Auf ein neues
Das Jahr 1992 ,das Jahr des Nigel Mansell .
Was über den Winter schon hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde ,bestätigte sich zum Saisonauftakt in Südaftika auf erschreckende Weise . Die beiden Williams gewannen das Rennen so überlegen das die Konkurenz nur wie gelähmt schauen konnte .
Aber es war nicht der Sieg an sich ,der der Konkurenz solche Kopfschmerzen bereitete , sondern die Art wie er Zustande gekommen war . Wärend der neue FW 14B sich äusserlich kaum vom FW 14 unterschied,waren unter der Kunststoffhaut einige Geheimwaffen versteckt . Head hatte in aller Stille die aktive Aufhängung weiter entwickelt und optimiert .Die konfentionellen Dämpfer waren einem hochentwickelten elektronisch gesteuertem hydraulischen System gewichen .Dank der atemberaubenden Überlegenheit der Williams war die Saison 1992 ausgesprochen langweilig . Das ändert natürlich nichts an der Tatsache ,das man mit einem so überlegenen Auto erst einmal gewinnen muss und das konnte Mansell ohne Frage . Ihm ,der dafür bekannt war das er mit Feinabstimmung nicht immer so viel am Hut hatte ,kam der FW 14B mehr als entgegen .
Von den ersten fünf Rennen gewann Mansell fünf . In Monaco musste er nach einem sensationellen Zweikampf Senna den Vortritt lassen ,ab Frankreich nahm Mansell wieder seinen Platz ganz oben auf dem Treppchen ein . Insgesamt gewann Mansell 9 von 16 Rennen und gewann die WM mit 109 Punkten vor Teamkollegen Patrese mit 56 Punkten .
Aber so unglaublich es auch klingt ,zu dem Zeitpunkt wo er seine allerbeste Saison hatte wurde der Löwe aufs Abstellgleis geschoben.
Mansell war schon immer ein Racer und was hinter den Kulissen ablief interessierte ihn wenig bis überhaupt nicht .
Er war so naiv auf Leute zu hören die ihm eingeblasen haben ,das er nun als Weltmeister zu den Sternen greifen könne .
Bei den Verhandlung zur Vertragsverlängerung für 1993 fordere Mansell von Williams eine exorbitante Gage .Williams dafür bekannt das für ihn zuerst die Autos der Star waren und nicht der Fahrer hörte sich die Wünsche Mansells an und sagte kurz und knapp ,dann fahr da wo du das bekommst . Mit Prost hatte er einen schlauen Fuchs in der Hinterhand für den Intrigen und Politik fester Bestandteil des täglichen Lebens waren . Er erkannte wie er mit Williams umgehen musste um ins beste Auto der Zeit zu gelangen und er bekam das Auto . Mansell war raus !
Vizemeister Patrese wurde ebenfalls vor die Tür gesetzt und durch Testfahrer Hill ersetzt . .
Lustig in dem Zusammenhang war ,das Renault nach der Vertragsbindung von Prost fast aus dem Häuschen war .rießige Werbeaktionen wurden gestartet und die verantwortlichen konnten sich kaum wieder einkriegen vor Begeisterung .
Das sie den kleinen Franzosen vor knapp 10 Jahren recht lautstark vor die Tür gesetzt hatten ,war scheinbar vergessen .Aber vielleicht war der Herr der Chefetagge ,dessen Eheweib damals nicht nur mit der Hakennase des kleinen Franzosen intensive Bekanntschaft machen durfte ,nicht mehr im Amt
Auf jeden Fall war der Weltmeister 93 in französischen Fachkreisen schon vergeben ,ehe auch nur ein Rennen gestartet war .
Peinlich still wurde es dann ,als Senna im schwachen McLaren Ford nach dem ersten drittel die WM anführte .
Der neue FW 15 war zwar ein würdiger Nachfolger des FW 14B aber Prost halt nicht der Typ Racer ,den Frank Williams so liebte .
Prost bei Regen war wie Lotto spielen . Mal gewinnt man aber meistens verliert man . In Zweikämpfen war es meist Prost ,der den Schwanz einzog und sein großes Talent war es ,mit möglichst wenig Risiko ins Ziel zu kommen . Ausserdem war Williams keines der Teams ,bei dem die FIA ( wir erinnern uns - Mosley !!! ) ein Auge zu drückte . In Monaco war das recht deutlich zu sehen als Prost wegen Frühstarts zur Stop & Go gebeten wurde ,wärend Berger ,Schumacher und Wendlinger die lt .Videoaufzeichnungen noch früher losgerollt waren ,nicht belangt wurden . Aber auch die FIA konnte nicht verhindern das Prost die WM mit 99 Pkt. gewann .
Clever wie Prost aber nun mal war ,nutzte er den WM Titel um mit mit wehenden Fahnen in den Ruhestand zu entschwinden .
Aber Williams hatte einen neuen Deal gelandet und mit Ayrton Senna einen mehr als würdigen Nachfolger für Prost gefunden . An deseen Seite sollte Hill seine zweite Saison für Williams fahren
Mit der neuen Saison sollte es schwere Einschnitte in das Regelwerk geben .die elektron.Fahrhilfen ,die den FW 13B und den FW 14/FW 15 so überlegen machten ,wurden verboten .
