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David Purley

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 17. November 2007

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Purleys Heldentat
Die Formel-1 Karriere von David Purley ist denkbar kurz gewesen, bei 11 WM-Rennen war er gemeldet, gefahren ist er bei 7. Dennoch sorgte Purley dafür, dass ihn so schnell keiner mehr vergisst. Purley hatte 2 herausragende Szenen in seiner F1-Laufbahn: Die erste brachte ihm die britische George-Medaille, die andere einen Weltrekord. Beim Holland GP 1973 versuchte er vergeblich den verunglückten Roger Williamson aus dessen Wrack zu befreien. Williamson überschlug sich, sein March Ford blieb auf dem Dach liegen und fing Feuer. Tragisch, welche Szenen sich unmittelbar nach dem Crash von Williamson abspielten. Purley versuchte den March umzudrehen, danach entriss er den tatenlos zusehenden Streckenposten den Feuerlöscher. Doch bis Purley den Feuerlöscher zum Löschen brachte, verging weitere wertvolle Zeit.

Eine weitere interessante Frage: Wieso hielten nicht noch weitere Fahrer an und halfen Purley, Williamson aus dessen brennenden Wrack zu befreien? Niki Lauda sagte direkt nach dem Rennen: „Wir werden fürs Fahren bezahlt, nicht fürs Stehen bleiben.“ Ein harter Satz, schließlich kam Lauda wenige Jahre später selbst in eine gleiche Situation. Der Österreicher konnte seinen Feuerunfall am Nürburgring 1976 auch nur durch das beherzte Eingreifen von Arturo Merzario, Harald Ertl, Brett Lunger und Guy Edwards überleben, die Lauda aus den Flammen seines Ferrari-Wracks zogen. Übrigens: Laut Merzario hatte sich Lauda für diese Tat lange Zeit nicht bedankt. Doch zurück zur Lauda-Aussage über den Williamson-Crash: Lauda wusste während des Rennens nicht, dass Williamson im brennenden Auto sitzt, sondern er dachte, da steht ein Pilot neben seinem (eigenen) brennenden Auto und versucht, dieses zu löschen. Purley hatte seinen Boliden nämlich ein Stück weiter vorne abgestellt und war hingelaufen. Für Lauda - und alle anderen - war nicht ersichtlich, dass Pilot und brennendes Auto nicht zusammengehören und damit relativiert sich das Ganze. Außerdem waren bereits relativ schnell Streckenposten und Feuerwehleute vor Ort, was das Eingreifen anderer Fahrer nicht nötig macht. Die Feuerwehrleute und die Streckenposten (darunter Hans Rens) sahen jedoch relativ alt aus in der Szene, der einzige der wirklich Anstalten machte, Williamson zu helfen war Purley. „Ich habe gesehen, wie sich Williamson im Auto bewegte und sich zu befreien versuchte“, schilderte der mutige Brite Jahre nach dem hässlichen Unfall. Dennis Hulme, damals für McLaren Ford unterwegs, verteidigte Lauda: „Ein Problem war, dass sich die Fahrer über die Schwere des Unfalls nicht bewusst waren. Ich habe nie gewusst, dass in dem brennendem Auto noch ein Fahrer war. Erst als ich an die Box kam.“, so der Neuseeländer. Und weiter: „Als ich das erste Mal an die Unfall kam, sah ich das Auto in Flammen und Purley, wie er den Wagen löschen wollte. Meine Reaktion war: Purley hatte einen Unfall, schaffte es aber aus seinem Wrack und löschte es. Erst als er 2 Runden später immer noch dastand, habe ich mich gewundert. Ich wäre aber nie darauf gekommen, dass das Auto einige Meter vor der Unfallstelle das Auto von Purley war. Ich dachte, dass es sich bei dem Unfall vielleicht um eine Kollision handelte, aber das brennende Auto von Purley war.“ Hulme, der zwischen 1965 und 1974 insgesamt 112 WM-Rennen für Brabham und McLaren fuhr, kritisierte die Rennorganisatoren von Zandvoort scharf.

Kein Wunder: Selbst nach der stark kritisierten Bergungsaktion, spielten sich unglaubliche Szenen ab. Williamsons March wurde umgedreht und wieder auf die Räder gestellt, die verbrannte Leiche von Williamson einfach im Auto gelassen und mit einem Handtuch abgedeckt. Die Fans auf den Tribünen verfolgten das fortgesetzte Rennen, während direkt vor ihnen eine Leiche im F1-Renner saß! Hulme: „Wenn Purley rechtzeitig Hilfe bekommen hätte, hätte man Williamson retten können. Aber der Rettungswagen brauchte 8 Minuten, bis er kam, weil er fast um die gesamte Strecke fuhr. Ein anderer Wagen wäre nur 150 Meter von der Unfallstelle gestanden. Bewegt hat sich dieser jedoch keinen Meter!“ Augenzeugen berichteten, dass die Zuschauer auf den Tribünen auf die Strecke laufen wollten, um Purley dabei zu helfen, den auf dem Dach liegenden March zu kippen. Die Fans wurden mit Hunden zurückgehalten! Ein Grund, wieso die Sicherheitskräfte nicht so schnell am Unglücksort waren und das Rennen nicht abgebrochen wurde, war, weil der Renndirektor Ben Huisman nie einen Hinweis auf den Unfall bekam. 1973 war nicht 2007: Nicht jeder Zentimeter der Strecke war kameraüberwacht. Damals mussten die Streckenposten noch mit der Rennleitung Kontakt aufnahmen, falls sich auf der Strecke etwas zugetragen hat. In Zandvoort 1973 war der betreffende Streckenposten (Posten #10) Herman Brammer. Er schwenkte die gelbe Flaggen, konnte die Rennleitung jedoch nicht kontaktieren, weil mit der Telefonleitung etwas nicht stimmte. Huisman bemerkte die schwarze Rauchfahne, weil aber von keinem Kontrollturm eine Nachricht kam, dachte er, dass Fans Reifen angezündet hätten oder irgendwas in diese Richtung.

