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Der Weg in die Formel 1

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 4967
Im Yesterday behandeln wir bekanntermassen viele ehemalige
und auch noch aktive Formel 1 Fahrer. Bei einigen Fahrern war
der Weg in die Königsklasse sehr anstrengend und dauerte oft
manche Jahre. Es wäre sicher interessant, wenn wir die Wege
der verschiedenen F1 Fahrer einmal besprechen würden, wie
sie den Sprung schafften. Manche Piloten kamen erst mit Ende
20 oder noch älter in die F1. Was haltet ihr von diesem Thread :?:

Beitrag Sonntag, 05. März 2006

Beiträge: 454
Gutes Thema - lässt sich auch auf die Fahrer ausweiten, die auf "kuriose" Weise sich den Weg in die F1 geschaffen haben. Mir fällt da Niki Lauda, ein - er schaffte es mit einem Riesen-Kredit einer österreichischen Bank. Wenns mit der Karriere nix geworden wäre, hätte er laut eigener Aussage mit einem normalen Job das Geld niemals zurückzahlen können...

Und den Bluff, den er sich 1973 mit BRM-Eigner Louis Stanley geleistet hat (Aussage, er hätte einen Sponsor an der Hand), war schon abenteuerlich-hätte ihm Stanley nach dem Auftreten im Monaco GP (er lag bis zum Ausfall an dritter Position) nicht den Vertrag als Honorar-Fahrer angeboten, wäre zu den Schulden noch ein Gerichtsprozess auf ihn zugekommen.

Beitrag Dienstag, 07. März 2006

Beiträge: 4967
Ich habe noch eine Ergänzung: Im Buch Niki Lauda von Günther Effenberger steht: Ich ging zur Ersten Österreichischen Sparkasse.
Sie gaben mir die DM 350'000.- um mir den Sprung bei March zu
ermöglichen. Ich habe ihnen meinen ganzen Overall und den Helm
zur Werbung angeboten. Mündlich war alles in Ordnung. Ein paar
Tage später wurde von der Bank der Kredit verweigert. Der Mautner-
Markhof, ein sehr grosser Bierproduzent war im Verwaltungsrat dieser
Bank, er war ein sehr guter Freund meines Vaters und hat den Kredit
verhindert. Er meinte, der junge Lauda sei in der Industrie besser
aufgehoben, als im Rennauto.

Lauda gab nicht auf, und rannte von Bank zu Bank. Schliesslich
landete er bei der Raiffeisenkasse. Dort bekan er 2.5 Millionen
Schilling Kredit mit 6 % verzinst und 5 Jahren Rückzahlungszeit, als
Sicherheit eine Lebensversicherung der Allianz. Die Prämie kostete
10'000.-- Mark pro Jahr. Drei Tage später hatte Lauda die volle Zusage
der Raiffeisenkasse, dass er den Kredit bekam. Nun wusste er,
hatte er keinen Erfolg, dann besass er hinterher nur Schulden.

Der Weg war eingeschlagen, ein Zurück gab es nicht mehr.
Er hatte bei March alles versucht. Es war alles im Lot, nur die
Autos waren schlecht. Das wussten die March Leute auch. Sie haben
immer Vergleiche zwischen Peterson und Lauda gezogen. Sie waren
also relativ zufrieden. Ende des Jahres hatte March kein Geld mehr, und
im November erklärte Max Mosley, nachdem er Lauda ein Jahr lang
Hoffnungen gemacht hatte, dass er im kommenden Jahr nur gegen
Bezahlung für March fahren dürfe. Dann wechselte Lauda im November
zu BRM, wie es Peterson78 oben beschrieben hatte. Den Kredit zahlte
Lauda mit Preisgeldern und Einsätzen in Tourenwagen-Rennen ab.

Ein Zitat noch von Max Mosley zu Lauda: I'm sorry, we can't run you
Formula 1, we have no money, we'll run you in Formula 2.
2.5 Millionen Schilling Schulden und kein Auto, kein angenehmes
Gefühl, dank dem charakterstarken Max Mosley, der das ganze Jahr
Versprechungen gmacht hatte.

Auch bei BRM wurde Lauda immer "bedroht" mit dem Austausch.
Man werde Vern Schuppan einsetzen, wenn er nicht die geforderte
Leistung erbringe, der Druck war sicher sehr gewaltig.

Korrekturen und Ergänzungen sind erwünscht, da das Buch ziemlich
wirr durcheinander geschrieben wurde. :?


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