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Die ärmsten F1-Fahrer

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2011

Beiträge: 45834
Ausgehend von diesem Artikel, ist es mir in den Sinn gekommen, mal über F1-Fahrer zu diskutieren, die wirklich aus sehr armen Verhältnissen kommen. Kennt jemand welche?

Heißt man nicht Timo Glock, dann ist die F1-Lebenserwartung der Marussia-Fahrer genau eine F1-Saison. Heute Morgen wurde Charles Pic auch offiziell als Fahrer für 2012 vorgestellt. Der Franzose wird damit den Platz von Jérome D’Ambrosio einnehmen, der eigentlich ansprechende Leistungen gezeigt hat. D’Ambrosio löste selbst Lucas di Grassi nach einem Jahr im damals noch niegelnagelneuen Team ab. Gerade Di Grassi zeigt, dass aber durchaus was aus einem werden kann, nach einem Jahr bei Marussia. Der Brasilianer war 2011 F1-Testfahrer für Pirelli und dürfte 2012 für das Peugeot-Werksteam beim 24-Stundenrennen von Le Mans an den Start gehen. Noch wichtiger: Er kümmert sich um den Nachwuchs – obwohl er selbst vor zwei Jahren noch in der Nachwuchsserie GP2 unterwegs war… 2011 wurde Di Grassi auch Teilhaber beim GP3-Team Addax. 2012 nun hat er ein neues Projekt: Piloto do Futuro soll in Brasilien Ausschau nach brasilianischen Motorsporttalenten halten – und zwar vor allem in den Favelas, den Armutsvierteln außerhalb der großen Städte Brasiliens. Die „Speedweek“ schreibt in ihrer aktuellen Ausgabe: „Obwohl dieser Einsatz im Sinne der Regierung sein dürfte, wird Di Grassi weder von den lokalen Behörden noch vom Sportminister unterstützt.“

Beitrag Dienstag, 13. Dezember 2011

Beiträge: 45834
Kennt keiner wen?

Beitrag Mittwoch, 14. Dezember 2011
Lua Lua

Beiträge: 517
Nun ja, die Formel 1 ist nicht gerade ein traditionelles Vom-Tellerwäscher-zum Millionär-Feld wie Fußball oder andere Sportarten und es wird auch nicht leicht sein, dieser Serie ihr luxuriöses Image zu nehmen und ein realistisches Ziel für Straßenkinder zu werden. Da muss viel investiert werden, bevor einer überhaupt so weit ist, dass er mit Rennen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann und ich kann mir vorstellen, dass es in der Familie nicht viel Verständnis für diesen Weg geben würde, denn in der Zwischenzeit könnte man sie fünfmal aus der Armut holen.

Gibt es mehr Infos zu di Grassis Projekt? Wie will er denn in den Favelas Talente finden? Keiner der richtig arm ist, wird jemals überhaupt in einem Kart gesessen haben.
Seine Grundsätze sollte man sich für die großen Gelegenheiten sparen, für die kleinen genügt Erbarmen. (Albert Camus)

Beitrag Mittwoch, 14. Dezember 2011

Beiträge: 45834
Leider gibt es zu diesem Projekt nicht viele Informationen. Müsste man mal bei ihm selbst anfragen.

Beitrag Mittwoch, 14. Dezember 2011
Lua Lua

Beiträge: 517
Es gibt doch Informationen, allerdings versteht die kein Schwein.
:arrow: http://www.lucasdigrassi.com.br/site/projetos
Portugiesisch.

So grob abgeleitet müsste das heißen:
- Ziel: Bei der Basis beginnen, dem Kartfahren, den Jugendlichen sollen Einstiegsmöglichkeiten aufgezeigt werden, Grundlegendes zum Rennsport und wie sie ihre Technik entwickeln könnten.
- 10% der Plätze werden Jugendlichen angeboten, die zur Schule gehen
- 320 Plätze pro Jahr gibt es, die besten fünf des Monats gehen in das Jahresklassement ein, der Gesamtsieger bekommt die Möglichkeit, seine Kartkarriere forzusetzen
- Die Seminare sehen so aus: Samstags geht es um die theoretischen Grundlagen des Rennfahrens, sonntags um das praktische Training, man macht sich mit dem Kart vertraut und fährt anschließend erste Wettbewerbe untereinander

Ein nettes Projekt, aber doch eher auf Sparflamme, diesen Eckdaten nach zu urteilen. Es ist eine gute Sache, den Sport auch anderen Gesellschaftsschichten zu öffnen, aber es sieht nicht so aus, als könnte er mit dem Plan groß etwas bewegen. Im Gegenteil läuft er eher Gefahr, den jungen Leuten verfehlte Träume einzupflanzen; von 320 wird nur einer definitv eine Förderung erhalten, der Rest schnuppert einen Monat lang in den Sport rein und das war's dann.

Ich fürchte also, es wird so bleiben wie es anscheinend immer war. Dass die Formel 1 und im Grunde auch der gesamte Rennsport eher etwas für Betuchtere ist, vor allem in Staaten wie Brasilien.
Seine Grundsätze sollte man sich für die großen Gelegenheiten sparen, für die kleinen genügt Erbarmen. (Albert Camus)

Beitrag Samstag, 17. Dezember 2011

Beiträge: 10785
Angesichts der Tatsache, dass der gesamte Profi-Rennsport momentan seinen Nachwuchs aus einer Elite rekrutiert, die sich bereits im Alter von 12/13 in einer Art Europaliga im Kartsport (WSK/EM) profiliert und dort nicht selten 50-100.000 € pro Jahr verbrennt und dann noch mal ca. 2 Mio. braucht um in GP2-Nähe zu kommen ist das ja wohl der Witz des Jahres...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2012

Beiträge: 45834
Cory Witherill ist ein Indianer des Stammes Navajo und fuhr beim Indy-500 mit. Wie ist der zum Indy-500 kommen.

Vielleicht können wir den Thread in eine andere Richtung lenken, die verrücktesten Herkünfte...


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