Forti Corse wurde 1975 durch Guido Forti gegründet und war in den Nachwuchsserien sehr erfolgreich. Von der Formel Ford bis zur F3000. In der F3000 erreichte man immerhin 9 Siege und eine Vize WM. Genauer begann die Formel-3000 Karriere 1987. Aber an Statt sich Chassis Lola, March oder Ralt zu kaufen, begann Forti Corse eine Zusammenarbeit mit der italienischen Chassisschmiede Dallara, die im gleichen Jahr mit der Scuderia Italia in die Formel-1 einstieg. Vor dem Beginn der Formel-3000 Saison aber wurde dieses Auto nie getestet und konnte dadurch 1987 nichts erreichen. Auch die Jahre 1988 und 1989 waren für Forti nicht die besten Jahre. Man sattelte aber auf March Chassis um. 1990 konnte der Italiener Gianni Morbidelli für Forti das erste Formel-3000 Rennen gewinnen. Um die Meisterschaft konnte man noch nicht mit fahren, aber Forti Course gewann andere Erfolge: So war Forti 1994 das Team, das bis dato die meisten Rennen in der Formel-3000 fuhr.
1995 wagte man dann den Sprung in die Formel-1. Zuvor gab es aber bereits ein Formel-1 Projekt 1991. Damals baute BMW bereit für Forti einen Formel-1 Renner. Das Auto wurde BMW S192 getauft. Simtek und BMW arbeiteten damals eng zusammen. Simtek half BMW auch mit dem M3 in der DTM 1991, mit dem unter anderem der Venezueler Johnny Cecotto, der Däne Kris Nissen, der Deutsche Joachim Winkelhock, der Deutsche Christian Danner und der Österreicher Dieter Quester fuhren. Das S beim BMW S192 stand für Simtek. Simtek allerdings blieb in der Formel-3000. Das Auto wurde dann zum S921 von Andrea Sassetti und seinem Andrea Moda Team. Bei Andrea Moda wurde dieses Auto ab dem 2. Rennen 1992 eingesetzt, nach dem man zunächst beim Südafrika GP eine Weiterentwicklung des Coloni von 1991 (letzte Saison für Coloni in der F1), den C4B fuhr. Man zog allerdings das Auto zurück, weil es untauglich war. Gefahren sind mit dem Andrea Moda Judd S192 die Italiener Alex Caffi und Enrico Bertaggia, der Brasilianer Roberto Moreno und der Brite Perry McCarthy. Nur beim Monaco GP konnte sich Moreno als 26. in der Startaufstellung qualifizieren, schied aber aus. Das Auto wanderte dann als S193 zu Bravo Judd weiter. Das spanische Team, das aus spanischen Geldern aufgezogen werden sollte, hatte das Formel-1 Projekt aber aufgegeben, nach dem der Mann dahinter, der Ex Lola Motorsportchef Jean Pierre Mosnier gestorben ist. Mosnier wollte schon 1988 ein Formel-1 Team etablieren, das Atmos Team. Teammanger von Bravo sollte der ehemalige spanische Formel-1 Pilot Adrian Campos, der seit 2005 in der GP2 ein Team besitzt, werden. Als Fahrer sollten der Italiener Nicola Larini sowie der Spanier Jordi Gené, der ältere Bruder vom derzeitigen Ferrari Testfahrer Marc Gené, starten. Die beiden jungen spanischen Nachwuchsfahrer Pedro De La Rosa, 2006 Testfahrer bei McLaren Mercedes, und Ivan Arias sollten Bravo Judd als Testfahrer sowie als Fahrer für die Zukunft zur Seite stehen.
Der S193 diente dann als Grundlage für den S194, den Forti dann in der Formel-1 einsetzte. 1994 bereitete Guido Forti sich dann auf den Einstieg in die F1 vor. Da er selber kein ausreichendes Budget zur Verfügung hatte, war Guido Forti auf das Geld seiner Fahrer angewiesen. Da Pedro Diniz bereits in der F3000 für Forti fuhr, war es klar, dass man mit seinem Geld in die F1 kommen könnte. Parmalat und Marlboro sollen etwa 20 Millionen Dollar ins Team gebracht haben. Giorgio Stirano konstruierte den FG01, der auf dem F3000er Wagen basierte. Hans Fouche arbeitete die Aerodynamik in relativ wenigen Windkanalstunden aus. Angetrieben wurde der Wagen von einem Ford V8 Motor.