Head und sein Team versuchten den Verlust der Fahrhilfen im neuen FW 16 zu kompensieren ,was aber nicht 100 % funktionierte .Der FW 16 war weit von dem entfernt was der Vorgänger FW 15 an Vorsprung vor der Konkurenz hatte . Im Bereich Fahrwerk war Williams nicht mehr die Nr.1 und die einzige Hoffnung die Williams hatte war der Fahrerbonus ,den Senna nun einmal vor sich her trug .
Das Auto war so schwierig zu fahren das aber selbst Ausnahmetalent Senna Probleme hatte den FW 16 auf der Strecke zu halten .
In Brasilen drehte sich Senna ins Kiesbett als er versuchte Schumacher einzuholen . In Aida wurde er von der Strecke gerammt .
Mittlerweile hatte Senna aber schon gemerkt das er mit einem Regelkonformen Tretauto gegen einen sagen wir es diplomatisch nicht ganz regelgerechten Sportwagen antrat .
Senna der als Gerechtigkeitsfanatiker bekannt war und auch selten ein Blatt vor den Mund nahm wenn er merkte ,das was falsch läuft machte auch kein Geheimnis aus seiner Meinung ,die sich ja später auch als Tatsache herausstellen sollte .
Zu Imola ist bereits viel geshrieben worden ,das muss man nicht zum 10ten mal wiederholen .
Auf jeden Fall stand das Team nach Imola mit dem Rücken an der Wand .Williams hatte nach Courage vor 24 Jahren einen zweiten Fahrer auf der Rennstrecke verloren . Das, was Head mit seinem fast schon übnertriebenen Sicherheitswahn unbedingt verhindern wollte ,war eingetreten . Ein Rennfahrer war in einem Williams Rennwagen tötlich verunglückt . Dem nicht genug ,es handelte sich um den Superstar der Formel 1, Ayrton Senna .
Als wenn das alles nicht genug wäre ,passierte das auch noch in Italien dem Land ,das dafür bekannt war das jeder Staatsanwalt nichts besseres zu tun hat ,als aus einem Rennunfall ein Staatsverbrechen zu konstruieren .
Aber soweit dachten wohl zu dem Zeitpunkt weder Williams noch Head .
Für sie war wichtig ,heraus zu finden ,was die Ursache des Unfalls war .
Aber die italienische Justiz beschlagnahmte das Fahrzeug und verbrachte es an einen "sicheren Ort" . Wie sich später heraus stellte war dieser "sichere Ort ,eine offene Remise wo die metalischen Teile das Autos sogar Rost ansetzten und Katzten im Cokcpit hausten
Frank Williams und Patrick Head wurden des Todschlags angeklagt und als Unfallursache wurden "Manipulatioen an der Lenksäule " festgestellt . Angeblich hätte das Team die Lenksäule gekürzt und somit an der Lenksäule geschweisst .
Ist natürlich irgendwo irre , denn die ganze Lenksäule wurde bei Williams hergestellt ,war logischerweise eine Einzelanfertigung .
Von offizieller Seite wurde es aber so rüber gebracht als wenn Williams eine VW Golf Lenksäule angesägt und wieder verschweißt hätte .
Das sich die ganze Angelegenheit dann auf recht bizzare Weise immer wieder verzögerte und am Ende ohne Ergebniss im Sande verlief sei hier nur am Rande vermerkt .
Das gesamte Team war nach Imola wie gelähmt .
Hill stand nun vor der fast unlösbaren Aufgabe Teamleader zu spielen und so schwer es Williams auch fiel ,es musste ein neuer Fahrer gefunden werden .
Williams hatte Verantwortung gegenüber seine Angegestellten ,das Team musste weiter funktionieren .
Man machte einen Kniefall vor Nigel Mansell der aber in der Indy gebunden war ,dann vor Patrese ,der aber ebenfalls kein Interesse zeigte . Am Ende entschloß man sich zu einer Verzweiflungstat und machte Testfahrer Coulthard zum Stammfahrer neben Hill.
Renault war von dem unbekannten Schotten wenig begeistert und bestand darauf den Löwen Mansell zurück zu holen ,auch wenns nur für ein oder zwei Rennen wäre .
Mit viel Geld "gezwungen " fuhr Mansell dann den Frankreich GP wo er sich auf Anhieb in die erste Reihe stellte aber im Rennen ausfiel . Dann ging er zurück nach Amerika um am ende der Saison für eine gute Altersversicherung noch mal für ein paar Rennen ins Cockpit zu steigen
Der FW 16 war inzwischen etwas besser zu fahren aber das Williams näher an die Leistungsspitze kam lag wohl zu großen Teilen auch daran das mittlerweile die eine oder andere Regelschummelei der konkurenz aufgeflogen war und die Autos der Mitbewerber auf gleichem techn. Stand eben nicht viel schneller waren als die Williams .
Über den Rest der 94er Saison wurde ja schon viel geschrieben und viel Unsinn verbreitet ,so das man hier nicht noch mehr darauf eingehen müsste . Williams schaffte auf jeden Fall das unmögliche und wurde K-Weltmeister .