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Die Deutschen bei Jordan/Midland/Spyker

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 15. August 2007

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Mit Markus Winkelhock fährt wieder ein Deutscher bei Spyker Ferrari. Dabei erlebte das Team schon einige deutsche Fahrer:

Heinz-Harald Frentzen (Jordan, Reynard Mugen) 1990
Der erste Deutsche Fahrer im Team fuhr noch zu Formel-3000 Zeiten: Am 22. April 1990 beim F-3000 Rennen in Donington fuhr Heinz-Harald Frentzen für Jordan einen Reynard Mugen 90D. Mit ihm Team damals waren Eddie Irvine und Emanuele Naspetti. Alle 3 Fahrer fuhren später auch in der Formel-1 für das Jordan-Team. Keiner der Fahrer des Trios war jedoch für die erste Formel-1 Saison 1991 bei Jordan im Gespräch, die Leistungen der Fahrer konnte man nicht wirklich einschätzen, denn Jordan befand sich 1990 schon mehr in der Vorbereitungsphase der Formel-1 als noch in der F3000, auch wenn man der F3000 auch 1991 treu geblieben war. Bei Frentzen kam erschwerend hinzu, dass er nebenher auch noch für Sauber Mercedes Sportwagen fuhr. Nur Irvine holte die Kastanien aus dem Feuer, siegte sogar beim Rennen in Hockenheim, vor Marco Apicella, der für First Racing fuhr und später ebenfalls ein Formel-1 Rennen für Jordan bestritt. Frentzens beste Platzierung war Rang 5 beim Mittelmeerrennen im italienischen Pergusa. Frentzen wechselte aber 1991 zu Vortex und erst ab der Saison 1999 flammte das Arbeitsverhältnis zwischen Frentzen und Jordan wieder auf.

Ein Bild: http://www.frentzen.de/2006/images/karr ... _f3000.jpg

Hat jemand ein paar Geschichten über Frentzen bei Jordan in der F3000?

Beitrag Sonntag, 19. August 2007

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Michael Schumacher (Jordan Ford) 1991
Obwohl Frentzen für die Saison 1991 kein Formel-1 Cockpit bei Jordan Ford bekam und auch Bernd Schneider schon sicher geltend, nicht fahren durfte, fuhr ein Deutscher 1991 bei Jordan Ford, wenn auch nur ein Rennen: Michael Schumacher. Damit begann auch die Formel-1 Karriere des bislang erfolgreichsten Formel-1 Rennfahrers. Die Weichen dafür stellte Bertrand Gachot. Der Belgier war der 2. Fahrer bei Jordan Ford neben Andrea de Cesaris, wurde jedoch vor dem Belgien GP in der englischen Hauptstadt London nach einem Giftgasanschlag auf einen Taxifahrer festgenommen. So war Teamchef Eddie Jordan auf Fahrersuche. Der Jordan Ford war ein starkes Paket und so drängelten sich die Fahrer um das Formel-1 Cockpit, darunter auch ein Deutscher, nämlich Schneider. Dabei waren aber auch andere Kaliber, wie der ehemalige Weltmeister (1982 auf Williams Ford) und Vater des heutigen Williams Toyota Fahrers Nico Rosberg, Keke Rosberg, aber auch der Schwede Stefan Johansson oder Derek Warwick.

Letztlich pflanzten jedoch Mercedes Benz und Manager Willi Weber deren Schützling Schumacher mit finanzieller Mitgift in den Jordan Ford. Der Einstand von Schumacher war sensationell: Sofort war er schneller als der etablierte Teamkollege De Cesaris und qualifizierte den Jordan für Startplatz 7. Die Mühe war umsonst: Bereits kurz nach dem Start fiel Schumacher aufgrund eines Kupplungsschadens aus, doch er hinterließ einen bleibenden Eindruck und so wurde er für das Rennen darauf zu Benetton Ford gelozt. Nicht unbeteiligt an der Ausfechtung des Jordan-Vertrags war Weber, wie auch Michael weiß: „Wer das Geld für das Cockpit auftrieb, weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht genau, aber ich weiß, dass Willi Eddie gesagt hat, ich würde Spa prima kennen, dank meiner Sportwageneinsätze. Die Wahrheit war, ich hatte die Strecke noch nie gesehen und musste unterwegs zum ersten GP Wochenende nach dem Weg fragen.“

