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Derek Bell - ein Urgestein

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 19. Juni 2006

Beiträge: 4967
Ich möchte gerne von Euch einmal Eure Meinung über Derek Bell
wissen. Wie schätzt Ihr ihn ein? War er für Euch ein passabler
Monoposto Fahrer, oder war er im Sportwagen besser aufgehoben?

Beitrag Montag, 19. Juni 2006

Beiträge: 8060
Gute Frage.

Da sind wir mal an dem Punkt was und wieviel die Sportwagen wert sind - im Vergleich zur F1, bzw. den Monoposti.

Einen so typischen Sportwagen-Piloten wie Bell zu analysieren fällt aber auch schwer, weil zu Sportwagen-Teams immer 2 bis 3 oder gar 4 Piloten gehören. Da muss man schon genau aufpassen um da die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Bell hatte seine Chancen (war lange bei Ferrari im F2-Team und fuhr bei ihnen einige F1-Rennen, danach bei McLaren, später Surtees - also keine Nieten-Teams) - erreichte aber bei den Einsitzern (oder sollte ich lieber sagen Solo-Fahrten) nicht viel. In der F2 war er jedoch nicht ganz ohne, fuhr viele Jahre und gewann sogar ein Rennen.

Schwieriger Fall...

Wurde er später nicht sogar von der Queen ausgezeichnet?!

Beitrag Dienstag, 20. Juni 2006

Beiträge: 1862
ich denke, seine f1-auftritte waren viel zu sporadisch (16 meldungen auf sechs saisonen verteilt), dass man sein formel-1-potenzial richtig einschätzen könnte. zum teil musste er mit wenig konkurrenzfähigem material (tecno, surtees) antreten. die frage ist, warum er so selten zum einsatz kam. :roll:
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Dienstag, 20. Juni 2006

Beiträge: 8060
Die Tatsache dass er es über einen sehr langen Zeitraum in der F1 (von 1968-1974) und F2 (ebenfalls von 1968-1974) immer wieder probierte, zeigt eigentlich schon dass er primär eine Karriere bei den Monoposti suchte. Er war ja auch schon relativ alt als er dann mit 33 der F1 Adieu sagte. Zu der Zeit war es ja auch alles andere als ungewöhnlich dazu parallel noch bei den Sportwagen/Protoypen zu fahren und seine Erfolge bis zu diesem Zeitpunkt waren in diesem Bereich noch relativ bescheiden und nicht zu vergleichen mit seiner späteren Karriere.

Beitrag Dienstag, 20. Juni 2006

Beiträge: 8060
Gute Frage - wie bewertet man ein Paarung bei einem Sportwagenrennen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an einen witzigen Zwischenfall bei den 1000 km am Nürburgring 1958 - einen Rennen, dass Jack Brabham zusammen mit Stirling Moss bestritt. Der Brite hatte am Steuer eines Aston Martin die Ferrari-Konkurrenz bereits deutlich abgehängt, als sein Partner Jack Brabham den DBR1 übernahm. Der Aussie verlor den Vorsprung innerhalb weniger Runden und fiel bis auf 70 Sek. hinter den neuen Spitzenreiter Mike Hawthorn zurück.

Prompt wurde Brabham vor Ablauf seines Turns an die Box geholt: während der Wagen noch rollte, packte Moss den überraschten Brabham am Kragen, riss ihn aus dem Cockpit und schwang sich unter dem Jubel der Zuschauer selber wieder in den Wagen. Das allein wäre schon ungewöhnlich genug gewesen, aber der Aston Martin stand während der ganzen Aktion nicht eine Sekunde still, er war permanent in Bewegung!

Brabham zog sich daraufhin ziemlich bedröppelt in die Box zurück. Dass diese 'Null' aber dann Stirling Moss in den nächsten beiden Jahren beim Kampf um die F1 Krone auf der Nase herumtanzte ist eine ironische Fußnote des Motorsports.

Beitrag Dienstag, 20. Juni 2006

Beiträge: 4967
Derek Bell wurde von der Queen zum MBE ernannt, wegen seiner
Erfolge ( im Sportwagenbereich) :wink: Am 31.10.2006 wird er
65 Jahre alt. Er lebt heute in den USA und kommentiert dort Rennen.

Ich denke auch, dass er primär den Erfolg bei den Monoposti suchte,
um sich dann nach nur einem 6. Platz 1970(?) später den Sportwagen
zuzuwenden. Nur, wie Du schreibst, Alfalfa, wenn man das Auto teilen
muss, dann ist man doch sehr auf die Fahrerkollegen angewiesen.

Ich erinnere mich jedoch gerne an die Fahrerpaarung Bell/Bellof
bei Porsche.

Beitrag Dienstag, 20. Juni 2006

Beiträge: 8060
torino hat geschrieben:
Ich erinnere mich jedoch gerne an die Fahrerpaarung Bell/Bellof bei Porsche.

Gab's da nicht den bitterbösen Scherz: Bell - Bell off...?!

Beitrag Dienstag, 27. Juni 2006

Beiträge: 45
Typisch schwäbisch sparte man ein wenig Farbe und schrieb Bell/of auf die Boxentafel :lol:

Beitrag Mittwoch, 28. Juni 2006

Beiträge: 146
Welch Glück ich habe seine 956er DVD, Derek Bell rund um 7 strecken, im 956er, darunter nordschleife!

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Mittwoch, 28. Juni 2006

Beiträge: 4967
Ja, diese DVD ist Gold wert. :D)

Beitrag Mittwoch, 28. Juni 2006

Beiträge: 224
tommy84 hat geschrieben:
Typisch schwäbisch sparte man ein wenig Farbe und schrieb Bell/of auf die Boxentafel :lol:


Das war die inoffizielle Porsche-interne Bezeichnung des Wagens, wenn die Techniker untereinander kommuniziert haben.

Bell/of = Bell / Bellof

MiX = Ickx / Mass

später

Best = Bell / Stuck

Job = Jochen Mass / Bob Wollek
Zuletzt geändert von Gendebien am Mittwoch, 28. Juni 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 28. Juni 2006

Beiträge: 4967
Das kann ich bestätigen. Ich habe ein kleines Buch über den
Porsche 956/962. Dort ist das auch geschrieben worden.


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