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Die am meisten überschätzten Fahrer

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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irgendwie wirkte berger in seinen letzten jahren schon etwas müde, lustlos und ausgebrannt. nur in hockenheim 97 war plötzlich der alte kampfgeist wieder da. m.e. eine typische berger-strecke: je schneller desto besser.

interessant find ich auch ein detail aus der zeit seines wechsels zu benetton-renault. bei den ersten tests flog er gleich ein paar mal ab. "unglaublich, dass man mit diesem auto weltmeister werden konnte", soll er gesagt haben. ich glaub, das steht in "zielgerade"
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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magicsenna hat geschrieben:
an stefano modena kann ich mich auch ganz gut erinnern. wurde anfang der 90er sehr hoch gehandelt. stand er nicht mal in der ersten startreihe in monaco? müsste 1991 oder so gewesen sein zu seiner tyrrell-zeit. was macht der gute heute eigentlich.

Ja, Monaco 1991 - das einizig gute Renne während seiner Tyrrell Zeit (na ja, vielleicht noch Kanada 1991, das hätte er auch gewinnen können). Ich denke die Erwartungen waren 1991 bei Tyrrell auch einfach zu hoch. Das Auto war 1990 sauschnell und mit dem B-Honda-Motor dachte man in dem WM-Kampf eingreifen zu können.

Honda trug nämlich damals an McLaren Chef Dennis den Wunsch heran, ab 1991 ein zweites Team zu beliefern. Nakajima (warum taucht der eigentlich nicht bei den über- oder unterschätzten Piloten auf?!) brauchte mal wieder ein Cockpit! Der Deal lief ungefähr folgendermaßen: Wer den Japaner freiwillig nimmt, bekommt im Gegengeschäft den letztjährigen Honda V10. Dennis hatte Honda bei der Partner-Wahl beraten und Tyrrell vorgeschlagen, den allseits beliebten Hungerleider, dem 1989 mit dem 018 wahrscheinlich das beste Chassis des Jahres gelungen war. Da die Marketingabteilung von McLaren noch Kapazitäten zu der Zeit frei hatte, stellte Dennis drei Leute ab um für Tyrrell Sponsoren zu suchen. Dazu musste natürlich auch die Optik stimmen - die McLaren-Leute erarbeiteten für den verlotterten Tyrrell-Rennstall ein neues Erscheinungbild. Wohlgemerkt - das lief lief schon 1990.

Das Honda-Jahr 1991 war für Tyrrell aber dann alles andere als erfreulich - der V10 leistete zwar gut 80 PS mehr als der gute, alte Cossi, aber er war größer und schwerer, das beeinträchtigte die Aerodynamik, den Schwerpunkt, die Gewichtsverteilung, das Umfeld des Motors (obwohl das Auto optisch fast wie das Vorjahresmodell aussieht). Man musste neue Kühler bauen, die Tankkapazität erhöhen, Getriebeinnereien und Antriebswellen verstärken, mehr Abtrieb auf die Hinterachse legen - das Auto wurde folglich auch ca. 20 kg schwerer! Auch kann man den Motor nicht mit dem WM-Motor von McLaren 1989/1990 vergleichen. McLaren bekam sogennante Wegwerfmotoren, die nur ein Rennen eingesetzt wurden (und danach höchstens noch zum Reifentests oder zum freinen Training verwendet wurden). Das konnte man mit einem Kunden wie Tyrrell natürlich nicht treiben - es wäre auch nicht zu finanzieren gewesen. Der Motor wurde also haltbarer gemacht; der Brennraum wurde modifiziert, das Ölsystem und die Elektronik ganz auf Sicherheit ausgelegt, die Drosselklappen wurden durch Gasschieber ersetzt. Und trotzdem hatte Tyrrell in der Saison eine 50%-Ausfallquote - und 6(!) Motorschäden.

Schon im Laufe der Saison übernahm übrigens Mugen (einer Fa. die dem Sohn von Honda-Chef gehörte) den Kundenservice - nur ein Honda-Mann (Motorenchef Shirai) war noch mit an Bord. 1992 gab es dann keinen Honda V10 mehr - er wurde komplett von Mugen überarbeitet und nannte sich dann auch Mugen.

