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Das Indy 500 von 1950-1960

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Sonntag, 20. November 2005

Beiträge: 45834
Dere aus dem verschneiten Bayern :D)
In diesem Thread können wir ein bisschen über die Indy 500 Rennen im Rahmen der Formel-1 Weltmeisterschaft reden bzw. schreiben. Wer interessante Stories zu den Rennen im Nudeltopf von 1950-1960 hat, soll sie hier los werden. Vielleicht hat ja jemand auch tolle Bilder von spektakulären Autos oder wir lönnten bestimmte Themen diskutieren. Ich mache Mal einen ersten Vorschlag. Es ist zwar ein trauriges Thema, aber die Hintergründe sind interessant und schließlich ist das zwangsläufig mit Motorsport verbunden und wir können von Glück reden, dass es in der letzten Zeit immer weniger davon gibt: Tödliche Unfälle.
Beim USA GP, wie das Indy 500 in der F1 von 1950 bis 1960 bezeichnet wurde, erwischte es den ersten 1953. Der US AMerikaner Carl Scarborough bekam 1953 im Kurtis Kraft Offenhauser einen Schwächeanfall wegen der Hitze. Er gab das Steuer Bob Scott. Wenig später stirbt Scarborough an den Folgen seines Schwächeanfalls.
1955 verstarb Bill Vukovich nach einem Unfall im Kurtis Kraft Offenhauser. der US Amerikaner gewann 2x das Indy 500 im Rahmen der F1 und damit auch 2 Mal ein Formel-1 Rennen!
1958 erwischte es Pat O'Connor nach einem Unfall im Kurtis Kraft Offenhauser. Er fuhr in der F1 eine POle Position ein und startete bei seinem tödlichen Lauf von Rang 5. Seine beste Platzierung in der F1 (er startete auch nur bei den USA GP Rennen, also bei den Indy 500) war Rang 8. Das ganze war ein Massencrash gleich beim Start mit: Bob Weith (Kurtis Kraft Offenhauser), Dick Rathmann (Watson Offenhauser), Ed Elisian (Watson Offenhauser), Paul Goldsmith (Kurtis Kraft Offenhauser), Jerry Unser (Kurtis Kraft Offenhauser), Len Sutton (Kurtis Kraft Offenhauser) und Art Bisch (Kuzma Offenhauser).

Grüße:
MichaelZ (mit MZ kann ich ja nicht mehr unterschreiben wegen EmZet. :wink:

MichaelZ, wahrscheinlich nicht verwandt und nicht verschwägert mit EmZet

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 1321
stimmt es eigentlich das "fast" keine f1 teams/fahrer an diesen rennen teilgenommen haben und zum großten teil nur us-amerikaner gestartet sind ?

Bild
die INDY 500 - 1950

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 146
http://www.motorsport.com/stats/champ/b ... olis,%20IN
hier alle Indy Ergebnisse bis zur Spaltung CART/IRL.
Mal kurz durchgeschaut F1 (meint Europa) 1950-1960
F1 Fahrer: Alberto Ascari Ferrari 1952 31ter DNF, Nino Farina Kurtis-Ferrari DNQ, Juan Manuel Fangio 1958 Kurtis Novi und Kurtis Offy beide DNQ
F1 Hersteller: Maserati (50, 51, 52 n.q., 53 n.q., 57 n.q., 59 n.q.), Ferrari (52, 54 n.q)

1957 Mercedes-Jaguar unter Danny Kladis N.q.
1946-1949:
1946: Rudolf Caracciola (!!!!!! DNQ, Unfall, Adams Sparks), Achille Varzi n.q., Gigi Villoresi 7ter, Louis Durant 6ter, Maserati (3ter), Alfa Romeo (6ter), Talbot (!, DNQ)
1947: Maserati (3.ter), Alfa Romeo (7.ter), Mercedes (16.ter), Talbot (DNQ)
1948: Maserati (4.ter), Alfa Romeo (8.ter), Mercedes (20.ter), Cooper(29.ter)
1949: Maserati (23.ter), Alfa Romeo (DNQ), Peugeot (DNQ)

Nur mal so halt....
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
Ja, wir können die Europäer gerne mal durchgehen - ist ganz interessant. Obwohl die beiden Serien (F1 und AAA, bzw. ab 1956 USAC-Meisterschaften) weitgehend berührungslos nebeneinander herexisitierten, denn so gut wie nichts passte zusammen; weder die Autos, noch die Strecken, noch die Regeln.