Beim Saisonstart machte man in Sao Paulo noch einige Schlagzeilen, weil man den Wagen in den Helmfarben Sennas lackiert hatte. Außerdem fuhren mit Diniz und Roberto Moreno 2 Brasilianer im Team. Allerdings waren die beiden Fortis so gnadenlos langsam, dass sie fast jedes Mal von ganz hinten starten mussten. Die 107% Hürde gab es 1995 noch nicht und da nur 26 Wagen pro GP gemeldet waren, waren genug Startplätze vorhanden. Lediglich Pacific Ilmor konnte man ab und an hinter sich lassen wenn sie Probleme hatten. Im Laufe der Saison wurde viel am Chassis herumgedoktert. Es gab mal neue Winglets, mal eine neue Ansaughutze oder neue Seitenkästen - die dann nur noch lang und plump statt sehr lang und extrem plump wirkten -. Ein Forti kam nur selten ins Ziel. Beim Brasilien GP schaffte es doch Diniz glatt auf Rang 10. Moreno aber drehte sich und fiel aus. In Argentinien waren die beiden so langsam, dass sie nicht einmal in die Wertung kamen! Beim Imola GP hielten erstaunlicherweise beide Boliden. Dabei wurde Diniz vor Moreno 15. Beim Spanien GP gab es wieder einen Doppelausfall. Diniz schied mit Getriebeschaden aus, Moreno hatte einen anderen technischen Defekt. Beim Monaco GP schaffte es Diniz endlich wieder ins Ziel und wurde 10. Moreno schied nach einem Unfall – hervorgerufen durch einen Bremsdefekt – aus. In Kanada fielen beide wieder aus. Beim Frankreich GP schaffte es Moreno mit 6 Runden Rückstand (Andrea Montermini auf Pacific Ilmor hatte 10 Runden Rückstand) auf Rang 16. Diniz hatte eine Kollision mit Minardi Ford Fahrer Pierluigi Martini und fiel aus. Beim Großbritannien-, Deutschland- und Ungarn GP gab es jeweils einen doppelten Ausfall. Aber zum Ende der Saison wurde das Team zuverlässiger und fiel nicht mehr so häufig aus. Beim Belgien GP wurde Diniz vor seinem Teamkollegen 13. Zu Hause beim Italien GP konnte Moreno nach dem Startunfall beim 2. Start nicht mehr starten. Diniz schaffte Rang 9. Beim Portugal GP wurden beide Forti dann wieder 16. und 17. Diniz war Mal wieder schneller als Moreno. Beim Europa GP schaffte Diniz Rang 13, während Moreno einen Getriebeschaden zu verbuchen hatte. Beim Pacific GP aber schlug Moreno Mal Diniz und wurde vor ihm 16. Nach einem Team- Aus in Japan schaffte Diniz mit Rang 7 in Australien das beste Ergebnis der Saison und der Formel-1 Karriere von Forti. Dennoch schaffte man 1995 keinen einzigen Punkt.
Für 1996 wurden dann erstmal beide Fahrer ersetzt. Moreno hängte den Helm an den Nagel und Diniz flüchtete mit Sponsor Parmalat zu Ligier Mugen Honda. Die beiden Italiener Luca Badoer und Andrea Montermini nahmen ihre Plätze ein. Mit Ach und krach konnte noch etwas Geld zusammengekratzt. Die ersten Rennen wurden mit dem alten FG01B in angriff genommen. Der Wagen war lediglich an das neue Reglement angepasst worden (z.B. hohe Cockpitwände usw.). Da für 1996 auch erstmals die 107% Regel galt, hatte Forti zumindest einen ständigen direkten Gegner im Qualifying. Das damals Zweitschlechteste Team, Minardi Ford, war um Sekunden schneller. Erwartungsgemäß verpassten beide Fahrer die Qualifikation für den GP. In Brasilien schafften es beide überraschen in die Startaufstellung. Sogar vor Lokalmatador Tarso Marques im Minardi Ford und Diniz, die allerdings beide ohne gewertete Zeit waren. In Buenos Aires, wo sich Badoer spektakulär nach einer Berührung mit Diniz überschlug und auf dem Dach liegen blieb, gelang erneut beiden die Qualifikation: Für die letzten beiden Plätze. Montermini aber wurde 10. Am Nürburgring zum Europa GP sollte eigentlich erstmals der neue Forti FG03/96 zum Einsatz kommen. Noch immer knallgelb und fast ohne Sponsoren, aber um Sekunden schneller als der alte! Im Qualifying mussten Badoer und Montermini aber noch mit dem alten Wagen raus und verpassten natürlich die Qualifikation. Aber auch ab Imola, wo man dann regelmäßig mit dem neuen fuhr, war die Qualihürde ein harter Brocken. Zumal der Bau des FG03/96 fast das Gesamte Budget verschlungen hatte. Badoer erreichte in Imola aber immerhin das Grid und wurde im Rennen auch 10. Beim Monaco GP hatte Badoer beim Überrundetwerden von Williams Renault Fahrer Jacques Villeneuve einen Unfall. Montermini startete erst gar nicht nach einem Crash im Warm Up. Ab Barcelona war allerdings Besserung in Sicht. Mit dem Irischen Finanzberater Shannon hatte man einen neuen Hauptsponsor gefunden. Deswegen waren die Wagen auch nicht mehr in gelb-rot, sondern fortan in grün-weiß-rot lackiert (Anekdote: Beim ersten GP war Forti in den brasilianischen Nationalfarben lackiert mit 2 Brasilianern dabei, bei ihrem letzten GP in den italienischen Nationalfarben mit 2 Italienern als Fahrern) In Kanada und Frankreich waren die beiden grün-weißen Wagen noch mal am Start, fielen aber aus. In England musste man mit 2,5 sec Rückstand auf die 107% Zeit bei Rennen zuschauen.
In Hockenheim blieben die Forti Boxen dann ganz dicht. Shannon versprach zwar Unsummen, zahlte aber im Endeffekt gar nix. Bei Forti hieß es, man habe sich aufgrund Nichterfolgter Zahlungen von Shannon getrennt. Ein neuer Sponsor sei schon gefunden. Ab Budapest würde man wieder dabei sein! Shannon erklärte, dass sie immer noch 51% des Teams besäße und Forti somit gar nichts zu sagen hätte. Von Forti hieß es, dass der Vertrag durch die Nichtzahlungen hinfällig sei. Diese Geschichte zog sich dann noch eine ganze Weile hin. Natürlich tauchte Forti nie wieder bei einem GP auf.
Ich hätte gerne noch ein paar Infos zu Forti in der Formel-3000. Welche Rennen hat man dort gewonnen? Welche Fahrer fuhren dort für Forti?