Doch die Lüge konnte Schumacher mit seinem Talent kaschieren, wie auch sein damaliger Teamkollege Andrea de Cesaris, ein guter und vor allem sehr erfahrener Pilot, erstaunte: „Michael hatte die Strecke in Spa noch nie mit einem Rennwagen erkundet und ließ in der 2. Runde das Gaspedal in der Eau Rouge unten – ich konnte es nicht fassen!“ De Cesaris war verständlicherweise baff: Von einem Michael Schumacher hatte er noch nie gehört, Schumi hatte als einzigen Test 20 Runden auf dem kleinen Kurs von Silverstone zurückgelegt, Andrea selber brachte hingegen die Erfahrung von 160 WM Läufen mit. „Mein Ingenieur Gary Anderson meinte: „Äh Andrea, Michael lässt in Blanchimont stehen und tust das nicht. Das geht so nicht, du musst auch voll fahren.“ Mein Wochenende wurde nicht gemütlicher.“

Kennt jemand noch ein paar Geschichten zu Schumacher bei Jordan?

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

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Ralf Schumacher (Jordan Peugeot; Jordan Mugen Honda) 1997/1998

Michael Schumachers Bruder Ralf Schumacher war dann 1997 der nächste Deutsche bei Jordan. Ralf Schumacher kam als McLaren Mercedes Testfahrer zu Jordan Peugeot. McLaren warf in den Jahren auf Druck von Mercedes, die einen Deutschen im Cockpit haben wollten, ein Auge auf Schumacher. Neben Schumacher bewarben sich für das Cockpit eine Reihe von anderen Fahrern, Rubens Barrichello, Martin Brundle, Giancarlo Fisichella, Mika Häkkinen, Jos Verstappen, Mike Salo, Jean Alesi, aber auch ein anderer Deutscher, nämlich Heinz-Harald Frentzen. Der Vertrag zwischen Schumacher und Jordan Peugeot lief eigentlich für 3 Jahre, also für 1997, 1998 und 1999. Doch bereits für 1998 wurde Ralf Schumacher mit anderen Teams in Verbindung gebracht, für die Saison 1999 ersetzte er den bei Williams enttäuschenden Heinz-Harald Frentzen und wurde Rubens Barrichello und Juan Pablo Montoya als Teamkollege von Alessandro Zanardi vorgezogen. Der Hintergrund war, dass BMW ab der Saison 2000 zu Williams hinzustieß und Williams dadurch einen deutschen Fahrer wollte. Frentzen und Williams – das passte einfach nicht mehr. Nach den 2 Jahren bei Williams stand die Karriere von Frentzen bereits vor dem Aus. Er hatte für 1999 schon einen unterschriftsreifen Vertrag beim Rahal-Team in der ChampCar, doch dort kam kurzfristig noch Massimiliano Papis unter, der Mitte der 90er Jahre für Arrows in der Formel-1 war. Jordan zeigte an Frentzen zunächst wenig Interesse, viel mehr kamen Montoya und Ricardo Zonta als Schumacher-Ersatz in Frage. Auch Frentzens ehemaliger Arbeitgeber Sauber wollte ihn nicht zurück. Also orientierte sich Frentzen weiter in der ChampCar und stellte sich bei Chip Ganassi Racing und Patrick Racing vor. Doch völlig überraschend gab es dann den Cockpittausch zwischen Schumacher und Frentzen, Frentzen kam also 1999 zu Jordan Mugen Honda.

