Ich bin ein F1 Historien Interessierter.
Die goldenen 80er und frühen 90er sind meine Lieblingszeit.
Senna, Prost, Mansell, Piquet, Berger, Alesi... Namen, die bei mir noch heute Gänsehaut und unvergessene Emotionen auslösen.
Die goldenen 80er und 90er Jahre. Für Williams waren das die besten Zeiten.
1980, 1982, 1987, 1992, 1993, 1996, 1997 wurden diverse Fahrer in einem Williams Weltmeister. Man baute das beste Chassis, hatte den stärksten und zuverlässigsten Motor, dazu technische Errungenschaften wie die aktive Aufhängung.
Dann kamen 1998 die großen Regeländerungen - Rillenreifen, Autos schmaler, weniger Downforce. Zu allem Übel verlor man mit Renault den langjährigen Erfolgs-Partner und die Firma Mecachrome modifizierte die alten Renault- Motoren für die Saison 1998, die dadurch allerdings nicht mehr zu den leistungsstärksten gehörten.
McLaren und Ferrari kamen mit den Regeländerungen am besten klar, Williams dagegen überhaupt nicht. Villeneuve und Frentzen mühten sich ab und holten das Maximum aus der Karre. Drei dritte Plätze waren das beste Ergebnis in diesem Jahr. Das vom Erfolg verwöhnte Williams-Team fand sich im vorderen Mittelfeld wieder.
Die Saison 1999 sollte noch einen Tick schlechter ausfallen.
Diesmal ging man als Williams-Supertec an den Start - wieder nur modifizierte Renault-Triebwerke. Ralf Schumacher und Alex Zanardi taten sich auch nicht viel leichter und wieder waren nur dritte Plätze das Maximum - zweimal Ralf Schumacher. Zanardi dagegen hatte enorme Probleme sich mit dem Auto anzufreunden. Er erzielte nicht einen einzigen Punkt und das beste Ergebnis war ein 7. Platz beim GP von Italien. Zu Saisonende wurde er entlassen.
2000 Sollte es besser werden, zumal BMW als starker und vielversprechender Partner in die F1 zurückkehrte.
Die Geschichte ist allgemein bekannt. Leider reichte es auch in dieser Zeit mit BMW zu keinem Fahrer- oder Konstrukteurstitel. Als man BMW verlor, war es endgültig um Williams geschehen. Mittlerweile fährt man nur noch im hinteren Mittelfeld, mit ein paar Ausreißern nach vorne.
Ich stelle mir die Frage:
Nach all den erfolgreichen Jahren zu Beginn und Mitte der 90er - wieso hatte Williams diese Erfolge nicht weiterführen können?
Machte man sich damals zu sehr von Renault abhängig? Setzte man auf die falschen Fahrer (Hill nach WM entlassen, Villeneuve chancenlos ab '98 )?
Wo sind die Innovationen, die einst von diesem Team ausgingen, wie z.B. die perfekte Weiterentwicklung der aktiven bzw. reaktiven Radaufhängung?
McLaren hatte ja nach Senna auch ein paar Jahre einen Hänger, doch schaffte man es ab 97/98 dann doch wieder nach ganz vorne.
Bei Williams scheint das nicht möglich bzw. nicht mehr möglich gewesen zu sein.
Es wirkt so irreal, dass ein Platz im Williams der heißbegehrteste im ganzen Feld war. Ayrton Senna bot einst sogar seine Fahrkünste kostenlos an, nur um das beste Auto fahren zu dürfen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen!
Woran liegt's?