Nicht zu vergessen auch bei dem Tyrrell-Niedergang; die wenig überzeugende Pirelli-Performance. Vielleicht hoffte man bei McLaren auch wichtige Informationen über die Ende '89 stark gestiegene Performance (besonders im Quali) der Pirelli heranzukommen, aber im Laufe der Saison hatten sie schon nachgelassen und 1991 waren sie - zum Leidwesen ihrer Speerspitzen von Benetton und Tyrrell - kaum mehr konurrenzfähig.

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Benway hat geschrieben:
interessant find ich auch ein detail aus der zeit seines wechsels zu benetton-renault. bei den ersten tests flog er gleich ein paar mal ab. "unglaublich, dass man mit diesem auto weltmeister werden konnte", soll er gesagt haben. ich glaub, das steht in "zielgerade"

Wir hatten das Thema neulich bei der Stewart/Cevert-Diskussion. Stewarts Tyrrells waren (genau wie die Benetton von Schumacher) ganz speziell auf seinen Fahrstil zugeschnitten, andere Fahrer taten sich mit diesen Kisten EXTREM schwer. Im Gegensatz zu Benetton war man bei Tyrrell 1974 aber clever genug das selbst einzusehen und - nachdem Stewart sich zurückgezogen hatte - mit dem 007 ein Auto zu bauen, dass auch 'Normal Sterbliche' problemlos fahren konnten. Und Scheckter wurde ja um ein Haar damit Weltmeister. Benetton erkannte diese Gefahr wohl nicht - und Alesi und Berger mussten die Suppe auslöffeln.

Letzlich beendete das Benetton-Fiasko ja die Karriere von Berger und brachte Alesis Karriere zu einem Nullpunkt...

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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ich denke, nakajima ist nur deswegen in die f1 gekommen, weil honda einen japanischen fahrer wollte. eine gewisse parallele zur ligier-alfa-ghizani-geschichte (wobei der schon in der f1 war). wenigstens schaffte er es als "fahrender kameramann" 1987 zu einer gewissen bekanntheit...

zum honda-tyrrell-deal: der müsste dann aber schon 1989 unter dach und fach gewesen sein, weil ja nakajima schon 1990 im tyrrell (noch mit ford-motor) saß.
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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mich wundert es ein wenig, dass aus der motorsportnation japan eigentlich noch nie ein ernsthafter gp-pilot hervorgegangen ist. manchmal scheinen auch die kulturbarrieren etwas zu hoch zu sein. takagi etwa (oder wars ein anderer japaner) konnte sich kaum mit seinen mechanikern unterhalten - weil sein englisch so schlecht war.
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Benway hat geschrieben:
takagi etwa (oder wars ein anderer japaner) konnte sich kaum mit seinen mechanikern unterhalten - weil sein englisch so schlecht war.

Das Problem scheint z.B. Ronnie Peterson auch gehabt zu haben - der ein schlimmes Kauderwelsch sprach. Vielleicht war er gar kein so schlechter Testfahrer wie man immer annimmt - vielleicht konnte er seine Fahreindrücke bloß nicht richtig schildern...

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Benway hat geschrieben:
zum honda-tyrrell-deal: der müsste dann aber schon 1989 unter dach und fach gewesen sein, weil ja nakajima schon 1990 im tyrrell (noch mit ford-motor) saß.

Ja, kann sein dass die Verhandlungen schon 1989 stattfanden - Dennis hatte auf jeden Fall schon Ende 1989 seine Hände bei Tyrrell im Spiel. Vielleicht wurde Nakajima 1990 sozusagen ein Jahr 'geparkt' bevor er dann SEINE Honda-Motoren bekam. Genützt hat es ihm wenig.

Wenn man Zeitgenossen glaubt muss Nakajima nicht soooooo schlecht gewesen sein, wie er immer geredet wird. Ich erinnere mich an eine Super-Fahrt von ihm in Adelaide 1989. Wobei es in dem Rennen natürlich nur noch um die sprichwörtliche goldene Ananas ging... :wink:

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Benway hat geschrieben:
mich wundert es ein wenig, dass aus der motorsportnation japan eigentlich noch nie ein ernsthafter gp-pilot hervorgegangen ist. manchmal scheinen auch die kulturbarrieren etwas zu hoch zu sein. takagi etwa (oder wars ein anderer japaner) konnte sich kaum mit seinen mechanikern unterhalten - weil sein englisch so schlecht war.