Ralf Schumacher aber kam 1997 ins Jordan-Team, als der britische Rennstall sich gerade im Aufwärtstrend befand. Mit Giancarlo Fisichella, dem heutigen Renault-Pilot, hatte der Deutsche jedoch einen Teamkollegen, der flott unterwegs war und es dem Neuling Schumacher nicht einfach machte. Schumacher hatte zudem den Druck des Namens, schließlich war er Bruder eines zum damaligen Zeitpunkt zweifachen Formel-1 Weltmeisters. Bereits im 3. Saisonrennen zeigte Schumacher aber, wozu er im Jordan Peugeot in der Lage war: Hinter Williams Renault Pilot Jacques Villeneuve und Ferrari-Fahrer Eddie Irvine lief Schumacher als 3. ein und fuhr damit sein erstes Podium ein. Freilich profitierte er dabei von Ausfällen einiger Topstars, wie Bruder Michael, oder Frentzen, doch die Fahrt war beeindruckend. Immerhin hatte er Glück, dass er noch im Rennen blieb, denn er kollidierte mit Teamkollegen Fisichella. Fisichella und Schumacher gerieten 1997 noch öfter an einander. Beim Luxemburg GP am Nürburgring lösten die beiden mit eine Startkollision aus, in der auch Michael Schumacher verwickelt wurde. Der erste Bruderzwist ließ nicht lange auf sich warten, das Ende vom Lied: Beide gaben Fisichella die Schuld.

Ebenfalls erwähnenswert: Beim Kanada GP hatte Schumacher einen schweren Unfall, war beim darauffolgenden Rennen in Frankreich aber wieder topp in Schuss: Startplatz 3 spricht für sich alleine. Damals zeigten Schumi II und Fisico aber immer öfter, wie stark der Jordan-Renner war, denn beim Deutschland GP stand Fisichella sogar in der ersten Startreihe auf Startplatz 2! Das zeigt auch, wie sich die beiden Fahrer zu Höchstleistungen anstachelten, aber meist war Fisichella derjenige, der noch ein Stückchen drauflegen konnte und gewann das Duell mit Schumacher sowohl nach Punkten, als auch in der Qualileistung. Über die gesamte Saison verteilt, stand Fisichella 5 Startplätze vor Schumacher, gewann das Qualiduell mit 11:7.

Für die Saison 1998 wartete auf Schumacher bei Jordan Mugen Honda die nächste große Aufgabe: Er bekam einen Weltmeister ins Team, wenn auch nur einen ehemaligen, nämlich Damon Hill, der 2 Jahre zuvor mit Williams Renault den F1-Titel holte und nun bei Jordan seine Karriere ausklingen lassen wollte. Schumacher musste schneller als der Formel-1 Opa sein. Für die Medienwelt war die Fahrerpaarung Schumacher/Hill natürlich ein gefundenes Fressen, denn Hill duellierte sich jahrelang mit Bruder Michael. Ralf Schumacher und Hill fuhren auf vergleichbaren Niveau, nach Punkten war Hill besser, doch Schumacher-Fans werfen ein: Hätte Jordan beim fabelhaften Belgien GP 1998 keine Stallorder angewandt, würde sich die Tabellensituation der beiden Fahrer drehen, dann wäre Schumacher vor Hill.