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
Wir hatten das Thema Europäer in Indy mal in einem anderen Forum, da schlief das ganze Thema allerdings nach kurzer Zeit ein und wir konnten nur die Jahre 1946 und 1947 durchgehen. Die allerdings recht gründlich. Hier unsere Übersicht über das Jahr 1946 (mit freundlicher Genehmigung von McRonalds):

1946

05/30  Indianapolis 500  18  Emil Andres                        Maserati 8CTF s/c #3030
05/30  Indianapolis 500  25  Russ Snowberger                Maserati 8CTF s/c #3031
05/30  Indianapolis 500  29  Ted Horn                            Maserati 8CTF s/c #3032
05/30  Indianapolis 500  33  Louis Durant/Lee Wallard      Alfa Romeo 308 s/c #422022 (ex-Sommer)
05/30  Indianapolis 500  34  Tom Hinnershitz                   Maserati V8Ri 3.0-l s/c #4502
05/30  Indianapolis 500  35  'Raph'                                Alfa Romeo 308 (Naphtra Course, car did not appear)         
05/30  Indianapolis 500  36  Louis Gérard                      Maserati 6C-34 #3022 3.7-l s/c(?) (ex-Rüesch, car from Hürzeler, new Figoni-body)
05/30  Indianapolis 500  44  Rudi Caracciola                   Adams-Sparks 'Big Six' (reduced to 4.5-l, car from 1937)
05/30  Indianapolis 500  46  Harry Schell                      Maserati 8CM #3010 (ex-Etancelin, white with red stripes)
05/30  Indianapolis 500  47  Hal Cole                            Alfa Romeo Tipo B 2.9-l s/c #50002 (ex-Villapadierna)
05/30  Indianapolis 500  48  Hal Robson                        Bugatti T35-Miller V8 #4748 (ex-'Bunny' Phillips)
05/30  Indianapolis 500  49  Zora Arkus-Duntov             Talbot-Lago MD #90130
05/30  Indianapolis 500  52  'Gigi' Villoresi                     Maserati 8CL #3035 (Scuderia Milan)
05/30  Indianapolis 500  53  Achille Varzi                       Maserati 4CL #1573(?) (Scuderia Milan)
05/30  Indianapolis 500  54  Duke Nalon                        Maserati 4CL #1568(?) (Scuderia Milan)
05/30  Indianapolis 500  57  Robert Arbuthnot                 Lagonda 4.5-l (rebodied, ex-Lord Waleran)
05/30  Indianapolis 500  63  Jimmy Wilburn                    Alfa Romeo 8C-35 3.0-l s/c #50012 (red)
05/30  Indianapolis 500  66  ? Roccati                            Sefac (car did not appear)
05/30  Indianapolis 500  68  Jim Brubaker                      Maserati V8Ri 4.5-l #4501
05/30  Indianapolis 500  72  Rudi Caracciola                   Mercedes W165 (car did not appear)
05/30  Indianapolis 500  74  Discoride Lanza                   Maserati 4CL (Naphtra Course, did not appear)

06/30  Langhorne 100     33  Lee Wallard                        Alfa Romeo 308 s/c #422022 (ex-Sommer)
06/30  Langhorne 100     ??  Zora Arkus-Duntov               Talbot-Lago MD

09/02  Pikes Peak          25  Louis Unser                         Maserati 8CTF s/c #3031

09/15  Indianapolis 100  25  Al Miller                              Alfa Romeo Tipo B 2.9-l s/c (ex-Sommer)

09/22  Milwaukee 100     25  Al Miller                              Alfa Romeo Tipo B 2.9-l s/c (ex-Sommer)

10/06  Goshen 100          8  Zora Arkus-Duntov               Talbot-Lago MD #90130

Nachtrag: Irgendwie funktioniert das mit der Funktion 'Code' in diesem Forum nicht, eigentlich sollte das alles hier gerade untereinander stehen. Wird wohl selten verwendet hier und ist noch keinem aufgefallen.

