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Das Indy 500 von 1950-1960

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

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So, dann will ich doch auch mal weitermachen.

1952 war aus manchen Gründen ganz interessant - daher etwas ausführlicher (dafür sind dann 1953 und 1954 sehr einfach).

Ferraris Engagement mit 4 Autos (welches völlig in die Hose ging) hatten wir ja schon. Das Rennen gewann ein gewisser Troy Ruttman (mit knapp 22 Jahre jüngster Indy-Sieger aller Zeiten - und bis zu Also auch jüngster Sieger eines WM-Laufs), ein Riese von einem Rennfahrer, der beinahe aus seinem winzigen Kuzma-Midget quoll.

Ruttman, dessen Auto beim Boxenstopp übrigens in Flammen aufging, lieferte sich ein heißes Duell mit dem 'verrückten Russen' Bill Vukovich, der das Rennen verlor, weil er seinen neuen Kurtis 20 Meilen vor Ende des Rennens nach einem Defekt in die Mauer warf.

Kurtis baute übrigens auch die beiden revolutionären Autos des Jahres 1952, denen aber beide keine Erfolg beschieden war; der Cummins Diesel Special (mit geneigten Motor, den man versetzt einbacute) und dem davon inspierierten Fuel Injection Sepcial von Howard Keck. Beide Autos läuteten die 'Roadster'-Ära ein, die bis 1964 dauerte. Alle Sieger basierten im Grunde auf dem Design dieser Autos.

So, noch ein paar Bildchen:

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Heißer Boxenstopp für Ruttman, dessen Auto in Flammen aufging. Am Sieg konnte ihn das allerdings nicht hindern!

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Wusch - nach einem Aufhängugsbruch flog Vukovich in die Mauer - das war's mit der Führung.

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Riesenbaby Ruttman passte gerade so ins Cockpit - aber er fuhr einige tolle Rennen in Indy. Er war einer der wenigen Amerikaner, die über den (U.S.)-Tellerrand schauten und in Europa Rennen fuhren. Ein Bericht über diesen unkonventionellen Typen wäre sicher mal interessant.

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Das erste Offset-Model in Indy - der Kurtis mit 6-l-Cummins-Diesel(!)-LKW-Motor - leutete mit seinem Design einen Trend ein. Es war ein wunderschönes Auto und der Liebling des Pulikums - Erfolgreich war dieses Auto in Indy - trotz Pole - leider nicht. Fahrer war Fred Agabashian (kling irgendwie kaukasisch)...

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

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Tolle Bilder!

Ruttman, dessen Auto beim Boxenstopp übrigens in Flammen aufging, lieferte sich ein heißes Duell mit dem 'verrückten Russen' Bill Vukovich, der das Rennen verlor, weil er seinen neuen Kurtis 20 Meilen vor Ende des Rennens nach einem Defekt in die Mauer warf.

War Vukovich Russe oder ist das nur ein Spitzname? Dachte er wäre Amerikaner. Dann war ja nicht Sergej Zlobin 2002 im Minardi der erste Russe in der Formel-1, sondern Bill Vukovich.

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

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Vukovich war Sohn kroatischer Einwanderer (wenn ich mich recht erinnere), geboren auf jeden Fall in den USA (Kalifornien). Der Name kam wohl daher weil er einen so gebrochenen Akzent sprach. Von Kroatien hatten die Amerikaner noch nie etwas gehört - daher war er für sie einfach Russe. Basta.

Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

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Machen wir doch gleich mit 1953 weiter - das geht nämlich recht schnell. Vukovich gewann mit dem gleichen Autos dass er im Vorjahr in die Mauer geworfen hatten und führte dabei rekordverdächtige 195 von 200 Runden. Es war jenes super-heiße (wahrscheinlich das heißeste Indianpolis aller Zeiten) Rennen, bei dem sich die Fahrer ständig abwechseln mussten - einem (Scarborough) traf sogar ein tödlicher(!) Hitzeschlag. Da wir das Auto schon kennen (siehe Vorjahr), habe ich mal ein Bild vom Sieger Vukovich gewählt - der al einer der wenigen nonstop durchkam - mit verbrannten Füßen und Sonnenbrand.

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Beitrag Montag, 05. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
1964:
Brabham: Das Team setzte ebenfalls ein Formel-1 Auto ein, allerdings mit Offenhauser Motor. Fahrer war, na klar, Jack Brabham himself. Er fiel allerdings ebenfalls aus, weil ihm schlicht der Benzin ausging.