David Purley nach dem Rennen über seinen Rettungsversuch: „Ich habe den Wagen einfach nicht umdrehen können. Ich habe sehen können, dass er noch am Leben war und ich habe ihn schreien hören! Aber ich bekam den Wagen nicht auf die Räder.“ Purley stand unter Adrenalin, wusste auch nicht genau, was er machen sollte. „Ich habe versucht Leute zu animieren, mir zu helfen. Wenn wir den Wagen hätten umdrehen können, wäre Williamson noch am Leben! Wir hätten ihn rausziehen können“, schluchzte Purley. Purley wurde durch diese Szene zu einem der sympathischsten und charismatischsten Fahrer im Fahrerlager, der aber auch im öffentlichen Leben als sehr beliebt galt.

Dass Fahrer andere Fahrer aus verunglückten Formel-1 Wracks helfen, ist bekannt: Nachdem Erik Comas 1992 im Training in Spa verunglückt war, hielt Ayrton Senna an und half dem Franzosen. Es wird gemunkelt, dass Comas in Imola 1994 deshalb nochmals auf die Strecke gefahren ist, nachdem das Rennen abgebrochen wurde. Senna verstarb jedoch. Senna half in Spa ein Jahr später wieder. Dieses Mal war Alessandro Zanardi schwer verunglückt. Mike Hailwood half bereits 1973 vor dem Williamson-Unfall Clay Regazzoni aus dessen brennenden Renner. Das sind nur wenige Beispiele.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

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Purleys Weltrekord
Die 2. Szene, die David Purley zu einem berühmteren Fahrer machte, war sein schwerer Unfall beim Großbritannien GP 1977. Im freien Training hatte es im Motorraum des Lec Ford ein ganz kleines Feuer gegeben, das mit einem konventionellen Löscher ohne Probleme beseitigt werden konnte. Was zu jener Zeit noch niemand wissen konnte, war die Tatsache, dass das Feuerlöschmittel zusammen mit Benzin zu einer betonartigen Masse reagiert, die zudem blitzschnell trocknet. Als David Purley in der Vorqualifikation, die übrigens der Debütant Gilles Villeneuve (McLaren Ford) für sich entschied, vor Becketts Corner Vollgas gab, blieben die Gasschieber, von der gehärteten Substanz blockiert, bei voller Öffnung stecken. Purley prallte gegen eine Sandbank, das Monocoque wurde wie eine Ziehharmonika in sich zusammengeschoben und außerdem zerstörte der Pfahl eines Fangzaunes seinen Sturzhelm. Es dauerte rund 30 Minuten, bis Purley aus dem Auto befreit werden konnte, denn es brauchte dazu elektrische Sägen und Bohrer. Wie durch ein Wunder hatte er keine Kopfverletzungen davongetragen, aber die Frakturen an Beinen und Becken waren schlimm genug.

Bei dem Crash wurden unglaublich hohe g-Kräfte frei: 178g! Das war lange die stärkste g-Kraft, die ein Mensch überlegen konnte. Gebrochen wurde dieser Weltrekord im Jahre 2003. Und wieder traten solch unglaublichen Kräfte im Motorsport auf, nämlich in der Indy Racing League. Am 13. Oktober 2003 gegen Ende des Rennen passierte der Crash auf dem Oval in Texas. Kenny Bräck, der trotz zahlreicher Tests im Zeitraum 1993 bis 1997 für Williams, Benetton, Ligier und Arrows in der Formel-1 kein Platz fand, touchierte mit seinem Dallara Honda des Rahal-Teams Tomas Scheckter, Sohn des 1979er F1-Weltmeisters Jody Scheckter. Bei einer Geschwindigkeit von circa 350 km/h hob Bräck ab und prallte zwischen den Haltemasten gegen den Sicherheitszaun. Bei dem Unfall wurde Bräck einer Kraft von 201g ausgesetzt – also dem 201-fachen seines eigenen Körpergewichts! Bereits Kräfte von unter 10g können zum Tod führen, jedoch treten bei derartigen Unfällen die g-Kräfte nur in einem Zeitraum von Millisekunden auf.

