigentümer war demnach der Automobilclub Argentinien, wer stand dahinter ? Warum wird in diesem Zusammenhang immer (bzw.in meinen Quellen) Fangio genannt und welche "Vorarbeit" leistete Varzi ?[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Welcher Formel 1 - Weltmeister (Sohn eines Seitenwagenfahrers) gewann auf 2 Rädern insgesamt 6 Tourist - Trophy - Rennen und 7 Weltmeisterschaftstitel ?[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Jürgen,

hier ein paar Zeilen zur "vergessenen" Frage:

Die GPDA wurde 1961 in Monte Carlo gegründet. Präsident war Joakim Bonnier.

Spa 1966 (u.a. Stewart - Unfall) war allerdings die große Wende im Sicherheitsdenken. Jackie fand bei seiner Suche nach Schwachstellen im Sicherheitssystem schnell zwei Helfer in seinen Kollegen Joakim Bonnier und Jochen Rindt (sogar eine "Dreimännerherrschaft").

Man organisierte die GPDA (Grand - Prix - Fahrer - Vereinigung) wieder neu. Einzige Einnahmequellen waren die Jahresbeiträge seiner Mitglieder:

1967 - 242 Franken
1968 - 500 Franken
1969 - 1000 Franken

Bezahlt wurden Telefonkosten, Reisekosten und Inspektionsfahrten.
Gruß

Tom

PS: Jürgen, das Moderatorenteam drückt dem "Lokalrivalen" die Daumen !
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002

Beiträge: 1477
Den Zusammenhang mit Varzi hast du bereits selbst erläutert. "Der Italiener hatte 1947 ein großartiges Comeback in Südamerika und fuhr sich in die Herzen der Argentinier. Er hatte geplant, in diesem Land seine Pension zu genießen". Er genoss ein hohes Ansehen in Argentinien, und war Vorbild für viele lokale Rennfahrer. Sein Tod im Jahre 1948 war auch in Argentinien ein Schock, und die "Scuderia Achille Varzi" war eine Art Gedenkstein.

Dass Fangio immer wieder als Teaminhaber bzw. -gründer genannt wird, beruht meiner Meinung nach auf unzureichenden Informationen und der Tatsache, dass gerade im Bereich Motorsportgeschichte über Jahrzehnte hinweg immer wieder abgeschrieben wird, ohne dass wirklich neue Recherchen stattfinden. Sicherlich war Fangio so etwas wie Team-Captain, zumindest 1949, aber Eigentümer der Wagen war definitiv der ACA.

Man muss in diesem Zusammenhang die politische und wirtschaftliche Situation in Argentinien zu dieser Zeit sehen. Das Land war damals extrem reich, im 2. Weltkrieg war man neutral, und es wurden riesige Summen an Devisen eingefahren durch den Export von Getreide und Fleisch, dessen Preise durch den Krieg in enorme Höhen geschraubt waren. Präsident Peron verfolgte eine stark nationalistische Politik, anti-USA, mit starker Orientierung in Richtung Europa, und die Aktivitäten im Rennsport müssen unter der Prämisse "Public Relation" gesehen werden. Vor allem die Präsidentengattin, Evita Peron, hatte ein grosses Interesse am Motorsport, und an Fangio hatte sie einen Narren gefressen. Besonders erwähnenswert sind die sogenannten "Temporada"-Rennen, die seit 1946 abgehalten wurden, meistens zwischen Dezember und Februar, also im europäischen Winter, bei denen exorbitante Startgelder bezahlt wurden, um europäische Teams und Fahrer anzulocken. Die einheimischen Fahrer wie Oscar und Juan Galvez, Benedicto Campos, Pascual Puopolo, Eitel Cantoni, und eben auch Juan Manuel Fangio konnten sich hier mit der europäischen Elite messen. Veranstalter dieser Rennen war natürlich der ACA, finanziell gesponsort von YPF, der argentinischen staatlichen Monopolfirma für Mineralöl, und damit mehr oder weniger vom Staat direkt.