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
Bildby mcronalds

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
Bellerophon hat geschrieben:
stimmt es eigentlich das "fast" keine f1 teams/fahrer an diesen rennen teilgenommen haben und zum großten teil nur us-amerikaner gestartet sind?

Ich nehme an man nahm das Indy 500 1950 mit den den F1-Kalender auf um die WM (wie sie sich ja nun nannte) aufzuwerten. Indy war damals das größte Rennen der Welt - und zugleich das einzige im Kalender außerhalb von Zentraleuropa. Sonst wäre ja auch die Meisterschaft eine zu mickrige Angelegenheit gewesen. Als Ende der 50er Jahre sich so nach und nach andere Übersee-Rennen im Kalender etablierten (Watkins Glen/USA, Buenos Aires/Argentinien), war Indy, das sowieso nie so recht in den Kalender gepasst hatte, nicht mehr nötig.

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 45834
Ja wäre Mal sehr interessant alle Europäer durchzugehen mit Schwerpunkt der Jahre 1950-1960! Danach könnten wir Mal die Karriere der ganzen Sieger in dem Zeitraum durchgehen, aber fangen wir zunächst mit den Europäern an, das ist nämlich wirklich interessant.

P.S. Mal was Grundsätzliches: Mit dem Forum vergeht die Winterzeit wirklich schnell. Momentan haben wir wirklich hochspannende Themen! Echt Mal ein Kompliment an Euch!

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Ja wäre Mal sehr interessant alle Europäer durchzugehen mit Schwerpunkt der Jahre 1950-1960!

Also die Liste ist wirklich sehr, sehr dünn:

Fangen wir an mir F1-Piloten, die sich am Indy 500 probierten:
(1.) Gigi Villoresi
Dürfte der erste gewesen sein. 1946 startete er in Indy - da gab's zwar noch keine F1-WM, aber was soll's. Fuhr dort recht überzeugend.
(2.) Harry Schell
Konnte sich beim selben Rennen 1946 nicht qualifizieren - keine Ahnung wie ernsthaft sein Versuch dazu überhaupt war.
3. Alberto Ascari
Ließ 1952 sogar den GP der Schweiz sausen um in Indy zu fahren. Immerhin Ferraris einziger Werkseinsatz in Indy. Der Wagen erwieß sich jedoch als nicht konkurrenzfähig - zu wenig Indy Erfahrung.
4. Jorge Daponte
2 Rennen 1954 in der F1 in einem privaten Maserati - und eine Nichtqualifikation 1953 in Indy mit Johnson Wayne (was auch immer das ist). Mysteriös! Bin mir sogar nicht mal ganz sicher, ob die beiden identisch sind.
5. Nino Farina
1956/1957/1958 in Indy, kein Mal qualifiziert. 1956 versuchte er es mit einem Ferrari getriebenen Kurtis, den Johnny Baldwin später verschrottete. 1957 verunglückte sein Aushilfs-Pilot Keith Andrews mit einem Kurtis-Offy tödlich - Farina selbst fuhr keine ernsten Versuche. 1958 war er, glaube ich, nur zum Spass da - habe irgendwo ein Bild wo er in einem Agajanian-Kurtis hockt...
6. Juan Fangio
Konnte sich 1958 weder mit den 'Dayton Steel'-Kurtis-Offy noch mit dem Kurtis-Novi von Lew Welch anfreunden - NQ. Peinlicherweise schafften beide Fahrzeuge mit anderen Piloten den Sprung ins Feld. Offensichtlich halte der Altmeister keinen Bock mehr!
7. Chuck Daigh
1959 nicht qualifiziert mit dem Agajanian Kuzma. Versuchte es auch in den 60ern noch mal.
(8.) Jack Brabham
1961: Na ja, da zählte Indy zwar nicht mehr zur WM, aber sein Auftritt dort war wegweisend und sollte, denke ich, erwähnt bleiben.