Die Liste von Unfällen, in denen derart hohe Kräfte auftraten, ist lang: Beim Kanada GP 2007 musste sich BMW Sauber Pilot Robert Kubica Kräften von fast 80g aussetzen, beim Qualicrash von Toyota-Fahrer Allan McNish in Japan 2002 traten immerhin 54g auf, mehr waren es bei Martin Donnellys Crash 1990 beim Spanien GP, bei dem sich Teile des Lotus Lamborghini sogar in Luft auflösten und Donnelly auf die Strecke geschleudert wurde, oder beim Crash von Alessandro Zanardi 1993 in Belgien, ebenfalls für Lotus. Zanardis Beine wurden durch den Crash sogar gestreckt: Zanardi wurde durch den Unfall um ein paar Zentimeter größer!

Beitrag Samstag, 17. November 2007

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Hab mal eine Frage zu Purley: Beim Großbritannien GP 1973 konnte Purley nach einem Unfall nicht starten. Was war damals?

Beitrag Samstag, 17. November 2007

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Purley mit eigenem F1-Team
Der Rest der Formel-1 Karriere von David Purley ist im Prinzip schnell erzählt, ist aber in so fern interessant, weil er mit LEC Refrigeration ein eigenes F1-Team am Start hatte, für das Purley selbst ans Lenkrad griff. Der Name LEC kommt von der Firma, die Purleys Vater besaß, eine Kühlschrankfirma, in der Purley selbst schon als Personalchef arbeitete. Bereits 1972 wollte er bei einigen Rennen in der britischen F1-Serie starten. Dafür legte sich der Brite einen Connew Ford Cosworth zu, der jedoch in einem maroden Zustand war. Wegen Elektronikproblemen konnte Purley nicht an den Start gehen.

Für die Saison 1973 kaufte sich David Purley dann einen March Ford, mit dem er dann auch in der Formel-1 Weltmeisterschaft startete. Die Saison entwickelte sich nicht wünschenswert: Beim Großbritannien GP konnte er nach einem Trainingsunfall nicht an den Start gehen, zudem überschattete seine Saison natürlich die Williamson-Katastrophe. Ein 9. Platz beim Italien GP dürfte nur ein schwacher Trost gewesen sein.

Purley entschied sich für eine kurze Pause in der Formel-1. In dieser Pause, die nur durch einen Einsatz beim Großbritannien GP mit Token Ford unterbrochen wurde (nebenher fuhr er freilich in zahlreichen anderen Serien), brachte er Pläne auf Vordermann, ein eigenes Formel-1 Auto zu bauen. Dafür beauftragte David Purley Mike Pilbeam. Pilbeam war damals keinesfalls unbekannt: 1975 baute er den letzten brauchbaren und leistungsstarken GP-Rennwagen von BRM, zeitgleich gründete er auch seine eigene Rennwagenfirma Pilbeam Racing Designs, die sich inzwischen schon einen Namen gemacht hat: In den 80er und 90er Jahren dominierten die Rennwagen von Pilbeam in der britischen Bergrennmeisterschaft. Alister Douglas Osborn feierte 1977 die erste von insgesamt 17 Meisterschaften für Pilbeam-Rennwagen bei Bergrennen in Großbritannien. Zunächst wurden die Boliden von Hart-Motoren befeuert, danach mit Repco und schließlich kamen auch eigene Motoren dazu. Roger Moran war 1997 der letzte Meister auf Pilbeam, seitdem ist immer Gould die erfolgreiche Rennmarke, auch 2007 mit Martin Groves (3. Meisterschaft in Folge). Pilbeam Racing Designs baute aber auch Sportwagen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Formel-1 Team Pacific arbeitete Pilbeam 1997 an einem Sportwagenprogramm von BRM. 2001 brachte Pilbeam auch Rennwagen zum 24 Stundenklassiker in Le Mans, außerdem arbeitete man mit Vauxhall und Honda im Tourenwagensport zusammen. Derzeit ist Pilbeam vor allem bei den Prototypen aktiv.

Der Lec Ford Cosworth CRP1 debütierte beim Race of Champions in Brands Hatch. Purley wurde 6. Vom CRP1 wurden 2 Rennwagen gebaut, der 002 wurde bei 2 Rennen 1979 in der Formel-1 Aurora Serie von Purley eingesetzt, eher er auf einen Shadow Ford umstieg. Die restlichen Formel-1 Rennen bestritt Purley mit dem 001. Der dunkelblaue Lec CRP 1 erhielt von Pilbeam ein breites, etwas verwinkeltes Aluminium-Chassis, das aber ebenfalls schräge Seitenflächen erhielt. Die Radaufhängung war simpel, die Dämpfer lagen vorne innen, hinten außen. Vor den Hinterrädern waren freistehend die Kühler in Längsrichtung montiert. An der Front gab es ein breites Schild, flach mit positivem Radius und runden Höckern vor den Vorderreifen. Über dem Motor gab es eine unelegante Airbox in Breite der Cockpitverkleidung und Höhe des Fahrerkopfes mit beidseitigen Fronteinlässen. Die Cockpitverkleidung begann auf Höhe der Vorderachse und stieg sanft an. Typisch für die 70er Jahre setzte das Team einen Motor von Ford Cosworth ein, gewartet von Ken Horton. Als Getriebe verwendete man ein Hewland FGA 400 Getriebe, die Stoßdämpfer kamen von Koni.