Kann man jetzt so nicht pauschal sagen. Einer feiert dieses Jahr sein Comeback, wenn auch als Teamchef. Aber Aguri Suzuki hat von allen japanischen Fahrern immerhin den am "wenigisten schlechten" Eindruck hinterlassen. Über Katayama und Sato brauche ich kein Wort verlieren, die beiden müssen Kamikaze- Piloten als Vorfahren gehabt haben, denn irgendwie tragen sie dieses Gen in sich.

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Mercur hat geschrieben:
Über Katayama und Sato brauche ich kein Wort verlieren, die beiden müssen Kamikaze- Piloten als Vorfahren gehabt haben, denn irgendwie tragen sie dieses Gen in sich.

Katayama soll sich mal damit gebrüstet haben dass sein Vater ein gefürchteter Kämpfer im WWII gewesen war - der wohl viele Engländer gekillt hat. Bei Tyrrell fand man diese Aussage übrigens gar nicht so lustig...!

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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schon klar, aber ich hab eigentlich an fahrer gedacht, die ernsthaft um siege mitfahren. erinnert irgendwie an die situation, in der deutschland vor der schumi-ära war: wichtige (motoren-) hersteller, tolle, traditionsreiche strecken, ganz passable nachwuchsserien, aber kaum ein wirklich starker fahrer (vielleicht bellof und winkelhock mal ausgenommen).
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Mercur hat geschrieben:
Über Katayama und Sato brauche ich kein Wort verlieren, die beiden müssen Kamikaze- Piloten als Vorfahren gehabt haben, denn irgendwie tragen sie dieses Gen in sich.

Katayama soll sich mal damit gebrüstet haben dass sein Vater ein gefürchteter Kämpfer im WWII gewesen war - der wohl viele Engländer gekillt hat. Bei Tyrrell fand man diese Aussage übrigens gar nicht so lustig...!


japaner haben ein verständnis von ihrer jüngeren geschichte, das für westeuropäer (insbes. deutschsprachige) - sagen wir mal vorsichtig - ein wenig befremdlich wirkt. aber das würde jetzt zu weit führen.
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Zum Thema Gerhard Berger muss man wohl auch seine 'schwärzeste' Stunde erwähnen - der geschenkte Sieg von Suzuka 1991. Ich weiss nicht ob und was sich Senna bei der Aktion gedacht hat, aber dieser Sieg erweckte den Eindruck eines Almosen (nach 30 sieglosen Rennen) für Berger bei McLaren. Soweit ich gehört habe muss sich Berger sofort nach dem Rennen heftig bei Senna beschwert haben - geschenkte Siege wolle er gleich gar nicht von ihm haben - und wenn er gekonnt hätte, hätte er auch noch gebremst - aber er wurde von seiner Aktion überrascht, u.s.w. Die Kritik muss Senna ziemlich ins Mark gefahren sein, denn in der Pressekonferenz nach dem Rennen ist es ja richtig ausgeflippt. Naja, zwischenmenschlich hat's manchmal bei Senna ein bisschen gehapert...

Hat jemand ein Bild von der Siegerehrung?!

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Hab' mal gegooglet - nur dieses kleine Bild gefunden - so richtig glücklich wirkt das nicht - eher gezwungen...

Geschenkte Siege sind immer S.cheisse...

Bild

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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torino hat geschrieben:
Piquet hatte in seiner aktiven Zeit doch schwere Gegner, die ihm das Rennfahrerleben nicht leicht machten. Die 3 WM-Titel sprechen für ihn. Am meisten imponierte mich seine Leistungen mit dem
BMW-Turbo-Motor.

Da erinnere ich mich an Piquets berühmten Ausspruch: der Chip denkt - Piquet lenkt... :wink:

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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berger erwähnt auch in seinem buch, dass er in suzuka ziemlich sauer war. gut gemeint ist halt oft das gegenteil von gut :wink:
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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gibts eigentlich noch andere beispiele von geschenkten siegen (abgesehen von stallorder)?
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Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Na ja der (unglückliche?!) Coulthard wurde ja zwei Mal Opfer von solchen Aktionen - ich habe mich heute noch nicht ganz darüber beruhigt. Ich glaube sogar das war einer der wesentlichen Gründe warum ich mich seit 1998 nicht mehr so richtig intensiv mit der zeitgenössischen F1 befasse...