Und jetzt die Indy Piloten, die in der F1 fuhren:
9. Troy Ruttman
War der erste Ami, der 1958 mit Centro Sud Maseratis an GP Rennen teilnahm (Frankreich & Deutschland '58 ). In Anbetracht des unterlegenen Materials durchaus nicht übel. Übrigens eine sehr interessante & schillernde Figur über die ich mal bei Gelegenheit etwas mehr schreiben möchte.
10. Rodger Ward
1959 nahm er mit einem Midget am GP der USA teil - eine Schnapsidee, er war hoffnungslos unterlegen. 1963 fuhr er nochmal den US GP, diesmal mit einem Lotus-BRM.
(11.) Lloyd Ruby
Sehr populäre Figur in den USA (bitte nicht verwechseln mit dem Mörder von Lee H. Oswald!) - und auch offen für die Straßenkurse Europas (für z.B. auch in Le Mans). Zählt auch nur bedingt, weil 1961 (wie gesagt) Indy 500 nicht mehr im WM Kalender war.

Dan gab's noch den Fall Johnnie Parsons, der einen Ferraro 375 in der Saison 1952 in Europa lenken sollte, aber die Saison gab's gar nicht, weil man die Fahrer-WM dann doch lieber in der F2 fuhr. Außerdem scheint Parsons bereits das Fahrverhalten seines 375 in Indy nicht überzeugt zu haben.

Danny Oakes besaß einen 375, mit dem er einige Bergrennen in den USA fuhr - auch eines der ex-Indy Fahrzeuge.

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 146
und da ist natürlich auch noch Clay Regazzoni, der sich 1977 versuchte

Beitrag Montag, 21. November 2005

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Ja, aber das war nach 1960. Wenn wir alle Jahre einbeziehen wird die Liste natürlich deutlich länger...

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 45834
Ja, aber das war nach 1960. Wenn wir alle Jahre einbeziehen wird die Liste natürlich deutlich länger...

Eben, da gabs nämlich dann auch sehr erfolgreiche Teilnahmen von Formel-1 Piloten. Jim Clark gewann 1965 neben der Formel-1 Weltmeister für Lotus auch für Lotus das Indy 500. Damit wären wir bei der nächsten Geschichte, vielleicht hat jemand mehr Informationen zu Clark beim Indy 1965. War das der indentische Lotus, den der Brite auch in der F1 WM fuhr? Gleich ein Jahr später, 1966 schaffte Graham Hill den Titel und auch in den 90er und seit 2000 gabs einige: Emerson Fittipaldi, Jacques Villeneuve und JUan Pablo Montoya um nur 3 zu nennen, die das Indy 500 gewannen und dazu auch in der f1 erfolgreich waren.

Beitrag Montag, 21. November 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Jim Clark gewann 1965 neben der Formel-1 Weltmeister für Lotus auch für Lotus das Indy 500. Damit wären wir bei der nächsten Geschichte, vielleicht hat jemand mehr Informationen zu Clark beim Indy 1965. War das der indentische Lotus, den der Brite auch in der F1 WM fuhr?

Das Indy-Establishment hielt sich erstaunlich wacker gegen die F1. Wenn man bedenkt dass Lotus 3 Anläufe brauchte um das Rennen zu gewinnen - trotz des wesentlich besseren/modernere Konzepts und Ford im Rücken. Oft wird dieses Rennen als die Eroberung von Indy bezeichnet - in meinen Augen war der Lotus-Sieg eher eine Erlösung. Noch eine Pleite gegen die frontgetriebenen 'Dinosaurier' (wie man sie liebevoll nannte) hätte man sich nicht erlauben können. Das Thema wäre sicher eine genauere Analyse wert - Indy hatten schon immer seine eigenen Gesetze.