Der Belgien GP war Kurios: Nach dem größten Massencrash der Formel-1 Geschichte, einigen unglaublichen Aus- und Unfälle im Regen und anderen chaotischen Zwischenfällen fanden sich die beiden Jordan-Piloten in Führung. Hill vor Schumacher. Die Situation war haarig: Über weiten Teilen des Rennens war Hill der schnellere Mann, Ralf jedoch besonders gegen Ende der Schnellere, weil er auf ein Regensetup gesetzt hat, im Gegensatz zum Briten. Eine Safety Car Phase brachte die beiden dann ins direkte Duell. Teamchef Eddie Jordan pfiff Schumacher zurück, die beiden sollten die Positionen halten. Jordan erinnert sich: „Ralf hatte das schnellere Auto, und er wusste das. Damon andererseits hatte die ganze Arbeit verrichtet. In einem Grand Prix geht es nicht nur darum, was in den 2 Stunden im Rennen passiert, sondern auch in der Vorbereitungsphase ab Freitag, wenn es mit dem Training los geht. So gesehen hatte Damon den Sieg mehr verdient als Ralf. Wir hatten keine Nummer 1 und Nummer 2, aber um Zwischenfälle wie die Kollision zwischen Ralf und Giancarlo in Argentinien 1997 zu verhindern, also einigten wir uns, dass derjenige vorne bleiben soll, der ein paar Runden vor Schluss in Führung liegt. Wir baten die Fahrer, die Positionen zu halten. Im Gegensatz zu heute, Stallregie ist inzwischen verboten, konnte das Thema damals noch ganz offen via Funk diskutiert werden und zunächst meldete sich Hill zu Wort: „Haltet Ralf bitte zurück, zwingt mich nicht etwas Dummes zu tun.“ Der damalige Renningenieur von Ralf Schumacher, Sam Michael (heute Technischer Direktor von Williams Toyota), ordnete an: „Ralf, Positionen halten, greif Damon bitte nicht an.“ Doch der Deutsche, der damals noch keinen GP-Sieg auf dem Konto hatte und deshalb vor Ehrgeiz strotzte, beugte sich der Aufforderung nur widerwillig. „Ralf antwortete nicht,“ schildert Jordan. „Damon meldete sich wieder und sagte, wir sollen eingreifen, sonst könne das in Tränen enden. Also sagte Sam Michael zu Ralf, er solle nicht attackieren, lediglich den 2. Platz gegen Jean Alesi absichern. Es kam wieder keine Antwort. Sam wiederholte und sagte es sei ein Befehl. Stille. Dann bat Sam Ralf eine Antwort zu geben. Nach einer kurzen Pause sagte er dann, ja ich höre euch. Mehr kam nicht.“ Es war der erste Sieg in der Formel-1 für den Jordan-Rennstall und der 8. Sieg überhaupt, der erste seit dem Sieg von Eddie Irvine beim Formel-3000 Rennen in Hockenheim 1990. In Spa konnte Jordan zuvor ebenfalls schon triumphieren: 1989 holte Jean Alesi, in Belgien 1998 auf Sauber Petronas 3., auf einem Reynard Cosworth in der F3000 den Sieg für Jordan, vor Eric Comas (DAMS – Lola Mugen) und Marco Apicella (First – Reynard Judd). Ralf verpasste die Chance und musste noch ein paar Jahre warten, nachdem er auch beim Europa GP 1999 auf Williams Supertec aufgrund eines platten Reifens um alle Siegchancen gebracht wurde.

Ralf Schumacher zeigte nach dem Rennen in Spa in seinen letzten GP-Läufen für Jordan Mugen Honda noch ein starkes Race in Italien. Hinter den beiden Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Eddie Irvine, beendete Ralf den Großen Preis von Italien als starker 3. Es war das erste Rennen, in dem beide Schumacher-Brüder gemeinsam auf dem Podium standen.

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

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Heinz-Harald Frentzen (Jordan Mugen Honda) 1999-2001
Für die Saison 1999 gab es dann den bereits erwähnten Cockpittausch zweier deutschen F1-Fahrer: Ralf Schumacher für Heinz-Harald Frentzen zu Williams Supertec und Frentzen für Schumacher zu Jordan Mugen Honda. Frentzen fuhr bis Mitte der Saison 2001 für den Jordan-Rennstall. Mitte der Saison 2001, ausgerechnet vor Frentzens Heim-GP in Deutschland wurde der Deutsche entlassen. Damals enttäuschte Frentzen, war langsamer als Teamkollege Jarno Trulli. Die Entlassung am 25. Juli, also 4 Tage vor dem Deutschland GP, um kurz vor 13 Uhr, kam überraschend: Noch beim Europa GP wurde der Vertrag von Jordan und Frentzen bis Ende 2002 verlängert! Doch die Leistung sprach gegen Frentzen: Im Quali fehlten auf Trulli im Schnitt 0,3 Sekunden, im direkten Duell stand es 1:9, nach WM-Punkten 6:7.

Dabei verlief die Saison für Frentzen bis dato auch nicht problemlos. Oftmals verhinderten technische Defekte gute Platzierungen, zudem setzen ihn eine Reihe von schweren Unfällen außer Gefecht: Beim Monaco GP krachte er im Tunnel derart gegen die Mauer, dass er eine Testsession abbrechen musste, doch für den Kanada GP schien er wieder fitt zu sein. Bis es am Freitag im Training zu einem weiteren schweren Unfall kam. Frentzen fühlte sich unwohl, Testfahrer Ricardo Zonta, 2007 Testfahrer bei Renault und vor seinem Jordan-Engagement 2 Jahre bei BAR unterwegs, sprang für Frentzen ein, wie auch später beim Deutschland GP, als Frentzen entlassen wurde und bevor Jean Alesi und Frentzen die Cockpits tauschten: Frentzen zu Prost Acer für Alesi und Alesi für Frentzen zu Jordan Honda.