Das war eines der wichtigsten, wenn nicht sogar DAS wichtigste Auto in Indy der 60er Jahre. Obwohl es bei seinem Debüt 1964 nicht erfolgreich war, war es doch das Vorbild für viele Indy-Konstrukteure den Einstieg ins Heckmotorkonzept zu wagen, denn Brabhams Kontruktionen waren immer sehr viel bodenständiger und haltbarer als Colin Chapmans überdrehte Lotus-Autos. Jack Brabham fuhrr den BT12 nur 1964 - das Auto ging dann an John Zink aus Arizona weiter, der es mit Jim McElreath sehr erfolgreich einsetzte und 4 Rennen bei den Champcars gewann (3x mit Offy, 1 x mit Ford-Motor). McElreath verschrottete das Auto komplett (Phoenix 1965 - wenn ich mich recht erinnere) und John Zink liess dann eine genaue Kopie anfertigen. Clint Brawner baute übrigens auch 1 zu 1 Kopien des Brabham, die meist Brawner, Hawk oder Brawner-Brabham genannt werden. Mario Andretti gewann damit 1965 die US-Meisterschaft - womit wir schon wieder bei Andretti wären...

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Brabham 1964 in Indy mit dem BT12...

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... und McElreath 1965 mit demselben Auto. Ende des Jahres verschrottete er den BT12.

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
1965
Weitere Platzierung für die Lotus Piloten: Jerry wurde 4. ...

Das war übrigens der Lotus 29, den Jim Clark 1963 in Indy fuhr, eingesetzt von Jerry Alderman und mit Al Krulac (der sich - weil das in den USA sowieso kein Mensch aussprechen konnte, Al Miller nannte).

Über Indy könnte ich endlos quatschen - obwohl meinen Wissen da nicht mal so tief geht. Hat mich aber schon immer fasziniert das Rennen...

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Alfalfa hat geschrieben:
Clint Brawner baute übrigens auch 1 zu 1 Kopien des Brabham, die meist Brawner, Hawk oder Brawner-Brabham genannt werden. Mario Andretti gewann damit 1965 die US-Meisterschaft - womit wir schon wieder bei Andretti wären...

Das ist er, der 1:1 Brabham-Nachbau von Clint Brawner - 1965/66 mit 8 Siegen äußerst erfolgreich!

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Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Alfalfa hat geschrieben:

Ferraris Engagement mit 4 Autos (welches völlig in die Hose ging) hatten wir ja schon. Das Rennen gewann ein gewisser Troy Ruttman (mit knapp 22 Jahre jüngster Indy-Sieger aller Zeiten - und bis zu Also auch jüngster Sieger eines WM-Laufs), ein Riese von einem Rennfahrer, der beinahe aus seinem winzigen Kuzma-Midget quoll....


Meines Wissens war vor Alonso ein gewisser Bruce McLaren jüngster GP-Sieger.
Suche FIA GT Oschersleben 2007 auf DVD. Wer hat eine DVD?
Bitte hier melden.
http://www.adrivo.com/forum/viewtopic.php?t=14809

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Nein, Fehlinfo. Jüngster war Troy Ruttman. Jüngster Sieger eines GP war allerdings Bruce McLaren, weil Indy kein GP war. Ist immer etwas Haarspalterei mit diesen Indy Rennen 1950-1960, weil es nämlich in einer anderen Formel als die jeweils für die Fahrer-WM gültigen Rennen ausgetragen wurde, aber gleichwohl WM-Status hatte.

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Alfalfa hat geschrieben:
Vukovich war Sohn kroatischer Einwanderer (wenn ich mich recht erinnere), geboren auf jeden Fall in den USA (Kalifornien). Der Name kam wohl daher weil er einen so gebrochenen Akzent sprach. Von Kroatien hatten die Amerikaner noch nie etwas gehört - daher war er für sie einfach Russe. Basta.

Natürlich war Vukovich der Sohn SERBISCHER Einwanderer; mein Fehler, war schon etwas spät gestern abend - ich hoffe ihr verzeiht mir den Irrtum. Nicht dass deswegen noch ein Krieg ausbricht...!

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Über Indy könnte ich endlos quatschen - obwohl meinen Wissen da nicht mal so tief geht. Hat mich aber schon immer fasziniert das Rennen...