Ach so, ja, derselbe Lotus war es nicht, aber ein etwas modifizierte Typ. Indy & F1 waren 1965 von der Leistung her gewaltig auseinander. Wahrscheinlich wäre der Lotus 25, bzw. 33 mit einem Indy Motor im Heck auseinandergeflogen beim Beschleunigen, die Champcars leisteten mehr als das Doppelte!

Beitrag Freitag, 25. November 2005

Beiträge: 45834
Um das Thema Mal wieder nach vorne zu bringen:
@Alfalfa: Du hast doch sicherlich die ganzen Autos der Sieger von 1950 bis 1960! Kannst du die Mal bitte reinstellen? Vielleicht hast du sogar eine Podiumsfeier!

Beitrag Samstag, 26. November 2005

Beiträge: 8060
Wir können gerne mal die Indy-Sieger durchgehen, bwohl - ich wiederhole mich da - Indy wirklich eine eigene Welt ohne Wechselwirkung zur F1 war.

1950 war insofern interessant, weil es der erste Sieg von Frank Kurtis war, der zwar schon vorher Auto gebaut hatte, dieser siegreiche KK1000 aber war sein erstes Champcar, den er zu 100% entwickelt und gebaut hatte. Das Debüt hatte der Wagen allerdings bereits 1948 gegeben, damals mit Dirt-Track-Star Tom Hinnershitz am Steuer. Der Sieger Johnnie Parsons, ein Midget-Fahrer aus Kalifornien, hatte sogar Bedenken das Auto würde das Rennen durchstehen, weil seine Mechaniker kurz vor dem Rennen einen Riss im Motorblock entdeckt hatten. Zum Glück hielt ja dann das Auto bis zum Rennabbruch. Das Auto fuhr bis 1953 in Indy weiter, und erreichte als Jim Robbins Special noch einen schönen zweiten Platz mit Mike Nazaruk im Jahr 1951.

Der kanariengelbe Wagen wurde von einem Offenhauser-4-Zylinder mit 4.5-l angetreiben, der damals ca 330 PS leistete und mit Flugbenzin (Avgas) betrieben wurde. Für Indy-Verhältnisse, mit vorderer Einzelradaufhängung und hinterer De-Dion-Ache, recht fortschrittlich. Gefahren wurde mit einem Zweigang-Getriebe - mehr brauchte man in Indy nicht.

Zum Rennen: 1950 war - wie bereits erwähnt - eines der wenigen die nicht über die komplette Distanz gingen, sondern (wegen heftiger Regenfällen) nach 345 Meilen abgebrochen wurden.

Favoriten waren die damals ungeheuer erfolgreichen Blue Crown Spark Plug Specials von Lou Moore, die mich von der Optik immer sehr an die letzten Vorkriegs-Mercedes M154/165 erinnern und das Rennen 1947, 1948 und 1949 dominiert hatten. Flach und leicht gebaut und mit sehr sauberem Finish, war das wohl eher ihr Vorteil als der (im Motorsport recht ungewöhnliche) Frontantrieb. Moore setzte ja auch in Indy 1950 bereits zudem zwei Hecktriebler ein (einer davon war sogar von ihm gebaut) - als ob er seinem Konzept selbst nicht mehr recht trauen würde.

Die Taktik war/ist bei einem abgebrochenen Rennen immer etwas Glücksache - und so muss man wohl sagen das Lou Moore doch sehr gute Chancen gehabt hätte über die gesamte Distanz zu gewinnen. Holland und Rose waren auf jeden Fall 2. und 3. als das Rennen abgebrochen wurde - Holland verlor zudem bei einem Boxenstopp wertvolle Zeit, als er an seiner Crew vorbeirauschte und eine Runde später noch mal rein musste.