Der argentinische "Fuhrpark" bestand damals überwiegend aus Vorkriegsrennwagen der Marken Alfa-Romeo und Maserati, angereichert durch einige Specials mit amerikanischen Motoren, und selbst betagte Bugatti oder Mercedes SSK wurden sporadisch gesichtet. Auch die Europäer hatten anfangs nichts anderes zu bieten, aber nach und nach tauchten die Neukonstruktionen von Ferrari, Maserati, und Gordini auf, die natürlich auch bei den Argentiniern auf grosses Interesse stiessen. Amedee Gordini, der zur Temporada 1947/48 mit 2 Wagen anrückte, wurde ein T11 (# 04GC) vom ACA praktisch in der Box abgekauft, und für Fangio eingesetzt. Es folgte der erste Europaeinsatz von Fangio als Gastfahrer für die Equipe Gordini mit einem T15 beim GP Frankreich und parallel beim F2-Rahmenrennen, dem "Coupe des Petite Cylindres", in Reims.

Für die Temporada (= Saison) 1948/49 kaufte der ACA dann die beiden neuen Maserati 4CLT/48 # 1599 und # 1600, die für Fangio und - abwechselnd - Campos und Malusardi eingesetzt wurden.
Vor allem Fangio überzeugte immer wieder durch gute Ergebnisse, und man beschloss, ihn zusammen mit Campos nach Europa zu schicken, um dort trotz seiner immerhin bereits 38 Jahre eine "Lehrsaison" zu bestreiten. Man gab ihnen die beiden 4CLT/48 für F1-Rennen, sowie die beiden mittlerweile gekauften Gordini T15 mit auf den Weg. "Man" war offiziell der ACA, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass dieses Projekt von Peron und seiner Frau Evita stark gefördert wurde. Das war die offizielle Geburtsstunde der "Scuderia Achille Varzi", deren Europahauptquartier übrigens in Galliate im Haus des mittlerweile tödlich verunglückten Varzi war (siehe Photo). Teamchef war der ACA-Direktor Francesco “Pancho” Borgonovo, und auch Sr. Anesi, der ACA-Präsident, war für einige Wochen mit auf Tour.

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Wie gesagt, Geld spielte hierbei keine Rolle, sowohl die Maserati als auch die Gordini waren zwar durchaus konkurrenzfähig, aber man wollte das Beste was auch dem Markt war. Ferrari hatte mit dem neuen Tipo 125/166 unter Farina bei der Temporada einen extrem positiven Eindruck gemacht, und so bestellte man 2 166er zum stattlichen Betrag von $ 11.000 pro Stück. Der Vorteil der Ferrari lag in ihrer universellen Einsatzbarkeit, der gleiche Wagen konnte mit einem 2-Liter-Motor in der F2 eingesetzt werden, mit einem 1.5-Liter-Kompressor in der F1, und mit einem 2-Liter-Kompressor-Triebwerk eben auch bei den Formula-Libre-Rennen der Temporada (Formula Libre = freie Formel = alles geht). Als man im Juni die Fahrzeuge in Maranello übernehmen wollte, war allerdings erst eines einsatzbereit, # 011F, das andere, # 013F, wurde erst am Jahresende fertig, und zusammen mit den Werkswagen der Scuderia Ferrari nach Buenos Aires zur Temporada verschifft. Auch der neue Maserati F2 Tipo A6GCS wurde beim Caracalla-Rennen in Rom von Fangio ausprobiert, aber zu Gunsten des Ferrari verworfen.