Ist aber auch wirklich ein interessantes Thema. Echt interessante Beiträge. Fuhren eigentlich mehrere Formel-1 Autos oder Teams bei den ChampCars? Darüber würde ich auch gerne mehr erfahren!

Ich mach jetzt auch wieder ein Jahr:
1967
Ich weiß jetzt nicht, in wie fern Eagle und Lola, die damals beim Indy 500 starteten, mit den Formel-1 Teams Eagle und Lola gemeinsam hatten. Falls da eine Parallele wie bei den Lotus und Brabhams besteht, wäre das nett zu erfahren, dann kann ich auch weitere Daten bringen.
Ansonsten waren 1967 kaum noch Formel-1 Autos am Start: Brabham zog sich komplett zurück und Lotus fuhr lediglich mit 3 Autos, die alle ausfielen. Die 3 Autos waren aber mit guten Fahrern besetzt: Die beiden Formel-1 Weltmeister Jim Clark und Graham Hill waren 2, der 3. war Larry Dickson.

Ach ja: Sieger war übrigens ein gewisser A.J. Foxt, über den wir uns ja schon unterhalten haben und davor die Jahre für Lotus F´fuhr. Er fuhr allerdimgs 1967 einen Coyota Ford.

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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Lotus wollte 1967 mit einem 4.2-l-BRM H16 Motor antreten, aber der Motor wurde nie fertig - entsprechend war das Auto, das für einen anderen Motor konzipiert war, auch nicht recht konkurrenzfähig. Das erklärt das schwache Abschneiden von Lotus in diesem Jahr. Entsprechend schnell wollte man diese Autos dann auch los werden (siehe Bild - das ist KEIN Witz!) - kann jetzt spontan nicht sagen was aus ihnen geworden ist:

Bild

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
Ach ja: Sieger war übrigens ein gewisser A.J. Foxt, über den wir uns ja schon unterhalten haben und davor die Jahre für Lotus F´fuhr. Er fuhr allerdimgs 1967 einen Coyota Ford.

Übrigens ein fast 1:1-Lotus-Nachbau. Foyt war damals schon eine Indy-Legende und konnte es sich leisten eigene Autos zu bauen, die er Coyote nannte (passt ja für einen Texaner).

Die Amis hatten sowieso die Eigenart allen ihren Autos Tiernamen zu geben: Coyote, Phoenix, Shrike, Eagle, Mallard, Hawk, Scorpion, Longhorn, Rattlesnake, Laycock, Wildcat, Mongoose, Chaparral, Dragon, Kingfish, Cheetah, Wolverine, die Liste lässt sich endlos fortsetzen...

Beitrag Dienstag, 06. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
Er fuhr allerdimgs 1967 einen Coyota Ford.

Coyote hatte übrigens ein ganz nettes Maskottchen, dass manchmal auch als Chauffeur eingesetzt wurde... :lol: :lol: :lol:

Bild

Beitrag Mittwoch, 07. Dezember 2005

Beiträge: 45816
Ich mach Mal weiter mit den Teilnehmer der Formel-1 Teams bei den Indy 500:
1968
Wieder fuhren Eagle und Lola.
Brabham: Brabham fuhr mit 2 Autos beim Indy 500. Eines besetzt man amerikanisch, sprich mit Offenhauser Motor und dem Indycar Pilot Ronnie Duman. Er erreichte auch Rang 6, während Bobby Unser im Eagle Offenhauser das Indy 500 Rennen 1968 für sich entschied. Der Ex GP Pilot Dan Gurney machte den Eagle Doppelsieg mit Platz 2 perfekt (ich glaube 1968 hatte das Eagle Engagement beim Indy schon was mit der F1 zu tun, oder liege ich da falsch???). Aber zurück zu Brabham: Das 2. Autos wurde Formel-1 mäßig besetzt. Ins Heck kam ein Repco Motor und als Fahrer fuhr der Österreicher Jichen Rindt, Formel-1 Weltmeister von 1970 (Lotus). Für Rindt war das Rennen allerdings nur sehr kurz: In Runde 5 fiel der in Mainz geborene und in Monza beim Italien GP 1970 tödlich veruinglückte Rennfahrer aus.
Neben Brabham war bei den 500 Meilen von Indianapolis wieder das Lotus Team aktiv. Lotus setzte aber nicht auf Motoren, deren Marken in der Formel-1 vertreten waren, sondern auf amerikanische Motoren aus dem Indycar bzw. ChampCar Sport: PWTurb. Insgesamt setzte Lotus damals 3 Lotus 4WD PWTurb ein, die alle das Rennen nicht beendeten. Besetzt waren sie mit Cart-Piloten Joe Leonard und Art Pollard, sowie einmal mehr mit dem Formel-1 Weltmeister Graham Hill, der in Runde 110 nach einem Unfall ausschied. Leonard und Pollard fielen erst kurz vor Ende des Rennens aus (ich glaube wegen Spritmangels in Runde 191 bzw. 188 von 200).
Unter anderem waren übrigens 1968 folgende berühmte Formel-1 Fahrer beim Indy 500 am Start: Dan Gurney, Denis Hulme (Eagle Ford), Graham Hill, Jochen Rindt und Mario Andretti (Brawner Ford).
Dazu fielen mir noch 2 Namen auf:
1. Billy Vukovich: Ich dachte Vukovich starb beim Indy in den 50er. Es muss also ein anderer gewesen sein, aber welcher? War er mit jenem 2-fachen Indy und F1 Sieger verwandt? Er wurde übrigens 1968 in einem Shrike Offenhauser beim Indy 7.
2. Mike Mosley: Wurde dahinter in einem Watson Offenhauser 8. Hat der irgendetwas mit FIA Chef Max Mosley zu tun?