Bild

Beitrag Sonntag, 27. November 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Vielleicht hast du sogar eine Podiumsfeier!

Siegerpodium (wie wir es aus der F1-Kennen) gibt's in Indy nicht, da geht es nur um den Sieger, von den anderen sieht man nie etwas.

So, jetzt aber weiter zum nächsten Jahr: 1951 gab's nämlich gleich den nächsten Kurtis-Sieg. Es war eines der berühmtesten Kurtis-Chassis, gleichzeitig auch eine merkwürdige improvisierte Geschichte. Dieses, 1949 gebaute Auto war eigentlich ein verlängertes Midget-Chassis - und so sah es auch aus - wahrscheinlich eines der kleinsten Autos, die je Indy gewannen (obwohl es 1952 noch schlimmer, bzw. kleiner kommen sollte - aber da kommen wir noch dazu). Es war (zu Beginn) auch einer der wenigen Autos mit aufgeladenem Offy-Motor. Aber erst ein Wechsel zu einem, geringfügig unterdimensionierten, Sauger-Offy brachte die Wende, aber Ende 1950 gewann Tony Bettenhausen reihenweise Rennen mit dem Auto. Lee Wallard fuhr (und gewann) das Rennen 1951 sogar mit einer ultraleichten 241-cubic-inch-Offy Version (knapp 4-Liter).

Bild

Wie man sieht war es auch das erste Auto mit Magnesium-Scheibenrädern, obwohl diese bereits seit 1948 in Indy gesehen wurden. Die altmodischen, schweren Speichenräder verschwanden in Indy erstaunlich schnell. Indy 1951 war übrigens ein sehr ausfallintensives Rennen - nur 8 von 33 Autos kamen ins Ziel.

Beitrag Sonntag, 27. November 2005

Beiträge: 45834
Danke Alfalfa! Machst du eigentlich noch mit deiner tollen Zusammenfassung über AU und MB 1934-1939 weiter?

Beitrag Sonntag, 27. November 2005

Beiträge: 8060
Na klar - ist schon in Vorbereitung. Habe nur momentan einen etwas (na ja, sagen wir mal etwas zeitinsensiveren) Auftrag angenommen - daher muss ich manchmal etwas kürzer treten. Bin aber bei Euch...

Beitrag Sonntag, 04. Dezember 2005

Beiträge: 45834
Na klar - ist schon in Vorbereitung. Habe nur momentan einen etwas (na ja, sagen wir mal etwas zeitinsensiveren) Auftrag angenommen - daher muss ich manchmal etwas kürzer treten. Bin aber bei Euch...

Klar, berufliches geht vor!

Ich mach Mal weiter mit Teilnahmen von Formel-1 Teams beim Indy 500 nach 1960:
1961
Cooper Climax: Das Team trat mit dem Formel-1 Fahrer Jack Brabham an. Dabei litt das Team vor allem wegen den Motoren, denn wieder Mal war Offenhauser der starke Hersteller. Beeindruckend: Außer Brabham fuhren alle anderen Fahrer, die die Qualifikation erreichten mit einem Offenhauser Motor!

1963
Lotus Ford: Lotus trat erstmals neben der Formel-1 WM auch bei den 500 Meilen von Indianapolis an. Fahrer waren die Formel-1 Piloten Jim Clark und Dan Gurney. Das Ergebnis lässt sich anschaun: Clark wird 2., Gurney 7. Und wieder war Offenhauser der dominierende Motor. Außer den Lotus fuhren nur sehr wenige Fahrzeuge nicht mit Offenhauser Motoren, sondern mit Chevrolet und NoviSc.

Weitere Jahre werden folgen!

Beitrag Sonntag, 04. Dezember 2005

Beiträge: 45834
1964:
Lotus Ford: Lotus Ford setzte 1964 sogar 3 Autos ein. Zwei davon wurden mit Formel-1 Fahrer besetzt: Dan Gurney und Jim Clark. Beide fielen wie der 3. Pilot, Bobby Marshman aus. Während Gurney ein Rad verlor, fielen die anderen beiden mit technischen Defekten aus.