Die Ergebnisse von Purley mit dem Rennwagen sind überschaubar: 2-mal konnte er sich nicht qualifizieren, beim Großen Preis von Frankreich verunfallte er, nachdem ein Bremsdefekt auftauchte. Nur ein 13. Platz beim Belgien GP, sowie ein 14. beim Schweden GP sind in den Statistiken notiert. Das Regenrennen in Belgien jedoch war ein tolles Rennen von Purley, denn er kämpfte lange mit Ferrari-Pilot Niki Lauda, dem späteren Formel-1 Weltmeister. Das Duell blieb nicht ohne kleinere Berührungen und Kollisionen. Purley sah sich bei dem Rennen sogar zeitweise in Führung. Unter den 2 Rennen, für die sich Purley nicht qualifizieren konnte, ist auch der Großbritannien GP, bei dem der ja in der Vorquali seinen bösen Unfall hatte. Es dauerte lange, bis Purley wieder vollständig gesund beziehungsweise geheilt war. 1979 versuchte er sich noch mal in der Aurora Formel-1 Serie, danach widmete er sich aber seinem neuen Hobby Kunstfliegen. Purley schlitterte also von einer gefährlichen Leidenschaft in die Nächste. Nur die 2. sollte er nicht mehr überleben. David Purley hatte in Silverstone 1977 alle Schutzengel bei sich, doch ein 2. Mal die Schutzengel herauszufordern, geht schief. 5 Jahre später verstarb Purley, bei einem Flugzeugabsturz. Purley stürzte mit seiner Pitts Special Zweidecker vor seiner Heimatstadt Bognor Regis ins Meer, nur 100 Meter von der Küste entfernt. Der 40-Jährige war sofort tot.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 182
Zandvoort 73.
Der ORF übertrug das Rennen damals live im Fernsehen. Als ich mir neulich das Video auf YouTube angesehen habe, spürte ich wieder das kalte Entsetzen, dass ich auch schon damals vor dem s/w-Fernseher hatte.
Das Video, jetzt in Farbe, anzusehen ist noch schlimmer.

lg Monzagorilla

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 4406
Habe die Scene von dem Rettungsveruch Purley's bei Williamson's Feuerunfall noch sehr gut in Erinnerung.
Habe damals vorm Fernseher geschrieen, aber ich Akzeptiere heute die aussagen der Fahrer die vorbeifuhren nicht,
denn Purley hat ja heftig gestikuliert. Ausserdem ist Purley ja zum Wagen von Williamson in Fahrtrichtung gelaufen,
da sind einge vorbeigefahren & keiner ist stehengebleiben.
Ausserdem ist Purley vor dem Wagen von Williamson auf der anderen Straßenseite stehengeblieben.
denke das waren keine 200m.
Für mich ist Purley einer der großen Helden der F1.
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 182
h.w.rindt hat geschrieben:
Habe die Scene von dem Rettungsveruch Purley's bei Williamson's Feuerunfall noch sehr gut in Erinnerung.
Habe damals vorm Fernseher geschrieen, aber ich Akzeptiere heute die aussagen der Fahrer die vorbeifuhren nicht,
denn Purley hat ja heftig gestikuliert. Ausserdem ist Purley ja zum Wagen von Williamson in Fahrtrichtung gelaufen,
da sind einge vorbeigefahren & keiner ist stehengebleiben.
Ausserdem ist Purley vor dem Wagen von Williamson auf der anderen Straßenseite stehengeblieben.
denke das waren keine 200m.
Für mich ist Purley einer der großen Helden der F1.


Ja, da hast du recht. Purley stand ja schon mitten auf der Strecke, und wachelte den vorbeifahrenden Autos mit beiden Armen zu. Jeder der sich das jetzt ansieht, versteht sofort was er meint: "STEHENBLEIBEN!"

Aber Rennfahrer sind scheinbar programmiert einfach nur weiterzufahren. Wie schon jemand in einem anderen Thread richtig bemerkte, war Laudas Glück am Nürburgring, dass sein verunfallter Ferrari die Strecke blockierte, wäre das Wrack am Streckenrand zum Stehen gekommen, wäre kein Auto stehengeblieben.

lg Monzagorilla

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 4406
@Monzagorilla, da gebe ich dir leider Recht.
Denke aber das nicht alle Piloten so sind, allerdings habe ich in der heutigen Zeit nie einen Piloten gesehen der bei einem Unfall eines Kollegen stehengeblieben ist.
Zum Williamson's Unfall ist noch zu sagen, das sich Stewart damals am meisten über die Sicherheit beschwert hat, aber auch er ist vorbeigefahren.
Purley würde sich zumindest eine eigene Kurve verdienen.
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 182
h.w.rindt hat geschrieben:
@Monzagorilla, da gebe ich dir leider Recht.
Denke aber das nicht alle Piloten so sind, allerdings habe ich in der heutigen Zeit nie einen Piloten gesehen der bei einem Unfall eines Kollegen stehengeblieben ist.
Zum Williamson's Unfall ist noch zu sagen, das sich Stewart damals am meisten über die Sicherheit beschwert hat, aber auch er ist vorbeigefahren.
Purley würde sich zumindest eine eigene Kurve verdienen.