Beitrag Mittwoch, 07. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
Mike Mosley: Wurde dahinter in einem Watson Offenhauser 8. Hat der irgendetwas mit FIA Chef Max Mosley zu tun?

Keine Verwandschaft. Mike Mosley (13.12.'46 - 03.03.'84) war einer der wenigen Hippies im ansonsten konservativen US-Rennsport - und gar kein schlechter Fahrer, besonders im Oval immer zu beachten. Er gewann 5 Rennen und führte auch einige Runden beim Indy 500. 1984 verunglückte er bei einem Unfall auf einer öffentlichen Staße tödlich.

Bild

Beitrag Mittwoch, 07. Dezember 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Billy Vukovich: Ich dachte Vukovich starb beim Indy in den 50er. Es muss also ein anderer gewesen sein, aber welcher? War er mit jenem 2-fachen Indy und F1 Sieger verwandt? Er wurde übrigens 1968 in einem Shrike Offenhauser beim Indy 7.

Vukovich gab's drei: Vater, Sohn und Enkel. Wie in den USA nicht unüblich hatten sie alle den gleichen Vornamen, weshalb man sie durchnumerierte. Bill Vukvovich II ist der von Dir gesuchte, der Sohn des 1955 verunglückten Bill Vukovich. Es gab auch noch einen Bill Vukovich III, der allerdings nur eine sehr kurze Rennkarriere hatte, denn bereits 1990 verunglückte er Sprintrennen in Mesa Marin/USA tödlich. Kein guter Stern über die Familie Vukovich.

Bild

Beitrag Mittwoch, 07. Dezember 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Aber zurück zu Brabham: Das 2. Autos wurde Formel-1 mäßig besetzt. Ins Heck kam ein Repco Motor und als Fahrer fuhr der Österreicher Jichen Rindt, Formel-1 Weltmeister von 1970 (Lotus). Für Rindt war das Rennen allerdings nur sehr kurz: In Runde 5 fiel der in Mainz geborene und in Monza beim Italien GP 1970 tödlich veruinglückte Rennfahrer aus.

Kurz gesprochen: Rindt war im Oval einfach nicht zu gebrauchen. Obwohl eigentlich ein furchtloser Pilot, konnte er sich im Oval nie so recht überwinden. 1969 war er die treibende Kraft hinter dem Rückzug des Lotus Teams aus Indy, nachdem es im Training Unfälle/Probleme gab.

Beitrag Mittwoch, 07. Dezember 2005

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MichaelZ hat geschrieben:
2. Mike Mosley: Wurde dahinter in einem Watson Offenhauser 8. Hat der irgendetwas mit FIA Chef Max Mosley zu tun?

Hast Du übrigens gewisst das Max Mosley auch Rennfahrer war und mal eine Saison (ich glaube es war 1968) bei Frank Williams Formel 2 gefahren hat?!

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

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Ja, das habe ich gewusst. Auch Bernie Ecclestone war Rennfahrer und schaffte es sogar zu 2 Formel-1 Rennen. Bei beiden Versichen konnte er sich allerdings nicht qualifizieren!