Die Sternstunde von Fangio kam dann 3 Wochen später beim F2-Rennen in Monza, dem "Gran Premio del Autódromo de Monza". Der Ferrari war erst 3 Tage vorher fertig geworden, und war zum Entsetzen der nationalbewussten Argentinier nicht blau-gelb, sondern rot lackiert. Alle Proteste halfen nichts, die Banküberweisung aus Buenos Aires war noch nicht eingetroffen, und Enzo Ferrari bestand darauf, dass der Wagen sein Eigentum wäre, solange er nicht bezahlt ist, und alle seine Wagen hätten gefälligst rot zu sein, basta! Mit viel Überredungskunst gelang es dann doch, 011F für das Monza-Rennen frei zu bekommen. Im Training stellte Fangio fest, dass der 5. Gang nicht funktionierte, aber die Ferrari-Mechaniker konnten das Problem nicht lösen - ob tatsächlich nicht, oder aus taktischen Gründen, wird für immer unbeantwortet bleiben. Fangio ging also ohne 5. Gang ins Rennen, gegen ein extrem starkes Starterfeld einschliesslich der Ferrari-Werkswagen von Ascari, Villoresi und Bonetto. Es wurde trotzdem ein grandioser Sieg für den Maestro, geschmälert nur durch die Tatsache, dass Enzo diesen Sieg für die Scuderia Ferrari einforderte, denn der Wagen war immer noch nicht bezahlt, und gehörte ergo ihm - basta! Wenn einige sich wundern, dass Fangio für 1949 als SF-Werksfahrer geführt wird - das war der Grund!

Ende August war man wieder zurück in der Heimat, und Fangio, der es den Europäern so richtig gezeigt hatte, wurde frenetisch gefeiert. Nach der Temporada 1949/50, bei der die beiden Ferrari unter Fangio und Campos äusserst erfolgreich waren, machte sich die "Scuderia Achille Varzi" wieder auf den Weg nach Europa. Die beiden Maserati hatte man dort zurückgelassen, und auch # 011F - jetzt wieder ohne Kompressor - ging mit zurück. Nachfolger von Campos im Team war jetzt der junge Froilan Gonzalez, dessen enormer Körperumfang nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass er ein absoluter Topfahrer war. Und auch Alfredo Pian bekam seine Chance, nachdem Fangio als Werksfahrer von Alfa-Romeo angeheuert wurde. Nach Pians Monaco-Crash kam dann mit Roberto Mieres ein weiterer Argentinier zum Einsatz. Da Alfa-Romeo aber nur an den WM-Rennen teilnahm, war Fangio immer noch des öfteren mit dem Maserati unterwegs.

1950 war das 2. und gleichzeitig letzte Jahr der "Scuderia Achille Varzi". Fangio war nun Werksfahrer bei Alfa, und Gonzalez bei Ferrari, man hatte also im Prinzip das erreicht, was man wollte, nämlich die argentinischen Topfahrer international zu propagieren. Campos, Pian und Mieres hatten die in sie gesetzten Erwartungen nur teilweise erfüllt, und die Kosten einer "Equipe Nacional Argentino" waren für eine "zweite Garde" einfach zu hoch.

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002

Beiträge: 820
Hallo Tom,
die GPDA wurde am 11.Mai 1961 im Hotel Metropole in Monte Carlo gegründet.Ziel war es,eine anerkannte Vereinigung zu gründen,die die Fahrer bei Körperschaften wie der CSI vertreten würde.Zweites Ziel war den Rennsport mit den bestehenden nationalen und internationalen Organisationen zu fördern.Schließlich und am wichtigsten wurde befunden,die Sicherheit im Rennsport sowohl für die Zuschauer als auch für die Fahrer zu verbessern.Zur ersten Zusammenkunft der GPDA kamen 18 Fahrer.Joakim Bonnier bekam nach meinen Infos zunächst das Amt des Vize-Präsidenten,übernahm die Präsidentschaft aber schon 1962,weil sich der bisherige Präsident vom Rennsport zurückzog.
Damit weißt du jetzt wahrscheinlich auch,wer es war?
Viele Grüße
Jürgen
PS:Für kleine Lokalrivalen habe ich auch ein Herz,nämlich für den aus einer anderen großen Stadt mit den liebenswürdigsten Fans,auch wenn sie wohl Letzter bleiben.....

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