Als Frentzen bei den Konkursteams Prost und Arrows wieder aufblühte, bereute Eddie Jordan den Rausschmiss von Frentzen. „Ich hörte damals auf die Mechaniker, die ihn dauernd kritisierten“, erklärt Eddie Jordan. „Die Entlassung war ein großer Fehler.“ Bereits für den Frankreich GP bot Jordan Frentzen wieder ein Cockpit. Damals hatte Giancarlo Fisichella im Training einen schweren Unfall mit seinem Jordan Honda und war für das Rennen nicht fitt. Jordan zur damaligen Situation: „Ich brauchte einen Fahrer, Frentzen ein Auto, deshalb gab es ein Angebot.“ Frentzen brauchte deshalb ein Auto, weil sein eigener Rennstall Arrows wegen finanzieller Engpässe nicht am Frankreich GP teilnahm. „Leider hatten die Anwälte von Frentzen was dagegen, deshalb hat es nicht geklappt,“ bedauerte Jordan. Verständlich: Immerhin lief noch eine Klage von Frentzens Anwälte gegen Jordan um 7,5 Millionen Dollar Schadensersatz für den Rauswurf Mitte 2001. Jordan wollte Frentzen auch für 2003 wieder zurück haben, doch Heinz-Harald gab ein Comeback bei Sauber Petronas.

Ein unschönes Ende von Frentzen bei Jordan, nach einer tollen Partnerschaft. Immerhin fuhr Frentzen völlig überraschend 1999 ganz vorne mit. Den Teamkollegen Damon Hill hatte er absolut im Griff, Frentzen hatte bis kurz vor Saisonende Außenseiterchancen auf den WM-Titel und Frentzen gewann 2 Rennen! Bereits bei seinem ersten Rennen für Jordan Mugen Honda, beim Australien GP, stand er als 2. hinter Sieger Eddie Irvine auf dem Podest. Mit dem Ferrari-Fahrer Irvine fuhr Frentzen 1990 in der Formel-3000 ja bereits bei Jordan. Auch beim darauffolgenden Brasilien GP fuhr Frentzen wieder auf das Podium, stand jedoch nicht auf dem Podest. In der letzten Runde verunfallte er nämlich, wurde jedoch hinter Mika Häkkinen (McLaren Mercedes) und Michael Schumacher (Ferrari) als 3. gewertet. Spektakulär auch der Auftritt Frentzens beim Kanada GP. Damals verunfallte er, nachdem eine Bremsscheibe explodiert ist! Es folgte die Regenlotterie von Frankreich, in der Frentzen seine Qualitäten zeigte: Er gewann vor Häkkinen und Stewart Ford Pilot Rubens Barrichello, der von Pole Position gestartet war. Für Frentzen und für Jordan war es jeweils der 2. Formel-1 Triumph, für Jordan nach Belgien 1998, für Frentzen nach Imola 1997 (auf Williams Renault). Toll auch Frentzens 3. Platz beim Heimrennen in Deutschland.

Emotionen pur beim Italien GP: Wieder gewann Frentzen das Rennen vor seinem Landsmann Ralf Schumacher und dem Michael Schumacher Ferrari-Ersatz Mika Salo. Nach der Zieldurchfahrt meldete sich Frentzen via Funk zu Wort: „Wir werden Papa!“ Mit dem grammatikalisch verunglückten Satz wollte Frentzen verkündigen, dass er Vater werden wird. Dass Frentzen damals absolut auf Höchstform fuhr zeigte er auch beim darauffolgenden Qualifying zum Europa GP auf dem Nürburgring. Frentzen raste zur Pole Position! In Führung liegend streikte die Elektrik.