Moss behauptet ja steif und fest dass ihn Fangio den Sieg in Aintree 1955 geschenkt habe. Tatsächlich gab es wohl eine Absprache dass man dort einen Briten gewissen lassen wollte (10 Jahre nach Kriegende war man dort nämlich alles andere als gut auf die Deutschen zu sprechen - so, dachte man, würden sich die Gemüter etwas besänftigen).

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Ich erinnere mich an einen merkwürdigen Fall 1953 in Bremgarten. Ferraris #1 war mit Problemen zu Beginn des Rennen zurückgefallen, Teamkollegen Farina & Hawthorn führten, und nach der Stallorder sollten die Plätze gehalten werden. Ascari fuhr wie ein Besessener und überholte die beiden Ahnungslosen - manche behaupten diese würden mit 'getürkten' Boxensignalen in die irre geführt, weil man den favorisierten Asacri wieder vorne haben wollte - bei Ferrari würde mich solches Tun nicht wundern. Gerechtigkeitsfanatiker Farina war hinterher stinksauer und vom alten Ferrari kaum mehr zu beruhigen!

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Naja, in der ewigen Siegerliste taucht ein "solcher Sieg" nicht auf.
Wahrscheinlich fragen wir in Yesterday nur danach. :wink:

Schenkte nicht Williams 1997 den Sieg in Jerez McLaren. :?
Oder bin ich da auf dem Holzweg :?:

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Manchmal klappt's auch nicht mit den geschenkten Siegen. 1959 in Sebring passierte folgendes: dem Führenden Brabham ging in der letzten Runde der Sprit aus. Teamkollege McLaren, der ihm als Zweiter weit nachfolgte, verringerte das Tempo, in der Hoffnung, das Brabham es noch übers Ziel schaffen würde (schaffte er tatsächlich als 4., nachdem er die Kiste 800 Meter weit ins Ziel geschoben hatte!). Als ihm der Verfolger Trintignant immer näher rückte, mußte er AUF BRABHAMS ANWEISUNG passieren und und gewann. Wer schenkte hier wem eigentlich was?!?!?

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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So, nochmals zu berger. Das angesprochene Rennen Suzuka 91, da hatte Berger ja lange Rad an Rad mit Senna gekämpft, dann ist sein Auspuff gebrochen und er konnte nicht mehr so schnell weil das Auto nicht mehr hergab, Senna wollte, so Bergers Aussage in seinem Buch, seine Überlegenheit zeigen, denn nach dem Rennen sprach niemand mehr von Bergers geprochenen Auspuff sondern nur noch vom "achso gütigen" Senna der dem "kleinen" Berger auch mal gewinnen lässt. So ists komplett falsch rübergekommen das Ganze.. Und Berger wusste nicht was mit Senna war als er langsam fuhr, er hätte ja auch einen Defekt haben können, darum überholte er ihn klarerweise..

Zum Auto 95, da gibts auch eine logische Antwort. Berger schmiess, gleich wie Alesi, das Auto gleich bei den Testfahrten 3 mal von der Piste, Alesi auch, doch Berger schlug 3 mal ein. Als Berger dann irgendwann wütend wurde kam man dem Problem auf die Schliche.

Das Auto brach im Grenzbereich bei Bodenwellen manchmal einfach aus, deshalb flog auch der Jonny Herbert oft mit dem alten Benetton ab und traute sich dann im Laufe seiner Saison nimmer so ans Limit. Das Problem lag an der Bodenplatte, Schumi hatte dafür schon so ein Gefühl entwickelt dass er schon "vor" demm ausbrechen des Auto gegenlenkte, was später auch mit On-Board Aufnahmen bewiesen wurde.

3ens, manche behaupten dass Berger 96 und 79 abflaute, dass ist so nicht richtig. Nachdem er ja bei Williams zu lange gepokert hat, und dann Villeneuve unerwartet gekommen ist, hatte Alesi derweil schon bei Benetton unterschrieben, damit auch Schumis alte Ingeneure usw bekommen. Berger war dann also erst zu benetton gekommen als Alesi schon dort war. Damit andere Ingeneure, naja.