Brabham: Das Team setzte ebenfalls ein Formel-1 Auto ein, allerdings mit Offenhauser Motor. Fahrer war, na klar, Jack Brabham himself. Er fiel allerdings ebenfalls aus, weil ihm schlicht der Benzin ausging.

1965
Man wird es nicht glauben, allerdings dominierten 1965 Formel-1 Autos das berühmteste Autorennen der Welt. Lotus Ford setzte dabei gleich einige Autos ein: Jim Clark, Parnelli Jones (irgendwelche Verwandtschaft mit Alan?), Al Miller Jerry, Bobby Johns, A.J. Foyt (mehrfacher Sieger des Indy 500) und Dan Gurney. Das Team dominierte und Jim Clark gewann das Rennen vor Jones und Mario Andretti (Hwk Ford). Neben dem Sieg beim Indy 500 kröhnte sich ja Clark mit Lotus zum Formel-1 Weltmeister. Das Jahr wurde so zum Höhepunkt in der Karriere von Clark. Weitere Platzierung für die Lotus Piloten: Jerry wurde 4. und Johns 7., die weiteren fielen aus.

Doch neben Lotus versuchte sich wieder ein weiteres Formel-1 Team beim Indy: Brabham. Den Brabham Offenhauser fuhr diesmal Jim McElreath. Er fiel allerdings aus.

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

Beiträge: 45834
1966
1926 gewann neuerlich ein Formel-1 Fahrer das Indy 500, nämlich Graham Hill. Der Brite, der auch in der Formel-1 Weltmeister wurde, fuhr dabei in einem Lola Ford. So weit ich weiß war das allerdings nicht das Lola F1 Team. Vitte berichtigt mich, wenn das falsch ist.
Allerdings trat auch das Lotus Team wieder an. Fahrer waren Jim Clark, Al Unser, George Snider, A.J. Foyt (wie heißt eigentlich sein ganzer Name ohne Abkürzung?) und Al Miller. Clark wurde dabei wie 1964 2. im Lotus Ford.
Auch das Brabham Team nahm wieder teil. Dieses Mal verwendete das Team sogar Ford Motoren und nicht die Motoren von Offenhauser. Ford war aber auch deutlich besser geworden gegenüber Offenhauser und war auch 1966 der stärkste Motor. Aber zurück zu Brabham: Fahrer war Jim McElreath, der auch starker 3. wurde.
Und noch ein ehemaliges Formel-1 Team trat damals an: Eagle. Ich weiß allerdings nicht, wie weit da das F1 Team Eagle involviert war. Hatte Eagle da überhaupt schon was mit der F1 zu tun. Gegebenerfalls ergänze ich die Fahrer.

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

Beiträge: 4967
@MichaelZ

Ein informativer Beitrag! :D) A.J. Foyt heisst mit vollem Namen
Anthony Joseph Foyt. Ich weiss jetzt im Moment gar nicht, ob er noch unter uns weilt. :?:

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

Beiträge: 454
Er weilt noch...

www.ajfoyt.com

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

Beiträge: 4967
Peterson78

Das ist ja mal eine gute Nachricht. Der Foyt Clan ist ja fast gleich gross
wie der Andretti Clan. Mario Andretti kommt doch auch noch im Thread an
die Reihe :?: Wäre schön! :D)

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

Beiträge: 45834
Über ihn können wir sicher auch Mal reden, aber momentan schau ich ja hauptsächlich auf Formel-1 Teams beim Indy 500 nach 1960. Danach schau ich Mal was ich über ihn zusammenkriege, muss auch irgendwo in meinem Archiv Mal eine Zusammenfassung gemacht haben. Hab sie leider nicht auf dem PC, vielleicht tipp ich sie Mal ab und ergänze sie.

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