Weniger spektakulär die Saison 2000 von Heinz-Harald Frentzen bei Jordan Mugen Honda. 2-mal lediglich fuhr er auf das Podium, jeweils als 3. beim Brasilien- und USA GP. Besonders das Podest in Indianapolis war ein Erfolg, denn damals kämpfte Frentzen rundenlang mit dem schnelleren BAR Honda Pilot Jacques Villeneuve. Dabei ging es mehr als nur um das Podium beim ersten Rennen in Amerika seit Anfang der 90er Jahren in Phoenix. Es ging den beiden Teams auch um die Honda-Motoren für 2001. Honda bekam damals schon Laune, lediglich ein Rennstall mit Aggregaten zu beliefern. Der Tiefpunkt der Saison war der Italien GP: Damals waren beide Jordan Mugen Honda Piloten in einen Massencrash am Start verwickelt (wie auch Ferraris Rubens Barrichello, McLaren Mercedes Pilot David Coulthard, Arrows Pilot Pedro de La Rosa und Jaguar Ford Pilot Johnny Herbert), in Folge dessen sich der heutige McLaren Mercedes Testfahrer De La Rosa nicht nur überschlug, sondern auch der Streckenposten Paolo Ghislimberti von einem Rad getroffen und getötet wurde. Lange galt Frentzen als der Auslöser des Unfalls, bald jedoch stellte die Rennleitung klar: Es war ein Rennunfall. Dennoch litt Frentzen unter dem Unfall, immerhin war es ein Rad seines Wagens.

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

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Marcel Laseé (Jordan Honda); Testfahrer 2002
Der nächste deutsche Fahrer im Team, war der Testfahrer Marcel Laseé. Laseé war 2002 Testfahrer bei Jordan Honda, bekam aber nie einen Renneinsatz und war auch bei anderen Teams nie ein Thema. Neben seinem Engagement als Testfahrer bei Jordan fuhr er auch noch bei Mücke in der deutschen Formel-3. Hauptsächlich testete Laseé den Jordan von 2001.

Beitrag Donnerstag, 23. August 2007

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Nick Heidfeld (Jordan Ford) 2004
Timo Glock (Jordan Ford) 2004

In der Saison 2004 gab es dann den nächsten deutschen GP-Fahrer bei Jordan Ford, wie sich später herausstellte sogar deren 2: Nick Heidfeld bekam einen Stammfahrervertrag und nach einem Shoot-Out mit dem Belgier Bas Leinders, wurde Timo Glock als Testfahrer für die Saison 2004 verpflichtet. Der heutige BMW Sauber Pilot Heidfeld musste um sein Jordan-Cockpit lange bangen: Erst Ende Januar gab Teamchef Eddie Jordan grünes Licht. Heidfeld war in Sachen Talent von Anfang an der Topfavorit, doch das Jordan-Team brauchte einen Bezahlfahrer. Der Sponsor von Jos Verstappen, Trust, wollte Verstappen, der 1996 bereits bei Jordan im Gespräch war, 1999 sogar einige Testfahrten absolvierte und für 2007 im Nachfolgeteam Spyker Ferrari wieder für Testfahrten im Gespräch war, mit 12 Millionen Dollar in den Jordan Ford kaufen. Das 2. Cockpit sollte eigentlich ein Brite übernehmen, etwa Ralph Firman, Allan McNish oder Justin Wilson. Dann nämlich hätte Benson&Hedges zusätzliche 18 Millionen Dollar locker gemacht. Doch letztlich bekam der Italiener Giorgio Pantano den Zuschlag für das 2. Jordan-Cockpit, freilich dank vieler Sponsorengelder. Durch die Verpflichtung von Heidfeld hoffte Jordan für 2005 preiswert an Mercedes-Kundenmotoren zu kommen. Heidfeld war ein Mercedes-Junior. Auch zu Beginn der Saison 2004 musste Heidfeld zittern: Noch immer versuchte Verstappen bei Jordan Fuß zu fassen, immer wieder gab es Gerüchte über einen Test für Verstappen.