Auf jeden Fall war der Benetton 1996 eine Fehlkonstruktion, Berger war zu "groß" für das Auto, er hatte nicht die gleiche Leistung wie Alesi und keine gscheite Sitzposition. Dieses Problem dauerte so ziemlich die ganze Saison 96 an. 1997 hätte selbst im Benetton Bergers Jahr werden können. Er hatte endlich ein Auto welches genug "Luft" bekam, auch für seine Körpergröße.
Bei den Wintertests war er immer vorn.
Naja, dann lief es leider nicht so wie erwünscht, sein Vater hatte Probleme mit seiner Spedition, war in U-Haft in Kiefersfelden. Dies bereitete Berger sicher oft Sorgen, da er sich mit seinem Vater sehr gut verstanden hat.

Dann kam im Laufe der Saison noch seine Kieferhöhenentzüdnung und das reissen mehrerer Zähne dazu, Berger fuhr 2 Rennen unter Antibiotika, war vollgepumpt. Irgendwann konnte er dann nimmer, war wirklich krank.

Wurz saß für 3 Rennnen im Auto, Berger kam in Hockenheim zurück, sein Vater starb kurz davor, Berger fuhr Pole, die schnellste Rennrunde und den Sieg nach Hause. Er sagte auch dass er noch nie nach einem Qualifiying oder Rennen geweint hätte, in Hockenheim allerdings schon.

Ich kann mich noch gut an das Rennen erinnnern, mir läufts grad beim Tippen dieser Zeilen kalt den Rücken runter, was Berger an diesem Wochenende geleistet hat war einfach unfassbar.

4ens, Berger hörte nicht wegen Benetton auf, er hatte ein Angebot von McLaren für 98, er wollte und konnte einfach nimmer. Aber dass er 96 u 97 weniger Biss hatte stimmt nicht.

Wo er vielleicht ein bisschen was an Unbekümmerheit, nicht an Speed, verloren hatte, war Imola 89 nach seinem schweren Unfall.

Jo, hoffe ich hab da jetzt nix vergessen.

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Ein geschenkter Sieg war auf Patreses Sieg in Kylamai 1983 als Piquet gegen Ende langsamer wurde um den WM-Titel nicht zu gefährden - er lag klar in Führung vorher (das erinnert mich an torinos Zitat con Estoril 1997). Bernie Ecclestone soll Piquet für sein Verhalten hinterher verschimpft haben (manche sagen er habe ihm sogar die Prämien für das Rennen gestrichen)! Begeistert bin ich über solche GETÜRKTE Rennen auch nicht, muss ich leider sagen... :wink:

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Warum ist Berger eigentlich nicht bei Ferrari geblieben um sich mit Schumacher zu messen? Die Verpflichtung von Irvine geschah 1996 jedenfalls etwas überstürzt - offenbar hoffte man lange auf Berger im 2. Cockpit bei Ferrari... :arrow:

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Abgesprochene Rennen sind meines Erachtens Betrug. :evil:
Sei es nun vom Team oder von den Fahrern.

Dass Bernie Nelson Piquet die Prämie gestrichen haben soll, würde
mich nicht wundern. :wink: Wieder eine Einsparung mehr.

Beitrag Freitag, 31. März 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Warum ist Berger eigentlich nicht bei Ferrari geblieben um sich mit Schumacher zu messen? Die Verpflichtung von Irvine geschah 1996 jedenfalls etwas überstürzt - offenbar hoffte man lange auf Berger im 2. Cockpit bei Ferrari... :arrow:


Das ist wahr! Lange Zeit war ich der Ansicht, dass Berger bei Ferrari
bleiben würde, obwohl Alesi doch mehr Sinn gemacht hätte, da er
ein Freund von Schumacher war (ist). Im TF1 geisterte lange Zeit
die Meldung durch, dass Berger bei Ferrari bleiben würde, und Alesi
auf Wunsch von Renault bei Benetton andocken würde. Bei Alesi hatte
es sich ja dann bewahrheitet.

Irvine war sicher eine Notlösung, da Berger keine Lust mehr auf
Ferrari hatte.

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