Ja, Pauschalverurteilungen sind immer schlecht!
Nimm z.B. den "Fall" Niki Lauda - er sagte ja damals "... ich werde nicht fürs Stehenbleiben bezahlt ..." - diese Aussage, die ihm noch Jahre verfolgen sollte, speziell nach seinen eigenen Unfall, tätigte er kurz nach dem Rennen, von den Journalisten umringt und zu einer Aussage genötigt.
Wenn man um die Situation von Lauda 73 weiß - er hatte BRM vorgekaugelt einen zahlungskräftigen Sponsor zu haben, in Wirklichkeit waren die Zahlungen seines "Sponsors" seine Einkünfte von Tourenwageneinsätze für BMW und wie er in einen seiner Bücher schrieb, war er Anfang 73, nach den schlechten Jahr bei March, kurz vor dem Selbstmord. So versteht man unter welchen Druck Lauda zu dieser Zeit stand und warum er nicht "stehengeblieben" ist.

Aber trotzdem, bin ich noch immer fassungslos - auch über die Streckenposten, die anstatt Purley zu helfen, ihm noch von den Wrack wegdrängten.

lg Monzagorilla

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 0
Hallo!

Wenn man die frühen 1990iger noch zur heutigen Zeit zählt, dann hat Ayrton Senna 1992 in Spa angehalten und ist über die Fahrbahn gelaufen um Erik Comas zu helfen, der irgendwo zwischen Stavelot und Blanchimont ziemlich heftig abgeflogen war. Senna war noch vor den Streckenposten bei Comas. Allerdings war das im Freitags-Qualifying, so dass es nicht ganz mit den Rennsituationen um Lauda und Williamson vergleichbar ist.
Ähnlich hat er sich auch 1993 beim Zanardi-Crash in Spa verhalten. Da hielt er allerdings nicht so elegant und vielleicht auch nicht freiwillig an. Geholfen hat er aber wie 1992, ohne zu zögern. Andere sind in beiden Situationen einfach weitergefahren.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 182
JC hat geschrieben:
Hallo!

Wenn man die frühen 1990iger noch zur heutigen Zeit zählt, dann hat Ayrton Senna 1992 in Spa angehalten und ist über die Fahrbahn gelaufen um Erik Comas zu helfen, der irgendwo zwischen Stavelot und Blanchimont ziemlich heftig abgeflogen war. Senna war noch vor den Streckenposten bei Comas. Allerdings war das im Freitags-Qualifying, so dass es nicht ganz mit den Rennsituationen um Lauda und Williamson vergleichbar ist.
Ähnlich hat er sich auch 1993 beim Zanardi-Crash in Spa verhalten. Da hielt er allerdings nicht so elegant und vielleicht auch nicht freiwillig an. Geholfen hat er aber wie 1992, ohne zu zögern. Andere sind in beiden Situationen einfach weitergefahren.


Ja, und nach dem schweren Unfall von Martin Donnely (Jerez 90) und auch von Roland Ratzenberger (Imola 94), war Senna jeweils kurz nach dem Geschehen vor Ort um sich über Zustand der Verunfallten und Ursache zu informieren. Kann mich ansonsten an keinen Piloten erinnern, der ähnlich agierte.

lg Monzagorilla

edit: Der einzige ähnliche Fall der mir eingefallen ist: 1954 verunglückte Onofre Marimon im Training am Nürburgring tödlich. Als Fangio und Gonzalez vom Unfall ihres argentinischen Landsmann in den Boxen hörten, fuhren sie mit ihren Rennwagen zu der Unfallstelle um Marimon zu helfen, Marimon war aber bereits tot.

Beitrag Samstag, 17. November 2007

Beiträge: 3303
Monzagorilla hat geschrieben:
JC hat geschrieben:
Hallo!

Wenn man die frühen 1990iger noch zur heutigen Zeit zählt, dann hat Ayrton Senna 1992 in Spa angehalten und ist über die Fahrbahn gelaufen um Erik Comas zu helfen, der irgendwo zwischen Stavelot und Blanchimont ziemlich heftig abgeflogen war. Senna war noch vor den Streckenposten bei Comas. Allerdings war das im Freitags-Qualifying, so dass es nicht ganz mit den Rennsituationen um Lauda und Williamson vergleichbar ist.
Ähnlich hat er sich auch 1993 beim Zanardi-Crash in Spa verhalten. Da hielt er allerdings nicht so elegant und vielleicht auch nicht freiwillig an. Geholfen hat er aber wie 1992, ohne zu zögern. Andere sind in beiden Situationen einfach weitergefahren.


Ja, und nach dem schweren Unfall von Martin Donnely (Jerez 90) und auch von Roland Ratzenberger (Imola 94), war Senna jeweils kurz nach dem Geschehen vor Ort um sich über Zustand der Verunfallten und Ursache zu informieren. Kann mich ansonsten an keinen Piloten erinnern, der ähnlich agierte.

lg Monzagorilla

edit: Der einzige ähnliche Fall der mir eingefallen ist: 1954 verunglückte Onofre Marimon im Training am Nürburgring tödlich. Als Fangio und Gonzalez vom Unfall ihres argentinischen Landsmann in den Boxen hörten, fuhren sie mit ihren Rennwagen zu der Unfallstelle um Marimon zu helfen, Marimon war aber bereits tot.