Für den aktuellen Testfahrer von BMW Sauber, Timo Glock, kam der Testfahrerjob unerwartet. Zwar überzeugte der Deutsche bei den Testfahrten mit Speed, verschrottete aber gleich am ersten Testtag den Jordan Ford zum Totalschaden und brachte dazu nicht so viele Dollars mit, wie andere Fahrer, die sich zu Hauf für das 3. Cockpit bei Jordan Ford bemühten. Glock durfte als 3. Fahrer auch an den Trainings am Freitag zu den GP-Rennen teilnehmen und damit einige Kilometer auf den Formel-1 Kursen im F1-Boliden abspulen. Im Laufe der Saison 2004 kam es dann für Glock zu unerwarteten Rennkilometern. Denn Pantano gingen 2-mal die Sponsorengelder aus, zunächst beim Kanada GP und dann für die letzten 3 Saisonrennen. Für die letzten 3 Rennen kam auch Richard Lyons in Frage, aber Glock durfte die Saison zu Ende fahren.

Die ersten Punkte für das Team fuhr Nick Heidfeld mit Platz 7 beim ausfallreichen Grand Prix in Monaco ein. Die restlichen Zähler wurden beim Kanada GP eingefahren. Timo Glock raste bei seinem Debüt auf Rang 7, Heidfeld wurde 8. Dass Heidfeld hinter Glock ins Ziel fuhr, ist damit zu begründen, dass Quick Nick Probleme beim Boxenstopp hatte. Dennoch fuhr Glock ein tadelloses erstes Formel-1 WM Rennen. In die Punkte wurden die beiden Jordan-Piloten gespult, weil die beiden BMW Williams- und Toyota Fahrer (Juan Pablo Montoya, Ralf Schumacher, Olivier Panis, Cristiano da Matta) wegen zu großen Bremsbelüftungen disqualifiziert wurden. Die restliche Saison verlief unspektakulär, mit dem Jordan Ford war kein Blumentopf zu gewinnen, dennoch zeigte Heidfeld ordentliche Leistungen und bekam für 2005 ein Stammcockpit bei BMW Williams. Timo Glock war für 2005 noch bei Jordan Toyota im Gespräch, neben Ryan Briscoe oder Christijan Albers. Doch dann verkaufte Eddie Jordan das Team an Alexander Shnaider und dessen russischen Midland-Konzern. Glock war danach nie wieder ein Thema für das Team.

Beitrag Donnerstag, 23. August 2007

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So und schließlich noch:

Adrian Sutil/Markus Winkelhock (MF1 Toyota); Testfahrer 2006
Adrian Sutil (Spyker Ferrari) 2007
Markus Winkelhock (Spyker Ferrari); Testfahrer 2007

Unter Midland MF1 Toyota wurde ein Deutscher Teamchef, Colin Kolles. Dadurch gab es unter einem ganzen Rudel von Testfahrern 2006 bei MF1 Toyota auch 2 deutsche Testfahrer, die auch an einigen Freitagstrainings als Freitagstestfahrer teilnahmen. Dabei konnte Adrian Sutil deutlich mehr überzeugen als Markus Winkelhock. Die restlichen Freitagstestfahrer waren Giorgio Mondini, Ernesto Viso und Alexandre Prémat. Durch die überzeugenden Leistungen von Sutil, wurde er für 2007 auch Stammfahrer im Team, das mittlerweile wieder die Besitzer gewechselt hat. Nun ist die holländische Sportwagenmarke Spyker Chef über den Rennstall, Kolles jedoch nach wie vor Teamchef. Als Stammfahrer bei Spyker Ferrari war Sutil sofort schneller als Teamkollege Christijan Albers, der bereits über Formel-1 Erfahrung als Stammfahrer bei Minardi Cosworth 2005 und MF1 Toyota 2006 verfügte und nicht den schlechtesten Ruf hatte. So stark Sutils Leistungen bislang waren, so viele Unfälle und Fahrfehler hatte er bislang aber auch. Dennoch zeigte unter anderem bereits Toyota Interesse an den Diensten Sutils, dessen Vertrag mit dem Team aber noch über 2007 hinaus läuft. Weil Albers nun wegen schlechten Leistungen gefeuert wird, kommt beim Europa GP nun auch Markus Winkelhock im Team zum GP-Debüt.


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