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Delage 155B

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Beitrag Sonntag, 19. Mai 2013

Beiträge: 45834
Mit diesem Wagen holte Benoist 1927 alle wichtigen GP-Siege 1927. Was hat den Wagen so gut gemacht im Vergleich zu den anderen?

Beitrag Sonntag, 26. Mai 2013

Beiträge: 1477
155B? Du solltest vielleicht einmal einen Besuch bei Fielmann in Erwägung ziehen... :D
Auf die Frage gibt es sicherlich 2 verschiedene Antworten. Der Delage 15 S8 war zum einen sicherlich ein überragendes Auto und technisch seiner Zeit weit voraus. Der Rahmen war nach der Vorderachse nach unten gekröpft und verlief dann unter der Hinterachse. Dadurch wurde ein sehr tiefer Schwerpunkt erreicht und somit eine für die damalige Zeit extrem gute Strassenlage. Der Motor war ein Meisterstück, eine Ikone, 170 PS aus 1.5 Liter, erreicht durch 2 obenliegende Nockenwellen und Kompressor. Das Teil konnte bis 7500 gedreht werden, eine damals fast unvorstellbare Zahl!
Der Hauptgrund war aber wohl die fehlende Konkurrenz. Nur der Talbot 700 war technisch auf der Höhe des Delage, trat aber nur beim ACF GP an, und war nicht besonders standfest. Danach zog sich Talbot aus finanziellen Gründen zurück.
Der vielgepriesene Bugatti war dagegen fast schon ein Brot-und-Butter-Auto. Der T39A hatte jetzt zwar endlich einen Kompressor, aber immer nur noch eine einzige Nockenwelle. Mit Alkoholtreibstoff kam der auf vielleicht höchstens 120 PS. Auch der Maserati Tipo 26 dürfte in dem Bereich gelegen haben. Der OM 865 kam zu spät, und obwohl technisch gute Ansätze da waren irgendwie ein totgeborenes Kind.
Paroli hätten die Amis bieten können, mit dem Miller 91 und dem Duesenberg. Aber die traten nur in Monza an, und waren eigentlich nicht zulässig, da die GP-Formel 2-Sitzer vorschrieb.

Delage hat sich Entwicklung und Bau des 15 S8 Unsummen kosten lassen, Geld das eigentlich nicht vorhanden war, und die kleine Firma an den Rand des Ruins brachte. Einige versuchten Schritt zu halten und scheiterten aus Kostengründen, andere versuchten es erst garnicht. Und Ende 1927 war die 1.5-Liter-Formel mausetot...

Beitrag Montag, 27. Mai 2013

Beiträge: 45834
Danke sehr interessant. Hohe Entwicklungskosten - was hieß das damals? Gibts da konkrete Zahlen?

Beitrag Montag, 27. Mai 2013

Beiträge: 1477
Nicht dass ich wüsste. Es dürfte auch unmöglich gewesen sein so etwas in einer relativ kleinen Firma wie Delage zu spezifizieren, weil die Kosten im normalen Geschäftsbetrieb untergegangen sind. Und selbst wenn es Zahlen gäbe - es ist so gut wie unmöglich diese auf aktuelle Vergleichszahlen hochzurechnen.

Beitrag Montag, 27. Mai 2013

Beiträge: 45834
Ja gut aber auf irgendwelchen Belege muss die Aussage ja beruhen, dass die damals so viel ausgegeben haben.

Beitrag Montag, 27. Mai 2013

Beiträge: 1477
Keine Ahnung, habe ich irgendwann einmal gelesen.
Hat wohl auch damit zu tun, dass Louis Delage nie ein besonders guter Kaufmann war, der hat das Geld immer mit vollen Händen ausgegeben, egal ob geschäftlich oder privat.

Beitrag Sonntag, 23. Juni 2013

Beiträge: 226
Leider änderte die Motorsportbehörde damals fast jährlich die GP Formel. Daher konnte sich eigentlich gar kein richtiger Wettbewerb entwickeln. Ab 28 gab es ja dann neben einer Verbrauchsformel die formelfreien Rennen, die Planungen für Veranstalter und Konsdtrukteure einfacher machten.
Der Delage hätte sicher im Jahr 28 Konkurenz bekommen, wenn die Formel beibehalten worden wäre. Der FIAT 806 gewann ja 1927 den Milano GP. Wer weiss was geschehen wäre hätte man die 1,5L Formel nach 1927 beibehalten.

Beitrag Montag, 01. Juli 2013

Beiträge: 1477
Ippe hat geschrieben:
Der FIAT 806 gewann ja 1927 den Milano GP. Wer weiss was geschehen wäre hätte man die 1,5L Formel nach 1927 beibehalten.

Ja, den FIAT hab' ich vergessen....


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