Einen Fangio ,Gonzales,Purley oder auch Senna kann man auch schlecht mit den aktuellen Piloten vergleichen . Die erstgenannten hatten noch "Eier in der Hose " ,die meisten aktuellen nur die Eierschalen hintern Ohren :-)

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 2
LotusFan hat geschrieben:
Monzagorilla hat geschrieben:
Ja, und nach dem schweren Unfall von Martin Donnely (Jerez 90) und auch von Roland Ratzenberger (Imola 94), war Senna jeweils kurz nach dem Geschehen vor Ort um sich über Zustand der Verunfallten und Ursache zu informieren. Kann mich ansonsten an keinen Piloten erinnern, der ähnlich agierte.

Einen Fangio ,Gonzales,Purley oder auch Senna kann man auch schlecht mit den aktuellen Piloten vergleichen . Die erstgenannten hatten noch "Eier in der Hose " ,die meisten aktuellen nur die Eierschalen hintern Ohren :-)


Hallo :)

Ob die aktuellen F1-Fahrer wirklich nur die Eierschalen hinter den Ohren haben weiss ich nicht :D) , aber ich glaube dass es heutzutage eher kontraproduktiv sei wenn sie versuchen würden einem Kollegen zu helfen. Die Ärzte und Marshalls an den Strecken sind besser ausgebildet als in den 70er oder teilweise in den frühen 90er. Zum Beispiel hätte ein Fahrer beim Kubica-Unfall in Kanada nicht helfen können, sondern hätte wahrscheinlich nur gestört. Deshalb sieht man heute keine solchen Aktionen mehr von den Fahrern.

Ausserdem wurde Senna 1994 stark kritisiert dass er an den Ratzenberger Unfallort fuhr. "Er hätte dort nichts zu suchen gehabt..." und ähnliche Sachen wurden damals gesagt, glaube auch von Sid. Watkins, ein enger Freund Sennas...

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 138
Übrigens: Laut Merzario hatte sich Lauda für diese Tat lange Zeit nicht bedankt.


Lauda war auch nicht bei der Berdigung von Ertl.

Doch zurück zur Lauda-Aussage über den Williamson-Crash: Lauda wusste während des Rennens nicht, dass Williamson im brennenden Auto sitzt, sondern er dachte, da steht ein Pilot neben seinem (eigenen) brennenden Auto und versucht, dieses zu löschen. Purley hatte seinen Boliden nämlich ein Stück weiter vorne abgestellt und war hingelaufen. Für Lauda - und alle anderen - war nicht ersichtlich, dass Pilot und brennendes Auto nicht zusammengehören und damit relativiert sich das Ganze.


Da relativiert sich nichts. Da zeigt sich nur die verlogene Art von Lauda: Es gibt Bilder die zeigen, daß die Fahrer den Wagen von Purley in jeder Runde einige Sekunden im Blickfeld hatten.

Google mal etwas...

JEDER Fahrer wusste was da gerade passierte!

Andial

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 4406
Das stimmt, so wie Purley gestikuliert hat, kann man den Aussagen der anderen Piloten keinen glauben schenken.
Die Streckenposten haben ja damals, wie schon gepostet wurde, Purley auch noch zurückgehalten.
Bin überzeugt, wenn mehr Piloten stehen geblieben wären, wie bei Lauda, könnte Williamson noch leben.
Purley wird ein unbelohnter Held bleiben & nur in Errinerungen derer bleiben, die den Unfall noch Live(fernsehen, so wie ich)) miterlebt haben.
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 945
MichaelZ hat geschrieben:
Hab mal eine Frage zu Purley: Beim Großbritannien GP 1973 konnte Purley nach einem Unfall nicht starten. Was war damals?


Purley hatte einen schweren Crash in Becketts; vermutlich war sein March 731/2 so schwer beschädigt, dass er ihn im Rennen nicht einsetzen konnte. Von einer Verletzung ist mir nichts bekannt.
Übrigens gibt es eine sehr schöne Biographie von David Purley.


http://www.research-racing.de/purley4.htm

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 0
ja, der unfall war einfach entsetzlich. Ich habe danach 2 jahre kein rennen mehr angesehen!

Allerdings bin ich nicht ganz so sicher, dass heute "keiner" mehr anhalten würde........sicherlich nicht die mit den "eierschalen hinter den ohren", aber da fahren ja auch noch 2......3........charakterköpfe...........da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass auch jemand stehenbleiben würde, um zu helfen! Ich möchte mir wirklich nicht vorstellen müssen, dass es allen am popo vorbeigeht, wenn dort ein fahrer verunglückt bzw. verstirbt!

Dazu muss man allerdings auch sagen, dass die fans nicht mehr dieselben sind. Auch diese sind unmenschlicher geworden, wie eben die gesamte gesellschaft. DC hat z. b. schon mehrfach sein auto selbst aus der gefahrenzone geschoben oder abgebrochene teile von der strecke geholt, damit nicht noch jemand gefährdet wird. Da wurde DC aber hier im forum mit spott überschüttet! Die quintessenz war auch hier, er werde fürs fahren bezahlt & nicht um die strecke zu reinigen!