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

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Das war 1958 auf einem Connaught-Alta B in Monaco und England.

http://www.motorsportarchiv.de/f1/saiso ... eams.shtml

http://www.motorsportarchiv.de/f1/saiso ... eams.shtml

Man beachte die verschiedenen Reifenmarken.

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

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1969
Brabham: Brabham setzte bei den 500 Meilen von Indianapolis 3 Autos ein. Dabei fuhren 2 mit Formel-1 Ausrüstung und einer mit Fahrer und Motoren aus der ChampCar. Der ChampCar Fahrer Aonny Ates fuhr in einem Brabham Offenhauser. Die anderen beiden Brabham Repco Rennfahrzeuge pilotierten die Formel-1 Fahrer Peter Revson und Jack Brabham himself. Brabham (58. von 200 Runden) und Ates (146.Runde) fielen mit Defekten aus, Revson wurde starker 5.
Lotus: Lotus setzte nur ein Fahrzeug ein, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob es ein Werkseinsatz damals beim Indy 500 auf dem Indianapolis Motor Speedway war, oder nur ein Privateinsatz eines Fahrers. Ich glaube das 2., nämlich dass der Fahrer Art Pollard einen Lotus aus vergangenen Jahren kaufte und ihn beim Rennen einsetzte. Der Lotus wurde mit einem Offenhauser Motor bestückt. Bereits in Runde 7 schied Pollard aber mit seinem Lotus Offenhauser aus, ich glaube wegen einem Getriebeschaden.
Sieger war übrigens Mario Andretti in einem Hawk Ford.
Folgende berühmte Formel-1 Fahrer nahmen beim Ind 500 1969 teil: Mario Andretti (1., Hawk Ford), Dan Gurney (2., Eagle Ford), Peter Revson (5., Brabham Repco), Denis Hulme (Ausfall, Eagle Ford), Jack Brabham (Ausfall, Brabham Repco)

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

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Zwei berühmte Fahrer für 1969 hast Du vergessen (obwohl ich das Thema bereits in einem Post weiter vorne angerissen haben); Jochen Rindt und Graham Hill.

Für das Indianapolis-Rennen von 1969 wollte das Team Lotus zuerst zwei dieser 64er Typen melden, während ein dritter von Mario Andretti, mit Hilfe von Firestone, gekauft werden sollte. Diese Idee wurde durch eine Budgetverkürzung des Reifenherstellers aber zunichte gemacht. Andy Granatelli rettete die Situation, indem er den Wagen kaufte und Mario als Fahrer einsetzte. Der Lotus 64 mit seiner riesigen Kühleröffnung war eine viel eindrucksvollere (aber häßlichere) Maschine als sein Formel 1-Gegenstück, der 63er. Der maximale Hubraum der turbogeladenen Wagen war inzwischen auf 2,65 Liter reduziert worden, aber der V8 leistete immer noch rund 700 PS. Am 64er wurde der Schwitzer-Turbolader im Interesse eines tieferen Schwerpunkts niedriger als sonst an einem Wagen montiert. Andretti testete sein Auto in Hanford und präsentierte danach eine Aufgaben-Liste von rund 95 Punkten, die seiner Meinung nach verbessert werden mussten. Die meisten verlangten Modifikationen wurden ausgeführt. Als der Wagen im Mai in Indianapolis eintraf, war er zweifellos der schnellste. Mario erreichte eine unglaubliche Rundengeschwindigkeit von 276,25 km/h.

Die Team Lotus-Autos waren langsamer, und Jochen, dem dieser Rundkurs noch nie gefallen hatte, drehte sich mehrmals. Nur drei Tage vor dem zweiten Qualifikationswochenende verunglückte Mario Andretti während dem Training schwer, nachdem die Nabe seines hinteren rechten Rades gebrochen war. Die Zeit reichte nicht, um neue, stärkere Radnaben zu machen - sie kamen neunzig Minuten zu spät an -, und Mario übernahm seinen Erstzwagen, einen alten Brawner-Hawk, im Grunde genommen eine Brabham-Kopie (auch das hatten wir schon), und die zwei Team Lotus-Meldungen wurden zurückgenommen. Für Jochen Rindt kam diese Entscheidung als grosse Erleichterung. In seiner nächsten Sport-Auto-Kolumne schrieb er: "Der Arzt hatte es mir verboten, in Monaco zu fahren, aber am folgenden Tag flog ich nach Indianapolis und kam rechtzeitig an, um zuzusehen, wie Mario Andretti ein Rad verlor. Dieser Unfall überzeugte Colin von der Gefahr. Trotz der Opposition der Sponsoren zog er beide Wagen zurück, als ihm klar wurde, dass die Zeit dazu nicht reichen würde, für Graham und mich neue Radnaben herzustellen. Ich war sehr erleichtert und stimmte Colins Entscheidung enthusiastisch zu." Maurice Phillippe dazu: "Die Auslegung des Motors im 63er und im 64er führte dazu, dass die Transmissionen dieser Wagen mehrere ähnliche Einzelteile aufwiesen. Wir brauchten daher für diese Wagen nicht immer neue Teile herzustellen, was uns ziemlich viel unserer sowieso sehr knappen Zeit sparte. Das galt besonders fürs Indy-Auto. In Wirklichkeit hätten wir besonders angefertigte Teile verwenden sollen."