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 45691
Zum Williamson-Unfall, ich hab mir schon fast gedacht, dass es Diskussionen geben wird, deshalb hab ich dazu auch ein bisschen was gnaueres geschrieben.

Ich hab mir das Video mehrere Male angeschaut und ich liste Mal ein paar meiner Gedanken auf:

- Die meisten Fahrer meinen ja, dass sie gedacht haben, das Auto gehöre zu David Purley und er hat sein eigenes Auto gelöscht. Klar melden sich jetzt welche, die sagen, dass ja unweit vom Unfall entfernt Purleys abgestellter Rennwagen stand und sie deshalb checken müssten, dass es sich bei Purley nicht um den Fahrer des brennenden Autos handelt. Allerdings: Bei dem Auto hätte es sich ja auch um einen Auto gehandelt haben können, dass zuvor einen Defekt hat.
- Bleibt noch die Versuche von Purley die Fahrer zum Anhalten zu bewegen. Aber: Da sind dann ja auch schon die Streckenposten gekommen. Für mich haben die Streckenposten am Meisten versagt. Denn: Nachdem sie fast nichts unternommen haben, könnten die anderen Fahrer in der Ansicht, dass es sich beim verunfallten Wagen um Purleys Wagen handelt, bestärkt sein. Die Streckenposten standen ja fast regungslos da, während Purley das Auto löschte.
- Nachdem die Streckenposten da waren, hielten die Fahrer natürlich nicht mehr an, ist ja auch verständlich. Es geht also im Prinzip nur um 5 bis 10 Autos, die an der Unfallstelle vorbeifuhren, bevor die Streckenposten am Unfallort waren. Die Aussage von Niki Lauda (genötigt oder nicht) hat ja durchaus was Wares an sich. Freilich in solchen Extremsituationen wie Holland 1973 oder Deutschland 1976 muss der Fahrer helfen, aber anderen Unfällen eben nicht, dass ist nicht deren Job. Es gab in der Vergangenheit ja schon mehrfach harmlose Unfälle, die trotzdem tödlich endeten. Wenn Fahrer bei jedem Unfall anhalten würden, wo kämen wir dahin? Wie gesagt geht jetzt nicht speziell um Holland 1973. Damals gehörte der Tod zur Formel-1. Aber eine etwas nachdenkliche Frage: Passiert auf der Straße ein Unfall, müssen andere Fahrer auch erste Hilfe leisten...

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 182
@MichaealZ
Da hast du sicher Recht, mit deinen Überlegungen. Was ich ebenfalls zum "Nachdenken" hinzufügen möchte ist die Tatsache, dass der dramatische Vorgang damal "live" im Fernsehen gezeigt wurde.
3 Jahre zuvor verunglückte Piers Courage fast an der gleichen Stelle in Zandvoort und verbrannte in seinem Auto. Damals blieb auch kein Auto stehen, auch nicht sein bester Freund Jochen Rindt, obwohl Rindt den blauen Helm seines Freundes neben den brennenden Wrack liegen sah. Aber von diesem Unfall gab es keine Fernseh- oder Videoaufzeichnung. Daher war das mediale "Echo" wesentlich geringer.

lg Monzagorilla

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 45691
Natürlich spielen die Medien eine sehr große Rolle. Nehmen wir als Beispiel mal die Teamorder her. Seit Michael Schumacher ist das ein großes Thema. FRüher war das viel heftiger, ich erinnere an Lotus 1978, als man im Qualifying Ronnie Peterson sogar schwerer betankte, damit er hinter der Nummer 1 Mario Andretti landet (was trotzdem nicht immer der Fall war), oder noch weiter früher, als Fahrer sogar das Rennen beenden mussten, weil die Nummer 1 im Team ausgefallen ist und dann das Auto des Teamkollegen übernahm. Interessiert heute keinen mehr - wegen den Medien!

Aber weil hier auch der Donnelly-Crash gefallen ist: Gibts dazu eigentlich Videos? Hab noch nie eins gesehen - Bilder zu Genüge, aber um Unfälle zu verstehen, muss man sie auch mal angeschaut haben. Und es ist schon wirklich seltsam, dass es davon keine Viodeos gibt, genauso wies nie Bilder dieses ominösen Phoenix Team 2002 gegeben hat. Und das im 21. Jahrhundert, aber das steht wieder auf einem anderen Papier...

Beitrag Sonntag, 18. November 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Die Streckenposten waren früher auch nicht so professionell wie heute. Glaube, daß da nur die englischen positiv aufgefallen sind.
In Holland hat man es 1978 auch rundenlang nicht hinbekommen den verunfallten Wagen von Patrese von der Strecke zu bekommen, der mitten auf der Strecke stand. Den verunfallten Wagen von Pironi hat man recht schnell wegbekommen obwohl der eher am Rand der Straße stand.
Ein anderes Beipiel ist auch Österreich 1986 als ein Brabham im Training Feuer fing. Bis da so die Marshalls da waren, war das Auto auch fast abgebrannt. Einer hatte erst mal den Feuerlöscher vergessen und mußte wieder zurück, dann kam ein Auto und es wurde die Tür aufgerissen so daß ein Streckenposten der daneben lief fast gegen die offene Tür rannte. Sah alles nicht so gut aus.
Dann noch der Brand im Rennen 1986 in Frankreich als ein Tyrrell Feuer fing und vor der Boxeneinfahrt stehenblieb und ein Löschzug sich in der Boxengasse entgegen der Boxeneinfahrt bewegte. Zum Glück kam kein Auto zum Boxenstop, da man bestimmt nicht gern mit einem LKW kollidieren würde. :roll:

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 182
MichaelZ hat geschrieben:
Aber weil hier auch der Donnelly-Crash gefallen ist: Gibts dazu eigentlich Videos? Hab noch nie eins gesehen - Bilder zu Genüge, aber um Unfälle zu verstehen, muss man sie auch mal angeschaut haben. Und es ist schon wirklich seltsam, dass es davon keine Viodeos gibt, genauso wies nie Bilder dieses ominösen Phoenix Team 2002 gegeben hat. Und das im 21. Jahrhundert, aber das steht wieder auf einem anderen Papier...


Nein, gibt es seltsamerweise nicht, auf YouTube gibts nur ein Video, dass die Unfallstelle kurz nach dem Unfall zeigt. Ein Trümmerfeld und Donelly der auf der Straße liegt! :shock:

http://www.youtube.com/watch?v=ZAkRvc9syoo

lg Monzagorilla

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 138
MichaelZ hat geschrieben:
Zum Williamson-Unfall, ich hab mir schon fast gedacht, dass es Diskussionen geben wird, deshalb hab ich dazu auch ein bisschen was gnaueres geschrieben.

Ich hab mir das Video mehrere Male angeschaut und ich liste Mal ein paar meiner Gedanken auf:

- Die meisten Fahrer meinen ja, dass sie gedacht haben, das Auto gehöre zu David Purley und er hat sein eigenes Auto gelöscht. Klar melden sich jetzt welche, die sagen, dass ja unweit vom Unfall entfernt Purleys abgestellter Rennwagen stand und sie deshalb checken müssten, dass es sich bei Purley nicht um den Fahrer des brennenden Autos handelt. Allerdings: Bei dem Auto hätte es sich ja auch um einen Auto gehandelt haben können, dass zuvor einen Defekt hat.
[...]


Schau dir das Bild an:

http://mini.43.free.fr/4000/acc%20williamson.jpg

Kann man den Wagen von Purley übersehen? Wieviele Sekunden fuhren die Fahrer direkt auf den Wagen zu - in jeder Runde?

Lauda behauptete ja sogar überhaupt keinen Wagen am Streckenrand gesehen zu haben.

Ein anderer Wagen? Die Zahl der Wagen in der F1 ist überschaubar, da kennt jeder jeden!

Andial

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 45691
Andial hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Zum Williamson-Unfall, ich hab mir schon fast gedacht, dass es Diskussionen geben wird, deshalb hab ich dazu auch ein bisschen was gnaueres geschrieben.

Ich hab mir das Video mehrere Male angeschaut und ich liste Mal ein paar meiner Gedanken auf:

- Die meisten Fahrer meinen ja, dass sie gedacht haben, das Auto gehöre zu David Purley und er hat sein eigenes Auto gelöscht. Klar melden sich jetzt welche, die sagen, dass ja unweit vom Unfall entfernt Purleys abgestellter Rennwagen stand und sie deshalb checken müssten, dass es sich bei Purley nicht um den Fahrer des brennenden Autos handelt. Allerdings: Bei dem Auto hätte es sich ja auch um einen Auto gehandelt haben können, dass zuvor einen Defekt hat.
[...]


Schau dir das Bild an:

http://mini.43.free.fr/4000/acc%20williamson.jpg

Kann man den Wagen von Purley übersehen? Wieviele Sekunden fuhren die Fahrer direkt auf den Wagen zu - in jeder Runde?

Lauda behauptete ja sogar überhaupt keinen Wagen am Streckenrand gesehen zu haben.

Ein anderer Wagen? Die Zahl der Wagen in der F1 ist überschaubar, da kennt jeder jeden!

Andial


Naja du musst bedenken, dass die Fahrer ja andersrum fahren, also genau umgekehrt sehen, wie wir die Szene sehen. Wenn ich das richtig sehe, hat Purley den Wagen am Rand hingestellt in einer kleinen Kurve. Der Wagen ist also nicht für jeden sichtbar, außer man schaut genau hin. Und nochmal: Wie am Bild zu sehen ist, sind bereits Streckenposten da. Was sollen da die Fahrer noch? Wie auch immer, ich denke, weil ich die Zeit damals nicht miterlebt habe, gehe ich da etwas emotionsloser an die Sache ran, bilde deshalb vielleicht auch etwas fälschlichere Meinungen, aber: Die Fahrer haben sich sicher nicht korrekt verhalten, aber viel mehr sahen die Streckenposten und Rennverantwortliche sehr alt aus. Wie auch immer: Purley hat als einziger völlig richtig reagiert und das werden ihm sicher einige nie vergessen haben!

Beitrag Sonntag, 18. November 2007

Beiträge: 45691
Zu Purleys Unfall in Silverstone nochmal zurück: Hier haben wir eine Diskussion über g-Kräfte, auf der 2. Seite des Threads befinden sich auch sehr interessante Infos zum Purley-Unfall:

https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=15238

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