Obwohl der Hawk eindeutig langsamer war als der Lotus, gewann Mario sein erstes (und - wir wissen es - einziges) Indianapolis 500 Meilen-Rennen. Maurice Phillippe wollte in Amerika bleiben, um das Rennen zu sehen und es war auf diesen Aufenthalt zurückzuführen, dass er später Colin Chapman und Lotus verliess und bei Parnelli Jones andockte.

Während Vergasertests zwei Tage vor dem Rennen wurde der Hawk mit einem zusätzlichen Ölkühler auf der Karosserie ausgerüstet. Das strikte Indy-Reglement verbot nicht nur einen Reifenwechsel nach Beginn der Qualifikation, sondern auch jegliche Änderung an der Auslegung des Wagens. A.J. Foyt protestierte gegen den Anbau des zusätzlichen Ölkühlers. Die technischen Kommissare waren mit einer Versetzung des Ölkühlers einverstanden, wenn er in der Karosserie montiert werden konnte. Mario bat Maurice um Rat und hinter geschlossenen Türen zeichnete und montierte Phillippe einen Einlass, um die Luft in den Kühler zu leiten, der sehr gut funktionierte. Mario war sehr beeindruckt. Als er zwei Jahre später von Parnelli Jones das Angebot erhielt, einen geplanten amerikanischen Formel-Wagen zu fahren, machte er den Vorschlag, Phillippe mit dem Entwurf zu beauftragen. Phillippe verliess Lotus und übersiedelte nach Kalifornien.

Zuerst hätte Granatelli alle drei Lotus 64 kaufen sollen, aber es kam nie so weit: Die Männer von STP und Lotus trafen sich im Speedway-Motel Indianapolis, um die Kaufverträge zu unterzeichnen. Andrew Ferguson kam etwas später an. Als er durch den Parkplatz lief, wurde er von einem wütenden Chapman beinahe überfahren: "Wir verkaufen die Wagen nicht", brüllte er. "Verstecke sie, nimm sie weg, gebe sie ihm nicht. Granatelli darf sie nicht finden!" Dann drückte er auf das Gaspedal und raste zum Flughafen, um nach Hause zu fliegen. Was war geschehen? Nun, Granatelli hatte die Preise der Ersatzteile kritisiert, aber es war bekannt, dass das Verhältnis zwischen den zwei Männern sowieso nicht das Beste war. Colin hatte eine schwierige Zeit hinter sich: Die Unfälle in Barcelona, der stockende Fortschritt des Typs 63 F1-Wagens und dann den Rückzug der 64er vom Indy-Rennen. Andrew Ferguson musste dann einen stillen Ort finden, wo die Motoren, die nur leihweise von Ford zur Verfügung standen, ausgebaut werden konnten. Die Wagen wurden auf einem Anhänger dorthin gebracht, nachdem der Fahrer einen langen Umweg machte, um sicher zu sein, dass sie nicht verfolgt würden! Die drei Autos wurden nach Hethel zurückgebracht, wo Colin drohte, sie selber mit einer Säge auseinander zu schneiden, selber ein Loch zu graben und die Teile selber hineinzuwerfen!
Zuletzt geändert von Alfalfa am Donnerstag, 08. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

Beiträge: 8060
So sah er übrigens aus - Andrettis 64er, den er im Training verschrottete. Würde auch in unseren Thread über die hässlichsten (F1)-Autos passen...

Bild

Bild

Beitrag Donnerstag, 08. Dezember 2005

Beiträge: 542
da würde er auf jedenfall hinpassen ;)
MfG

ErTzU :evil:

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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